Reset für das Sozialsystem
Eine gerechtere Wirtschaftsordnung setzt eine grundlegende geistige Erneuerung der Menschheit voraus.
Die derzeitige Corona-Krise bringt grundsätzliche Fragen auf die Tagesordnung, die schon lange unter der Oberfläche gärten. Diese Fragen betreffen unser eigentlich noch unvollendetes demokratisches System, die Gewaltmonopole von Nationalstaaten, den Refeudalisierungsprozess (1), der überall im Gange zu sein scheint. Das herrschende Politiksystem braucht dringend eine Totalrevision, um den sozialen Herausforderungen gewachsen zu sein. Nachfolgend wird die Idee einer solchen Veränderung skizziert.
Wie kann es im demokratischen Rechtssystem mit staatlicher Ordnung sein, dass bei der gegenwärtigen Corona-Krise, die von Unklarheiten nur so strotzt, einigen wenigen Interessengruppen des ökonomisch-medizinischen Komplexes, zum Beispiel die Bill & Melinda Gates Foundation, eine weltweite, ungebremste und durchschlagende Beeinflussung wichtiger Institutionen der medizinischen Versorgung erlaubt wird?
Bezüglich der Unklarheiten ist unter anderem auf die Fragen von Professor Sucharit Bhakdi hinzuweisen, die er unlängst der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel stellte (2). Sauberes wissenschaftliches Arbeiten — sollte man meinen — müsste darum bemüht sein, Ursachen und deren Wirkungen zu klären, bevor gehandelt wird, denn immerhin wird zurzeit die Weltwirtschaft an die Wand gefahren und die Bürgerrechte werden massiv beschnitten. Dafür braucht es doch triftige Gründe?
Dr. Ulrich Mohr, Begründer der Simplonik, der Wissenschaft von der Einfachheit, weist darauf hin, dass es bereits bei der Definition und Anwendung des Pandemiebegriffs durch die WHO keine klaren Grundlagen gibt beziehungsweise die WHO die Definition des Begriffs nach ihren Vorstellungen und Interessen willkürlich ändert.
Eine Pandemie auszurufen, ist offensichtlich ein Akt reiner Willkür — man ahnt Ungutes!
Virologisch ist es heute offensichtlich so, dass Viren meistens nicht eindeutig identifizierbar sind, sie können nur mittelbar, durch Bruchstücke genetischen Materials nachgewiesen werden. Bewegen wir uns bei Viren also eher im Bereich des Diffusen? Sind Viren tatsächlich wie Atome, Konzepte, Modelle, die lediglich an ihren — vermeintlichen — Wirkungen erkannt werden können (3)?
Selbst der Chef des Robert Koch-Instituts, Professor Dr. Lothar Wieler bekennt offen, dass es eigentlich gar keinen Erreger gäbe und er persönlich überhaupt nur einen Erreger kenne, das Virus der Maul- und Klauenseuche (4). Eine solche Aussage, noch dazu von so prominenter Seite, irritiert zu tiefst! Robert Koch hatte in seiner Zeit aber gefordert, dass Erreger eindeutig isoliert/reproduziert und deren Wirkungen klar nachgewiesen werden müssen. Es scheint so, dass durch die Gestaltung der Tests auf der Basis einer unsichtbaren Gefahr, beliebig viele Infizierte erzeugt werden können (3).
Verstößt das Robert Koch-Institut (RKI) gegen die Postulate ihres Gründers und Namensgebers? Ist außerdem die jährliche Grippewelle, die sonst immer stattfand, 2020 zufällig ausgefallen? Und ob eine solche im Spiel ist, wird erst gar nicht geprüft und bei den Fallzahlen von Corona berücksichtigt? Geht wirklich alles auf das Konto von SARS-CoV-2? Wie kann es darüber hinaus im heutigen Rechtssystem sein, dass bestimmte Experten von der Regierung vorgezogen, andere, die immerhin schwerwiegende Bedenken äußern, weggedrängt und zusätzlich diffamiert werden? Soll eine sachliche Analyse vor Ergreifung der drastischen Maßnahmen verunmöglicht werden? Nicht wenige Fachexperten sprechen bei diesem Vorgehen der Regierungen bereits von Dilettantismus und Unbeholfenheit. Leiden wir etwa unter total überforderten Kartell-PolitikerInnen?
