Europa schaut in die Röhre

Im Manova-Exklusivgespräch mit Walter van Rossum diskutieren die Journalisten Patrik Baab, Dirk Pohlmann und der OLt. a. D. Jürgen Rose darüber, was die Nord-Stream-Sprengung zwei Jahre später für einen drohenden Weltkrieg bedeutet.

Vor ziemlich genau zwei Jahren, am 26. September 2022, erschütterten zwei Explosionen die Ostsee nahe der dänischen Insel Bornholm. Um 2.03 Uhr erfolgte die die erste Sprengung einer Nord-Stream-Pipeline. Exakt 17 Stunden später erfolgten zeitgleich drei weitere Explosionen mit enormer Sprengkraft. Tagelang stiegen Methangasblasen aus dem Meer – und noch größere Luftblasen kamen aus dem politischen Raum. Einer der größten Anschläge auf eine Säule der zivilen Infrastruktur außerhalb eines erklärten Krieges schien niemand außer Fassung zu bringen, schon gar nicht die deutsche Regierung. Man dekretierte noch kurz, da könne ja wohl nur Putin dahinterstecken. Kürzlich stellten Schweden und Dänemark offiziell die Ermittlungen ein. China und Russland haben eine internationale Untersuchung gefordert. Abgelehnt. Es gab verschiedene parlamentarische Anfragen zu Nord Stream und zum Stand der Ermittlungen. Keine Antwort.

Reichlich sonderbar, wie man einen derart ungeheuren Akt der Sabotage national und international beschweigt. Erst ein Artikel des amerikanischen Investigativjournalisten Seymour Hersh brachte Bewegung in die Ermittlungen — vor allem Gegenbewegung, denn die Spuren, die Hersh ausfindig gemacht haben wollte, wiesen sämtlich in die Machtzentren der USA.

In diesem Gespräch geht es aber auch um die Aktualität des Krieges. Einige namhafte Fachleute sehen Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden Eskalation des Konflikts ins Unkontrollierbare. Was bedeutet der ukrainische Vorstoß auf russisches Gebiet? Was bedeuten die neuen Mittelstreckenraketen, die der Bundeskanzler einsam und erhaben in Deutschland aufzustellen beschloss?


„Europa schaut in die Röhre“: Walter van Rossum im Gespräch mit Patrik Baab, Dirk Pohlmann und Jürgen Rose

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