Momos brechen das Schweigen

Im Manova-Exklusivgespräch erklärt Lui Koray Hoffmeyer-Zlotnik, wie eine realistische Lösung für ein humanes Geldsystem aussieht und was dieses bisher verhinderte.

Eine Geldreform ist die Grundvoraussetzung, damit sich die Menschheit retten kann, erkannte auch der weltberühmte Jugendbuchautor Michael Ende. Anhand der Metaphern aus Endes weltweitem Bestseller „Momo“ erklärt der Filmemacher und Friedensaktivist Lui Koray Hoffmeyer-Zlotnik die Ursache unserer Gesellschaftskrisen und beleuchtet dabei weitere unhinterfragte Glaubenssätze, die den gesellschaftlichen Entwicklungssprung bisher verhinderten. Er zeigt auf, wie anhand eines fließenden Geld- und Wirtschaftsmodells Momos Happy End in der Realität möglich ist.

Der Kabarettist Volker Pispers sagte in einem Fernsehauftritt 2016:

„Alle Parteien machen Politik für die Reichen und nicht für die Mehrheit. Wie bringen die Politiker die Mehrheit der Bevölkerung dennoch dazu, sie gegen ihre eigenen Interessen zu wählen? (…) Sie haben ihnen eingeredet, dass es nicht anders geht“ (1).

Es ist interessant, dass auch der Politik gegenüber kritische Menschen diesen Glaubenssatz so verinnerlicht haben, dass sie diejenigen, die Lösungsvorschläge machen, oft nicht ernst nehmen. Dabei erkannte bereits der amerikanische Architekt und Visionär Buckminster Fuller vor langer Zeit:

„Du veränderst Dinge nicht, indem du die bestehende Realität bekämpfst. Um etwas zu verändern, musst du ein neues Modell erschaffen, welches das bestehende Modell überflüssig macht.“

Der Filmemacher und Autor Lui Koray Hoffmeyer-Zlotnik hält es wie Buckminster Fuller und gründete eine Bewegung, die sich an der Romanfigur Momo aus dem gleichnamigen Buch von Michael Ende inspiriert. Ziel der „Momo-Bewegung“ sind ein menschenwürdiges Geldsystem und eine humane Gesellschaft. Hoffmeyer-Zlotnik sieht in diesem Werk Endes eine politische Anleitung dafür, wie das gelingen kann.

Michael Ende war alles andere als ein naiver Träumer. Er äußerte sich in Fernsehsendungen immer wieder politisch und kritisierte den Kapitalismus. So zum Beispiel 1985:

„Die Hungersnöte in Afrika sind nicht ausgebrochen, weil die Afrikaner plötzlich so dumm geworden sind und sich nicht mehr selbst ernähren können, sondern weil 85 Prozent der afrikanischen Bevölkerung von 4 Prozent des bebaubaren Bodens leben müssen, weil alles andere Land ihnen weggenommen worden ist, damit unsere Industrien Rohstoffe haben“ (2).

In einem anderen TV-Auftritt löste Ende ein weit verbreitetes Missverständnis auf, das auch heute noch in Debatten auftaucht, nämlich dass das Gegenteil von Kapitalismus Marxismus oder Sozialismus sei:

„Marxismus ist kein Antikapitalismus, sondern nur ein Staatskapitalismus anstelle eines Privatkapitalismus“ (3).

Seine Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung brachte er in seinen Büchern mithilfe von Märchengeschichten zum Ausdruck. Die klare Botschaft lautet: Wir brauchen ein alternatives Wirtschaftssystem, das auf Beziehungen beruht. Das setzt laut Michael Ende ein neues Menschenbild voraus, das mit dem materialistischen Menschenbild nichts mehr zu tun hat.

Hoffmeyer-Zlotnik greift die machtvollen Bilder und Ideen von Michael Ende auf und erklärt im Manova-Exklusivgespräch, welche Rolle unsere Vorstellungskraft, falsche Glaubenssätze und Sprachverwirrungen dabei spielen, dass sich trotz all der Aufklärung das Wesentliche bisher noch nicht geändert hat. Für ihn „umfasst die Momo-Bewegung all diejenigen, die die Menschheit vom Zeitdiebstahl erlösen möchten — egal unter welcher Fahne“.

Am 4. August 2024 organisiert er eine „Momo-Parade“. Sie startet 14 Uhr an der Oberbaumbrücke in Berlin. Weitere Informationen finden Sie im Telegram-Kanal der Momo-Bewegung.


MANOVA im Gespräch: Lui Koray Hoffmeyer-Zlotnik und Elisa Gratias

Manova sammelt keine nutzerbezogenen Daten. Auf YouTube, Spotify und Co. haben wir leider — noch — keinen Einfluss. Wenn Sie den Inhalt wiedergeben möchten klicken Sie bitte auf diese Box. Dann werden gegebenenfalls einige Ihrer Nutzungsdaten durch die jeweilige Plattform erfasst.

MOMO-PARADE: Einladungsfilm

Manova sammelt keine nutzerbezogenen Daten. Auf YouTube, Spotify und Co. haben wir leider — noch — keinen Einfluss. Wenn Sie den Inhalt wiedergeben möchten klicken Sie bitte auf diese Box. Dann werden gegebenenfalls einige Ihrer Nutzungsdaten durch die jeweilige Plattform erfasst.


Hier können Sie den Flyer ausdrucken: zivilcourage.tv