Lückenhaftes Theoriegebäude
Was Karl Marx übersehen hat. Teil 1/3 aus Kapitel 1/3.
Entweder man hasst ihn oder man vertraut seiner Lehre blind wie viele Christen ihrer Bibel. Dazwischen gibt es fast nichts, wenn sich die Diskussion um Karl Marx, den Schöpfer des Ökonomie-Klassikers „Das Kapital“ dreht. Dabei würde der große Theoretiker aus Trier eine differenzierte Betrachtungsweise verdienen. 30 Jahre nach dem Scheitern des realsozialistischen Experiments ist es an der Zeit für eine Wiederentdeckung von Karl Marx. Diese sollte jedoch nicht kritiklos sein. Mohssen Massarat plädiert für ein erneuertes Marx-Bild ohne Bart. Dabei zielt er aber nicht so sehr darauf ab, was in den Ländern, die sich auf seine Lehre beriefen, schief gelaufen ist. In der marxistischen Theorie selbst spürt er blinde Flecken und Unstimmigkeiten auf. In diesem ersten Teil geht es vor allem um die Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit.
Meine erste Bekanntschaft mit der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie machte ich, wie viele andere meiner Generation auch, erst im Kontext mit der Studentenbewegung 1968. Ich hatte gerade mein Ingenieurstudium abgeschlossen und mich entschieden, alsbald über die damals hoch aktuelle Frage nach den Ursachen der Unterentwicklung meine Dissertation in Wirtschaftswissenschaften zu schreiben. ´
Ich stieß dabei auf Karl Kautskys Buch „Die Agrarfrage in Deutschland“, in dem dieser sich sehr umfassend auf die Rententheorie der Klassiker David Ricardo und vor allem Karl Marx bezogen hatte. Meine schon vorhandenen Kenntnisse über die Werttheorie halfen mir, durch Kautsky animiert, meine Kapitallektüre gleich mit dem sechsten Abschnitt im dritten Band über die Rententheorie zu beginnen. Bei dem ursprünglichen Thema meiner Dissertation blieb natürlich auch nicht aus, mich rasch mit den Marxschen Ausführungen zur „Ursprünglichen Akkumulation des Kapitals“ im ersten Band von „das Kapital“ gründlich zu befassen. Dazu hatte bereits Ernest Mandel Pionierarbeit geleistet.
Durch die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie hatte ich einen völlig neuen Blick auf die Welt und die Geschichte des Kapitalismus gewonnen.
Bald stellte sich für mich heraus, dass die bereits vorliegenden Erklärungsansätze zur Unterentwicklung und imperialistischen Durchdringung des globalen Südens unbefriedigend waren und im Grunde auch hinter den Erkenntnissen von Marx selbst zurückfielen. Aus alledem entstand bei mir das dringende Bedürfnis, mich selbst gründlich mit der Wechselwirkung der kapitalistischen Entwicklung in Europa mit den vorkapitalistischen Gesellschaften des globalen Südens zu befassen. Das Ergebnis dieses Lernprozesses war eine Dissertation mit einem vollständig veränderten Thema (1).
Mit meinem spezifischen Zugang zur Marxschen Kritik der politischen Ökonomie — also nicht über den sonst allgemein üblichen Weg der abstrakten Kapitalkurse, sondern entlang von vielen eigenen konkreten Fragen — entstand eine profunde marxistische Theoriegrundlage, die bis heute meine Forschungen zu verschiedenen Themen maßgeblich prägt. Gleichwohl riefen einige Marxsche Theorieelemente bei mir ob ihrer Richtigkeit auch Zweifel hervor. In solchen Fällen pflegte ich die theoretischen Ungereimtheiten bei Marx — um die Behandlung meiner Untersuchung nicht zu unterbrechen — vorerst jeweils für mich zu klären und den Dissens mit Marx in den Fußnoten zu dokumentieren.
