Revisionismus unterm Regenbogen
Im Namen einer modischen Transideologie werden Jugendliche zu autoaggressivem Verhalten verleitet — dafür gibt es historisch fragwürdige Vorbilder.
Was noch vor 70 Jahren als Strafe galt, wird verunsicherten Jugendlichen heutzutage als Ausdruck von Individualismus aufgenötigt: chemische Sterilisation. So markiert die omnipräsente Queer-Agenda einen elementaren Baustein zur Etablierung einer ideologischen Melange aus Eugenik und Transhumanismus im Gewand biosozialer Evolution. Moribunde Überbleibsel humanistischer Aufklärung wandeln sich so zur Conditio humana 2.0 — zu einer autoaggressiven Eigenwahrnehmung des Menschen, die in der Selbstkastration der Spezies gipfelt.
Seine Strafe: Zwangssterilisation — chemische Kastration — durch gerichtlich angeordnete Einnahme von weiblichen Hormonen. Sein Vergehen: Homosexualität. Die Rede ist von Alan Turing, jenem herausragenden, 1912 in London geborenen Wissenschaftler, dem es gelang, die Verschlüsselung der deutschen Enigma-Chiffrier- und Lorenz-Schlüssel-Maschinen zu knacken. Seine Arbeit machte die codierten Funksprüche des nationalsozialistischen Feindes endlich verständlich. Der Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker lieferte mit seinen bahnbrechenden Entdeckungen die kriegsentscheidende Komponente für den Sieg der Alliierten über Hitlers Terror-Regime. Von 1945 bis 1950 legte Turing mit seiner theoretischen Arbeit zudem den Grundstein für die Entwicklung des modernen Computers, für Blockchain-Technologie und künstliche Intelligenz. Schon im Jahr 1952 schrieb er das erste Schachprogramm der Welt. Zu einer Zeit, als noch keine Maschine mit ausreichender Rechenleistung existierte, um das Programm ausführen zu können. Ein Genie. Ein Nationalheld. Ohne Zweifel.
Im Umgang des britischen Staates mit Alan Turing fand dieser Status allerdings keinen Niederschlag. Nach seiner Verurteilung als Homosexueller wurde er 1952 zu einer Hormonbehandlung genötigt, die nicht nur massive körperliche Veränderungen, sondern auch eine schwere Depression auslöste. Seine Geheimhaltungsstufe wurde ihm ebenfalls aberkannt. Er starb 1954 im Alter von nur 41 Jahren an einem mit Zyanid vergifteten Apfel. Kriminalisiert und verstoßen. Offizieller Befund: Selbstmord. Erst im Jahr 2013 wurde er von der britischen Krone posthum begnadigt und rehabilitiert; seit 2019 ziert Turings Antlitz außerdem die britische 50-Pfund-Note. Die seit jeher von Eugenik begeisterten Honoratioren in den Elfenbeintürmen des „Empire“ brauchten also offenkundig über 60 Jahre, um offiziell einzugestehen, dass Homosexualität nicht kriminell und Zwangssterilisation falsch ist.
Was bei Alan Turing als homosexuellem Mann in den 1950er-Jahren noch als höchstrichterliche Bestrafung exekutiert wurde, wird von der zumeist adoleszenten LGBTQ-Community unserer Zeit als Zuwachs an Lebensqualität empfunden, als Selbstverwirklichung gewertet.
Ungeachtet der oft fatalen Folgen derartiger Eingriffe in die menschliche Entwicklung. Kinder, Heranwachsende und Teenager werden heutzutage in nie dagewesenem Ausmaß mit risikobehafteten „Pubertätsblockern“ behandelt, oft ohne vorher ausreichend über Langzeitfolgen oder Risiken aufgeklärt worden zu sein. Die Anzahl der Klinken, die „Gender-Affirming Care“ — geschlechtsbejahende Behandlungen — anbieten, hat sich nach Angaben der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) in Amerika, Großbritannien, Kanada und Finnland seit dem Jahr 2005 mehr als verzehnfacht.
