Profit statt Gesundheit
Hinter der Corona-Krise, durch die zugleich der Klassenkampf eskaliert wird, steckt die Pharmaindustrie, meint der Physiker Horst Aden.
Am 18. November 2020 demonstrierten in Berlin Zehntausende aus allen Regionen der Bundesrepublik gegen das neue „Bevölkerungsschutzgesetz“. Unter ihnen war der 88-jährige Physiker Horst Aden. Während der Demonstration auf der Berliner Marschallbrücke erklärte er, warum er trotz der politischen Corona-Kampagne und seines hohen Alters keine Angst um seine Gesundheit hat. Er fühle sich „bei allen Verschleißerscheinungen“ gesünder als 50 Jahre zuvor, weil er sich vor vielen Jahren von der Pharmamedizin verabschiedet und zu einer natürlichen Lebens- und Heilweise gefunden habe. Das neue Coronavirus werde ausgenutzt, „um das große Geschäftsmodell, sieben Milliarden Menschen zu impfen, durchzuführen“. Im Gespräch mit Rubikon erklärte der Physiker seine Sicht auf die Corona-Krise und die Interessen im Hintergrund.
Horst Aden wurde 1932 geboren, hat Physik studiert und als Computerspezialist im Rechenzentrum der DDR-Plankommission gearbeitet. Bis heute ist er gesellschaftlich aktiv, engagiert sich unter anderem für Friedenspolitik und beteiligt sich an den Protesten gegen die Corona-Politik. Im Gespräch sagte er, er habe keine Angst vor dem Virus Sars-Cov-2, mit dem die regierende Politik begründet, warum sie seit Monaten die Grundrechte und das gesellschaftliche Leben massiv beschränkt. „Weil ich mich jahrelang schon mit dem Problem beschäftige“, erklärte er dazu, „eigentlich seit jungen Jahren, als ich noch in der Obhut der sogenannten Schulmedizin war.“
In der Mitte seines Lebens sei es ihm gesundheitlich nicht gut gegangen, nachdem er sich schon in jungen Jahren nicht besonders gut gefühlt habe. Bereits in den 1960er Jahren, nach einem vierjährigen Studium in Leningrad in der Sowjetunion, habe er Probleme gehabt.
„Wie ich heute weiß, lag das auch daran, dass da im Winterhalbjahr im Norden nicht genügend Licht und dadurch die körpereigene Vitamin-D-Produktion gering ist. Fisch habe ich kaum gegessen, sodass ich Vitamin-D-Mangel hatte.“
„Ich habe damals gemeint, das 60. Lebensjahr nicht zu erreichen.“ Daraufhin habe ihn die Sozialbevollmächtigte des Rechenzentrums zu einer Kneippkur nach Bad Berggiesshübel geschickt. Dort erklärte ihm der Chefarzt, dass er der Typ Mensch sei, der bereits mit 55 Jahren abbaue. „Aber wenn ich das hinauszögern wolle, müsste ich mich bewegen“, erinnerte sich Horst Aden an den ärztlichen Rat. Seine Ernährung sei recht gut gewesen, bloß die Bewegung habe gefehlt, bedingt auch durch seine berufliche Tätigkeit. Aden hat den Rat angenommen und nahm ab da alle möglichen Wege zu Fuß, stieg Treppen hinauf anstatt bequem mit dem Fahrstuhl in den siebten Stock seiner Arbeitsstelle zu fahren.
Leben ohne Medikamente
Jahrzehnte später hat er beobachtet, wie Ärzte seine Frau wegen einer Krebserkrankung mit schulmedizinischen Mitteln behandelten und „zu Tode gepflegt haben“. Sie hätten ihr immer wieder Hoffnungen mit neuen Chemotherapien gemacht. Aber seine Frau sei 2003 gestorben, obwohl es seit den 1960er Jahren erfolgreiche Heilmethoden gebe. „Danach habe ich einen Vortrag von Dr. Matthias Rath über die wichtige Rolle von Zellvitalstoffen gehört und mich seiner Gesundheitsallianz angeschlossen.“ Er habe sich viele informative Vorträge von Rath und dessen Mitstreitern angehört und begonnen, sich danach zu richten.
