Globale Geiselnahme

Die Corona-Hysterie ist der vielleicht letzte Versuch der Mächtigen, die überfällige soziale Revolution abzuwenden.

Wie verhindert man, dass sich die brodelnde Unzufriedenheit des gemeinen Fußvolks wegen der herrschenden sozialen Ungerechtigkeit in einer Revolution entlädt? Die Antwort: Man macht sich ein Virus zunutze, schürt damit die Angst und stellt auf diese Weise eine Bevölkerung ruhig, die schon begonnen hatte, sich nach Mistgabeln und Knüppeln umzuschauen.

von K. V. Ramani

Wir sind Opfer eines neuen Stockholm-Syndroms. Wir finden uns in einer Situation wieder, in der wir genau den Regierungen vertrauen sollen, denen wir in den vergangenen Jahren immer weniger getraut haben. Wir müssen uns an genau jene Politiker und Apparatschiks wenden, die uns jahrelang systematisch unserer Existenzgrundlage, des Werts unserer Lebensersparnisse, unserer Freiheiten, unserer Rechte und unseres Selbstbewusstseins beraubt haben. Mit einem giftgetränkten Dolch an unserem Herzen zwingt man uns, unseren Blick von dem Stiefel, der uns immer tiefer drückt, abzuwenden.

Vielleicht ist es nun an der Zeit, tief durchzuatmen und über die außerordentlichen Veränderungen nachzudenken, die unserem Leben durch diese Viruskrise aufgezwungen werden.

Cui bono?

Der Angstfaktor wurde von den westlichen Mainstream-Medien — und dadurch auch von Medien im Rest der Welt, die wenig Originalität bei der Berichterstattung zu globalen Themen zeigen — mit methodischer Hysterie angeheizt. Das heißt nicht, dass die Tödlichkeit des Virus oder der verheerende Schaden, den er weltweit anrichtet, ignoriert werden sollte.

Man muss sich jedoch fragen, wer hiervon profitiert. Und was kommt danach?

Es ist zu diesem Zeitpunkt unwesentlich, ob das Virus künstlich geschaffen wurde oder ob es eine natürliche Mutation ist. Sich widersprechende Ansichten, ja selbst medizinische Meinungen werden schnell verbreitet und verbittert vertreten. Wir können sie nicht beurteilen — wir besitzen weder die Fakten noch den Sachverstand. Und vor allem sind wir zu sehr damit beschäftigt, zu hamstern und uns einzusperren. Dass wir die Ursprünge der Bedrohung nicht verstehen, sollte uns jedoch nicht davon abhalten, über die Folgen der beispiellosen Maßnahmen im Kampf dagegen nachzudenken. Folgen für uns selbst, für unsere Gemeinden, unsere Länder, die Welt — die einzige Welt, die wir haben.

Verteilung von unten nach oben

Seit der Finanzkrise von 2008 haben die großen Ökonomien der Welt lange erprobte Wirtschaftsprinzipien, ja sogar den gesunden Menschenverstand über Bord geworfen. Sie haben ihre politische und wirtschaftliche Macht missbraucht, einen explosiven Transfer von Reichtum von unten nach oben in Gang zu setzen — und wir haben dafür zunehmende Herrschaft von oben nach unten und autoritäre Regierungen bekommen. Beide werden gekauft und gestützt von einer immer kleiner werdenden Minderheit einer superreichen Elite, die weniger als 0,1 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht.

Pest oder Cholera?

Unmittelbar vor der aktuellen Krise war die Orgie wirtschaftlicher und politischer Exzesse, der sich diese Elite zwölf Jahre lang hingegeben hatte, kurz vor dem Zusammenbruch. Freie Märkte für Waren, Aktien, Währungen und Sorten existierten nur dem Namen nach. So wie die Demokratie ungebeten vielen Menschen gebracht wurde, die dann mit ihrem Blut dafür bezahlten, wurden uns allen Befehls- und Überwachungssysteme auferlegt, für die wir mit unserer Existenzgrundlage und wirtschaftlichen Sicherheit zahlen mussten. Der einzige Unterschied bestand darin, ob man durch eine Kugel im Kopf oder durch tausend Einschnitte getötet wurde.

Ein außer Kontrolle geratener Parasit zerstört sich schlussendlich selbst, wenn er seinem Wirt den letzten Blutstropfen aussaugt. So in etwa war die Lage zu Beginn dieses Jahres. Der neueste Oxfambericht „Time to Care“, („Zeit, sich zu kümmern“) (1) legt dar, wie extrem die ökonomische und soziale Ungerechtigkeit geworden ist. So extrem, dass die Parasitenklasse dem gewöhnlichen Volk kaum noch etwas abzapfen konnte, ohne gewalttätige Reaktionen befürchten zu müssen. Kann man sich eine bessere Methode vorstellen, dieser „lebensbedrohlichen“ Situation zu entkommen, als einen Virus zu erschaffen — oder die Gelegenheit seines Erscheinens zu ergreifen —, und damit die Massen mittels Angst ruhigzustellen, sie anzuketten und in einen finalen Futterrausch zu verfallen?

