Segensreicher Wandel

In einer ereignisreichen Zeit zu leben, ist anstrengend — bei richtiger Betrachtungsweise bietet es jedoch auch Chancen.

Wenn wir im Corona-Jahr „normalen“ Menschen begegnet sind, ist es höchst wahrscheinlich, dass sie uns Angst gemacht haben: vor Ansteckung zum Beispiel. Treffen wir dagegen Leute aus der „alternativen“ Szene — nun, dann bekommen wir auch viele Angstschwingungen ab: Angst vor einer Diktatur oder dem wirtschaftlichen Totalzusammenbruch. So verängstigt, ist es schwer, irgendetwas Konstruktives zu schaffen. Dabei bergen gerade Wandelzeiten enormes Potenzial, menschlich zu wachsen. Auch das Verpuppungsstadium eines Schmetterlings ist genau genommen eine Krise; hat das Lebewesen diese überstanden, breitet es seine Flügel aus und tritt in eine neue Existenzform ein … Nehmen wir die Herausforderung an und beschließen wir, aus diesem Leben, das für einige Zeit von Corona überschattet wird, etwas ganz Besonderes zu machen. Handeln wir so, dass unsere Nachfahren auf uns stolz sein können, wenn sie auf unser heutiges Tun aus der Perspektive befreiter Menschen schauen werden.

Die Medien, die Politiker und die öffentlichen Meinungsvertreter sind sich einig: Wir müssen jetzt in Angst leben. Tagtäglich werden wir mit Schreckensszenarien konfrontiert. Wir stehen vor einer düsteren Zukunft und wissen noch nicht, wie lange dieser Zustand andauert. Einige kündigen schon weitere Pandemien an ...

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Immer mehr Menschen wachen auf und schauen genauer hin. Viele werden sich bewusst, was in der Welt vor sich geht, und beschäftigen sich mit ihrem Inneren, mit ihrem Geist, ihrer schöpferischen Kraft, mit ihrem eigenen Bewusstsein. Für diese Menschen ist klar:

Wir stehen vor einem Bewusstseinssprung.

Immer mehr Menschen finden Gleichgesinnte und vernetzen sich. Immer mehr Menschen entdecken neuen Mut, wagen sich hinaus und nutzen ihre Macht, um die Welt zu verändern. Viele Menschen waren sich ihrer Verantwortung bisher gar nicht so bewusst. Doch jeder Mensch trägt eine Verantwortung, und jeder Mensch kann diese Verantwortung nutzen.

Um den Wandel zu nutzen, müssen wir nicht in den Krieg ziehen und kämpfen. Wir können authentisch das, was wir denken und fühlen, in Worte fassen. Wenn wir zu unserer Meinung stehen und offen für Dialoge sind, wird sich bereits viel in unserem aktuellen Leben verändern. Wir haben jetzt die Möglichkeit, unsere innere Kraft zu stärken, um täglich unsere Geduld und unsere Empathie auszubauen. Geduld und Empathie, zwei sehr wichtige Werte, die wir in unruhigen Zeiten benötigen.

„Ich kann jetzt nicht mehr schweigen“, sagt Philosoph Gunnar Kaiser (1).

Er denkt an die nachfolgenden Generationen und stellt sich die Frage: „Was will ich meinen Enkelkindern denn später sagen? Was habe ich in dieser Zeit getan?“ Viele Menschen sind vor Angst wie gelähmt. Angst vor Ausgrenzung und dem Verlust des Jobs. Angst vor Veränderung. Diese Ängste führen häufig dazu, dass wir eine gewisse Ohnmacht spüren, weil wir nicht wissen, wie wir die Situation ändern können.

