Schöne neue Abnormalität

In Zeiten, in denen Machtapparate über Normen und somit über „Normalität“ bestimmen können, breitet sich ein Wahnsinn aus, der Methode hat. Teil 1 von 3.

Angststörungen, Psychosen, sich auftürmende Wellen des Hasses gegen Andersdenkende, gar der Hang zur Selbstzerstörung, wie er sich in Anwandlungen kollektiver Kriegslüsternheit zeigt — all das ist ohne Zweifel krank. Da der Normalitätsbegriff jedoch ein statistischer ist und überdies von den herrschenden Kräften im Land nach Belieben definiert werden kann, kann es vorkommen, dass der gesunde Menschenverstand pathologisiert, dass Friedens- und Freiheitsliebe delegitimiert werden. Wir haben in den letzten Jahren einige höchst merkwürdige Phänomene beobachten müssen. Was immer ein paar Mächtige mithilfe ihrer medialen Meinungsfabriken an noch so abstrusen Narrativen auswarfen — es wurde binnen Kurzem von einer überwältigenden Mehrheit der Menschen nicht nur geglaubt, sondern auch aggressiv gegen Abweichler verteidigt. Es ist daher wichtig, dem eigenen Urteil — unabhängig von Mehrheitsverhältnissen — zu vertrauen und dabei auch kritische Psychologen zurate zu ziehen.

Einer, der wie kein anderer von der Innenseite unseres Gefängnisses aus an den Säulen der Macht gerüttelt hat, ohne sie allerdings überwinden zu können, war Dr. jur. Franz Kafka. Sein „Prozess“-Roman beginnt nicht umsonst mit unserer heutigen Zeit: Jemand musste Michael Ballweg verleumdet haben, denn ohne, dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Dem ging jedoch noch eine andere Beschreibung voraus, ohne die seine Verhaftung gar nicht möglich gewesen wäre — nämlich die unheimliche Verwandlung des Menschen in etwas, das vermeintlich beseitigt werden muss: Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett symbolisch zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Er durfte nicht mehr arbeiten gehen, jedenfalls nicht ohne sich abspritzen zu lassen, und auch sonst waren ihm die wohl meisten gesellschaftlichen Teilhabe-Aspekte nunmehr verwehrt.

Doch das war noch gar nicht das Schlimmste, sondern vielmehr, dass über Menschen wie ihn beispielsweise etwas gesagt wurde wie „Impfverweigerer (schon der Begriff ist ein Affront, Anmerkung des Autors) sollten verprügelt werden!“ (Schauspielerin Heidelinde Weis Ende 2022 in einer TV-Show). Endlich versteht man das Lebensgefühl des Dritten Reichs. Endlich versteht man, wie sich die Juden beziehungsweise die Verfolgten und Verfemten damals gefühlt haben müssen. Endlich versteht man auch emotional, wie es dazu kommen konnte — wir haben im Prinzip exakt dasselbe erlebt in diesen nur drei Jahren. An dieser „neuen Normalität“ — welch kriminelle Wortwahl! — ist also absolut nichts normal.

Der Vergleich ist zwar ebenso nicht mehr erlaubt — weil er genauso zutreffend wie demaskierend ist —, aber das, was eine Weis sich erdreistet hat zu sagen, erinnert natürlich an NS-Jargon und zeigt eine autoritär-totalitäre Einstellung. Deshalb verweisen solche Vorgänge auch immer wieder auf die Untersuchungen von Anita Eckstaedt („Nationalsozialismus in der zweiten Generation — Psychoanalyse von Hörigkeitsverhältnissen“, 1992). „Die Juden sind unser Unglück!“ von damals wurde gleichbedeutend mit „Die Ungeimpften sind unser Untergang!“ von heute. Wer sich etwa nicht „impfen“ lassen will, soll auch nicht arbeiten und dann auch nicht essen — der Professor jüdischer Herkunft Noam Chomsky im Oktober 2021; zu seiner Äußerung wollte er sich nicht äußern. Ähnliches sagten auch schon Hindenburg 1916, Hitler 1925 und SPD-Arbeitsminister Franz Müntefering 2006.

