Gespaltene Staaten von Amerika
Im Manova-Exklusivgespräch diskutiert Walter van Rossum mit der Politologin Ulrike Guérot und dem Ökonomen Max Otte über die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen der vergangenen Wahlnacht für den transatlantischen Raum.
Am Ende war das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA doch recht eindeutig: Donald Trump hat es noch mal geschafft. Der Albtraum aller Woken und Korrekten auf dem Globus wurde wahr. Und vielleicht haben nicht wenige US-Amerikaner nicht so sehr für Trump als gegen Harris gewählt — gegen eine eher blasse Kandidatin, die keinen Ausweg aus den Krisen zu bieten schien, die das Land erschüttern. Vor allem der Wirtschaftskrise und der Massenmigration. Zudem war die Wahl eine krachende Niederlage für das von den meisten Medien massiv unterstützte Links-Mitte-Establishment, das sich schon siegessicher wähnte. Hatten die Menschen einfach genug von Sprachpolizei und einer Politik gegen die arbeitende, einheimische Mehrheit? Wird nun eine Welle „rechten“ Geistes nach Europa herüberschwappen? Kann der Krieg in der Ukraine zügig beendet werden? Und was bedeute der abermalige Sieg des Haudegens für die europäische Wirtschaft? Walter van Rossum ist es gelungen, kurzfristig zwei ausgewiesene Experten für internationale Politik zum Gespräch zu versammeln.
Unser Gespräch begann um kurz nach acht Uhr morgens, und überraschenderweise zeichnete sich bereits zu diesem Zeitpunkt ein Ergebnis ab: Donald Trump führt deutlich.
Also tun wir mal so, als sei die Sache gelaufen, und spielen wir das Ratespiel, so wie es seit Wochen weltweit gespielt wird: Was wird jetzt passieren?
Ulrike Guérot, freischwebende Professorin für europäische Angelegenheiten, hat erhebliche US-amerikanische Erfahrungen. Professor Max Otte, Ökonom und Fondsmanager, war 2022 Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Otte hat aber auch die amerikanische Staatsbürgerschaft und durfte in den USA wählen. Er hat kein Geheimnis aus seiner Wahl gemacht. Wie hätte Ulrike Guérot abgestimmt? Die Politikwissenschaftlerin vermutet man eher in der Nähe des BSW.
Welche Folgen wird die Wahl Trumps haben? Für Amerika? Für Europa? Für den Rest der Welt? Man könnte sich allerdings auch fragen: Wie kann es sein, dass ein paar unentschiedene Wähler in der amerikanischen Provinz eine Wahl entscheiden, die für den Rest der Welt unabsehbare Folgen hat? Angeblich besteht unsere Welt ja aus einer Gemeinschaft souveräner Staaten. Doch offenbar hat in unseren hyperaufgeklärten Breiten kein Mensch Zweifel daran, dass die USA die Welt regieren. Die gesamte Wahlkampfberichterstattung der letzten Monate war eine Bestätigung und Verbeugung vor realen Machtverhältnissen, die sich schwerlich mit Demokratie und nationaler Souveränität vereinbaren lassen.
Walter van Rossum im Gespräch mit Ulrike Guérot und Max Otte
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