Bemerkenswert wirkt in diesem Kontext übrigens der Umstand, dass sich Albert Bourla, umstrittener CEO des mafiös bis kriminell agierenden Pfizer-Konzerns, genau in dieser Domäne seine ersten Sporen in der Pharmabranche verdiente. Schon vor eineinhalb Dekaden räsonierte Bourla gerne über sein Vorhaben, männliche Schweine mittels Impfungen zu sterilisieren und unfruchtbar zu machen. Sein entsprechendes Forschungsprojekt brachte den lukrativen Impfstoff Improvac hervor. Diese synthetische Alternative zur Schnittkastration aus dem Hause Pfizer wurde von der EU im Jahr 2009 zugelassen und ist seitdem weltweit im Einsatz. Dass Schweine dem Menschen in Physiologie und Erbgut sehr ähnlich sind und US-Wissenschaftler bereits 2017 einen Embryo aus Schweinezellen und menschlichen Stammzellen kreierten, sei dabei nur am Rande erwähnt.
Ein solches „GnRH Agonist“ (Gonadotropin-Releasing-Hormon), ein Medikament, das den Beginn oder das Voranschreiten der Pubertät verlangsamt oder aufhält, wird in der Regel bei Kindern zur Anwendung gebracht, bei denen diese Prozesse signifikant zu früh einsetzen. Bei Mädchen demnach im Alter von acht bis maximal dreizehn Jahren und circa ein bis zwei Jahre später bei Jungen. Präparate wie Improvac unterbinden die Produktion von Hormonen im Gehirn, die maßgeblich für die sexuelle Reife verantwortlich sind. Vielen Kindern werden dergleichen Stoffe jahrelang verabreicht.
Eine häufige Nebenwirkung der Pubertätsblocker ist, dass die Knochendichte dramatisch abnimmt. Auch die Zeugungsfähigkeit im Erwachsenenalter wird häufig beeinträchtigt.
Dennoch werden solche Medikamente nun ungebremst bei den zusehends jünger werdenden Mitgliedern der LGBTQ-Gemeinschaft eingesetzt, die Tatsache ignorierend, dass sie oft zu lebenslangen gesundheitlichen Komplikationen führen. So markieren Pubertätsblocker die erste Phase einer oft übereilt eingeleiteten Geschlechtstransformation.
In der zweiten kommen Hormone zum Einsatz: synthetisch hergestelltes Östrogen oder Testosteron. Östrogen wird dabei in Form von Tabletten oder Hautpflastern gegeben, Testosteron hauptsächlich in Form wöchentlicher Injektionen. Damit einher geht ein massiv erhöhtes Risiko zur Ausbildung von Blutgerinnseln sowie Probleme mit dem Cholesterinspiegel. Bisherige Richtlinien sahen derlei Behandlungen erst für Jugendliche ab 16 Jahren vor. Die Einwilligung der Eltern war obligatorisch. Zu Recht: Denn in der Regel werden diese Präparate ein Leben lang eingenommen. Zwischenzeitlich empfiehlt die WPATH jedoch Hormonbehandlungen bereits ab einem Alter von 14. Und die Einwilligung der Erziehungsberechtigten wird ebenfalls zunehmend ausgehebelt oder unterlaufen. Doch dazu später mehr.
Auf die Einnahme von Hormonen folgt meist Phase drei der Transformation: Operationen. Für diese wurde von der WPATH bisher immerhin noch die Volljährigkeit als frühestmöglicher Zeitpunkt zum Eingriff angesetzt. Lediglich „die Amputation von Brüsten ist auch schon für Trans-Jungen ab 15 zu empfehlen, wenn den Probanden zuvor mindestens ein Jahr lang Testosteron verabreicht wurde“. Eine neue WPATH-Empfehlung sieht nach Berichten von Associated Press am 15. Juni 2022 allerdings vor, dass operative Veränderungen am Körper nun bereits ab einem Alter von 17 Jahren vorgenommen werden sollen. Dies betreffe vor allem die Entfernung von Gebärmutter oder Testikeln.
Allein im Kaiser Permanente Hospital in Oakland (USA), wo die durch TikTok-Kampagnen zu zweifelhaftem Ruhm gelangte gender-affirmative Ärztin Dr. Sidhbh Gallager praktiziert, wurden nach Informationen der New York Times im Jahr 2019 ganze 70 Operationen an Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren durchgeführt. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es noch fünf. Ähnlich sieht es aus, betrachtet man die Entwicklung für die Vereinigten Staaten insgesamt. Im Jahr 2021 attestierte man dort nach offiziellen Zahlen etwa 42.000 Kindern eine „Gender Dysphorie“, also eine Störung der geschlechtlichen Selbstwahrnehmung. Das sind dreimal so viele wie im Jahr 2017. Die Gabe von Pubertätsblockern bei Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren nahm ebenfalls in rasantem Ausmaß zu.
