Gesunder Zweifel
Das offizielle Klima-Narrativ infrage zu stellen, ist kein Angriff auf unser Ökosystem, sondern hilft, dasselbe wirklich zu schützen.
Früher wollte man die Umwelt schützen, heute dreht sich alles nur noch um „das Klima“, und hier vor allem um CO2-Vermeidung. Diese Verkürzung eines komplexen Themas hilft Profiteuren, sich an einer ernsthaften Debatte über unbegrenztes Wachstum vorbeizumogeln. Die weiter wachsende Kluft zwischen Arm und Reich wird so mit einem zeitgemäßen, „grünen“ Narrativ ausgeschmückt. Betrachtet man die Klimadebatte von außen, kommen Zweifel auf, ob sie mit ihren bisherigen Konsequenzen wirklich geeignet ist, unseren Planeten vor der Zerstörung durch den Menschen zu retten. Dieser Artikel will die These vom menschengemachten Klimawandel weder widerlegen noch verteidigen. Es geht vielmehr darum, die Diskussion und die derzeitigen Lösungsmodelle möglichst sachlich anzuschauen.
1. Warum überhaupt Zweifel?
Warum soll man überhaupt an der CO2-These zweifeln? Ganz nach Marc-Uwe Kling, der in etwa sagt:
„Wenn wir in dreißig Jahren nur noch saubere Luft in den Städten hätten (…) da würden wir uns aber schön ärgern, wenn das mit dem Klimawandel am Ende gar nicht gestimmt hat.“
Eine Argumentation, die mich mal sehr überzeugt hat. Allerdings werden die These vom Klimawandel und die politischen Forderungen daraus von Politikern und Medien vertreten, die uns auch schon mal „bewiesen“ haben, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besaß, die er gar nicht hatte, und der als Opfer dieser Lüge mit einem verheerenden Krieg und andauernden militärischen Besatzungsverhältnissen bestraft wurde und wird.
Die Regierungen, die heute das Klima retten wollen, haben bekanntermaßen aus „humanitären Gründen“ weitere Länder bombardiert, in denen die „Humanität“ heute Bürgerkrieg, Clan-Herrschaft und Rückschritt ins Mittelalter bedeutet. Man möchte solchen Mächtigen nicht sehr gern die Rettung des Planeten überlassen. Und man hält es sogar für möglich, dass sie selbst in der Wissenschaft die Wahrheit verdrehen, wenn es machtvolle Interessengruppen gibt, die darin Geld und noch mehr Macht wittern.
Natürlich möchte ich, dass meine Enkel und alle ihre Altersgenossen ein gesundes Leben bei durchschnittlicher Lebenserwartung haben, weshalb ich die Warnungen vor der Klimakatastrophe sehr ernst nehme. Aber was, wenn es wirklich nicht stimmt, und eine ganze Generation umsonst in permanenter Angst gehalten wurde? Das ist für mich ein gewichtiger Grund, das Zweifeln nicht ganz aufzugeben.
2. Die Reduzierung der Umweltdebatte auf die Klimadebatte
Vor Jahrzehnten war Umweltschutz noch ein weites Feld. Man war sich im Wesentlichen einig, dass Ökologie bedeutet, so sparsam wie möglich mit unseren natürlichen Ressourcen umzugehen, die auch mal den schönen Namen „Bodenschätze“ trugen. Und es ging beim Umweltschutz um alle negativen Auswirkungen der menschengemachten Industrie auf die Natur. Außer gegen Abgase kämpfte man auch gegen verseuchte Böden, verseuchte Abwässer, Artensterben und so weiter und so fort.
Heute diskutiert man fast nur noch über den Ausstoß von Kohlendioxid. Diese extreme Verkürzung der Umweltdiskussion fällt auf beiden Seiten der Klimadebatte auf.
Wenn zum Beispiel eine Lösung der Klimaproblematik die Einführung des Elektroautos sein soll, wird vollkommen darüber hinweg gegangen, dass die Herstellung von Elektroautos weitaus energieintensiver ist als die der heutigen Benzin-Autos, und dass die Gewinnung der Rohstoffe, die zur Herstellung von E-Motoren notwendig sind, mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden ist.