Fragen wir uns, was zu tun ist. Ist es wirklich das Beste, jetzt öffentlich in den Widerstand zu gehen? Es ist ein naheliegender Schritt, jetzt dem Bedürfnis nach Aufklärung und Rechtschaffenheit nachzugehen. Aber führt das tatsächlich zu einer flächendeckenden Gerechtigkeit, oder streuen kritische Stimmen bloß Perlen vor die Säue und grenzen sich mit ihrer alternativen Haltung ganz eigenständig aus der Gesellschaft aus? Die wichtigste Aufgabe in dieser Zeit ist es, einen inneren Wandel durchzuführen. Ganz nach dem Motto: „Ändere dich selbst und du veränderst die Welt!“

Und die einmalige Chance in dieser Zeit ist, jetzt den Weg des inneren Wandels mit vielen Menschen gemeinsam zu gehen. Mit all denen, die erkannt haben, dass wir vor großen Veränderungen stehen — ähnlich wie eine Raupe, die zum Schmetterling wird — und neue Wege gehen müssen.

Vielleicht stecken wir jetzt kollektiv im Kokon?

Es ist eine Zeit, um sich zu besinnen und zur Ruhe zu finden. Was habe ich bisher gemacht und mit welcher Intention? Wo stehe ich jetzt im Leben? Wie habe ich meine Talente und Gaben bisher eingesetzt? Das sind einige Fragen, mit denen wir uns jetzt beschäftigen können. Sind wir bereit, das Alte loszulassen? Bevor Neues entsteht, muss das Alte weichen, und das tut häufig weh. Wir Menschen lieben die Gewohnheit. Wenn jedoch eines sicher ist, dann die stetige Veränderung. Neue Denkansätze und Fragen sind unsere Wegweiser:

  • Was können wir jetzt tun, um den Wandel zu nutzen?
  • Hat diese Zeit eine größere Bedeutung in der Geschichte der Menschheit?
  • In welche Richtung will ich wirklich gehen?
  • Suche ich Lösungen nur im Außen oder auch in mir?
  • Wie kann ich meinen Beitrag leisten?
  • In welcher Welt will ich leben?

Platon sagte schon, dass wir, um die Wahrheit zu finden, aus der Höhle herausgehen müssen. Das, was wir sehen, sind nur Schatten an der Wand. Gunnar Kaiser, in frühen Jahren bereits inspiriert von Platon, schlägt einen anderen Lebensweg ein. Er stellt das Geistige über das Materielle. „Haben oder sein?“ ist eine der zentralen Fragen, welche den jungen Philosophen beschäftigen (2).

Ist jetzt nicht die ideale Gelegenheit, sich mit dem „Sein“ zu beschäftigen?

Es sind ebendiese Steine, die uns im Weg liegen, welche uns helfen, jetzt an der Situation zu wachsen. Jedes Problem, welches wir gelöst haben, stärkt unser Selbstvertrauen. Und davon brauchen wir eine Menge. Denn das alte, bekannte Weltbild zerfällt. Genau davor verschließen die Menschen ihre Augen. Sie wollen nicht wahrhaben, dass ihr bisheriges Fundament bröckelt, und setzen sich nicht mit „alternativen Fakten“ auseinander.

Fakt ist nunmehr: Wir haben das Zeitalter der Fakten verlassen.
Aus der Werbung wissen wir, dass eine Behauptung, verbunden mit Emotionen und Wiederholungen, zur Wahrheit wird. Und an dieser Wahrheit halten sich die Menschen fest.

Nüchtern müssen wir feststellen, dass das, was uns als Wahrheit verkauft wird, häufig nur haltlose Behauptungen sind!

Kommen wir zum Clou des Systems. Um diejenigen, welche sich aus der Höhle gewagt haben, wieder einzufangen, gibt es einige Tricks. Der wahrscheinlich größte ist, diese Menschen ständig zu provozieren. Sobald auf die Provokation eingegangen wird, hat das System gewonnen. Das System ist nicht böse oder gut. Das System will einfach nur keine Veränderung. Aus Angst vor Veränderung wird jeder Mensch, welcher wirklich Veränderung will, diffamiert bis hin zur völligen Ausgrenzung. Und jedes Mal besteht die Gefahr, dass wir uns wieder einfangen lassen.

Warum?