Sprache ist natürlich genauso wenig gegen Missbrauch gefeit wie Franz Kafka — der beispielsweise von der Leitung einer totalitären medizinischen Ausbildungseinrichtung im Breisgau ebenso gerne zur Verschleierung ihrer eigenen Machtallüren verwendet wurde. Man braucht sich also keineswegs über die vielen heutigen Mitläufer unterm herrschenden, nun globalen Herrschafts- und Unterdrückungssystem, gerade auch unter Ärzten, wundern.

Diese angeblich neue, angebliche Normalität — die weder neu noch normal ist, denn unter Menschen gab es immer schon Macht und Gewalt — ist also gekennzeichnet von einer Orwell’schen Umkehrung: Falsch ist plötzlich richtig und richtig ist falsch, gut ist böse und böse ist gut, das Abnormale ist normal und salonfähig und so weiter.

Solche Transformationen lassen sich auch sehr gut nachverfolgen an einer inzwischen zur größten kriegstreibenden Politschauspielertruppe degenerierten vormaligen Friedenspartei: Obwohl diese bereits durch Umlügen von eigentlich wichtigen und richtigen Werten — „Nie wieder Konzentrationslager!“ — schon vor 30 Jahren einen Vernichtungskrieg mit Uranmunition führten und wir um die Folgen für die Menschen im ehemaligen Jugoslawien wissen, die deshalb heute noch an Krebs erkranken, wird nun wieder munter dasselbe toxische Zeug mit bestem gewissenlosen Gewissen in die Ukraine geliefert.

Das wundert auch nicht, denn der alte rote Feind liegt ja bekanntlich im Osten — auch wenn es den real existierenden Kommunismus längst nicht mehr gibt. Es verwundert daher auch nicht, ist aber dennoch bestürzend, dass „die Bundesregierung“ erneut seit 2014 nicht müde wird, ihr Völkchen immer wieder zur Vorbereitung auf den Ernstfall zu animieren — Vorräte anlegen, Volksempfänger besorgen, ABC-Schutzausrüstung kaufen und so weiter. Wozu das alles, was haben diese Leute denn vor — und vor allem: Ist das normal? Das Blut ist jedoch in allen Menschen gleichermaßen rot, und auch die Russen lieben ihre Kinder (Sting: Russians, 1985).

Krieg geht immer gegen die Bevölkerung

Der grenzenlose Größenwahn der NATO, mit Russland einen Atomkrieg anzetteln zu wollen, hat — wie alles Psychische — natürlich neben dem Phantasmatischen auch einen realen Hintergrund: Rache und Rechthaberei. Daran lässt sich auch erkennen, dass der sogenannte Nationalsozialismus — der tatsächlich eine Form von Sozialismus war — noch ebenso weiter fortlebt im Untergrund nicht nur der deutschen Volksseele wie das Verlangen nach Revanche für die Gräueltaten der Roten Armee, da diese wiederum aus Rache den ganzen ostdeutschen Boden bis Berlin mit Blut getränkt gehabt hatte. Es würde also primär darum gehen, die Hassprojektionen zurückzunehmen, aber dafür müssten wir den „Hitler in uns“ anerkennen und überwinden — was bis heute nicht ansatzweise gelungen ist. Wie man aktuell an Menschen wie Annalena Baerbock: „Mein Großvater hat im Winter 1945 (!) an der Oder gegen die Russen gekämpft!“; „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland!“ oder Anton Hofreiter: „Je mehr Waffen wir liefern, desto schneller endet der Konflikt" wunderbar sehen kann und auch daran, dass kaum jemand aus der Bevölkerung gegen solches Kriegsgebaren aufbegehrt.

Was ist daran neu, was normal? Die Antwort in beiden Fällen ist: nichts — alles schon mal da gewesen, alles die übliche menschliche Seelenproblematik. Wer die Geschichtsbücher kennt, ist im Vorteil und könnte die alten „Energie sparen für den Krieg“-Poster aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs jetzt wiederverwenden — auch wenn selbst das wahrscheinlich viele für normal halten würden wie die aktuellen Energiespar-Parolen.