Waren es 2017 noch 633 Kinder, denen man die umstrittenen Präparate verschrieb, stieg die Zahl im Jahr 2021 bereits auf 1.390. Bei Hormontherapien stiegen die Zahlen im gleichen Zeitraum von 1.905 auf 4.231. Insgesamt identifizierten sich im Jahr 2020 etwa 700.000 Amerikaner unter 25 als „Transgender“. Auch das doppelt so viel wie drei Jahre zuvor.
Die US-Pädiatrie scheint generell kaum Hemmungen zu haben, selbst folgenschwerste Eingriffe auch an den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft vorzunehmen. Unter dem Slogan „Alter ist nur eine Zahl“ werben WPATH-nahe Kinderärzte ungeniert für operative Eingriffe zur Geschlechtsumwandlung selbst für Minderjährige. Der Gouverneur von Washington unterzeichnete unlängst gar ein Gesetz, um Kinder unter 18 Jahren dem Zugriff ihrer Eltern zu entziehen, sollten diese mit einer derartigen Operation nicht einverstanden sein. Und ein halbes Dutzend weiterer US-Bundesstaaten arbeitet bereits an ähnlichen Legislativen. Konservative Staaten, die sich dieser Strömung verwehren, werden vom obersten Gerichtshof gemaßregelt. So blockierte ein „progressiver“ US-Bundesrichter vor wenigen Tagen ein Gesetz des Gouverneurs von Florida, das gender-affirmative Behandlungen bei Minderjährigen verbieten sollte.
Dieser Boom kommt nicht von ungefähr. Seit 2018 nimmt die mediale Präsenz des Themas in den Leitmedien kontinuierlich zu. LGBTQ-, DEI- (Diversity, Equity, Inclusion) und Corporate Equality Index-Propaganda beherrschen Debattenraum, digitale Sphären und das Konzernmarketing. Immerhin geht es — neben augenscheinlich transhumanistischen Zielen — auch um einen neuen Markt, der im Jahr 2021 bereits ein Volumen von gut zwei Milliarden US-Dollar erreichte. Im Jahr 2030 dürfte das Geschäft mit dem Geschlecht mindestens fünf Milliarden Dollar mobilisiert haben. Im Vergleich mit den Summen, die über die globalisierte „Green Economy“ von unten nach oben umverteilt werden sollen, sind das allerdings Peanuts. Monetäre Motive können demnach schwerlich primärer Treiber dieser Agenda sein.
Hinweise auf die wahren Beweggründe, die fundamentalen Motive der LGBTQ-Apologeten, finden sich in einem Dokument, das die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2010 in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) publiziert hat. Es trägt den zunächst unspektakulär bürokratisch anmutenden Titel „Standards für Sexualerziehung in Europa“. Ab Seite 37, und übertitelt mit „1.4 — Wie die Matrix zu lesen ist“, empfehlen die beiden vermeintlich dem Gemeinwohl verschriebenen Organisationen, Kinder bereits im Alter von 0 bis 4 Jahren in puncto Masturbation zu unterrichten. Schüler im Alter von 9 bis 12 Jahren sollen gar zu sexueller Interaktion, zu Geschlechtsverkehr ermutigt werden.
Interessant ist auch Anhang B der Bibliografie ab Seite 54. Da findet sich die im Dokument referenzierte Wissenschaftsliteratur zur „psychosexuellen Entwicklung von Kindern“. Gelistet sind unter anderem Titel wie „Kindessexualität — Konturen eines dunklen Kontinents“ (G. Schmid, 2004), „Genitalentdecken im zweiten Lebensjahr“ (B. Schuhrke, 1997) oder „Das sexuelle Denken von Kindern. Eine vergleichende Studie an Kindern im Alter von 5 bis 15 Jahren“ (R. & J. Goldman, 1982). Das Dokument wird auf der Webseite des International Center for Missing and Exploited Children (ICMEC) zur Verfügung gestellt. Die 1998 gegründete Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitet nicht nur eng mit Geheimdiensten oder der Nachrichtenagentur Thomson Reuters zusammen, sondern ist seit 2008 auch offiziell mit den Vereinten Nationen (UN) verbunden, wo sie den Status eines „Special Consultant“ innehat. Ergo stehen UN, EU, die WHO sowie die deutsche Regierung offiziell dafür ein, Kinder von 0 bis 4 Jahren an Masturbation heranzuführen und sie ab einem Alter von 9 zu Sex zu ermutigen.