Vor allem die Skeptiker der CO2-These kritisieren häufig die Lösung des Problems durch E-Mobility. Sie sind jedoch selbst teilweise merkwürdig gleichgültig (geworden?), wenn es um das Auspressen der letzten Öltropfen aus heiß umkämpftem Boden geht. Leute, die vor noch nicht allzu langer Zeit die „Öl-Sucht“ der Industriestaaten angeprangert haben, erfreuen sich jetzt an der Widerlegung der CO2-These, als wären der gigantische Verbrauch der letzten globalen Ölreserven und die blutigen Kriege, die um sie geführt werden, plötzlich kein Problem mehr, weil der Ölverbrauch ja vermutlich keine Klimakatastrophe auslöst.
3. Ist die CO2-These ein Wirtschaftsmodell und das Ganze ein Lobbykrieg?
In kapitalistischen Gesellschaften spielt Wirtschaft immer die größte Rolle, das weiß seit Bill Clinton jeder Depp.
Dass die Öl-Industrie eine starke Lobby hat, weiß auch jeder, und dass sie hinter den Ressourcen-Kriegen im Nahen und Mittleren Osten steckt, weiß zumindest jeder, der Filme von Michael Moore kennt, Bücher von Daniele Ganser liest oder auch nur die Wirtschaftsartikel seiner Tageszeitung studiert. Dass die Öl-Industrie die Skepsis an der CO2-These aktiv verbreitet, ist da auch kein großes Wunder, schließlich würde eine weltweite E-Mobility das Geschäftsmodell der Ölkonzerne vernichten.
Skeptiker der CO2-These könnten also zumindest wissen, dass ihre Lieblingsforen und -wissenschaftler sich ihr Geld in der Regel von der entsprechenden wirtschaftlichen Interessengruppe abholen, also der Öl-Lobby.
Aber auch auf der Gegenseite wäre naiv, wer die Augen vor Lobbyismus verschließt. Der Druck der Autohersteller auf die Politik ist enorm. Der Markt für das Produkt Elektroauto ist karg, denn reine E-Autos sind fast doppelt so teuer wie vergleichbare Benziner, außerdem fehlt es massiv an Ladestationen für einen zuverlässigen Einsatz. Doch wenn es ums Klima geht, sollen die Regeln des freien Marktes ausgehebelt werden, und die Politik den Firmen die Einnahmen ersetzen, die es vom Konsumenten nicht gibt. Ob mit CO2-Steuern, CO2-Zertifikaten, Kaufprämien und anderen „klimafreundlichen“ Subventionen das Klima gerettet werden kann, weiß man dabei nicht, die entsprechenden Firmen profitieren auf jeden Fall.
Autohersteller, die in die Zukunft schauen, können ja sehen, dass die Ölreserven irgendwann knapp werden. Da ist es doch praktisch, wenn man auf das E-Auto umspringen und sich dabei auf die Hilfe des Staates verlassen kann.
Und egal, ob die Hersteller von E-Autos von ihrer Leistung für den Klimaschutz überzeugt sind oder nicht, Klimademos und die Debatte um CO2-Ziele sind auf jeden Fall ein super Marketing für sie.
Das Makabre an der Subventionierung der E-Autos ist, dass das Geld wieder einmal von unten nach oben fließt. Konsumenten, die sich einen Neuwagen für 60.000 Euro leisten können, leben nicht in bescheidenen Verhältnissen. Damit sie sich ein klimafreundliches E-Auto oder einen Hybrid als Neuwagen kaufen, bekommen sie ein paar Tausend Euro dazu geschenkt, die wiederum — (unter anderem — von Leuten finanziert werden, die sich gerade mal einen klapprigen Gebrauchtwagen leisten können. Vom Konjunkturprogramm profitieren, wie schon bei der Abwrackprämie, vor allem die Hersteller und Besserverdiener.
Ähnliche Zusammenhänge gelten ja auch für die Lobby der erneuerbaren Energien, die einen großen Teil ihres sicheren Geschäftsmodells dem zahlenden Stromverbraucher zu verdanken haben, der mit erhöhten Strompreisen ihre Subventionen finanziert.