Pseudowissenschaft und Filz
Wir nehmen — unabhängig von der aktuellen Situation — wahr, wie ökonomische Interessen unter Zuhilfenahme szientistischer Einfacherklärungen, ein Begriff, den der austroamerikanische Autor, Philosoph und Theologe Ivan Illich geprägt hat (5), immer dreister als Notstands-Programme in die Bürgerrechte eingreifen können. Die Argumentationen beruhen dabei auf pseudowissenschaftlichen, monokausalen Denkweisen, die hinter die Erkenntnisse der längst holistisch denkenden Wissenschaften als Systemwissenschaften zurückfallen, wie das auch bei Themen wie Klimawandel, Organspende und Impfen deutlich wird.
Hinzuweisen ist auch auf verschiedene „Verfilzungen“ im System „Nationalstaat“, die zwar rechtlich legitim sind, aber als Krankheitsprozesse eine gesunde Weiterentwicklung der menschlichen Gemeinschaft verunmöglichen: Die Praxis von Subventionen, ökonomische und staatliche Beeinflussung des Bildungs- und Wissenschaftswesens, Interessenkonflikte von PolitikerInnen, die eigentlich die Interessen des Souveräns vertreten müssten, und vor allem auch die Frage nach dem eigentlichen Souverän, die Dirk Pohlmann unlängst stellte (6). Offensichtlich fehlen wirksame „Begrenzer“, die dem demokratiefeindlichen „Ökonomismus“ einen Riegel vorschieben.
Die Corona-Krise zeigt einmal mehr nur das, was längst ansteht. Der bestehenden Forderung alternativer Denker und Think tanks, dass wirtschaftliches Wirken neu gedacht und realisiert werden müsse, ist dabei zwar vorbehaltlos zuzustimmen. Doch dieses dadurch erreichen zu wollen, indem mit mehr Regeln ein noch stärker aufgeblähter Staat etabliert wird, oder umgekehrt der Staat gleich gänzlich abgeschafft wird, gleicht dem Versuch, den Untergang eines Luxusdampfers durch das Wegschaufeln des Wassers mit einer Kaffeetasse zu verhindern. Auf diese Weise werden wir von der unerträglichen kapitalistisch-marktradikalen Realität (7) nicht wegkommen. Für die Not-wendende Veränderung politischer Gefäße als Prinzipien zur Organisation des sozialen und politischen Lebens, reicht keine Reform mehr aus, und schon gar keine, die allein die Ökonomie betrifft, denn gerade die heute um sich greifende einseitig-ökonomische Betrachtungsweise aller Lebensbereiche bildet ja das Problem ab!
Nicht Wirtschafts-, sondern Geisteskrise!
Es steht nichts weniger an, als eine epochale Veränderung „von unten“, die die politisch-soziale Realität in umfassender Weise — mit unbefangenem Metablick — so wandelt, dass ökonomisches Handeln als ein Glied neben andere Glieder gestellt wird. Dieser Vorgang einer Differenzierung und sauberen Trennung der Aufgabenfelder muss zugleich die Bewusstseinslage der Menschen angemessen berücksichtigen, ein Vorgang, der bereits ein neues Bewusstsein voraussetzt. Denn, wieso sollten die NutznießerInnen der gegenwärtigen Wirtschaftsform, zu denen nicht nur reiche und superreiche Eliten, sondern durchaus auch viele normale BürgerInnen zählen, überhaupt ein neues Wirtschaften ins Auge fassen, solange sie ihre „Schäfchen im Trockenen“ haben?