Eine systematische Beschäftigung mit den von mir als problematisch aufgefassten Theorieelementen bei Marx habe ich zunächst nicht vorgenommen. Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert später nach dem Beginn meiner Marxstudien und mehreren Jahrzehnten nach dem Erkennen mancher durchaus gewichtigen Theorieprobleme bei Marx, ist meines Erachtens die Zeit gekommen, das unbearbeitet gelassene Projekt wieder aufzunehmen.
Der erste Teil dieses Projektes liegt nun vor, das ich gern zur Diskussion stellen möchte. Weitere Teile sollen später folgen. Geplant sind gegenwärtig zwei weitere Themenkomplexe, mit denen ich mich demnächst und entsprechend meinem Zeitbudget, das mir angesichts von weiteren wichtigen Projekten übrig bleibt, beschäftigen möchte: Erstens mit der systematischen Behandlung des immer noch offenen Transformationsproblems und zweitens mit der Behandlung der von Marx unfertig ausgearbeiteten Überproduktions- beziehungsweise Überakkumulationstheorie und damit dem Anlass für viele Missverständnisse unter den Marxisten. Alle drei Teile sollen nach und nach im „Rubikon“ zur Diskussion gestellt werden.
Der bereits vorliegende erste Teil „Arbeit — Wert — Einkommen“ wird wegen des Umfangs in drei Abschnitte aufgeteilt und nacheinander veröffentlicht. Der erste Abschnitt hat den Titel „Tätigkeiten und Wertproduktion im Kapitalismus“, der zweite lautet „Arbeit in Produktion und Zirkulation in der einfachen und kapitalistischen Warenproduktion“ und schließlich der dritte „Werttheoretische Neubegründung von Tätigkeiten und Einkommensgruppen“.
Teil I: Arbeit — Wert — Einkommen
Erster Abschnitt: Tätigkeiten und Wertproduktion im Kapitalismus
1. Produktive und unproduktive Arbeit
Eine aus meiner Sicht immer noch ungelöste theoretische Frage im Marxschen Theoriegebäude ist die Bewertung unterschiedlicher Arbeiten im kapitalistischen Produktions- und Reproduktionskreislauf. Um es auf den Punkt zu bringen: Marx bezeichnet die im Produktionsprozess verausgabte Arbeit als produktive Arbeit, die Wert und auch Mehrwert schafft. Dagegen sind alle anderen Tätigkeiten jenseits des Produktionsprozesses, vor allem in der Zirkulation, beispielsweise im Handel, zwar für die Realisierung der produzierten Werte notwendige, jedoch unproduktive Tätigkeiten, die keinen Wert und daher auch keinen Mehrwert erzeugen.
Eine solche Bewertung der Arbeit hat allerdings auch Konsequenzen für die Charakterisierung aller Tätigkeiten im Reproduktionsbereich. Demnach sind sämtliche Tätigkeiten im Gesundheitssektor, im Bildungssektor, im Bereich der Forschung und Wissenschaft sowie in den sonstigen öffentlichen Sektoren für das Funktionieren des Kapitalismus zwar notwendige, jedoch nicht produktive, das heißt Wert schaffende Arbeit (2). Um das Problem zugespitzt zu veranschaulichen:
Die Arbeit eines in der Rüstungsindustrie tätigen Menschen ist nach Marx produktiv und schafft auch Wert, während ein Arzt oder Universitätsprofessor unproduktive Arbeit leistet und keinen Wert produziert. Nach dieser Lesart von Tätigkeiten würde der Versuch einer auf der Werttheorie basierten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vor schier unlösbare Herausforderungen gestellt.
Beispielsweise entsteht durch die Tatsache, dass in der volkswirtschaftlichen Realität der Anteil der Produktionssektoren ab-, der Anteil von Dienstleistungssektoren jedoch zunimmt, die scheinbare Paradoxie, dass historisch gesehen die Wertschöpfung sinkt, während der Wohlstand ansteigt. Angesichts dieser theoretischen Ungereimtheiten bei einem elementaren Aspekt des Marxschen Theoriegebäudes stellt sich zunächst die Frage, inwiefern die von Marx vorgenommene Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit werttheoretisch stringent begründet ist.
