Freiheit für Assange!
Wo engagierte Journalisten als Verbrecher verfolgt werden, ist Widerstand Pflicht.
Eine Gruppe von über 100 Journalisten, Politikern und Kulturschaffenden hat eine Petition aufgesetzt, in der die Freilassung von Julian Assange gefordert wird. Der Wikileaks-Gründer wird seit rund acht Jahren widerrechtlich in England gefangen gehalten und gefoltert. Einziger Grund: die US-Regierung will offenbar Rache dafür nehmen, dass Assange Kriegsverbrechen der US-Armee und andere Regierungsverbrechen öffentlich gemacht hat. Der Leidensweg von Julian Assange ist nicht allein eine Privatssache. Sie geht alle etwas an, die an Gerechtigkeit und dem Fortbestand eines freien, kritischen Journalismus interessiert sind.
Die EU, der deutsche Außenminister und die Bundeskanzlerin interessieren sich zwar sehr für die Justizreform in Polen oder Menschenrechtsverletzungen in China, aber was in London vorgeht, dazu sagen sie kein Wort. Das entlarvt all die Sonntagsreden von den westlichen Werten und den Menschenrechten als das, was sie sind: leere, heuchlerische Sonntagsreden.
Und auch die Medien bekleckern sich alles andere als mit Ruhm. Dabei greift die Art, wie mit Assange umgegangen wird, immer mehr um sich. Wer für die Regierungen unbequeme, geheime Informationen veröffentlicht, der muss damit rechnen, als Geheimnisverräter oder Anstifter zum Diebstahl von Informationen schwer bestraft zu werden. Kritischer, unabhängiger Journalismus ist unter solchen Bedingungen kaum noch möglich.
Deshalb habe ich die Petition unterschrieben und rufe alle Leserinnen und Leser dieses Blogs dazu auf, das auch zu tun. Zu den Initiatoren gehören Günter Wallraff (Investigativjournalist), Sigmar Gabriel (Bundesaußenminister a.D.), Gerhard Baum (Bundesinnenminister a.D.) und Sevim Dagdelen (MdB).
Auf https://assange-helfen.de/ kann man unterschreiben.
Die Liste der Erstunterzeichner ist hier.
Ein Interview, in dem der Der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, mit der juristischen und polizeilichen Hetzjagd auf Assange abrechnet, die alle rechtsstaatlichen Grundsätze mit Füßen getreten hat und noch tritt, findet sich hier.
Bitte zahlreich unterschreiben und den Aufruf an Freunde und Bekannte weiterleiten! Es geht uns alle an. Wir alle müssen bald in einer Gesellschaft leben, in der es keine freie Presse mehr gibt, wenn wir nicht aufbegehren.