Jede neue Regel, die diesen Besitzvorteil infrage stellt, wird sofort bekämpft, korrumpiert und hintergangen. Wer Veränderungen ohne Berücksichtigung dieser geistig-seelischen Zusammenhänge erreichen will, gibt sich Illusionen hin. Wir sprechen von Asozialität und Egoismus als seelische Grundstimmung, die hier nicht per se als Böses verstanden werden, sondern beim anstehenden „Neustart“ von unten als Status quo berücksichtigt werden müssen.
Um Fragen wie die nach neuen Regeln für die Wirtschaft überhaupt schon zulassen zu können, muss zuvor im Geisteshorizont ein neues, von Mitgefühl durchdrungenes Denken, oder zumindest ein deutliches Ahnen der Falschheit des jetzigen Systems vorhanden sein.
Die Frage also, wie ein Mensch überhaupt zu einem neugierigen, neuen Fragen aus einem tieferen, spirituell-fühlenden Denken herauskommt, statt weiter in alten Gewohnheiten zu baden, hat im eminentesten Sinne mit Geist, mit Bildung und nicht mit Ökonomie zu tun. Solange unser Bildungs- und Wissenschaftssystem aber durch ökonomische Interessen via formatierte Politik manipuliert wird, werden Menschen geistig und seelisch zu einem ökonomisch einseitigen Angst-Denken deformiert. In der Konsequenz werden sie als Ewig-Gestrig-Ängstliche an ihrem kapitalistisch ausgerichteten Handeln nichts ändern, selbst dann nicht, wenn sie sehen, dass soundso viele Menschen leiden und die Natur ruiniert wird.
Die Tatsache, dass immer noch viele grundsätzliche Fragen, die sich jedem wachen Menschen aufdrängen, nicht offen gestellt werden, zeigt, dass wir in keiner Wirtschafts-, sondern in einer schweren Geistes-Krise stecken. Wer nicht begreift, dass, um nur zwei Beispiele zu nennen, der an sich legale Zins- und Zinseszinsmechanismus ein System der Bevorzugung der Besitzenden und Reichen ist, dass die Techniken im Geld- und Bankenwesen mit Derivaten und Hedgefonds als asozial, kriminell und damit verwerflich abzulehnen sind, hat ein eminent geistiges und seelisches Problem. Die Geistes- und Seelenkrise zeigt sich vor allem im politischen und ökonomischen Alltag deutlich, wie es etwa der Psychiater und Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz immer wieder deutlich macht.
Drei Glieder eines neuen sozialen und politischen Organisationsprinzips
Daher ist die erste Forderung: Das Bildungswesen und mit ihm die Wissenschaften und Medien, die entscheidend zur Bewusstseinslage beitragen, müssen vollkommen aus wirtschaftlicher und staatlicher Bevormundung befreit werden. Wir sollten stufenweise ein befreites Geistesleben erreichen, sodass viele Menschen unbefangen das Ganze der sozialen-politischen Realität — in jeder Zeitepoche wieder neu — bedenken können und wollen.
Freie Schulen beweisen seit Langem, dass Kinder und junge Menschen, die neben den Kulturtechniken des Rechnens, Lesens, Schreibens und so weiter auch künstlerisch gebildet werden, den Bezug zur Natur lernen und zugleich wissen, dass Geldschöpfung mit Arbeit zu tun hat. Sie haben bereits zu Hause und in der Schule das Soziale in seiner positiven Form kennengelernt, sind aufgeweckt und motiviert. Sie werden auch über das Gestalten von Regeln und ebenso über den Bereich des Produzierens, Verteilens und Konsumierens frei denken und entsprechend handeln. Sie leben ihre inneren Werte und nehmen ihr Leben selbstbestimmt in die Hand, sodass sie ihre Interessen immer mit denen anderer Menschen, auch jenen jenseits des eigenen Tellerrandes, in Beziehung setzen.
Selbstbestimmung ist zugleich die Voraussetzung einer demokratischen Lebensweise.
Dies wäre der erste, zweifellos große Schritt weg vom Missklang kartellgesteuerter Politik und Wirtschaftsweisen und im Digital-Konsumrausch immer mehr schlafender BürgerInnen.