Eine gesteigerte Neuauflage der Finanzkrise von 2008

Wir erleben eine Wiederholung von 2008, diesmal mit Nachbrenner. Die ganze Welt wurde mit unfassbaren Mengen neu gedruckten Geldes überschwemmt und sein Preis (Zins) massiv auf Null gesenkt. Das frühere Bailout kriminell rücksichtsloser Banken und großer Unternehmen ist nichts dagegen. Die Vertuschung erfolgt diesmal dadurch, dass ein Fass voller Tischabfälle unters gewöhnliche Volk verteilt wird. Noch wegen der Auswirkungen der letzten Runde vor Wut schäumend, würde es dies nicht akzeptieren, wenn es nicht aus schlimmeren Gründen vor Angst von Sinnen wäre.

Wer auch immer uns dies antat, machte es vorsätzlich. Ob man das Virus erschaffen hat oder nur die Gelegenheit beim Schopf gepackt hat, erfahren wir vielleicht nie.

Man kann jedoch sicher davon ausgehen, dass die gewissenlosen Intriganten dieser Welt wegen des „Kollateralschadens“ — ein paar Hunderttausend, wenn nicht gar Millionen Tote — nicht einmal mit der Wimper zucken werden.

Die bevölkerungsreichen Länder werden es schlucken — jene, die für gewöhnlich andere Länder für ihre eigene Gier bezahlen lassen, werden schon dafür sorgen.

Heutzutage hat keine Regierung einen noch so kleinen Anspruch auf Moralität — egal, welcher politischen Ideologie sie anhängt. Kratzt man an der Oberfläche, sind sie alle ihren vermögenden Blutsaugern verpflichtet.

Angst vor Vergeltung

Das Virus wird vorübergehen — hoffentlich, bevor unsere Vorräte an lebenswichtigen Reserven aufgebraucht sind. Die Schlösser an den neuen Ketten um unsere Hälse werden sich vermutlich nicht so leicht wieder öffnen. Viele der Schlüssel wurden bereits weggeworfen. Wir werden wie Herdentiere in eine schamlose neofeudale Gesellschaftsordnung getrieben — es fehlen nur noch ein paar Meilen. Diese Ordnung werden die neuen Herrschaften bis zum letzten Blutstropfen ihrer Leibeigenen verteidigen. Wie sie es schon immer getan haben.

Dies kann nur enden, wenn das gesamte Finanzkartenhaus zusammenbricht — und damit der Versuch, ganze Völker in wirtschaftliche Sklaverei, soziale Entmenschlichung und politische Machtlosigkeit zu treiben. Ihnen die Sprachlosigkeit der Hoffnungslosigkeit aufzuzwingen. Den gewöhnlichen Menschen wird ebenso wie den Gaunern Schaden zugefügt werden — erstere haben sowieso schon so wenig, also weniger zu verlieren. Die Elite fürchtet nicht den bloßen Ruin. Sie hat schreckliche Angst vor Vergeltung. Vor der Abrechnung in einer Revolte der Bauern. Als dies in noch gar nicht so ferner Vergangenheit geschah, sind Köpfe gerollt.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat die Welt 75 Jahre lang keine Revolution mehr erlebt. Wir haben sensationelle politische Machtkämpfe, wirtschaftliche Turbulenzen, Regime Changes und kleinere Kriege erleben müssen. Nichts davon jedoch kommt der Entwurzelung der Gesellschaftsordnung, egal in welchem Land, gleich. Das waren alles Coups zwischen den einzelnen Fraktionen der globalen Herrscherklasse. Erst, wenn die herrschende Klasse in ihrer Gesamtheit von den Beherrschten gestürzt wird, ist es eine Revolution. Dieser letzte koordinierte Coup dient dem Zweck, eine Revolution zu verhindern.


K. V. Ramani ist Ökonom und UN-Mitarbeiter im Ruhestand und bar jeder Illusion bezüglich der Korruption der Wirtschaftswissenschaften als Beruf sowie der Unfähigkeit der UN, das Höchstverbrechen — Krieg — zu verhindern.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Aus dem Oxfam-Bericht „Time to care“: „Die wirtschaftliche Ungleichheit ist grenzenlos. Im Jahr 2019 besaßen alle Milliardäre der Welt — nur 2.153 Menschen — zusammen mehr Vermögen als 4,6 Milliarden (4.600.000.000) Menschen. Die reichsten 22 Männer der Welt besitzen mehr Reichtum als alle Frauen in Afrika zusammen. Diese extremen Reichtümer existieren neben großer Armut. Schätzungen der New World Bank zufolge hat die Hälfte der Weltbevölkerung weniger als 5,50 US-Dollar täglich zur Verfügung. Zudem hat sich die Rate der Armutsreduktion seit 2013 halbiert. Diese große Kluft basiert auf einem fehlerhaften und sexistischen Wirtschaftssystem. Dieses defekte Wirtschaftsmodell hat einer Handvoll Reicher enormen Reichtum und große Macht zugespielt — zum Teil durch die Ausbeutung der Arbeitskraft von Frauen und Mädchen sowie durch die systematische Verletzung ihrer Rechte. An der Spitze der Weltwirtschaft befindet sich eine unvorstellbar reiche Elite. Ihr Reichtum vermehrt sich exponentiell — ohne dass es dazu großer Anstrengungen ihrerseits bedarf und unabhängig davon, ob sie damit der Gesellschaft dienen.“


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „A Coup to Stop a Revolution: the Virus: Taking the Whole World Hostage“. Er wurde von Gabriele Herb aus dem ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.