Nie wieder war bereits

Wer ohne Gefahr für Leib, Leben, soziale oder wirtschaftliche Existenz mit Unterstützung aller Regierungsparteien und Medien auf „Demonstrationen“ paradiert, der ist überall — nur nicht im Widerstand.

Mehr Edelmut war selten als in den letzten 13 Monaten, seit sich der „Kampf gegen rechts“ in regelmäßigen, gut besuchten Kundgebungen entlud. Aber was steckt psychologisch hinter der Massenbewegung? Zu vermuten ist: Wer sich betont moralisch gibt, hat latent ein schlechtes Gewissen. Aber warum? Der Kommentar geht dieser Frage auf den Grund.

von Marius Geller

Dieselben Menschen, die seit Wochen mal wieder gratismutig — auf Geheiß deutscher Regierungsparteien — durch deutsche Städte ziehen — mit dem durchaus ehrbaren Ansinnen, gegen „Faschismus“ zu demonstrieren —, unter Zuhilfenahme von Slogans wie „Hass und Hetze ist keine Meinung!“, „Nein zu Ausgrenzung!“, „Jetzt können wir endlich herausfinden, was wir anstelle unserer Urgroßeltern getan hätten!“ und — mein Favorit: 

„Nie wieder ist jetzt!“

 … haben mir und Millionen anderen, völlig gesunden und zumeist ebenso völlig unpolitischen Mitbürgern noch vor wenigen Monaten — auf Geheiß deutscher Regierungsparteien — den Zugang zum öffentlichen Leben, zu Schulen, Ämtern, Ärzten und Restaurants verwehrt.

Sie meldeten ihre Nachbarn den Behörden, weil diese einen Weihnachtsgast zu viel im Haus hatten. Sie forderten staatlich legitimierte Eingriffe in die Unversehrtheit aller Bürger, präsentierten Kollegen und Teammitglieder in zahllosen Unternehmen auf öffentlichen Proskriptionslisten, denunzierten ihnen völlig fremde Menschen bei deren Arbeitgebern und erklärten Mitbürger und Nachbarn pauschal zu Sozialschädlingen, Oma-Mördern und unsolidarischen Asozialen.

Sie befürworteten die offizielle Zensur von Medien, Internet, Film und Funk, untersagten mir das Lesen auf einer Parkbank, diffamierten Verfassungsrechtler, Juristen und Grundgesetzverteidiger als Staatsfeinde. Sie enthoben nicht genehme Richter, Professoren und Akademiker ihrer Ämter und verfolgten sie. Sie verweigerten Menschen Mobilität, Verwandtenbesuche und das Reisen.

Sie nickten brav, als verfassungsmäßige Rechte wie die „Unverletzlichkeit der Wohnung“ für überholt erklärt wurden. Sie klatschten Beifall, als man sogenannten Impfverweigerern den Arbeitsplatz und andere verfassungsmäßige Rechte entzog, als man Millionen Menschen in diesem Land das Recht auf medizinische Behandlung verweigerte, als man drohte, Millionen ausgegrenzte Mitbürger unter Hausarrest zu stellen, sie in letzter Instanz mittels polizeilicher Maßnahmen zwangszuimpfen und notfalls in Lager zu sperren.

Als prominente Angehörige einer deutschen Regierungspartei „Beugehaft“ für Ketzer und Abweichler zum legitimen Mittel erklärten. Als hierzulande Menschen forderten, (Klein-)Kindern ohne jegliche wissenschaftliche oder medizinische Grundlage experimentelle Geninjektionen zu verabreichen — zur Not auch gegen (!) den Willen der Eltern.

Sie cancelten, denunzierten und grenzten in seit 1945 nie dagewesenem Ausmaß Andersmeinende, Andersdenkende, Abweichler, Wissenschaftler, Journalisten oder Künstler „im Namen des Volkswohls“ aus.
 
Komisch. Und: Tut mir leid. Aber so von Antifaschist zu „Antifaschist“:

„Nie wieder“ war bereits.