Im Jahr 2012 wurde von ICMEC und UN ein zusätzliches Gremium ins Leben gerufen, das sich aus Führungskräften des Gesundheitssektors zusammensetzt. Das ICMEC möchte die Pharmabranche vorgeblich ermutigen, sexuellen Kindesmissbrauch in die Lehrpläne medizinischer Fakultäten aufzunehmen, die rechtzeitige Erkennung von Opfern durch medizinische Schulung und Ausbildung zu verbessern und epidemiologische Studien durchzuführen, um die Gesundheitsversorgung von Entführungs- und Missbrauchsopfern zu verbessern. Mitglieder dieses Gremiums sind unter anderem die Pharmakonzerne Merck und GlaxoSmithKline, die Harvard Medical School, die American Academy of Pediatrics und das Center for Disease Control and Prevention (CDC), das spätestens durch die Coronakrise vollends in Verruf geriet.
Auch das „Kinderhilfswerk“ der Vereinten Nationen (UNICEF) hat es auf die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft, die nächsten Generationen abgesehen. In einem Manifest vom Mai 2021, das den Titel „The Case for Better Governance of Children’s Data“ (Argumente für eine bessere Verwaltung von Kinderdaten) trägt, plädiert die supranationale Organisation für mehr Transparenz und ein verbessertes Management der Stamm- und Bewegungsdaten Heranwachsender. Was dabei unter „Transparenz“ und „Verbesserung“ zu verstehen ist, kann man sich in Anbetracht grassierender Überwachungsstaatlichkeit ausmalen. Die von UNICEF im Manifest vertretene These lässt sich wie folgt subsummieren: Da sich Kinder verstärkt im digitalen Raum bewegen und damit ihr Recht auf Selbstbestimmung, Privatsphäre und freien Zugang zu Information bedroht sei, brauche es dringend mehr Engagement der supranationalen Public-Private-Partnerships, um diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen. Sprich schärfere Gesetze und zentralere Kontrolle der Daten der Jüngsten. Simple Herrschaftsdialektik.
„Die Zukunft kann man am allerbesten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“ (Alan Kay).
Und um Gegenwart und Zukunft zu verstehen, lohnt, wie so oft, ein Blick in die Vergangenheit. Während die Transgender-Bewegung nämlich heute politischen Diskurs und Popkultur dominiert, war sie Anfang des 20. Jahrhunderts eine absolute Randerscheinung und Homosexualität, wie eingangs erläutert, verpönt oder gar illegal. Ihren Ursprung verortet die moderne Transgender-Ideologie im Jahr 1910, als ein junger Arzt namens Magnus Hirschfeld — „Der Einstein des Sex“, wie er in einem Porträt von Regisseur Rosa von Praunheim bezeichnet wird — seine Forschungsarbeit „Die Transvestiten: Eine Untersuchung über den erotischen Verkleidungstrieb“ veröffentlichte. Neun Jahre später gründete besagter Hirschfeld in Berlin das Institut für Sexualwissenschaft. Durch seine Arbeiten prägte er den Begriff Transvestit. Mit seiner „Theorie vom dritten Geschlecht“ lieferte er außerdem das konzeptionelle Fundament für die nun omnipräsent ventilierte Queer-Theory. Noch heute begegnet man in der Schwulen- oder Lesben-Szene häufig seinem Namen. Immerhin gilt Hirschfeld als erster homosexueller Aktivist der Welt. Auch eine Bundesstiftung Magnus Hirschfeld firmiert bis anhin unter seinem Konterfei.
Ja, Magnus Hirschfeld war schwul. Und er gehörte der jüdischen Glaubensgemeinschaft an. Beides hielt ihn jedoch nicht davon ab, Gefallen an eugenischen Ideen zu finden. So warb er dafür, mit aus der Biologie gewonnen Erkenntnissen die Fortpflanzung zentral zu regulieren, um „Degeneration“ zu vermeiden. Auch Zwangssterilisation unterstützte er als eugenisch vorbeugende Maßnahme, um jene, „die geistig so verblödet sind, dass sie außerstand sind, über sich selbst zu verfügen“, an der Reproduktion zu hindern (M. Hirschfeld: Geschlechtskunde, 1930). Aufgrund dieser Hintergründe vertritt nicht nur der deutsche Sexualwissenschaftler und Autor Martin Dannecker die Auffassung, Hirschfelds „Zwischenstufentheorie“ habe den eugenischen Wahn der NS-Zeit genährt (M. Dannecker, W. J. Schmidt: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen, 1983).
Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft führte in den 1920er-Jahren die weltweit ersten Operationen zur Geschlechtsumwandlung durch. Die erste Orchiektomie, sprich die Entfernung eines oder beider Hoden, fand schon im Jahr 1922 statt. Das „Opfer“ dieses neuartigen Eingriffs war ein 1891 geborener Mann, der fortan unter dem Namen Dora Richter in die Geschichte eingehen sollte. Dora Richter war es auch, die sich Anfang 1931 der ersten Penisamputation der Medizingeschichte unterzog, einer Penektomie, die der bei Hirschfelds Institut arbeitende Dr. Ludwig Levy-Lenz vornahm. Die erste Mastektomie, also die chirurgische Entfernung von weiblichem Brustgewebe, führte der ebenfalls bei Hirschfelds Institut aktive Arzt Dr. Felix Abraham im Jahr 1926 aus.
Hirschfelds Sexualforschungszentrum bestand über einen Zeitraum von 13 Jahren. Bis zu seiner Zerstörung war es international zu fragwürdiger Berühmtheit gelangt — denn manch ein Patient, zum Beispiel die dänische Malerin und „Transgender-Pionierin“ Lili Elbe, 1882 geboren als Einar Mogens Andreas Wegener, starb nach den experimentellen Eingriffen. Im Jahr 1933 endete die Geschichte von Hirschfelds Berliner Institut jedenfalls abrupt. Die Nazis stürmten und vernichteten die Einrichtung samt den dort befindlichen Unterlagen und Büchern. Hirschfeld selbst befand sich zu dieser Zeit in Frankreich, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1935 im Exil verblieb.
In den USA wurde der Transgender-Theorie in dieser Frühphase nicht die gleiche Aufmerksamkeit zuteil wie in Europa. Das änderte sich im Jahr 1952, mit der Rückkehr des US-Soldaten George William Jorgensen aus dem Zweiten Weltkrieg. Denn als die New York Daily Post einen Artikel über Jorgensen veröffentlichte, in dem die Zeitung von dessen Geschlechtsumwandlung im Ausland berichtete, wurde der nun unter dem Namen Christine Jorgensen auftretende Veteran rasch zu einer Berühmtheit. Die detaillierte Beschreibung von Jorgensens Operation in der New Yorker Tageszeitung sorgte dafür, dass die Transgender-Theorie über Nacht in aller Munde war.
Zur gleichen Zeit begann eine andere Schlüsselfigur der frühen Transgender-Bewegung von sich reden zu machen — John Money, ein Sexualforscher und Psychologe aus Neuseeland, der 1952 an der Harvard-Universität seinen Doktortitel erhalten hatte. Schon ein Jahr vor seiner Promotion begann er für die Johns-Hopkins-Universität zu arbeiten, eine private Universität in Baltimore (Maryland, USA), die international spätestens seit der Coronakrise einen zweifelhaften Ruf innehaben dürfte. John Money gilt heute als Vater der modernen Gender-Ideologie, die Jugendliche der wertewestlichen Welt derzeit wie ein Lauffeuer vereinnahmt. Er prägte die Ansicht, dass Geschlechter lediglich ein soziales Konstrukt darstellen.
Man fragt sich dabei allerdings gezwungenermaßen, wie John Money diese Theorie in der Praxis überprüfen konnte. Denn dafür benötigte er menschliche Versuchskaninchen. Eines davon war ein kanadischer Junge namens David Reimer. Zu dessen tragischem Fall schrieb das News-Outlet The Publica am 18. April 2023:
„Im Alter von etwa sieben Monaten erlitt David nach einer fehlgeschlagenen Beschneidung eine katastrophale Verletzung seines Penis. Da Davids Eltern nicht wussten, was sie sonst tun sollten, brachten sie ihn ins John’s-Hopkins-Krankenhaus in Baltimore, um John Money nach Rat zu fragen. John Money sah in dem Knaben eine Gelegenheit, seine Theorie zu testen, und überzeugte Davids Eltern, ihrem Sohn eine chirurgische Geschlechtsumwandlung zu ermöglichen. Dies wäre die erste Operation zur Geschlechtsumwandlung, die jemals an einem ansonsten normalen, gesunden Kind durchgeführt wurde. Der Prozess beinhaltete eine klinische Kastration, gefolgt von einer zwölfjährigen Hormontherapie sowie einer sozialen und mentalen Konditionierung, um David davon zu überzeugen, dass er ein Mädchen sei. Ein außergewöhnlicher Aspekt dieser Geschichte ist, dass David einen eineiigen Zwillingsbruder hatte, Brian. Dies verschaffte Money eine Kontrollinstanz. Das verlieh der Forschung eine seltsame Art von Glaubwürdigkeit, die die breitere medizinische Gemeinschaft faszinierte. Das Experiment wurde in der Fachliteratur als Triumph gefeiert. (…) Es trug dazu bei, Texte der Psychologie und Soziologie neu zu schreiben, und stellte Zweifel an der damals weit verbreiteten Überzeugung auf, dass männliche und weibliche Merkmale, die in Genen kodiert sind, unveränderlich seien.
