Die Wurzel der Unfreiheit
Das, was uns gefangen hält, sind zum Teil äußere Zwänge und auch fremde Normen, die wir verinnerlicht haben.
Möchten wir nicht alle ein selbstbestimmtes Leben führen — frei von Einflüssen, die mit unserem Wesen nicht in Verbindung stehen? Und was ist es, das uns daran hindert? Wir sind auf zweierlei Weise fremdbestimmt. Zum einen im Außen durch Kräfte, die bis heute nur das Ziel haben, uns kleinzuhalten, also eine Struktur zu etablieren, die ihnen dient, um Macht und Herrschaft zu erlangen. Zum anderen im Inneren durch Programme, die über Jahrtausende durch äußere Einwirkung in uns Raum greifen konnten und die unser Denken, Fühlen und Handeln geprägt haben.
Die äußere Weise der Fremdbestimmung
Wir sind unserem Wesen gemäß frei, doch hat eine starke Manipulation uns entfernt von unserem natürlichen Sein hin zu einem Fremdsein. Es fällt uns schwer, uns daran zu erinnern, wer wir wirklich sind.
Wir werden äußerlich durch Erziehung im Elternhaus, Schule, Medien und Umgebung vorbereitet und geprägt auf ein Leben nach Zeitgeist und Funktion. Wir wuchsen auf wie eine Zelle, in die man ein Gift injizierte, welches wir dann unbewusst weiterreichten. Kaum einer tat dies aus Böswilligkeit. Viele gaben nur im Glauben, das Richtige zu tun, ihre Programme weiter, die sie viele Tausend Jahre lang übernommen hatten. Sie dienten ursprünglich dazu, unser Überleben zu sichern, haben sich jedoch später als eine Machtstruktur verfestigt, bei der einige wenige sich diese Macht genommen haben. Wir nannten sie Fürsten, Könige und Päpste.
Nun dienten wir nicht der Gruppe an sich, sondern diesen Machthabern, was ihre Position stetig vergrößerte. Bis heute ist diese Herrschaftsform erhalten geblieben, wurde sie doch fortlaufend vererbt. Wir nennen sie nun Staatspräsidenten und Regierungen, aber auch finanzstarke Global Player.
Die Erscheinungsformen mögen sich also geändert haben. Sie sind subtiler, in gewisser Weise verfeinert worden. Aber grundsätzlich hat die Herrschaft von einigen wenigen Bestand. Was früher eine Gruppe war, die beherrscht werden sollte, ist nun der Idee, die ganze Erde zu beherrschen, gewichen. Ist dies nicht besonders in den letzten Jahren auch hier bei uns offensichtlich geworden? Die Machthaber wagen sich mittlerweile an die Veränderung der ganzen Welt. Sie nennen es Globalisierung, Digitalisierung. Sie zaubern schöne Worte wie Gesundheitsschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unsere Gemüter. Doch möchten sie in der Realität eine technokratische Machtstruktur errichten, die alle auf jede erdenkliche Weise kontrolliert und überwacht und somit auch unterdrücken kann.
Eine solche Gesellschaftsform, die uns Menschen permanent kontrolliert und alles Lebendige zu Objekten der Manipulation degradiert, zeigt ihre grausame Natur. Sie mündet schlussendlich in einen verbrämten ideologischen Geist, der die Wurzel der Unfreiheit in sich trägt und uns in den Gehorsam zwingen möchte. Dieser Zwang funktioniert am besten über die Angst.
Wer die Angst der Menschen steuern kann, hat die Macht. Was aber bringt einen Menschen überhaupt dazu, andere Wesen auszunutzen oder ihnen Angst zu machen?
An welcher Stelle des Lebens ist das Mitgefühl mit allen Wesen verloren gegangen? Warum sind Menschen bereit, zu unterdrücken, zu morden, zu quälen und unsagbaren Schmerz und Leid hervorzurufen?
Ist es das Habenwollen eines verlorenen und verirrten Geisteszustandes? Das Habenwollen von Macht über andere, Reichtum oder Besitz?
Es sind wohl niedere Beweggründe, die den Blick auf den eigenen Vorteil gerichtet halten. Das Habenwollen ist eine fehlgeleitete Identifikation des menschlichen Verstandes mit dem Ich. Lässt man ihr freien Lauf, entfaltet sie eine zerstörerische Dimension.
Die innere Weise der Fremdbestimmung
Es ist, als würden wir durch den äußerlichen Einfluss von Elternhaus, Schule, Medien und Umgebung auch innerlich fremdbestimmt auf eine Spur gerichtet, die nicht unserem Wesen entspricht. Wir sind geneigt, die in uns von außen angelegten Glaubenssätze anzunehmen und in die Welt zu bringen. Diese unbewusste Bereitschaft steht in Disharmonie zu unserer eigenen Natur und liegt wie ein Nebel über unserer Wahrnehmung.
Eines der größten Bedürfnisse der Menschen ist es, dazuzugehören. Wir möchten Teil einer Gemeinschaft sein, sind wir doch soziale Wesen. Dieser tiefe Wunsch kann zu einer Falle werden. Wir glauben an das, was man von außen an uns gerichtet hat, und machen es unbewusst zu unserer eigenen inneren Überzeugung. Wir glauben, jemand zu sein, der wir gar nicht sind. Dies führt zu einer innerlichen Zerrissenheit, die darin mündet, dass wir nicht mehr erkennen können, wer wir wirklich sind. Wir sind Schöpfer dessen, was in uns lebendig ist — im Positiven wie im Negativen. Denn es geschieht nach unserem Glauben. Sind wir geistig vergiftet, geschieht es nach unserem vergifteten Glauben.