Auf der anderen Seite steht dann das Wirtschaften selbst. Mit der Endung „-leben“ soll darauf hingewiesen werden, dass es sich grundsätzlich, so auch bei ökonomischen Belangen, um praktische Lebensbereiche des Menschen handelt, um ein erdgebundenes Produzieren in Kooperation, das Waren möglichst regional verteilt und dennoch global denkt, also beide Ebenen vernünftig ins richtige Verhältnis setzt. Gefragt ist maßvoller Konsum, ein Ergebnis gelungener Bildung und Erziehung, der allein schon den dümmlichen Wachstumszwang des Kapitalismus infrage stellt. Im Wirtschaftsleben muss unbedingt die Gesinnung der Geschwisterlichkeit, der Solidarität, vorherrschen.
Hier stellt sich die Frage nach der Freiheit, die auf zweierlei Art wichtig ist: Erstens als geistige Freiheit hin zu „ethischem Individualismus“ und „moralischer Phantasie“, die stets in allen Lebensbereichen wirken sollen (8). Zweitens als politische Freiheit, als Wettbewerb, im Sinne des alten Liberalismus, die Adam Smith als „natürliche Freiheit“ bezeichnet hat. Eben diese darf in allen Bereichen der Wirtschaft nicht mehr vorherrschen, weil Bewusstseinsmängel, die immer da sind, zu Missbrauch führen, wodurch es dann zu den bekannten Verteilungsungerechtigkeiten kommt. Es geht eben nicht um die Freiheit Einzelner, sondern um die Bedürfnisbefriedigung aller! Hierin liegt ein grundlegender Systemfehler des Kapitalismus, der endlich behoben werden muss.
Politische Freiheit, durchdrungen von einer Portion Egoismus gehört ins Geistesleben. Wer in sozial-verträglichem Sinne etwas für die Gemeinschaft machen kann, soll es tun dürfen, ohne durch Missgunst oder Geldnot zurückgehalten zu werden.
Missbrauch wird ganz einfach deshalb vorkommen,— und es kann nicht genug betont werden — weil die Menschen mehr oder weniger auf Egoismus und Asozialität als seelische Grundmuster getrimmt sind, die wir als rechtmäßige Durchgangsstationen der Entwicklung zur geistigen Freiheit sehen müssen. Um Missbrauch zu verhindern, braucht es weiterhin durchsetzbare Regeln. Daher wird es nach wie vor ein vermittelndes Glied des sozialen Organismus geben, das Staats- und Rechtsleben, in denen direkte Demokratie in Verschränkung mit anderen Demokratieformen zusammenwirken. Es geht dabei um das Prinzip der Gleichheit. Die Etablierung eines gegliederten Parlamentarismus (9) soll zusätzlich überforderte PolitikerInnen „entlasten“.
In allen drei Bereichen leben wiederum alle drei als Große im Kleinen, auf angemessene Art, was ein Kennzeichen organischer Wirklichkeit ist, die wir künftig einem mechanischen Systemdenken vorziehen sollten. So werden in den Betrieben, den Einrichtungen der Verwaltungen und Schulen und so weiter demokratisch Regeln und Verträge nach wie vor direkt erstellt. In allen Betrieben gibt es eine Innovationsebene, wo Mitsprache nicht unbedingt stattfinden kann, denn dort geht es um die besten Fähigkeiten Einzelner, die den ideellen Kurs einer Firma und das Design der Produkte bestimmen. Demokratie hat Grenzen, muss aber dort, wo sie wirken muss, strikt durchgeführt werden.
Politiker oder Mitglieder bedeutender Wirtschafts-Clans und solche des „Deep State“ sind vor dem Gesetz gleich, also wie jeder andere Mensch zu behandeln, ohne Ausnahme.
