Jugend ohne Sünden

Im Manova-Exklusivgespräch mit Walter van Rossum erläutert der Kommunikationsforscher Michael Meyen, wie die Generation Z durch Bildung und Digitalisierung zu konformistischen Karrieristen dressiert wurde.

Gerade mal 80 Seiten dick oder dünn ist das neue Buch von Michael Meyen und liest sich spannend wie ein Krimi. Es geht nicht um die herablassende Benotung der Jugend, sondern um eine ziemlich präzise Vermessung der Umstände der Generation Z, der nach 1995 Geborenen. Diese Generation wuchs auf in einer Bildungsumgebung, die von „Pisa“ und „Bologna“ bestimmt war. Also von Formen des Lernens, die das Fragen und das Suchen abgeschafft und durch „Richtig“- oder „Falsch“-Antworten ersetzt haben.

Während vor einigen Jahrzehnten nur wenige Prozent eines Jahrgangs Abitur machten, um anschließend zu studieren, sind es heute mehr als 50 Prozent. Die akademische Welt unserer Tage besteht aber aus einem Labyrinth von Abhängigkeiten. Die Wissenschaft forscht im Zeichen der sogenannten Drittmittel, das heißt von externen Geldern, die die Industrie, die Verbände, der Bund oder die EU zur Verfügung stellen. Ich wanze mich mal auf Umwegen ran. Da empfiehlt es sich nicht, eigensinnigen Fragen nachzugehen, sondern sich den Geldgebern anzudienen. Andererseits profitiert diese Generation von erheblichen demographischen Veränderungen. Im Vergleich zu den Zeiten der Babyboomer haben sich die Jahrgänge fast halbiert. Schließlich hat sich durch Internet die Kommunikation komplett verändert.

Michael Meyen sieht die Jugend unserer Tage in einer Ideologie befangen, die die Herrschaftsverhältnisse verschleiert. Ihr woker Moralismus blende alle kritischen Fragen nach der Macht konsequent aus.


Walter van Rossum im Gespräch mit Michael Meyen

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