4. Begleitschäden kapitalistischer Lösungsansätze
Überhaupt kommen mir die Konsequenzen, die aus der Klimadebatte abgeleitet werden, fragwürdig vor. Wenn man nun schon mal eingesehen hat, dass der individuelle Personenverkehr einer der Hauptverursacher von schädlichen Abgasen ist, könnte man ja auf die Idee kommen, dieses Verkehrsmodell als solches langfristig abzuschaffen. Und zwar in aller Konsequenz.
Die Zukunftslösung hieße dann: Ein gut ausgebauter öffentlicher Nah- und Fernverkehr — alternativlos. Personenkraftwagen würden einfach nicht mehr produziert. Gut, die Welt wäre insgesamt ein wenig langsamer und weniger flexibel, man bräuchte für manche Dinge mehr Zeit, aber den Weltuntergang würde es wohl nicht bedeuten. Nur wäre es mit dem „Wirtschaftswachstum“ vorbei. Selbst das würde nur eine kleinere Gruppe der Menschheit wirklich in Schwierigkeiten bringen, nämlich all jene, die sich privat an Gewinnen bereichern, die gemeinschaftlich erarbeitet werden.
Ich weiß, das ist jetzt alles sehr verkürzt dargestellt, aber manchmal hilft nur noch, Naivität um katastrophale Irrtümer zu erkennen. — Nicht umsonst rief ein Kind: „Der Kaiser ist nackt!“
Mal angenommen, in der Klimadebatte würde sich tatsächlich das durchsetzen, was eine Fraktion der Fridays for Future fordert: „Don‘t change the climate, change the system!“ Da wäre meine erste Idee, sämtliche Einrichtungen zu schließen, die es ermöglichen, dass Menschen sich privat an der Arbeit anderer bereichern können.
Da könnte man schon mal fast den gesamten Finanzsektor abschaffen. Ein Betrieb käme mit einem verantwortungsvoll denkenden Vorstand aus, Aufsichtsräte würden aufgelöst. Okay, am Anfang gäbe es vielleicht ein bisschen Chaos.
Aber was für ein Leben führen Menschen, die verhungern, bloß weil sie KEIN GELD haben? Ist das kein Chaos? Was für eine Idiotie ist das überhaupt, dass wir Menschen tagtäglich tatenlos zusehen, wie andere Menschen, und vor allem Kinder, an Hunger oder harmlosen Krankheiten sterben, bloß weil sie keine Papierscheine besitzen, auf denen Zahlen abgedruckt sind?
Um den Hunger auf der Welt zu beseitigen, benötigen wir kein Wirtschaftswachstum, sondern eine fundamentale Änderung der globalen Gesellschaftsordnung. Die Menschheit produziert weit mehr Nahrungsmittel als sie braucht, um alle sattzukriegen, und schafft es trotzdem nicht, diese gerecht zu verteilen.
Wachsen tut immer nur der Reichtum der Anteilseigner multinationaler Konzerne, der Rest wächst nicht. Der Rest ist den Gesetzen des Marktes unterworfen, die immer erbarmungsloser herrschen und wird schlimmstenfalls Todesopfer der kapitalistischen Logik.
Wenn Vermögensverwalter wie Blackrock jetzt der Industrie für erneuerbare Energien neue Finanzprodukte zuschanzen, die unter anderem von Pensionsfonds (!) kofinanziert werden, klingt das bestimmt nicht nach Rettung der Menschheit, sondern danach, dass jetzt auch die allerschmutzigsten Hedgefonds von der vorhergesagten Klimakatastrophe profitieren wollen, indem sie noch mehr Industrie fördern, als wir ohnehin schon haben.
5. Moderne Sklaverei für ein besseres Klima?
Nehmen wir noch mal das Beispiel Elektromobilität oder gern auch Digitalisierung, was ja auch so ein heilsbringendes Mittel für die Zukunft sein soll. Uns wird ja eingeredet, eine voll digitalisierte Welt mit Elektromobilität und Windrädern ist die ökologische Wunderwelt der Zukunft. Dabei scheinen selbst die Fridays-for-Future-Demonstranten nicht unbedingt zu wissen, dass ihr iPhone nur deshalb von jedem Schüler gekauft werden kann, weil die notwendigen Rohstoffe zu allerniedrigsten Lohnkosten in lebensbedrohlicher Sklavenarbeit von ihren Gleichaltrigen in afrikanischen Ländern erschuftet werden. Zumindest scheint diese Tatsache (noch) nicht zu großem Protest zu animieren.