Neu ist lediglich, im Vergleich zu vorangegangenen Jahrtausenden, ein Element des Ganzen: Der Wahnsinn hat nicht nur Methode, sondern ist jetzt global! Bei einer Sterblichkeit von unter 0,1 Prozent liegt etwa keine „Pandemie“ vor (vergleiche unter anderem Professor Ioannidis, bereits 2020). Was sagt das dann über uns und die Jahre 2020 bis 2023 aus? Eines scheint jedenfalls ebenso sicher wie offensichtlich: Es ist dadurch nicht nur zu schweren sozialen Verwerfungen gekommen, welche die Gesellschaft(en) in ihrem Innersten schwergradig beschädigt haben — auch das Lebensgefühl der Menschen ist seitdem unterirdisch geworden, und seelische Störungen bis hin zum Suizid haben sich in etwa vervierfacht, zumindest während dieser Periode globaler „Pandemie-Psychose“. Viele Menschen sind aus der Zeit gefallen; manche wissen es noch gar nicht, funktionieren weiterhin, irgendwie.

Es gab einen enormen Vertrauensverlust in die Mitmenschen, aber auch in die sogenannten Eliten — eigentlich nur eine spezielle Form von Globalmafia. Allerdings hat die „Covidiotie“, wie sie deshalb genannt werden muss, nur das sichtbarer gemacht, was bereits vorher da gewesen ist: Sie hat der Gesellschaft die Maske der Scheinnormalität von der sonst hässlichen Fratze gerissen.

Drei Wegmarken, die zeigen, wie wir dahin kommen konnten, wo wir heute sind, war hierbei erstens die mehr oder weniger „Gründung“ des sogenannten Tiefenstaats oder des militärisch-industriellen-Komplexes vor etwa 100 Jahren, also der Zusammenschluss der reichsten Männer und Unternehmen der Erde mit dem Ziel einer Art Schattenweltregentschaft.

Zweitens die Etablierung zentraler Weltherrschaftseinrichtungen wie Weltgesundheitsorganisation (WHO), Vereinte Nationen (UN) oder Weltwirtschaftsforum (WEF).

Drittens der zunehmende Rinderwahn des Menschengehirns — auch forciert durch die Lügenmedien und die Massenverblödungsindustrie. Das herrschende Gewalt- und Machtsystem spiegelt sich dabei symptomatisch wieder in beispielsweise solchen Psychostörungen wie dem Mord an dem zweijährigen Jamie Bulger durch die Zehnjährigen Robert Thompson und Jon Venables, die ihn aus einem Einkaufszentrum mitgenommen hatten, dann mit Backsteinen und einer Eisenstange natürlich grundlos erschlugen, bevor sie ihn auf die Bahngleise warfen, wo er schließlich von einem Zug halbiert wurde. In diesem tragischen Einzelschicksal erscheint eine ganze Unkultur und ihr Seelenmorast, der alle Gräueltaten hervorbringt, unabhängig von deren Form.

Die Renaissance des Mittelalters in der Jetztzeit.

Miguelanxo Prado hat diesen ganzen Zusammenhang bereits in seinem wegweisenden Werk „Quotidianía delirante“ 1988 sowohl kreativ als auch kunstvoll dargestellt. Insofern braucht es eigentlich gar nicht zu verwundern, dass die Covidiotie global durchgeführt wurde und überhaupt werden konnte; allein das schmutzige Geschäft mit sogenannten Impfstoffen ist nicht zuletzt aufgrund der Panikpropaganda explodiert in astronomische Höhen. Von psychopathologischem Interesse ist dabei auch, dass die Krankenhäuser bis zur Einführung der COVID-19-Spritzung überwiegend unterlastet waren, daher leer standen und sich erst durch die „Impfopfer“ wieder deutlich füllten.

Beispielsweise hat der Versicherungsanalyst Josh Stirling errechnet, dass die Sterblichkeit pro Spritzeninjektion um etwa 7 Prozent steigt. Doch selbst wenn man als Hintergrund einer Plandemie „nur“ den Riesenreibach mit den sogenannten Impfstoffen annehmen möchte — von welchen deren Hersteller sagen, sie seien wirkungslos, oder bestenfalls wisse man nicht ob sie überhaupt wirken —, würde das allein schon für das Prädikat „besonders psychopathologisch“ qualifizieren. Als Normalität sollte auch nicht angenommen werden, dass die „Impfstoffe“ gesundheitsgefährdender und ansteckender sind als das Virus, das diese vorgeblich bekämpfen sollen (vergleiche „Spike-Protein-Shedding“, eine erste Informationsstelle könnte etwa sein: www.aerzte-fuer-aufklaerung.de).