Die Realität war wesentlich düsterer. Es sollte 22 Jahre später sein, im Jahr 1997, als die Welt die Wahrheit über das David-Reimer-Experiment und sein Ergebnis erfuhr. Diese Information kam jedoch zu spät. Die ideologischen Samen der Gender-Ideologie waren von Wissenschaft und Medien schon lange gepflanzt. (…) Die Ärzte Milton Diamond und Keith Sigmundson veröffentlichten in den ‚Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine‘ ein Dokument, das das erbärmliche Scheitern von Moneys Experiment offenlegte. Denn David fühlte sich nie wie ein Mädchen. Er hat das Leben als Mädchen nie akzeptiert. Obwohl er die Umwandlung schließlich versuchte rückgängig zu machen, war der Schaden irreversibel. Auf die Frage von Diamond und Signumdson, warum er sich an dem Experiment beteiligte, antwortete David schlicht, dass er seinen Eltern gefallen wollte. Im Jahr 2004, im Alter von nur 38 Jahren, beging David Selbstmord — mit einem Schuss in den Kopf.“
Als wäre diese Geschichte nicht fatal genug, war John Money, der Übervater postmoderner Queer-Theorie, auch noch pädophil. Er vertrat vehement die Überzeugung, dass Pädophilie Kindern keinen Schaden zufüge — wenn sie „richtig praktiziert werde“. Im pro-pädophilen Magazin Paidika, welches von einer niederländischen NGO zwischen 1987 und 1995 publiziert und dem Peer-Review-Prozess unterzogen wurde, schrieb John Money im Jahr 1991:
„Wenn ich den Fall eines Jungen im Alter von zehn oder elf Jahren betrachte, der sich stark erotisch zu einem Mann in den Zwanzigern oder Dreißigern hingezogen fühlt, wenn die Beziehung völlig auf Gegenseitigkeit beruht und die Bindung wirklich auf Gegenseitigkeit beruht, dann würde ich das nicht in irgendeiner Weise als pathologisch bezeichnen.“
Doch nicht nur diese Fragmente einer vergangenen Zeit, dieser Blick auf die Frühphase der Transgender-Ideologie offenbart moralische, soziale und ökonomische Abgründe. Nicht nur in der Retrospektive scheinen Eugenik und Pädophilie eine Schlüsselrolle im Denken jener Herrschaftskasten einzunehmen, die mit zunehmenden Druck nach Einfluss auf die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft trachten, nach Kontrolle über die Gedanken — und Körper — nachwachsender Generationen.
Auch in der Gegenwart lässt sich dahingehend ein roter Faden erkennen. Ob im Jahr 2019, als man in London einen Päderasten festnahm, der als Drag Queen auftrat, oder 2021, als ein Transgender-Influencer, der eine Kindertagesstätte betrieb, in Salt Lake County (USA) festgenommen wurde, weil Google den Behörden mitteilte, dass auf dessen Account Kinderpornographie hochgeladen wurde. Oder Anfang 2023, als bekannt wurde, dass transsexuelle Männer beim „Christlichen Verein Junger Menschen“ (Young Men’s Christian Association, YMCA) die Sanitäranlagen mit minderjährigen Mädchen teilen dürfen: Immer wieder bricht der Wille zur Sexualisierung der Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern als Leitmotiv hervor. Und anstatt sich auf die Seite des Opfers zu schlagen, des minderjährigen Mädchens, das sich in Gegenwart eines erwachsenen Mannes unwohl in der Damendusche fühlt, betreiben die Woke-Medien Täter-Opfer-Umkehr und bieten dem transsexuellen Herrn ein Forum, um sich als Opfer der minderjährigen Anklägerin zu gerieren. Schließlich könne er sich von nun an nicht mehr ganz unbeschwert im lokalen YMCA aufhalten, weil ihm die Attacke des Mädchens einen internationalen Shitstorm eingebracht habe.