Die offensichtlichen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Marxschen Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit hat vor Jahrzehnten zu einer Reihe von Debatten unter den Marxisten geführt, die meines Erachtens jedoch letztlich ergebnislos im Sande verlaufen sind, weil dabei Nebenaspekte eine wesentlich größere Rolle spielten und an dem Hauptproblem, das den Marxschen Annahmen zugrunde liegt, vorbeiargumentiert wurde. Ich halte es aus diesem Grunde auch an dieser Stelle für überflüssig und nicht zielführend, die längst nicht mehr aktuellen Kontroversen erneut aufzugreifen und auszubreiten — um lediglich den akademischen Gepflogenheiten Genüge zu tun. Vielmehr geht es hier darum, mit der Kritik der Marxschen Annahmen sofort zu beginnen (3).
Marx liefert in seinem Hauptwerk „Das Kapital“ nach Auffassung des Verfassers keine systematische Begründung für seine doch mit praktischen Konsequenzen verbundene Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit. Im Folgenden soll diese These in diesem und dem zweiten Abschnitt näher untermauert und anschließend in einem dritten Abschnitt sollen höchst unterschiedliche Tätigkeiten und Einkommensarten im Kapitalismus neu bewertet werden. Marx selbst liefert den Schlüssel für seine Annahme, Wert und Mehrwert würden nur im Produktionssektor produziert, bei der Analyse der Zirkulationskosten im zweiten Band von „das Kapital“. Gleich am Anfang dieser Analyse schreibt er:
„Die Formwandlung des Kapitals aus Ware in Geld und aus Geld in Ware sind zugleich Händel des Kapitalisten, Akte des Kaufs und des Verkaufs. Die Zeit, worin diese Formverwandlungen des Kapitals sich vollziehn, sind subjektiv, vom Standpunkt des Kapitalisten, Verkaufzeit und Kaufzeit, die Zeit während derer er auf dem Markt als Verkäufer und Käufer fungiert. Wie die Umlaufszeit des Kapitals einen notwendigen Abschnitt seiner Reproduktionszeit bildet, so bildet die Zeit, während derer der Kapitalist kauft und verkauft, sich auf dem Markt herumtreibt, einen notwendigen Abschnitt seiner Funktionszeit als Kapitalist, das heißt als personifiziertes Kapital. Sie bildet Teil seiner Geschäftszeit. […] Die Zustandsänderung kostet Zeit und Arbeitskraft, aber nicht um Wert zu schaffen, sondern um die Umsetzung des Werts aus einer Form in die andre hervorzubringen […] Diese Arbeit […] schafft so wenig Wert, wie die Arbeit, die bei einem gerichtlichen Prozeß stattfindet, die Wertgröße des streitenden Objekts vermehrt“ (4).
Schon hier stellen zwei fundamentale Aussagen von Marx die aufmerksamen Leser vor eine Herausforderung zur kritischen Überprüfung: Erstens braucht der Akt des Kaufs und Verkaufs auf dem Markt zwar Zeit und kostet auch Arbeitskraft, ein zusätzlicher Wert entsteht dabei jedoch nicht. Zweitens stellt auch die Arbeit eines Richters keinen Wert dar, weil durch die Arbeit des Richters die Wertgröße des strittigen Objektes unverändert bleibt. Um dem Stellenwert einer wissenschaftlichen, kontroversen Debatte gerecht zu werden, wird zunächst zu belegen sein, dass diese Aussagen keine randläufigen und nur zufälligen Feststellungen, sondern Annahmen sind, die substantiell dem Marxschen Theoriegebäude angehören.