Nach der kapitalistischen Logik sind Hersteller von Elektroautos — die ihr Produkt kaum loswerden, weil es für die meisten Interessenten einfach zu teuer ist — geradezu gezwungen, die Lohnkosten auf niedrigstes Niveau zu drücken, weil das ihre einzige Chance ist, den Verkaufspreis zu senken. Heißt, wenn wir Elektroautos auf dem Markt haben wollen, müssen wir heftigste Ausbeutung in Kauf nehmen, weil diese Autos sonst unbezahlbar wären.
Soll unser Weg in ein gerettetes Klima — wenn es denn überhaupt gerettet werden muss — wirklich von jugendlichen Toten gepflastert sein, die nach zehn harten Arbeitsjahren mit 19 an Vergiftung und Erschöpfung gestorben sind?
6. Die gespenstische Abwesenheit der Rüstungsindustrie
Rüstungsindustrie und militärische „Praxis“ gehören zu den größten Umweltsündern auf dieser Erde. Rüstungsindustrie bedeutet: Ausbeutung wertvoller Ressourcen, extrem energieintensive Herstellung moderner Kriegswaffen. Luftverpestung durch brennstoffgetriebene Hyperschallflugzeuge, Raketen und andere Luftwaffen.
Die Rüstungshersteller sind abhängig vom Erdöl in Ländern, in denen sie Krieg führen, damit ihnen der Zugang zum Öl gesichert bleibt, und sie damit noch mehr Kriegswaffen herstellen können, die Millionen von Todesopfern im Nahen und Mittleren Osten gefordert haben und weiter fordern. Dabei hinterlässt die Verwendung von abgereichertem Uran als sogenannte DU-Munition (depleted uranium) in den betroffenen Regionen eine Strahlenverseuchung, die noch in den folgenden Generationen eine hohe Krebssterblichkeit und Missbildungen verursacht. Da möchte man gern mal rufen: Auch der Mensch gehört zur Umwelt!
Zudem gehören Rüstungs- und Flugzeugindustrie oft zum selben Unternehmen. Doch Firmen, wie Lockheed Martin, Boeing oder Airbus, blieben von der Klimadiskussion weitgehend ausgenommen. Lediglich eine halbherzige Diskussion um eine Verbrauchersteuer im Flugsektor wird geführt.
Wäre man wirklich gewillt, den menschengemachten CO2-Ausstoß zu senken, könnten Flüge per Gesetz so teuer gemacht werden, dass das Geschäft mit der Viel- und Billigfliegerei — kurz mal zum Shoppen nach Nizza — einfach nicht mehr möglich wäre.
Und ein entschiedener Abbau der Rüstungsindustrie würde garantiert zu einer massiven Reduzierung des CO2-Ausstoßes führen.
Wer sagt überhaupt, dass wir Menschen am meisten von einer Klimakatastrophe bedroht sind? Das gegenwärtige einsatzbereite Atomwaffenarsenal würde genügen, um unseren Planeten mehrmals zu zerstören.
Es gab bereits Momente, da wir nur noch einen falsch verstandenen Telefonanruf weit von der endgültigen Zerstörung der Menschheit entfernt waren. Doch anstatt sich als Menschheit zu retten und diese Genosuizid-Maschinen schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen, planen die NATO-Staaten eine weitere Aufrüstung um fast das Doppelte des Etats — zur großen Freude der immer weiter wachsenden Rüstungsindustrie. Ich finde es extrem unheimlich, dass diese massive Bedrohung der Menschheit nicht einmal auf den Fridays for Future in gebührenden Alarmrufen thematisiert wird.
Angesichts der atomaren Bedrohung ist es ja nicht einmal selbstverständlich, dass wir die angekündigte Erderwärmung überhaupt noch miterleben!