Wie enthemmt das Niederreißen roter Linien in diesem Kontext vonstatten geht, zeigt sich exemplarisch am Bildungswesen. In Kalifornien wurden bereits im Jahr 2017 Transgender-Bücher für Grundschulen zugelassen. Selbst im konservativen Texas werden mittlerweile in immer mehr Schulbezirken „Trans-Grooming-Bücher“ öffentlich angeprangert (Grooming: Anbahnung). Queer-, Trans-, Pride- und Non-Binär-Literatur verschiedenster Couleur durchwuchert inflationär die Lehrpläne der Jüngsten weltweit. Forciert und finanziert vom Konzern-Korporatismus und von elitärer Philanthropie. Oft enthalten die buchähnlichen Drucksachen, die dem Nachwuchs da zugemutet werden, völlig groteske Geschichten, zum Beispiel von schwangeren Männern, und äußerst eindeutige Abbildungen. Geschwängert von Visualisierungen sexueller Handlungen und Semiotik aus Erotikfilmen ist eine beträchtliche Anzahl dieser Publikationen fraglos als Pornografie zu kategorisieren.
Auch Sprache und offizielle Kommunikation passen sich diesem zeitgeistig flexiblen Wertekatalog willfährig an. Wo man gestern noch entsetzt von einem Kinderschänder oder Pädophilen sprach, relativiert man dieser Tage jovial, nennt die Täter nun „Minor-Attracted-Person“ (MEP). Fragwürdige Moralvorstellungen versteckt man hinter Wohlfühlfloskeln. Anstatt von realitätsfremden bis kranken Ansichten zu sprechen, räsoniert man vom Queer-Aktivisten oder Gender-Influencer. Das klingt inklusiv, ein bisschen mondän und irgendwie sachlich — und dadurch harmloser. Genau wie Hebephilie als deutsches Pendant. Die Zustände erinnern zwangsläufig an die haarsträubenden Umtriebe der deutschen Grünen in den 1980er- und 1990er-Jahren. Die Partei war nicht nur Sammelbecken und Netzwerk für verurteilte wie verdeckt agierende Päderasten, die binnen zwei Dekaden weit mehr als 1.000 Opfer missbrauchten — die Partei verfolgte ostentativ das Ziel, Pädophilie salonfähig zu machen.
Heute will man in Wissenschaft und Politik von all den Abgründe offenbarenden Tatsachen vergangener Jahrzehnte nichts mehr wissen. Dennoch avanciert gerade das Bildungssystem mehr und mehr zur Speerspitze einer Indoktrinationsmaschinerie, die sich am Geist des Nachwuchses vergeht. Denn auf eine natürliche Entwicklung ist der sprunghafte Anstieg von verunsicherten Teenagern, Hormontherapien, Geschlechtsumwandlungen, Queer-, Trans- und Non-Binär-Enthusiasten wohl kaum zurückzuführen.
Die fragwürdigen Erfolge der LGBTQ-Bewegung seit 2017/2018 weisen eine klare Korrelation zu gehäufter Berichterstattung und Etablierung entsprechender Unterrichtsinhalte in Schulen auf.
Das Schulsystem steht seit jeher im Fokus der Prädatorenkaste. Bildet es doch die Untertanen von morgen aus. Schon 1985 beschrieb der Ökonomie-Professor und Autor Antony C. Sutton in seinem Buch „How the Order Controls Education“, wie einflussreiche Kreise der angloamerikanischen US-Ostküsteneliten das Bildungssystem zu ihrem Nutzen beeinflussten und transformierten. Das erklärte Ziel dabei: die heranwachsenden Massen möglichst tumb zu halten. Abgestumpftes Wahlvieh zu generieren, das nach der Adoleszenz mit sich selbst und dem Hamsterrad namens Alltag überfordert und somit auslastend beschäftigt ist. Sisyphusarbeit ganz unten sorgt für Ruhe ganz oben — an der Spitze der Nahrungskette.