Noch weit weniger normal ist die Dr.-Josef-Mengele-Akte-Pfizer: Sogenannten Wegwerf-Kindern (elternlose und so weiter) wurde laut dem „Bericht No. 56“ von Dr. Naomi Wolff über die herausgeklagten Pfizer-Akten anscheinend 2021, also illegal vor Zulassung, in US-Einrichtungen als „Laborratten“ die „Impf“-Spritze verabreicht, und zwar teilweise schon ab dem dritten Lebensmonat — mit teils tödlichen Folgen (siehe Vortrag vom 7. März 2023 am Hillsdale College, Michigan).

Man kann den Hintergrund des abnormen Geschehens, das angeblich normal sein soll, aber auch noch weiter fassen, wenn man sich eine zentrale Aussage etwa von Robert McNamara ansieht — dann ergibt alles einen tieferen Sinn: „Wir müssen drakonische Maßnahmen zur Bevölkerungsreduktion gegen den Willen der Bevölkerung ergreifen! Die Geburtenrate zu reduzieren war unmöglich oder unzureichend. Deshalb müssen wir nun die Sterberate erhöhen — durch natürliche Mittel wie Hungersnot und Krankheit“ (aus der Zeitschrift J’ai tout compris No. 2, Februar 1987). In die illustre Runde, in welche er das hineinsagte — eine Art Vorläufer von Davos —, fragte er anschließend, ob es noch weitere Ideen hierzu gebe. Es meldete sich die dort ebenfalls vertretene Pharmaindustrie mit dem Hinweis „durch Impfstoffe“, so der Bericht. Was sagt uns das — falls es uns noch etwas zu sagen hat?

Unwillkürlich fühlt man sich erinnert an Bilder etwa von Hieronymus Bosch in der Zeit des ausgehenden Mittelalters um 1450, das heuer eine enorme Renaissance, eine Art zweite, internationale Blütezeit seit 2020 erfahren hat: Man könnte meinen, sein Bild „Das letzte Gericht“ werde bald abgelöst durch Pieter Bruegels „Der Triumpf des Todes“ von 1562. Zumindest scheinen wir auf dem Weg dorthin zu sein, wenn wir bedenken, dass die NATO vor Kurzem wieder einmal den Atomkrieg mit Russland trainiert hat, nämlich im Oktober 2022 unter dem vielsagenden Namen „Steadfast Noon“, den man etwa so übersetzen könnte: „Wir werden keinen Millimeter nachgeben, auch wenn das unseren eigenen Mituntergang bedeutet!“. Sicherheitshalber informierte man aber Wladimir Putin vorher darüber — nicht dass aus Versehen doch noch das geschieht, was man sich offenbar so sehnlichst wünscht, nur umgekehrt. Unter anderem 1983 wäre es aufgrund dieser „Übung“ fast tatsächlich zum Atomkrieg gekommen, weil Russland damals nicht sicher war, ob es nicht doch der Ernstfall war, der gerade geschah.

Immerhin drohte bereits im Oktober 2021 Kriegsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer Russland mit dem nuklearen Erstschlag; unter anderem die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichteten am 27. Oktober 2021 darüber. Ist das noch normal? Oder, anders gefragt, kann beziehungsweise sollte das als „neue Normalität“ verstanden werden, ein solcher Umgang miteinander, auch international? Der Beginn des Zweiten Weltkrieges beispielsweise legt nahe, dass es sich hierbei jedenfalls nicht um eine neue Verhaltensstrategie handelt.

