Lasst den Terror endlich enden!
Für sein Lied „Free Palestine“ wurde der Rapper Bustek zensiert, weil sein Lied „zu aktuell“ sei — beirren lässt er sich dadurch nicht.
„Nicht pro Israel, nicht pro Palästina. Ich seh nur Opfer, die den Tod nicht verdient haben.“ Eigentlich müsste die Musikwelt froh sein, dass es solche Songs gibt: bewegend, topaktuell, professionell produziert und dabei in keiner Weise parteiisch — es sei denn, man hat etwas dagegen, dass der Künstler die Partei der Menschlichkeit ergreift, und damit die der Opfer auf beiden Seiten der Frontlinie. Obwohl das Lied deutlich sagt, dass es sich nicht gegen Völker und Religionen, sondern gegen schuldige Einzelne und Gruppen richtet, startete das Netz dagegen einen wahren Zensur-Amoklauf. Immer wieder wurde „Free Palestine“ verbannt, versteckt, wurden seine Klickzahlen nach unten korrigiert — eine heutzutage fast übliche Strafe für das Verbrechen, engagierte Kunst zu schaffen. Hier erzählt Bustek, wie er dazu kam, ein politischer Rapper zu werden und was ihn speziell beim Thema Israel und Palästina bewegt. Ein Text zu der Aktion #Friedensnoten.
Was macht einen Menschen aus? Was ist, wenn ich mich irre? Was ist, wenn die anderen sich irren, und was ist die jeweilige Konsequenz daraus? Was für ein Mensch will ich sein? Was ist besser, Gleichheit oder Gerechtigkeit?
Es gibt viele Fragen, die mich begleiten!
Ich denke, es liegt in der Natur des Menschen, Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen und diese auch wieder zu hinterfragen. Weil jede neue Antwort neue Fragen aufwirft.
Was ist die Wahrheit? Was ist meine Wahrheit und im welchem Verhältnis stehen diese beiden zueinander? Gleicht meine Landkarte der Landschaft oder ist meine Interpretation der Dinge nur eine Illusion?
All diese Gedankengänge haben dazu beigetragen, dass ich meine Musik in den letzten 4 Jahren immer mehr politisch und auch gesellschaftskritisch ausgerichtet habe.
Verbrechen der Coronahysterie, die Zerstörung unserer Wirtschaft, unserer Werte und Menschlichkeit, Themen wie Pädophilie oder die Kriegstreiberei gegen Russland im Deckmantel des Ukrainekrieges und die Unterbindung von Friedensgesprächen, ich habe dies und noch vieles mehr angesprochen und mich somit medial selbst ins Aus katapultiert.
Meine Songs werden auf den Streaming-Plattformen gelöscht oder je nachdem spürbar „geshadowbanned“. Zahlungsanbieter wie PayPal kündigen ohne nachvollziehbaren Grund die Konten und trotz stetig — immer wieder zurückkorrigierter — steigender Follower-Zahlen, habe ich höchstens noch 10 Prozent der Aufrufe, im Vergleich zu Songs, die ich mit nicht einmal einem Drittel der heutigen Follower-Zahlen released hatte.
Den bisherigen Höhepunkt und das endgültige Einbrechen meiner Streamingzahlen erreichte das Ganze Ende 2023 durch zwei Songs. In dem einen habe ich ein Abschiedsbrief einer 17-Jährigen aus der „Coronazeit“, aus Januar 2021, künstlerisch aufgearbeitet und zitiert, woraufhin mir YouTube eine Verherrlichung von Suizid vorwarf, wobei eine Dokumentation, laut Richtlinien, erlaubt gewesen wäre, die YouTube bei diesem Song jedoch nicht anerkennen will! Den Song „Keine, keine wahre Geschichte“ — in Anlehnung an den Samy Deluxe Song „Keine wahre Geschichte“ —, findet man dadurch nur stark zensiert auf YouTube und das originale ungeschnittene Video nur auf Telegram.