Dass Kinder des postmodernen Medienzeitalters nicht nur von eugenischen und pädophilen Konzepten bedroht werden, sondern auch von der zunehmenden Vereinnahmung ihrer Physis durch den digitalen Raum, durch einen digitalen Gulag der Aufmerksamkeitsökonomie und einen heraufziehenden Transhumanismus veranschaulicht der Autor John Adam Klyczek in seinem 2019 erschienenen Wälzer „School World Order: The Technocratic Globalization of Corporatized Education“. Darin erläutert er, wie Philanthropen und Finanzeliten psychologische Reizreaktionskonditionierung nutzen, um ein korporatistisches System der Arbeitskräfteausbildung für eine faschistoid administrierte Planwirtschaft einzuführen.
Weiterhin führt Klyczek aus, wie das Bildungssystem durch Zentralisierung, Digitalisierung und invasive Technologien erweitert wird. Es degradiert Schüler mittels eines weltweit harmonisierten Lehrplans zu fantasielosen Arbeitsameisen eines leicht steuerbaren Kollektivs. Der Autor zeigt, welch passiv-entmündigte Rolle der Einzelne im Bildungssystem von heute — und morgen — einnimmt, wie die Schutzbefohlenen von Wirtschaft und Wissenschaft für Data-Mining und Tech-Agenda missbraucht, vom Staat indoktriniert und von künstlicher Intelligenz kontrolliert und manipuliert werden. So legt dieses System den Grundstein für eine technokratisch-totalitäre, posthumanistische Gesellschaft.
Vor diesem Hintergrund nimmt es kaum Wunder, dass Elon Musks Gehirnimplantat-Projekt Neuralink vor wenigen Tagen die offizielle Genehmigung der amerikanischen Behörden für Versuchsreihen am Menschen erhielt — obwohl die bisherigen Tests an Primaten alles andere als vielversprechend endeten. Die meisten Versuchstiere starben einen qualvollen Tod. Darüber hinaus ermitteln andere US-Behörden wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz in mehr als 1.500 Fällen gegen Neuralink. Man kann den ersten Kunden des Unternehmens, das uns mittels KI (künstliche Intelligenz) vor allmächtiger KI schützen will — so Elon Musks schizophren anmutendes Heilversprechen —, also nur viel Glück wünschen.
In Anbetracht der im vorliegenden Text versammelten Informationen wird einmal mehr überdeutlich, dass das Leben den Mächtigen nichts wert ist. Bis auf ihr eigenes natürlich. Ob Indoktrination, Manipulation, Menschenversuche oder Kindesmissbrauch: rote Linien existieren für die Hirten des Wahlviehs nicht.
So zeigt auch die Historie der kontrovers diskutierten LGBTQ-Bewegung, dass gerade Randgruppen immer wieder als Spielball für Partikularinteressen und Hebel für Sozialarchitekten herhalten müssen. Je feinkörniger die Gesellschaft aufgerieben wird, je kleiner die Strömungen, Gruppen und Blasen, die durch konstantes Säen von Spaltpilzen erzeugt werden, je maroder das soziale Fundament, desto einfacher ist die Herde zu führen.
Einen bitteren Nachgeschmack hat bei alledem nicht einmal vorrangig der Umstand, dass sich Zyklen der Geschichte wiederholen, dass Imperien entstehen und fallen. Viel bedrückender ist, dass es stets die gleichen fundamentalen Herrschaftslogiken und -ideologien sind, die uns über alle Despoten, jede Zeitenwende, jeden Krieg und jedes politische Spektrum hinweg dominieren. Sie überdauern die Zeit, sind die Konstante jenes gesichtslosen Imperiums, das in den Geschichtsbüchern nicht beschrieben wird.
Denn immer noch ist es die Eugenik, die im Kern das Fundament aller großen Narrative der Postmoderne ausmacht. Es wurden nur neue Labels aufgeklebt. Biosoziale Forschung, Bioethik, Genetische Medizin, Transhumanismus, biodigitale Konvergenz et cetera. So wandelt sich eine von humanistischer Aufklärung geprägte Conditio humana zur Miseria humana. Aus Autonomie wird Servilität.
Man kann es dahingehend daher wohl nur als konsequent bezeichnen, dass die Charta der Grundrechte der Europäischen Union unter Artikel 14 — Recht auf Bildung festhält: „Dieses Recht umfasst die Möglichkeit, unentgeltlich am Pflichtschulunterricht teilzunehmen.“ Das Recht auf Pflicht! Dieser Satz könnte auch Orwells Klassiker „1984“ entnommen sein.