Obrigkeitshörigkeit ist wieder besonders geil

Wie lässt sich das alles verstehen? Etwa durch reine Psychopathologie? Die Kollegin Ariane Bilheran, die ebenso Psychopathologin ist, verortet das Dilemma in der bereits viel zu lange vorherrschenden „Gesellschaft des Spektakels“ (Interview vom 2. Juni 2021 unter dem Titel „Seuls trois types de profils résistent au déferlement totalitaire“). Dieser Begriff von Guy Debord benennt eine pervertierte Gesellschaft, die keine Disziplin, keine Ethik, keine Moral mehr kennt — jedenfalls nicht im echten, eigentlichen Sinne. In ihr dominieren Aneignung statt Anstrengung, Schein statt Sein, Lustbefriedigung statt Selbstbeherrschung et cetera. Das Sinnlose wird in ihr vollumfänglich zum Sinn von Sein gemacht — mit „Nebenwirkungen“ wie Verführung und Manipulation, Konsum und Oberflächlichkeit, Habenwollen und Besitztum, Anerkennung der Massen und öffentlicher Applaus als „Werte“. Wenn man sich anschaut, wie viele Menschen Hitler beispielsweise um 1938 noch applaudiert haben, auch international, dann weiß man, was von einer Mehrheitsmeinung zu halten ist; immerhin war Hitler 1938 Mann des Jahres im Time-Magazin wie Obama dann 2012 — ein bloßer Zufall oder ein Zeichen der Kontinuität dieser Art von „Normalität“?

Nach den Grundformen der Angst des Psychoanalytikers Fritz Riemann könnte man eine Antinomie darin sehen: einerseits in der Akzentuierung einer Grundangst, die in einer Gesellschaft überhandnimmt und sich zu einer Art „Seelenpandemie“ ausweitet, und andererseits die daraus resultierende „Machtelite“ als Politpendant, die ihr entspricht, als Antwortversuch auf ihre gegenwärtige, meist unbewusste Hauptangst, diese gleichermaßen beantwortet wie bedient, wohl zumeist zum eigenen Machterhalt.

Existenzielle Sinnlosigkeit ist daher ein gefährlicher Faktor, denn die aus dieser resultierende namenlose Angst sucht natürlich nach einer Erklärung. Führer aller Zeiten haben diesen Umstand für eigene Zwecke missbraucht, den Massen ein Angstobjekt serviert und zugleich „Lösungen“ angeboten: Indianer und Reservate, Hexen und Hexenhammer, Juden und Endlösung, COVID-19 und COVID-Impfung und so fort.

Entsprechend ließe sich auch feststellen: Jedes Volk hat genau die Regierung, die ihm am ehesten entspricht — oder seiner gegenwärtigen Grundangst-Haupttendenz. Das wäre wiederum nicht so gravierend, wäre nicht auf dieser Basis leicht eine kollektive Psychose induzierbar: „Wir gegen den Rest der Welt!“ und „Das Kollektiv ist alles, der Einzelne ist nichts!“ Was erklärbar macht, weshalb es als normal galt in Covidiotie-Zeiten, wenn Kinder ihre Eltern als Abweichler vom Staatsnarrativ denunzierten — was die Biden-Administration eingefordert haben soll —, und auch umgekehrt das als Solidarität galt, allerdings nicht als eine mit dem Einzelnen, sondern eben nur mit dem Kollektiv. Mattias Desmet hat das 2023 in „Die Psychologie des Totalitarismus“ minutiös analysiert.

Was wir daher kollektiv heute für eine Demokratie halten oder zumindest so nennen, das ist in Wahrheit eine Macht- oder Kapital-Oligarchie oder Plutokratie, eine Regentschaft der Reichen. Wobei immer mehr Menschen es eher als eine „Kakistokratie“, eine Herrschaft der Schlechtesten von allen, sehen; unsere gegenwärtige Herrschaftsform muss also dringend auf den Prüfstand.

Wie wir in der Krise des Krankheitssystems während der letzten drei Jahre hautnah zu spüren bekamen, dominieren in einer solchen Pseudodemokratie primitive, man könnte auch sagen psychotische Ängste, beispielsweise eine grenzenlose Virusangst, die erst recht tötet: etwa durch schädliche Maskierung, durch toxische Schutzspritzen, durch Gewalt gegen Andersdenkende und natürlich auch durch Selbstmord. Herrschaftssysteme neigen dazu, sich dieser Ängste zu bemächtigen: Echte oder künstlich erzeugte oder inszenierte Krisen verstärken die Angst ihrer Individuen, was sie gewissermaßen anfällig macht für autoritäre Führung, weil diese (Plastik-)Sicherheit statt Freiheit bietet. Je unsicherer unsere existenzielle Gesamtsituation, desto stärker der Ruf nach dem starken Mann, der alle Probleme löst; je größer die empfundene Bedrohung, desto mehr Autoritarismus und so weiter.