„So bin ich der Naturheilkunde und natürlichen Gesunderhaltung noch näher gekommen. Nun lebe ich mit 88 Jahren ohne Medikamente. Wenn es nach den Schulmedizinern gegangen wäre, müsste ich ständig mindestens drei nehmen.“
Die industriell hergestellten bearbeiteten Lebensmittel würden nicht alles das enthalten, was sie an Notwendigem für die Lebensvorgänge enthalten müssten, betonte der Physiker. Deshalb und weil er kein Fleisch mehr esse, wie er sagte, nimmt er Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper benötige.
Alles in Frage stellen
Der Physiker glaubt nicht dem, was Regierung und etablierte Medien auf angeblich wissenschaftlicher Grundlage zum neuen Coronavirus und Covid-19 erklären. „Ich bin überhaupt ungläubig“, beantwortete er die Frage dazu. „Ich wurde nie getauft und habe nie einer Religion angehört. Ich habe auch mit der Esoterik nichts zu tun, obwohl ich wahrscheinlich in diese Ecke gerückt werde — weil ich nicht glaube, was man in Massenmedien zum Thema sagt.“
Er erinnerte an ein Grundprinzip:
„Als Naturwissenschaftler muss man alles in Frage stellen, bis man sich darüber im Klaren ist, dass es stimmt. Wenn das nicht so wäre, würden wir heute noch annehmen, dass die Erde eine Scheibe sei und Äthiopien am Rande der Erde liege sowie dass vom Norden, vom Rand der Erde ein Volk käme, das alles zerstöre. So steht es in der Bibel. Es hat sehr viel Kampf bedeutet und auch Menschenleben gekostet, bis sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, wie das Weltall aufgebaut ist.“
Er habe bereits an den ersten Informationen zu Sars-Cov-2 und der Gefährlichkeit der von dem Virus laut Weltgesundheitsorganisation ausgelösten Krankheit Covid-19 gezweifelt.
„Das erschien mir schon sehr verdächtig, weil die Informationen nicht präzise und nicht wissenschaftlich waren: Wenn nur von Infektionen gesprochen wird, aber nicht davon, wie viele von den Infizierten erkranken und wie viele davon sterben, wenn pathologische Untersuchungen der Verstorbenen verboten werden, um nicht zu unterscheiden, ob einer noch Nebenerkrankungen hatte, an denen er sowieso in Kürze gestorben wäre, dann ist das unwissenschaftlich. Dagegen sträubt sich bei mir alles.“
Ein Virus als Vorwand
Er habe sich im Frühjahr mit den von der WHO, dem Robert-Koch-Institut (RKI) und vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen beschäftigt. Diese seien immer in absoluten Größen angegeben und nicht ins Verhältnis gesetzt worden. „So sind sie nicht aussagekräftig“, kommentierte Aden das. „In einem großen Land sterben eben mehr Menschen als in einem kleinen. Die Lebensbedingungen sind von entscheidender Bedeutung für den Gesundheitszustand der Bevölkerung.“ Nur wenn die Zahlen ins Verhältnis zu anderen gesetzt werden, lassen sich daraus Schlüsse ziehen, die dann politisch erfolgreich umgesetzt werden können, stellte der Physiker klar.
Der 88-jährige Physiker Horst Aden am 18. November 2020 in Berlin
Die Maßnahmen im Frühjahr und jetzt auch im Herbst hätten für viele Menschen eine Katastrophe bedeutet, weil sie deren Existenz bedrohten und bedrohen. „Den Banken gefällt das natürlich“, machte Aden auf die Gewinner der Situation aufmerksam. „Die von den Maßnahmen betroffenen kleinen und mittelständischen Unternehmen müssen bei den Banken Geld aufnehmen und die lassen sich das schön bezahlen.“
Für den einstigen Computerspezialisten ist das Virus nur der Vorwand, um die seit Langem drohende neue Finanz- und Wirtschaftskrise gesteuert zu bewältigen. Durch Spekulationen auf dem Finanzmarkt sei eine Blase entstanden, bestätigte er Einschätzungen zahlreicher Finanzexperten. Diese Gelder seien ohne materiellen Gegenwert. Die Inflation sei nur dadurch gebremst, weil die Geldbesitzenden nicht daran interessiert seien, durch übermäßigen Konsum ihre Gelder auf den Markt zu schmeißen. „Aber irgendwie müssen die beseitigt werden“, stellte Aden klar. „Und wer bezahlt das? Natürlich diejenigen, die die Werte schaffen, also die kleinen Leute, wie sie genannt werden.“
Heilen gefährdet das Geschäft
Die gegenwärtige Politik, die ganze Gesellschaften mit der Angst vor einem Virus unter Kontrolle bringt, wird aus seiner Sicht vor allem durch die Pharmaindustrie durchgesetzt.