Die Glieder der neuen politischen Gefäße sind auf jeder Ebene sauber zu trennen, es müssen aber geeignete Elemente wie „runde Tische“ für ein organisches Zusammenwirken geschaffen werden. Und das Neue-Ganze darf kein hermetisch abgeschlossenes Philosophiegebilde sein, sondern dessen Offenheit soll für eine stetige Weiterentwicklung sorgen. Eine solche Form sauber getrennter Glieder verhindert, dass bestimmte Tätigkeitsbereiche des Politisch-Sozialen in ungesunder Weise ineinanderfließen, wie das heute zu beobachten ist. Dem Einwand, diese Idee sei zu kompliziert, muss entgegnet werden, dass sie der komplizierten sozial-politischen Sphäre besser entspricht, als ein Einheitsstaatsgebilde, das eben jene Verfilzungs-Krankheits-Prozesse züchtet. So manche Relikte aus dem 19. Jahrhundert bedürfen einer grundsätzlichen Revision.
Diese Idee, zu der noch vieles zu sagen wäre, stammt von Rudolf Steiner, einer der wichtigsten Erneuerungsdenker des 20. Jahrhunderts. Er nannte sie „Dreigliederung des sozialen Organismus“. Die Idee legte er in der Schrift „Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft“ vor 100 Jahren nieder. Sie wird auch heute von vielen Banken, Stiftungen, Schulen, Universitäten und Unternehmungen weltweit erfolgreich gelebt, und gerade dieses Gelingen ist ein Zeichen für die Richtigkeit der Gedanken. Kurz zusammengefasst gliedert sich die neue soziale und politische Realität wie folgt:
Aspekte eines neuen, kooperativen Wirtschaftens
Im Wirtschaftsleben wird der geistigen Freiheit am besten dadurch entsprochen, dass Produktion und Preisbildung als sozialer Prozess in Assoziationen als Organe der Zusammenwirkung von Konsumenten und Produzenten stattfindet. Produziert wird nur das, was gebraucht wird. Geld ist dabei ein Zahlungsmittel, das den Tauschvorgang halbiert. Es muss sich gliedern in Produktions-, Kauf- und Schenkgeld und erfährt auf diese Weise immer wieder Entwertung und Erneuerung und bildet so den Naturprozess des Werdens und Vergehens ab, statt weiter einem krankhaften Wachstumszwang zu folgen.
Durch geistige Produktion wird wirtschaftliche Produktion erneuert, analog dazu auch das Geld. Entsprechend brauchen wir ein neues Bankenwesen, das ebenso gegliedert ist, wie es unter anderem Wilhelm Schmundt und Joseph Beuys entwickelt hatten. Produkte geistiger Produktion aus Einrichtungen des freien Geisteslebens müssen mit anderem Geld abgegolten werden als Produkte des Wirtschaftslebens: Geist ist nicht Materie. In einem derart neu gedachten Wirtschaftsleben wird niemand mehr der Besitzer einer Fabrik oder eines Unternehmens sein können, weil der Besitz von Produktionsmitteln den Menschen zu einem Ding degradiert und ihn unfrei macht. Es wird auch keinen Arbeits-Menschen-Markt mehr geben. Niemand ist mehr „angestellt“ oder käuflich, sondern für die Zeit der Mitarbeit TeilhaberIn, weshalb er oder sie einen Teilhabervertrag erhalten wird, der zu Mitverantwortung für den Betrieb verpflichtet.
Alle sich stellende Fragen können mit gutem Willen gelöst werden.
Denken wir das Geldwesen neu, kann mit Geld nur bezahlt werden, was von Menschen durch Umwandlung der Natur produziert wird. Wer 100 Euro in seinen Händen hält, ist dann kein Dieb, wenn er bei der Produktion von 100 Euro mitgewirkt hat.
Grund und Boden können nicht gekauft und in Privatbesitz genommen werden, denn sie entstammen nicht menschlicher Produktion. Land wird als rechtlicher Akt für eine bestimmte Zeit demjenigen zur Verfügung gestellt, der damit im sozialen Sinne arbeitet. Alle „Güter“, die uns die Natur geschenkt hat, gehören grundsätzlich in den Verwaltungsbereich einer rechtlichen Körperschaft im Sinne des Allmendwesens.