Stigmatisierung und Ausgrenzung, Ungleichbehandlung und Aufhebung der Grundrechte, Diffamierung und Denunzierung bis hin zur Verfolgung Andersdenkender spielen bei solchen Entwicklungen eine zentrale Rolle, weil dies alles von einer schweigenden Mehrheit klaglos hingenommen und damit mitgetragen wird.

Genau wie in offen totalitären Systemen wie etwa dem sogenannten Dritten Reich gibt es etwa 40 Prozent überzeugte Mitläufer — also mit „autoritären Persönlichkeitszügen“ nach Adorno —, die auch nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes noch immer ein Hitler-Bildlein im Schlafzimmer oder wenigstens im Herzen hatten, 40 Prozent Opportunisten, die einfach mitlaufen ohne Überzeugung und ohne Ideologie, und 10 bis 20 Prozent kritisch denkende und fühlende Menschen, die zunehmend in Gewissensnot und damit auch in den Widerstand geraten.

Bezüglich der ungemein leichten, globalen Gleichschaltung, die nicht gerade auf den allerschwersten Widerstand traf, lässt sich annehmen, dass die Welt für einen neuen Totalitarismus zu haben ist, dass sie ihn vielleicht „braucht“ und deshalb noch mehr von derselben Art unbewusst anstrebt. Vielleicht weil nur durch das größte Chaos, die größtmögliche Destruktion noch eine echte Veränderung möglich sein könnte — hin zu einem wirklich freiheitlichen Bewusstsein?

Tragischerweise wäre aus dieser Perspektive ein Atomkrieg oder wenigstens ein Dritter Weltkrieg schlüssig, damit die Menschheit als Ganzes endlich ihre inneren Sklavenketten, ihre seelische Sklavenmentalität, ihren Untertanengeist und ihre Obrigkeitshörigkeit ablegen könnte, die sie schon seit Jahrtausenden knechten.

Wie befrieden wir den Hitler in uns?

Totalitarismus bringt aber grundsätzlich auch die Möglichkeit mit sich, über sich selbst hinauszuwachsen, und ein mutiges Leben zu wagen. Was muss geschehen, dass wir Brechts Lehrsatz endlich leben können: „Aber dass du dich wehren musst, wenn du nicht untergehen willst, das wirst du doch wohl wenigstens, hoffentlich einsehen?“

Was muss mit uns passieren, damit wir nicht einfach tatenlos zusehen, wie ein Mensch blutüberströmt an uns vorübertorkelt, ohne dass wir eingreifen? Die beiden vorgenannten zehnjährigen Täter zogen mit ihrem zweijährigen Opfer fast an 40 Erwachsenen unbehelligt vorüber zu seiner Hinrichtungsstätte, obwohl er bereits deutlich blutete und weinte — jeder von diesen hätte das Kind retten können vor seinem ebenso grausamen Ende.

Was daher während der Pseudopandemie veranstaltet wurde, war vor diesem Hintergrund nichts anderes als schlüssiges Folgesymptom einer kollektiven Seelenstörung, in welcher wir uns bereits seit Langem befinden — eine kleine Ouvertüre inmitten der großen Symphonie des Grauens. Wenn man sich allerdings die Geschichtsbücher genau durchliest, wird man feststellen: Eine Idiotie jagt die nächste, eine kollektive Geisteskrankheit löst die vorangegangene ab, ein Massenmord den nächsten — woraus sich eine einzige, anscheinend endlose Gewaltorgie ergibt. Wieso sollte das heute anders sein?

Die Ablösung einer neuen Abnormalität durch eine neuere oder noch größere Abnormalität sehen wir beispielsweise daran, dass es erst eine angebliche Pandemieveranstaltung gab und seit Kurzem wieder eine Weltkriegslust — scheinbar zwei voneinander unabhängige, scheinbar sehr unterschiedliche Ereignisse.

In Wahrheit verbindet aber beide letztlich dieselbe paranoide Wahnstörung, nur in unterschiedlicher Zielrichtung: Während es beim Viruswahn gegen einen Mikroorganismus ging und dabei letztlich gegen jeden einzelnen Menschen und ganze Völker, geht es beim Kriegswahn um einen Makroorganismus und dabei um das Überleben der Spezies und um das Leben selbst.