Und unsere sogenannten Leitmedien, die so sehr für den Schutz des Klimas trommeln? Die sind sich noch immer nicht zu blöd, die Rüstungsindustrie wieder und wieder als „einen der wichtigsten Arbeitgeber“ zu verteidigen.
Als lägen die Konzepte für die Konversion von Rüstungsbetrieben in eine Friedensindustrie nicht schon längst anwendungsbereit in hundert Schubladen.
Macht und Lobby derjenigen, die den Tod der Menschheit in der Hand haben, scheint so gigantisch zu sein, dass man sie wohl nicht anzutasten wagt.
Wie verhält sich eigentlich der CO2-Ausstoß des weltweiten Autoverkehrs im Verhältnis zum gesamten CO2-Ausstoß des Luftverkehrs für friedliche und kriegerische Zwecke?
Ich kenne die Antwort nicht, aber ich vermute mal: Weil man den Löwen nicht fangen kann, begnügt man sich damit, das Kaninchen zu jagen.
7. Der religiöse Charakter der Klimadebatte
Die Imperative, die mich täglich über Fernsehen, Internet und Radio erreichen, haben in den letzten Jahren zunehmend den Charakter von religiösen Botschaften angenommen. Das Wesen einer Religion ist es ja, ein Verhalten im Diesseits zu fordern und dafür das Glück im Jenseits zu versprechen.
Beispiel: Wenn du heute gegen alles kämpfst, was in die Nähe von „rechter Gesinnung“ kommt, verhinderst du den Faschismus von morgen. Das kann dann so weit führen, dass Menschen nicht an Demonstrationen gegen illegale Angriffskriege von heute teilnehmen, weil sie glauben, damit den Faschismus von morgen zu verhindern.
Auch bei der jetzigen Klimaschutzwelle sehe ich leider entsprechende Parallelen. Das beginnt schon bei der Bezeichnung der Fridays for Future. Dass Schüler für ihre Zukunft kämpfen, ist natürlich plausibel, wie gesagt, auch ich wünsche meinen Enkeln nichts mehr als ein gesundes, langes Leben. Aber was wäre, wenn die Millionen, die derzeit auf die Straße gehen, um für das Leben von morgen zu demonstrieren, genauso laut gegen das Sterben von heute protestieren würden? Jede Minute sterben Kinder an Hunger oder an lächerlichen Infekten, weil ihre Eltern als Konsumenten nicht interessant sind, weil sie keinen Zugang zum Finanzkreislauf der kapitalistischen Gesellschaft bekommen, weil man ihnen ihre Existenzgrundlage durch Landgrabbing geraubt hat oder weil sie Opfer der Börsenspekulationen auf Lebensmittelpreise geworden sind.
Müssten wir nicht schon sehr lange gegen die tagtägliche Zerstörung des Lebens auf diesem Planeten protestieren? Ganz egal, was die heutige Zerstörung noch für Folgen hat, aber weil es einfach nicht hinnehmbar ist, dass beim heutigen Stand der Technik und des gigantischen Produktionsumfanges noch immer Millionen von Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen, weil kapitalistische Zwänge eine gerechte Verteilung verhindern und stattdessen Tag um Tag Leben vernichten.
Anstatt also für ein Leben in der Zukunft zu kämpfen, müssten wir doch auch für eine menschenwürdige Gegenwart auf diesem Planeten kämpfen.
Da würden wir uns aber wohl kaum mit einer neuen Steuer abspeisen lassen. Da müssten wir schon nach wirksameren Lösungen suchen, und die können gar nicht anders aussehen, als das gewinngesteuerte System, indem wir leben, durch ein vernunftgesteuertes abzulösen — radikal gesagt, die Diktatur des Geldes abzuschaffen.
Wie man es auch dreht und wendet, solange Gewinne zuverlässig dorthin fließen, wo sich schon das meiste Geld befindet, können Ungerechtigkeiten nur immer größer werden und können Ressourcen nicht geschont werden, weil die Logik des Wirtschaftswachstums das nicht zulässt. Wenn wir es jedoch schaffen würden, diese Logik zu durchbrechen, wären wir endlich in der Lage, vernünftig zu handeln. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes wäre dann schon fast so etwas wie ein willkommener Nebeneffekt.