Respekt für den Frieden

„Wir können die Probleme des 21. Jahrhunderts nicht mit Gewalt lösen.“ Rubikon-Jugendredakteurin Madita Hampe im Gespräch mit Friedensforscher Daniele Ganser.

In der ersten Rubikon-Videoproduktion geht es um die Themen Krieg und Frieden, Angst und Verantwortung, die Lüge vom „humanitären“ Krieg sowie darüber, wie jeder im Alltag den Mut finden kann, gegen unmenschliche Verhältnisse, Propaganda und Hetze aufzubegehren.

Vielleicht ist es das, was dieses Interview so reizvoll macht: Dass hier eben kein abgeklärter Journalist „professionelle“ Fragen stellt, sondern eine 15-Jährige — eine politisch so interessierte wie versierte 15-Jährige allerdings.

Madita Hampe geht in Leipzig zur Schule und hat ganz offensichtlich den Mut, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen — und Daniele Ganser kluge Fragen zu stellen. Und Ganser, der Schweizer Historiker und Friedensforscher, antwortet ihr weniger als Wissenschaftler, denn als Mensch.

Den beiden gelingt eine, auch für den Zuseher, beglückende Begegnung mit wunderbaren Erkenntnissen.

Der Bogen ihres Gesprächs spannt sich vom „Krieg gegen den Terror“, über den Krieg als Trauma, der nur neue Konflikte heraufbeschwört, bis hin zu der Frage, die sich heute drängender denn je zu stellen scheint:

Was kann der Einzelne tun? Wie kann die Friedensbewegung neuen Schwung erlangen?

Ganser plädiert dafür, sich nicht vom Gefühl der eigenen Ohnmacht überwältigen zu lassen.

Es gilt, bei sich und in seinem kleinen Kreis anzufangen, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und dabei zu versuchen, einen unabhängigen Geist zu bewahren.

Und warum engagiert sich Madita für den Frieden und in der Rubikon-Jugendredaktion? Was treibt Sie an?

Auf diese Frage antwortet sie:

„Ich engagiere mich bei Rubikon aus einem inneren Antrieb heraus, den man zum einen durchaus als Bedürfnis nach Entgiftung bezeichnen kann, und den ich zum anderen als meinen Teil der Übernahme von Verantwortung für unsere Zukunft ansehe. Diese ist notwendig, wenn wir unsere Zukunft auf diesem Planeten nicht vollkommen gegen die Wand fahren wollen. Und das fände ich sehr schade, weil ich das Leben grundsätzlich als Geschenk und als wunderbare Chance ansehe.

In meinem Umfeld habe ich viele Leute, die der Meinung sind, die Menschheit sollte aussterben, da sie für den Planeten nur eine unnötige parasitäre Belastung darstelle. Das sehe ich grundsätzlich anders, obwohl es faktentechnisch korrekt sogar korrekt sein mag. Ich bin der Überzeugung, dass wir als Menschheit zu einem friedlichen und aufrichtigen Leben in der Lage sind. Daher ist mir einfach wichtig, was mit unserer Gesellschaft passiert.“


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