Der Sozialwissenschaftler Rudolf Bauer hat das als Zeichen einer tief verankerten Todessehnsucht in und Nekrophilie von der Gesellschaft gedeutet, die sich zunächst in der Krankheitsdiktatur gegen die eigenen Bürger wandte, in Form von Gewaltorgien gegen Abweichler vom verordneten Staatsnarrativ, aber auch durch die Menschen- und Grundgesetz-verachtenden Zwangsmaßnahmen und zuletzt durch eine mit maximaler Propaganda durchgedrückte Körperverletzung — oder gar „Euthanasie“? — namens „Impfung“, um dann in der militaristischen Gewalt- und Vernichtungseuphorie sich gegen andere Völker zu wenden; letztlich aber auch gegen das gesamte eigene Volk, denn im Krieg gibt es keinen Gewinner, insbesondere nicht seit der Erfindung der Atombombe 1945 (vergleiche Wochenzeitung Demokratischer Widerstand vom 8. April 2023).

In der kranken Gesellschaft respektive Unkultur ist allerdings selbst die Wiederauferstehung totalitärer Phänomene überhaupt nichts Neues, und man kann sich tatsächlich fragen, wie der Totalitarismus beispielsweise in Verbindung steht mit Hegels Geschichtsdialektik: dass schwierige Zeiten große Männer des Umbruchs hervorbringe, die dann zunächst Veränderungen zum Besseren anstoßen sollen. Nach einer gewissen Zeit trete jedoch eine Sättigung und Gewöhnung ein — das ist dann der Zeitpunkt erneuter degenerativer Prozesse bis zum Kollaps und dem daraus Entstehen einer erneuerten Gesellschaft. Eine teuflische Geschichtsspirale, nicht nur ein bloßer Teufelskreis, der so lange zu keiner wirklichen Verbesserung führt, wie das Gewaltsystem selbst als alles unterwandernder Faktor unangetastet bleibt.

Franz Ruppert hat auf diesen Zusammenhang bereits 2018 eindrücklich hingewiesen, indem er die zentrale Frage stellte, die dann fürs Zeitalter der Covidiotie von solch großer Bedeutung werden würde: „Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft, die deshalb beständig retraumatisieren muss?“ Ein einfacher Neuanfang, Neuanstrich oder „neuer Mann“ beziehungsweise eine neue Partei wird also nichts wirklich verändern.

Man kann den Schock sich kaum vorstellen, als man international nicht mehr länger verleugnen konnte, was Josef Stalin aus Lenins, Marx‘ und Engels‘ ursprünglichen Ideen gemacht hatte; von dieser Degeneration hat sich „Die Linke“ bis heute nicht erholt; im Gegenteil scheint auch hier eine transgenerationale Trauma-Transmission sich nunmehr derart auszuwirken, dass ebenso von dort keine Rettung mehr zu erwarten ist, sondern ein bloßes Mitgehen mit der Macht. Das zeigte sich nicht nur während der Covidiotie, sondern schon vorher etwa an der weithin fehlenden Gegenwehr gegen den durch und durch totalitären Rundfunkzwangsbeitrag seit 2013 und aktuell nun natürlich am seltsam fehlenden Aufschrei, wo es wieder einmal in der Geschichte gegen Russland geht. Napoleon und Hitler sind also nur aus dem Volksbewusstsein, nicht aber aus dem kollektiven Unbewussten verschwunden, wie man daran unter anderem erkennen kann.

Auf der Suche nach einer gesunden Medizin für die kranke Gesellschaft

Für Friedrich Nietzsche bestand das Kernmerkmal einer kranken Gesellschaft offenbar im Vorherrschen von Ressentiment und malignem Misstrauen oder besser: von primitivem, letztlich paranoidem Hass — und man fühlt sich momentan unwillkürlich wieder an 1939, 1941, 1812 oder 1708 erinnert, was die Diagnose für diese Gesellschaft in ihrer heutigen Form leider ungemein erleichtert. Diese würde auch sehr gut zu den Hassreden passen, die gegen Andersdenkende in der Covidiotie-Zeit geführt wurden, als es vor allem gegen Maßnahmenkritiker, „Impfverweigerer“ sowie überhaupt Menschen mit freiheitlichem Gewissen aus der Demokratiebewegung ging. Sogenannte Querdenker zu pathologisieren, zumal mit einer gewissen Häme, ist zum neuen Volkssport geworden, auch sogar unter Psychologen. Was sagt das über ein Land aus und seine angeblichen Seelenheilkundler? Unter Stalin übrigens verschwanden Andersdenkende oftmals auch mit dem Label „geisteskrank“ in den Psychiatrien. Am schlimmsten haben es aber nun wohl die Friedensaktivisten: Sie werden jetzt auch noch als Nazis verunglimpft.