„Die Investitionen im Pharmabereich liefern die größten Profite. Dadurch stehen große Geldsummen für alle möglichen Bestechungen zur Verfügung.“
Die Pharmaunternehmen hätten bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begonnen, ihren Kurs zu wechseln: Von der Heilung von Krankheiten hin zum Verkauf von Medikamenten zum Dauergebrauch, mit denen nur die Symptome behandelt werden. Aden verwies auf eine Studie des Finanzunternehmens Goldman Sachs zu den wirtschaftlichen Chancen von erfolgreichen Medikamenten unter anderem gegen Hepatitis C, die vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde.
„Goldman Sachs kam zu dem Schluss: Geschäfte kann man damit nicht machen. Nach dem ersten Jahr gibt es ja kaum noch Leute, die anstecken könnten. Also wird im ersten Jahr ein gutes Geschäft gemacht, aber danach nichts mehr beziehungsweise nur ganz wenig verkauft. Das kann für die betroffenen Menschen gut sein, aber nicht fürs Geschäft.“
Diese Denkweise bestimmter Kreise in der Pharmaindustrie sei ihm seit Jahren bekannt, weil darüber auch in der „Gesundheitsallianz“ von Matthias Rath informiert werde. Als er unter anderem gehört habe, dass laut Multimilliardär Bill Gates alle sieben Milliarden Menschen geimpft werden sollen, dachte Aden: „Nachtigall, ich hör‘ Dir trapsen …“
Missbrauchte Wissenschaft
Viele wissenschaftliche Einrichtungen seien inzwischen privat finanziert und würden im Interesse derjenigen arbeiten, die sie bezahlen. Am schlimmsten sei es, wenn die Qualitätskontrollen in verschiedenen Bereichen privatisiert seien, so Aden. „Dann sind Tür und Tor für Gefälligkeitsgutachten geöffnet.“
Eine von der herrschenden Meinung abweichende Ansicht führe auch für Wissenschaftler zu beruflichen und existenziellen Problemen, so der 88-jährige Physiker. „Wer die Arbeit verliert und woanders keine bekommt, weil er schon einen ‚Stempel‘ hat, der hat große Probleme. Das ist leider Praxis.“ Aden nannte als ein vertrauenswürdiges Beispiel den Mikrobiologen und Infektionsepidemiologen Sucharit Bhakdi von der Initiative „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie, e.V.“ (MWGFD). Viele weitere Ärzte und Wissenschaftler seien aus dem durch ihre Ausbildung als Kundenbeschaffer für die Pharmaindustrie vorgegebenen medizinischen und akademischen Korsett ausgebrochen seien.
Zu dem Virologen Christian Drosten und dessen Rolle meinte Aden, es gebe immer Wissenschaftler, die Gefälligkeitsgutachten für ihre Auftraggeber erstellen. Er vermutet, dass die Regierung bei dem möglichen Versuch, aus der von ihr verursachten Lage wieder herauszukommen, einen „Sündenbock“ suchen wird. „Ich nehme an, Herr Drosten ist ein Kandidat dafür, genauso wie RKI-Chef Lothar Wieler.“ Der Physiker ist sich sicher: „Irgendwann kommt raus, dass die Corona-Folgen nicht so sind, wie sie prophezeit wurden.“
Wissenschaft lasse sich immer missbrauchen, antwortete er auf eine entsprechende Frage. „Der Wissenschaftler hat in der Hinsicht keine Verantwortung“, widersprach Aden dem entsprechenden Hinweis darauf. „Er muss forschen, er muss auch die üblen Seiten kennen, zum Beispiel eines Giftes — aber ohne diese Menschenversuche. Das muss er auch erforschen, um die Schlussfolgerungen zu ziehen und die Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Sonst würden wir ja blind herumtappen.“
„Die Verantwortung für die Nutzung der wissenschaftlichen Ergebnisse haben die Politiker und diejenigen, die die Politiker steuern.“
Verlogene Aussagen der Politik
Regierende Politiker wie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Berlins Bürgermeisters Michael Müller (SPD) erklärten wiederholt, es gehe nur um den Schutz der Menschen vor dem Virus. „Das kenne ich schon aus der Nazi-Zeit“, kommentierte das der 88-Jährige.