Tatsächlich spiegeln die oben herausgestellten Annahmen Marxens grundsätzliche Position wider, die er an zahlreichen anderen Stellen seines Werkes sogar mit Vehemenz immer wieder vorträgt. Am deutlichsten hebt Marx bei der Analyse des Warenhandlungs- beziehungsweise Kaufmannskapitals im dritten Band von „das Kapital“ wiederholt hervor, dass im Handel kein Wert entsteht und der Handelskapitalist lediglich der Träger einer Formveränderung der Ware in Geld beziehungsweise Geld in Ware ist:
„Das Kaufmannskapital ist nichts als innerhalb der Zirkulationssphäre fungierendes Kapital. Der Zirkulationsprozeß ist eine Phase des gesamten Reproduktionsprozeßes. Aber im Zirkulationsprozeß wird kein Wert produziert, also auch kein Mehrwert. Es gehen nur Formveränderungen derselben Wertmasse vor. Es geht in der Tat nichts vor als die Metamorphose der Waren, die als solche mit Wertschöpfung und mit Wertveränderung nichts zu tun hat“ (5).
Innerhalb der Zirkulationsphase des Warenaustauschs finden freilich Arbeitsvorgänge wie Buchführung, Aufbewahrung und Lagerhaltung statt, die aber Marx als Kosten auffasst. Gleichzeitig lehnt er jedoch konsequent ab, dass bei diesen Arbeitsvorgängen den Waren zusätzlicher Wert zugesetzt wird. Die Kosten des Kaufens und Verkaufens lösen sich auf, schreibt Marx, „in Rechnen, Buchführen, Markten, Korrespondenz, etc. Das konstante Kapital, das dazu erforderlich ist, besteht in Kontor, Papier, Porto, et cetera. Die andren Kosten lösen sich auf in variables Kapital, das in Anwendung merkantiler Lohnarbeiter vorgeschossen wird. […] Diese sämtlichen Kosten werden nicht gemacht in der Produktion des Gebrauchswerts der Waren, sondern in der Realisation ihres Werts; sie sind reine Zirkulationskosten. Sie gehn nicht ein in den unmittelbaren Produktionsprozeß, aber in den Zirkulationsprozeß, daher in den Gesamtprozeß der Reproduktion“ (6).
Soweit man Marx Argumentation folgen kann, scheint seine substantielle Begründung, warum die angewandte Arbeitsmasse in einem Teil des Reproduktionsprozesses Werte darstellen, während in einem anderen Teil desselben die aufgewendete Arbeit Kosten darstellen, im Kern darin zu liegen, dass im Produktionsprozess eine stoffliche Formwandlung der Gebrauchswerte stattfindet, während im Zirkulationsprozess keine Formverwandlung, sondern bloß eine Formveränderung von Ware in Geld beziehungsweise umgekehrt von Geld in Ware vonstatten geht. Dass es sich aus der Perspektive der Warenmetamorphose bei den Vorgängen in den beiden Stufen des Reproduktionskreislaufs, also im Produktions- und im Zirkulationsprozess, um unterschiedliche Sphären handelt, ist offenkundig.
In diesen Stufen werden an den tätigen Menschen selbstverständlich unterschiedliche Leistungsanforderungen gestellt, diese sind auch unterschiedlichen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Ferner sind die Räumlichkeiten, in denen die Arbeit verrichtet wird, und die äußeren Rahmenbedingungen verschieden. Wie sieht jedoch der Sachverhalt aus, wenn man den Unterschied zwischen den beiden Reproduktionsstufen auch aus der Perspektive des Arbeitsprozesses betrachten würde?
Aus dieser Perspektive sind meines Erachtens die im Produktions- und Zirkulationsprozess aufgewendeten Arbeitsmassen zunächst Bestandteile des gesamtgesellschaftlich angewandten Arbeitsquantums, das in funktional unterschiedlichen Sektoren verrichtet wird. In beiden Fällen werden jedoch menschliche Arbeit und Energie verausgabt, in der Produktion ist die Arbeit in der Regel körperlicher Natur, in der Zirkulation, vor allem was verwaltungsmäßige Tätigkeiten betrifft, wird in der Regel Kopfarbeit eingesetzt.