Und zum anderem der Song „Free Palestine“, für den ich auf einer Demo verhaftet wurde, woraufhin ich eine moralisch völlig vertretbare Frage vorsichtshalber umschreiben musste. Danke vom Herzen an dieser Stelle an Markus Haintz für seinen rechtlichen Beistand und seine Beratung.
YouTube hat nach dem Hochladen des Songs meine Zahlen noch weiter eingeschränkt und monatelang mir noch mehr Followerzahlen, Likes und Aufrufzahlen kontinuierlich gestohlen.
Die Krönung lieferten jedoch alle großen Streaming-Plattformen, die sich trotz Konkurrenz zueinander in einem gemeinsamen Brandbrief an unseren Publisher wendeten und diesen für meinen Song abgemahnt hatten.
Die Begründung: „Wir wollen einen Song, zu einem so aktuellen Thema, nicht auf unserer Plattform vertreiben.“ Es ging ihnen also in keinster Weise um den Inhalt, sondern ausschließlich darum, dass ihnen das Thema zu aktuell ist!
Wer den Song „Bustek — free palestine“ auf YouTube hört, bemerkt schnell, dass ich auf der einen Seite stark kritisiere, wie Zivilisten, Frauen und Kinder in Gaza abgeschlachtet werden, jedoch auch ganz klar eine Position zu den, durch die Hamas verübten Verbrechen beziehe.
Jedoch mache ich auch darauf aufmerksam, dass der Krieg schon seit 75 Jahren im Gange ist und nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 und dennoch finde ich insbesondere im Video eine klare Distanzierung zum Antisemitismus, was schon abstrakt klingt, dass dies nötig ist, wenn man bedenkt, dass in diesem Krieg Semiten gegen Semiten kämpfen.
Dennoch, da ich Menschen, egal ob Juden, Araber oder sonst einer Ethnie, nur als Menschen sehe, stelle ich mit diesem Song eine Frage an die Menschlichkeit, an die Verhältnismäßigkeit und fordere den Frieden aller Nationen.
Dennoch haben sich Spotify, Apple, Deezer & Co für diesen Brandbrief entschieden und bis auf Weiteres den Song auf ihren Plattformen verboten!
Der „Witz“ an der ganzen Sache! Geh mal auf Spotify und gib Free Palestine ein, denn zu diesem aktuellen Thema gibt es sehr wohl eine riesige Anzahl von Songs!
Ob es also nun um meine Person oder ein brisantes Thema geht, „Cancel-Culture“ das Canceln unserer Kultur, findet nicht aufgrund von Inhalten, sondern aufgrund von Narrativen statt.
Meine darauffolgende Single „Steht in Flammen“ wird auf YouTube eingeschränkt, weil ich Bilder aus Gaza stark verblasst im Hintergrund einspiele. Dies erfuhr ich, nachdem ich nach starkem Einbruch der Aufrufzahlen den Test gemacht habe und den Song über eine Firma bewerben lassen wollte. Grund für die Einschränkung: Negative Bilder!
Mein Fazit der letzten Jahre lautet: Wer sich nicht instrumentalisieren lässt, dem wird seine Kunst und das Äußern seiner Meinung immer mehr erschwert und Künstler wie ich werden auf die verschiedensten Arten und durch die verschiedensten Institutionen mundtot gemacht.
Was mich wieder zu den Fragen bringt, was für ein Mensch möchte ich sein?! Was bin ich bereit zu riskieren?! Und was wäre die Konsequenz, wenn ich mich irren sollte!
All die erwähnten Songs sind Singleauskopplungen meines Mitte 2024 erscheinenden Albums „Akzeptanz“ und für mich ist der Shadowban eine Auszeichnung und beweist nur, wie real die Musik, die ich mache, ist!
Ich danke für eure Aufmerksamkeit!
Euer Bustek
Bustek: „Free Palestine“