Wir sind auf der Suche nach der Wahrheit und haben die Täuschung erkannt. Viele Menschen reagieren mit Wut. Doch diese Wut führt nur dazu, dass es den Menschen in der Höhle leichter gemacht wird, die Wahrheitssucher als verrückt abzustempeln. In Deutschland gibt es sogar das Wort „Wutbürger“ dafür. Die erste Prüfung ist schon da. Wir müssen erkennen, dass wir jetzt nicht gegen die Menschen in der Höhle kämpfen können. Denn alles, was wir gegen sie sagen, kann gegen uns verwendet werden. Es kommt wahrscheinlich auch weniger auf das Gesagte an als vielmehr auf die Emotionen. Wenn wir aufgebracht sind und voller Wut, dann laufen wir Gefahr, uns zu verlieren.

Neben dem spirituellen Weg der Selbsterkenntnis erwarten uns auch die wildesten Verschwörungstheorien. Wir sind jetzt persönlich gefragt, zu prüfen.

Wer nach einer Revolution schreit, sei gewarnt, denn aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Revolutionen fast immer mit Gewalt einhergehen und dass sie langfristig keine wirklichen Veränderungen bringen. Was wir brauchen, ist eine spirituelle Revolution. Eine Evolution des menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns. „Gewalt ist dumm“, sagt der italienische Friedensforscher Professor Carlo Belli. Er sagt, dass es jetzt an der Zeit sei, intelligenter zu handeln. Wir müssten jetzt aus den Fehlern lernen und es mit Liebe versuchen. Carlo Belli hat eine deutsche Mutter und spricht sehr gut Deutsch. In einem Interview erklärt er, warum der wirkliche Wandel ein spiritueller ist. Er sagt, dass die Politker Angst vor dem spirituellen Erwachen haben. Für ihn gilt: Je spiritueller eine Gesellschaft, desto freier wird sie (3).

Wahrer Frieden kann nicht durch Krieg entstehen.

Vor Soldaten, die den Frieden bringen, sollten wir ebenfalls wachsam sein. Ein weiterer Trick des Systems ist es, die Wörter umzudrehen. So werden Kriege als Friedensmissionen verkauft, und es wird als solidarisch bezeichnet, alte Menschen alleine zu lassen. Jetzt können die Menschen sich sogar gut dabei fühlen, wenn sie Oma und Opa nicht mehr besuchen. Um in dieser Zeit an innerer Klarheit zu gewinnen, empfiehlt der spirituelle Sprachforscher und Autor Roland Ropers den „digitalen Detox“. Wenn wir eine Zeit lang auf jegliche digitalen Medien verzichten, stellt sich eine innere Reinigung ein. So wie unser Körper regelmäßig gereinigt werden muss, so muss auch unser Geist regelmäßig gereinigt werden (4).

Lasst uns die Chancen nutzen!

Alles in allem haben wir die Ehre, in einer sehr ereignisreichen Zeit zu leben, die voller Potenzial ist. Wenn wir es schaffen, häufiger in die Vogelperspektive zu gehen und uns die Lage von oben anzusehen, gibt uns das die nötige Distanz, um die Ereignisse als Ganzes bewerten zu können. Wir können auch eine Perspektive der Dankbarkeit einnehmen. Wir können dankbar sein für diese vielen Erfahrungen, welche wir machen dürfen, und dass wir an der Aufgabe, unsere Welt neu zu gestalten, mitwirken dürfen. Es ist eine große Verantwortung, und es ist schön, dass wir diese Verantwortung bekommen haben.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!


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Quellen und Anmerkungen:

(1) Gunnar Kaiser, „Ich kann jetzt nicht mehr schweigen! Wir müssen reden.
(2) Gunnar Kaiser, „Wenn du merkst, dass du anders bist.“
(3) Carlo Belli, „Wahrheit macht frei! Die Regierung verliert die Kontrolle.
(4) Roland Ropers, „Digital Detox! Die mediale Führung durchbrechen.

In seinem gratis E-Book „Nutze den Wandel“, das Sie hier herunterladen können, hat der Autor 9 Perspektiven zusammengefasst, welche uns dabei unterstützen, die Chancen dieser Krise wirklich zu nutzen.