„Die Gesetze der Nazis hatten alle einen sehr fürsorglichen Anspruch im Titel, der den Anschein erweckte, dass das nur im Interesse des Volkes sei. Wenn die Bundesregierung wirklich Interesse an der Gesundheit der Menschen hätte, dann würde sie zumindest die Lebensmittelindustrie verpflichten, eine Nährstoff-Ampel auf ihre Erzeugnisse zu bringen.“
Rund 70 Prozent der Krankheiten sind nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durch falsche Ernährung — Mangelernährung oder Überernährung — bedingt. Aden verwies auf das Beispiel Zucker, der von den Unternehmen in viele Lebensmittel als Geschmacksgeber „hineingedonnert“ werde, „um im Wettbewerb vorn zu sein“. Viele der Fertigprodukte seien minderwertig und würden ihren Käufern zwar Arbeit ersparen, „aber nicht den Weg zum Arzt“, warnte der Physiker.
„Wenn die Regierenden etwas für die Menschen tun wollten, dann würden sie nicht unterbinden, dass Informationen, die der Gesunderhaltung dienen, verschwiegen und unterdrückt werden sowie dass Menschen, die sich bemühen, solche Informationen zu verbreiten, Repressionen ausgesetzt werden.“
Bildung kann helfen
Wichtig sei auch, die Menschen in Sachen Ernährung besser zu bilden, um das Immunsystem zu stärken: „Das Coronavirus wäre dann kein Problem, genau wie die anderen Grippeviren auch.“ Auf die Frage, warum er sich dessen sicher ist, sagte Aden, er verlasse sich dabei auf Aussagen von Wissenschaftlern, „die nicht abhängig sind“, und auf eigene Erfahrungen.
„Eine Erkältung ist im Ausland besonders unangenehm. Nachdem ich in Frankreich Vitamin-C-Tabletten zu 500 mg pro Tablette bekommen hatte, mahnte mich der Apotheker, dass ich höchstens eine Tablette pro Tag nehmen dürfe. Auf meine Erwiderung, dass ich davon mehrere g pro Tag nähme, brach er in schallendes Gelächter aus. Er wusste wohl genau, dass die ihm von der Pharmaindustrie auferlegte Verpflichtung keine gesundheitsfördernden Gründe hat. In England und Russland bekommt man solche Warnungen nicht.“
Aden verwies auf die Aussagen des Apothekers Uwe Gröber über Bedarf und Wirkung von Zellvital- oder Mikronährstoffen in dessen Buch „Mikronährstoffe“. Auf der Webseite von Matthias Rath gebe es viele allgemeinverständliche wissenschaftliche Informationen zur natürlichen Gesunderhaltung und Heilung.
Die Gesellschaft wird gespalten
Es gibt aus seiner Sicht „viele üble Folgen“ der Corona-Politik. Dazu zählt er „die Spaltung der Gesellschaft in Gläubige und Kritische, wobei bedauerlicherweise die Gläubigen die Überhand haben“. Durch die gezielt erzeugte Angst vor dem vermeintlichen „Killervirus“ werde das vernünftige Denken abgeschaltet. Angstmachen sei ein seit Jahrtausenden bewährtes Beherrschungsinstrument. Das spalte selbst Familien und Generationen. Die Gesellschaft werde nach dem Prinzip „Teile und herrsche“ zerlegt.
Die beschränkte Bewegungsfreiheit gehört für Aden ebenso zu den üblen Folgen wie das wiedererstandene Denunziantentum, „dass die Leute auf der Straße anderen Vorschriften machen, wie sie sich zu verhalten hätten“. Die ständig erweiterte Maskenpflicht nannte er als weitere Folge:
„Die Maske erschwert die Atmung, besonders bei Menschen im höheren Alter, die dadurch nochmals behindert werden.“
Unverständlich findet der 88-Jährige, dass selbst gesunderhaltende Maßnahmen wie Sport und Sauna untersagt wurden. Noch sei hierzulande Bewegung an der frischen Luft nicht untersagt wie bereits in anderen Ländern, wo strenge Ausgangssperren durchgesetzt werden. „Für die Krankenhäuser: Durch das Vorhalten von Betten für Corona-Patienten, die es nicht gibt, nicht gegeben hat und wohl auch nicht geben wird, wurden wichtige medizinische Maßnahmen unterbunden oder verschoben.“ Angesichts der vielen Nebenwirkungen hält er die politisch verordneten Maßnahmen nicht für gerechtfertigt.