Eine Hassgesellschaft scheint offenbar wesentlich narzisstisch strukturiert zu sein; Hans-Joachim Maaz wies in Vorträgen und Büchern darauf hin, vor allem in seinem Buch „Die narzisstische Gesellschaft — Ein Psychogramm“ von 2014. Daher ist es auch kein Wunder, dass quasi über Nacht ein Heer an Blockwarten auferstanden ist durch die Covidiotie; endlich bestand die Chance, aus der eigenen Bedeutungslosigkeit auftauchen und sich groß fühlen zu können, indem man andere entwertete und schikanierte. Aus dieser Perspektive ist es keine Überraschung, dass in einer solchen „Gemeinschaft“ — mit Betonung auf „Gemein“, also hinterhältig, bösartig — das Künstliche mit dem Authentischen verwechselt und von einem gnadenlosen Relativismus ausgegangen wird, der sich spätestens seit dem Vernichtungskrieg gegen Vietnam schonungslos zeigte: Das abgrundtief Böse — beispielsweise ganze Landstriche mit Napalm zu überziehen — ist nach dieser Patho-Logik nicht nur das Gute, sondern das Gute ist das Böse sogar wert.

Die berühmten Massenmörder George W. Bush und sein Nachfolger Barack Obama nannten das offenbar zynisch „Collateral Damage“, wenn im Irak oder in Afghanistan neben militärischen Zielen auch zivile Personen durch US-Einsätze, vor allem durch Drohnen, starben und das eben in Kauf genommen wurde. Im Grunde bestand die entscheidende Wegmarke jedoch bereits darin, auf Hiroshima und Nagasaki Atombomben abzuwerfen und sich dabei auch noch besser zu fühlen als diejenigen, die man für den Holocaust in Nürnberg verurteilte, während man für Ähnliches ungeschoren davonkam. Der Zweck heiligt also jedes Mittel — im Krieg gegen Menschen ebenso wie im Krieg gegen Viren.

Moralische Degenerierung zeigt sich jedoch nicht nur in direkt tödlichen Folgen, sondern auch im zunehmenden Auftreten von „Neusprech“, wie Orwell es in „1984“ nannte: Je stärker der moralische Zerfall in einer Gesellschaft bereits fortgeschritten ist, desto mehr Menschen in ihr werden sich nicht gegen den Zerfall der Sprache wehren (vergleiche etwa die „Rechtschreib-Reform“ von 1996, aber auch von 2006, insbesondere aber die sogenannte Genderschreibweise, mit der man angeblich nicht ausgrenzen möchte, doch genau das damit massiv macht.

Damit erscheinen dann in der Folge meist noch zwei weitere, wesentliche „Reiter der Kultur-Apokalypse“, nämlich eine zunehmende militante Toleranz gegenüber Perversionen sowie eine dekadent-verkommene politmediale Kaste, die tatsächlich gleichgeschaltet wirkt, Wahrheit oder Realität weithin untergräbt und unterdrückt, eigene Zwangsnarrative auch mit Gewalt durchsetzt und sich parasitär von ihren Untertanen ernährt, wie es heute par excellence wieder der Fall ist in vielen Ländern — seltsamerweise geht Deutschland mit ebenso lustvollem wie schlechtem Beispiel voran.

Es kann nicht in unserem Interesse sein, Toleranz gegenüber Perversionen zu entwickeln — Uran-Munition sehe ich beispielsweise in dieser Linie oder überhaupt Kernwaffen, aber auch die Destabilisierung oder Zerstörung anderer Länder und überhaupt die Ausbeutung und Zerstörung unseres Planeten. Wer vorausdenkt, ist im Vorteil — nicht nur deshalb, weil es keine Ersatzerde gibt. Dennoch zerstören wir auch weiterhin ebenso systematisch wie genüsslich das Boot, auf welchem wir durchs Weltall segeln. Und daran wird auch ein E-Auto als bloße Beruhigungspille fürs angekratzte Gesamtgewissen nichts ändern.