Wir spüren vielleicht, dass da etwas nicht stimmig ist, aber wir haben kaum Zutrauen zu dieser Wahrnehmung, da die meisten Menschen um uns herum damit einverstanden scheinen und uns sogar ermutigen oder zwingen, diesen Weg einzuschlagen.
Die äußeren Kräfte, die sich das zunutze gemacht haben, hatten ein leichtes Spiel. Wenn wir das Spiel durchschauen, sind diese äußeren Kräfte entmachtet und haben keinerlei Einfluss mehr auf uns. Doch wenn wir uns nicht gleichzeitig unserem Inneren zuwenden und wirklich tief Erkenntnis üben, werden wir unbewusst weiter Gift verbreiten. Das heißt, wir geben — wie andere vor uns — die unbewusst übernommen Glaubenssätze weiter, die nicht zu unserem Wesen gehören.
Die beiden Formen der Fremdbestimmung lösen sich nicht im Außen, sondern im Inneren selbst
Die Wurzel der Unfreiheit im Menschen, die durch Anweisung und Diktat gegeben wurde und ihr Unwesen über viele Jahrhunderte getrieben hat, ist zugleich der Schlüssel, dies zu ändern. Nur durch innerliche Befreiung erschaffen wir eine neue Gemeinschaft, in der Achtung und Respekt jedem Leben gegenüber in unseren Herzen wohnen.
Wir sind einem niederen und entrückten Geist also nicht hoffnungslos ausgeliefert. Wir sind ein lebendiges Wesen mit der Macht der Veränderung in uns. Das hatten wir lange vergessen. Nun ist die Zeit gekommen, dass wir uns daran wieder erinnern.
Zunächst einmal müssen wir das Gift entfernen, das in unsere Gedanken und Vorstellungen gesät wurde. Es ist eine Art Kur, bei der uns bewusst wird, welche Dinge zu wandeln sind, die nicht zu uns gehören, wir aber trotzdem in uns aufgenommen hatten. Dies ist eine Befreiung hin zu unserer Entsprechung, hin zu unserem Wesen selbst, das nun frei und lebendig sein kann, so wie es wirklich ist. Daher führt kein Weg daran vorbei, sich unserem Wesen gegenüber zu öffnen.
Wir tragen die Offenbarung in unseren Herzen.
Wir, als Menschenwesen, sind Einheit in Liebe.
Sind wir innerlich befreit, kann uns kein Machthaber mehr nach seinen Interessen dirigieren und gefangen nehmen.
Ihm wäre der Boden entzogen, und seine Regeln und Gesetze, die nur dazu dienten und dienen, seine Macht zu vergrößern, hätten keinen Halt, keinen Zugriff mehr auf unseren Geist.
Wenn wir Schicht um Schicht unsere Prägungen enthüllt haben und zu unserem Wesenskern vorgedrungen sind, können wir aus einem neuen Bewusstsein herausschauen. Dieses Bewusstsein ist frei vom Nebel des Vergangenen und des unheilvoll Gegenwärtigen.
Daher tritt auch hier jene Aufgabe, die innere Unordnung zu beleuchten und die falschen Identifikationen zu bemerken, in den Vordergrund. Es liegt in unserer Einsicht, Licht in die Dunkelheit zu bringen. Niemand als wir selbst kann unser wahres Inneres bewegen. Wenn die Klärung in uns erfolgt ist, lassen wir uns auch nicht mehr durch eine Angst von außen steuern, da wir Selbstvertrauen gefunden haben durch selbstständiges Denken, Fühlen und Handeln.
Wir geben immer die Antwort, die wir im Leben sehen möchten, ob wir das selbst nun wahrnehmen oder nicht. Unsere Stimme findet Gehör durch unser Sosein und nimmt Einfluss auf unsere Umgebung. Wir können dies niemanden übertragen. Es ist unsere Signatur.
Es liegt einzig und allein in unserer Verantwortung. Wir sind die Schöpfer unserer Überzeugungen. Wir sind Wesen mit einem freien Willen gemäß unserem Seelenplan. Diesem inneren Selbst gilt es Ausdruck zu verleihen und Hingabe an das Leben zu schenken.
Dies ist Heilung
Heilung unseres Selbst bedeutet ebenso Heilung der Welt. Denn alles, was in einem ist, ist auch als ein Teil in allem. Unheilbringende Mächte können nur durch uns selbst oder besser gesagt in uns selbst gestoppt werden. Jeder ist eine Art Medizin, die er dem Leben schenkt, und somit ein wichtiger Beitrag zur Genesung der Welt.
Wir können uns mit allen Energien verbinden, die bereit sind, uns zu helfen und uns zur Seite stehen. Sie waren immer da, sind es und werden es immer sein. Die Natur, das Universum und somit auch all ihre Kräfte sind lebendig in uns.
Denn die nächste Stufe der Menschenwesen ist eine Entwicklungsstufe hin zu einem befreiten, klaren Geist, der uns wieder hineinführt in die Harmonie, die Harmonie des Seins an sich.
Mitakuye Oasin („All meine Verwandten“, Gruß der Lakota)
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