Keine DDR 2.0
Die aktuellen Ereignisse sehen kritische Beobachter als Vorstufe zu einem neuen Faschismus. Andere sprechen von einer „DDR 2.0“. Aden, im letzten Jahr der Weimarer Republik geboren, hat den realen Faschismus noch erlebt und wuchs in einem kritisch eingestellten Elternhaus auf. Die Zeit bis 1945 sei eine „furchtbare Angelegenheit“ gewesen, sagte er im Gespräch und erinnerte sich an die permanente Gängelei auch der Kinder.
„Aber wie ist denn dieser Faschismus an die Macht gekommen? Adolf Hitler allein mit seinen paar Leuten hätte das so nicht geschafft. Er wurde vom großen Kapital finanziert und hatte dadurch Mittel in der Hand, unter anderem Medien wie den *Völkischen Beobachter. Die Faschisten wurden von den herrschenden Kreisen des Kapitals gebraucht, um zu verhindern, dass andere Kräfte sie um ihre Macht bringen.“*
„DDR 2.0‘ ist unzutreffend“, sagte der Physiker zu dem oft zu hörenden Vergleich mit der heutigen Situation.
„Der sozialistische Versuch sollte die durch die kapitalistische Gesellschaftsordnung bedingten Übel, wie Elend und räuberische Kriege, verhindern. Er hat ein hervorragendes Bildungssystem geschaffen, ebenso ein gut funktionierendes Gesundheitswesen und die Beziehungen der Bürger untereinander verbessert. Leider mangelte es zu vielen politischen Funktionäre an Bildung. Beim Aufbau fehlten die von den Nazis und leider auch unter dem Georgier mit dem Spitznamen Stalin umgebrachten Antifaschisten. Bei meinem Aufenthalt in der Sowjetunion von 1960 bis 1964 war mir endgültig klar geworden, dass die Verpackung nicht enthielt, was darauf stand und der Inhalt so nicht funktionieren konnte. Das Problem unqualifizierter Leitungskräfte ist nicht gesellschaftsabhängig. Es wird beispielsweise auch in dem Buch des US-amerikanischen Physiknobelpreisträgers Richard P. Feynman ‚Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!‘ beschrieben.“
Aden bezweifelt, dass die herrschenden Kreise wieder auf den Faschismus zurückgriffen, wie es ihn gab. „Der ist verbrannt. Die benutzen Corona. Das ist das Mittel. Durch den Missbrauch dieses Virus werden Gesetze geschaffen, die dann genauso sind wie die Gesetze der Nazis. Sie werden keinen Antisemitismus benutzen — aber Lager sind nicht ausgeschlossen.“
Klare Erkenntnisse
Auf die Frage, warum die Menschen im 21. Jahrhundert anscheinend trotz des enorm gestiegenen Wissens nicht klüger geworden sind, antwortete der Physiker:
„Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass jede Generation ihre Dummheiten selber machen muss, anstatt von den vorhergehenden zu lernen. Es gibt welche, die von den Vorhergehenden lernen. Aber das sind zu wenig. Die Meisten müssen ihre Dummheiten selber machen.“
Für ihn spielt gegenwärtig auch Folgendes eine Rolle, wenn es um die Frage geht, warum das Angstmachen wirkt:
„Die Wissenschaft ist gespeichert und in verhältnismäßig wenigen Köpfen. Auf jedem Gebiet gibt es Spezialisten, die in der Gesellschaft gebraucht werden, um bestimmte Funktionen auszuüben. Aber die Mehrheit ist davon nicht betroffen. Die lernt in der Schule Verschiedenes. Aber ob sie das nur für die Prüfung oder für das spätere Leben lernen, das ist eine andere Sache.“
Horst Aden ist sich angesichts der Corona-Krise sicher, „dass wir uns heute in einer Hochform des Klassenkampfes befinden. Teile des Großkapitals wollen die Ausbeutung verstärken und Millionen von Menschen gehen dagegen auf die Straße. Leider begreifen das zu viele der sich ‚links‘ einordnenden Menschen nicht, stellen sich auf die falsche Seite der Barrikade und fallen denen in den Rücken, die sich die Unterdrückung nicht gefallen lassen wollen.“