Die eigentliche Substanz verschiedener Tätigkeiten und Arbeitsformen in diversen Stufen der Reproduktion, die diese allesamt wie ein inneres Band miteinander verbindet und ihr eigentliches Wesen ausmacht, ist wohl doch nichts anderes als die Verausgabung menschlicher Energie und Arbeitskraft.
Wert entsteht nach Marx selbst nicht dadurch, wie und wo die menschliche Arbeitskraft verausgabt wird, sondern dadurch, dass Menschen durch ihre Arbeit und die Produkte ihrer Arbeit in eine Austauschbeziehung zueinander gesetzt werden.
Deshalb müsste auch nur auf dieser Ebene und aus dieser Perspektive begründet werden, warum ein Teil der gesellschaftlichen Arbeit Wert und Mehrwert schafft und ein anderer Teil als Kosten aufgefasst werden müsste.
Einen solchen Beweis erbringt Marx allerdings nicht. Vielmehr beruht die Marxsche Unterscheidung zwischen Wert und Mehrwert produzierender, also produktiver und Kosten verursachender unproduktiver Arbeit, auf der bloßen Behauptung, dass Werte nur im Produktionsprozess entstehen. Insofern scheint die Marxsche Unterscheidung eine willkürliche Setzung zu sein, die es aufzuspüren gilt.
Quellen und Anmerkungen:
( ) Mohssen Massarrat, 1976: Hauptentwicklungsstadien der kapitalistischen Weltwirtschaft, Lollar
(2) Die Kontroverse über produktive versus unproduktive Arbeit umfasst die feministische Diskussion, die seit mehreren Dekaden verständlicherweise sehr engagiert und leidenschaftlich über die Hausarbeit geführt wird. Schließlich verbirgt sich hinter der werttheoretischen Annahme, dass die vor allem von Frauen geleistete Hausarbeit unproduktiv sei, eine diskriminierende und herabwürdigende kategorisierende Bewertung der Frauenarbeit. Diese Kontroverse kann hier nicht wiedergegeben werden, wird jedoch in einer späteren Publikation der hier zunächst im Ansatz aufgeworfenen Marxschen Ungereimtheiten nachgeholt. Hier nur so viel an dieser Stelle zum Thema: Der gesellschaftliche Stellenwert der Hausarbeit und im Grunde sämtlicher Tätigkeiten — wie beispielsweise die in der Subsistenzökonomie von noch nicht durchkapitalisierten Gesellschaften geleistete Arbeit —, deren Produkte nicht über die Märkte ausgetauscht werden, kann per definitionem ohnehin im Rahmen der Wertanalyse wissenschaftlich und moralisch nicht begründet werden. Daher waren und sind Versuche gescheitert, die werttheoretische Grundannahme, die Arbeit, deren Ergebnisse über die Märkte ausgetauscht werden, — wie in der feministischen Forschung immer wieder erfolgt — einfach als Werte produzierende bzw. produktive Arbeit umzudefinieren bzw. zu setzen. Viel wichtiger ist es davon auszugehen, dass die Wert erzeugende Arbeit lediglich einen Teil der gesellschaftlich insgesamt geleisteten Arbeit abbildet und dass die gesellschaftlich insgesamt geleistete Arbeit einen viel größeren Umfang hat als die Summe aller Werte erzeugenden Arbeit ausmacht.
(3) Aus Gründen der Vollständigkeit behalte ich mir allerdings einen Rückgriff auf die diesbezüglich in der Vergangenheit geführten Debatten im Falle einer umfassenderen Publikation zum Thema für einen späteren Zeitpunkt vor.
(4) Karl Marx, 1966: Das Kapital, Zweiter Band, Berlin, S. 131f.
(5) Karl Marx, 1969: Das Kapital, Dritter Band, Berlin, S. 290f.
(6) Ebenda, S. 300