Die Menschheitsfamilie
Wenn die Entwicklung der Menschheit zu einer großen „Familie“ das Oberziel ist, wie es nicht nur der schweizer Historiker Daniele Ganser immer wieder betont, und nicht die „20-80-Gesellschaft“ zur Realität werden soll, wie es die Machteliten gerne hätten, geht es jetzt darum zu erkennen, dass alle Einrichtungen so umgestaltet werden müssen, damit sie diese Entwicklung fördern. Mit der heutigen Form des Einheits-Nationalstaates ist dieses Ziel nicht erreichbar. Die Idee der „Dreigliederung“ überführt den veralteten Nationalstaat allmählich, in verschiedenen Umwandlungsphasen, in ein gegliedertes Neues-Ganzes und differenziert die Grundtätigkeiten: Erstens die Impulskraft des Geistes individueller Menschen als zu befreiendes Geistesleben, zweitens das Bedürfnis der Teilhabe und Demokratie auf der Basis der Grundrechte und Menschenwürde als Staats- und Rechtsleben und drittens die Ökonomie, in der sich die Befriedigung unterschiedlicher Bedürftigkeit menschlicher Gemeinschaften als Wirtschaftsleben abbilden.
Dieser Schritt wird stark erschweren, dass sich asoziale Subjekte weiterhin auf Kosten einer großen Mehrheit schadlos halten können und begabte Individualitäten durch asoziale Elitemechanismen weggedrückt werden. Große und wichtige Fähigkeiten einzelner Menschen müssen in den Dienst der Menschheit gestellt, Korruption und Verfilzungen in die Schranken gewiesen werden. Geschwisterlichkeit, Solidarität, Freiheit und Gleichheit kommen nur in einem gegliederten Ganzen zur vollen Entfaltung.
Die Idee der „Dreigliederung“ bedarf schlussendlich auch der Verkleinerung politischer Räume im Zuge einer gesunden Regionalisierung (10) und im Sinne des Denkers Leopold Kohr:
Das Ende der Großen!
Quellen und Anmerkungen:
(1) Den Prozess gegen die Tendenzen „der Verselbständigung von Regierung, Verwaltung und Justiz“ der schlussendlich Demokratie unterwandert, indem schleichend feudale Strukturen eingeführt werden, beschreibt Ingeborg Maus in ihrer Schrift „die Demokratisierung der Demokratie“. Eine Zusammenfassung ihrer Gedankengänge findet sich unter https://www.goethe.de/de/kul/wis/20366054.html.
(2) Siehe unter anderem YouTube: https://youtu.be/UxaAgqBtn7A
(3) Auf diesen Umstand macht Dr. Ulrich Mohr im Interview mit Christoph A.M. Henninger aufmerksam: https://www.youtube.com/watch?v=2_MY-xBiV3E., ab der neunten Minute. Auch in seinem neuesten Buch „Corona-Pandemie“ — https://simplonik.com/sehen-hoeren/publikationen/ — werden diese schreienden Unklarheiten thematisiert.
(4) Lagebericht zum Coronavirus des Robert Koch-Instituts am 13. März 2020, https://youtu.be/9-KEC0FRZFk
(5) Unter anderem in seinem Buch: „ Die Nemesis der Medizin: die Kritik der Medikalisierung des Lebens.“ 5. Auflage. Beck, 2007.
(6) Dirk Pohlmann über „Der duale Staat: Recht, Macht und Ausnahmezustand“, YouTube, https://youtu.be/8SCcEdl--Bk
(7) Hermann Ploppa: „Die Macher hinter den Kulissen: wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern.“, Nomen-Verlag, 2014.
(8) In: Rudolf Steiner: „Die Philosophie der Freiheit, Grundzüge einer modernen Weltanschauung. Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode“.
(9) Johannes Heinrichs: „Revolution der Demokratie. Eine Realutopie für die schweigende Mehrheit.“, Maas, Berlin 2003.
(10) Wie es die „Charta für ein Europa der Regionen“ fordert: http://charta-demokratiekonferenz.org/rci/