Die Wiederbeseelung der Welt

Um die politischen und ökologischen Krisen unserer Zeit zu überwinden, müssen wir das Paradigma eines toten und sinnlosen Universums aufgeben. Teil 2/2.

„Es ist eine Weltsicht, die vom Toten ausgeht und das Lebendige nie erreichen kann“, sagte der Naturphilosoph Jochen Kirchhoff in einem Redebeitrag aus dem Dokumentarfilm „Die technokratische Diktatur“. Diese ruiniere „alles, was uns als Menschen ausmacht“. Wo keine Ehrfurcht vor dem Leben vorhanden ist und der Kosmos als tot und sinnentleert verstanden wird, werden Menschen auch keine Bedenken haben, der von ihnen geschaffenen Technik die Kontrolle über unsere Zukunft zu überlassen. Der Transhumanismus harmoniert deshalb auch bestens mit neuen totalitären Entwicklungen, die den Gesellschaftskörper in eine von den Mächtigen gesteuerte Maschine verwandeln. Wo Menschen ihre Mitwelt als leb- und seelenlos betrachten, sinkt auch die Hemmschwelle zur totalen Vernichtung, was wir am derzeitigen Zustand unserer Erde und unseres Ökosystems beobachten können. Die Corona-Erzählung, gestützt auf eine rein materialistische Virologie, hat die negativen Tendenzen eines zerstörerischen Zeitgeists auf die Spitze getrieben. Aus Angst vor dem Tod wird das Leben jeder Lebendigkeit beraubt. Die Krise kann jedoch zum Umkehrpunkt werden, wenn wir verstehen, dass wirkliche Veränderungen auch einen Wandel im Weltbild voraussetzen.

Hohepriester des Abstrakten

Wie ist das nun mit der technokratischen Diktatur in der Weltkrise, die uns zunehmend den Atem raubt und die Sensibleren fast in den Wahnsinn treibt? Hat die Philosophie hier etwas zu melden oder Substanzielles anzumerken? Ich würde dies bejahen, gehe dabei allerdings von einer Vorstellung von Philosophie aus, der kaum einer heute anhängt. In der Intellektualkultur des megatechnischen Pharao gilt: Wenn die Wissenschaft forscht und spricht, hat der Philosoph zu schweigen, denn — das wird ja angenommen — was hätte er schon ernsthaft zu sagen, solange er nicht selbst zum Rechenmeister wird, zum abstrakten Zauberlehrling?

Die Hohepriester des Abstrakten wollen nicht gestört werden in ihrem Wirken, wollen und können (!) die eigentlich relevanten Grundfragen nicht stellen, um das noch einmal anzumerken. Deswegen ist ihr Weltbild so öde, so monoton und monochrom; deswegen gleicht es eher einem Albtraum, einem Wahngebilde, einer gigantischen Phantasmagorie.

Diese könnte man auf sich beruhen lassen, wenn sie nicht tief hineinreichte und hineingriffe in unsere Kernsubstanz als Menschen, als lebendige Ich-Wesen, was zur Folge hat, dass sie uns ruiniert und seelisch kaputt macht, unsere schöpferische Fantasie erstickt. Und: Was die Seele kaputt macht, macht zugleich auch die lebendige Natur, die uns trägt, kaputt. Der megatechnische Vernichtungsfeldzug, den wir erleben, wurde vorbereitet durch einen bewusstseinsmäßigen, theoretischen Vernichtungsfuror, der sich zunächst im Ideologischen bewegte, im zunehmend toten und abgesprengten Denken.

Doch die reale Verwüstung folgt der ideologischen dicht auf dem Fuße. Hiroshima ist ohne die lebensfeindliche Physik nicht denkbar. Als Otto Hahn am 6. August 1945 in Farmhall in England, wo er mit Werner Heisenberg, Max von Laue, Carl Friedrich von Weizsäcker und anderen interniert war, über das Radio vom Abwurf der Atombombe über Hiroshima hörte — Heisenberg bezweifelte zunächst, ob es sich wirklich um eine solche handelte —, soll er gesagt haben: „Damit habe ich nichts zu tun.“ Zugleich wussten alle Beteiligten, dass er innerlich ganz anders dachte und selbstmordgefährdet war, weil er sich schuldig fühlte. Man hatte Angst um ihn.

Otto Hahn hatte einmal Weizsäcker gegenüber geäußert, dass er sich umbringen würde, falls aus seinen Entdeckungen eine Atombombe folgte — allerdings „in der Hand Hitlers“, wie Weizsäcker 1967 in einem Spiegel-Gespräch äußerte. Jetzt war es nicht Hitler, sondern es waren die Amerikaner. Trotzdem warf es ihn fast um.

Das sind Vorgänge, die zum Thema gehören, die mitgedacht werden müssen, obwohl es die Physiker geschickt verstanden haben in den späteren Jahren, alles auf die Politiker abzuwälzen und sich selbst als „reine Forscher“ zu präsentieren. Robert Oppenheimer war da, wenigstens für einen kurzen Moment, ehrlicher, als er nach dem Abwurf der ersten Atombombe in der Wüste von Nevada am 16. Juli 1945 entsetzt äußerte: „Wir haben die Arbeit des Teufels getan.“

Technik als Machtinstrument

Die Technik — von welcher Größenordnung an? — hatte und hat stets auch ein machtförmiges Element, das diktatorische Züge trägt und sich als alternativlos präsentiert und gebärdet. Dieses Element macht auch vor der menschlichen Kernsubstanz nicht halt. Diese Kernsubstanz soll umgebaut, „verbessert“ und auf eine als höher geltende Stufe gehoben werden.

Der Mensch soll zum Cyborg-Gespenst, zum Roboter ohne selbstbestimmte und ichhafte Geistigkeit werden: zum fremdbestimmten Mischwesen, wie es der Great Reset vorsieht, mit technischen Implantaten im Leib, die zu einem Teil dieses Leibes werden, den man nicht mehr loswerden kann, der dann immer da ist und sein satanisches Lied singt: „Du bist geschützt, dir geht es gut, du hast alles, was du brauchst, vertraue uns, wozu musst du dich quälen mit Fragen und tieferen Denkprozessen, das führt doch alles zu nichts, wir bauen die bessere Welt zu deinem Nutzen, zu deiner Freude und für den globalen Frieden ...“

Der Mensch soll zur technischen Marionette werden. Wozu Freiheit, wozu Selbstbestimmung, wozu all das, was den Menschen früher belastete?

Er soll so umgebaut werden, dass er ohne allzu großen Aufwand gesteuert werden kann von den Herrenmenschen — und die Damen nicht zu vergessen — der digitalen Konzerne und der Kathedralen der abstrakten Macht, die sich geistig schon abgesprengt haben vom Lebendigen und nun dabei sind — es dauert noch etwas, nur Geduld —, dieses Lebendige in Gänze oder fast in Gänze zu eliminieren. Geistig und physisch. Das ist Nihilismus pur, der „Wille zum Nichts“, wie Nietzsche sagt. Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Titel des letzten Buches des Ökologen Herbert Gruhl von 1992 „Himmelfahrt ins Nichts“ (mit dem Untertitel: „Der geplünderte Planet vor dem Ende“)?

Zunächst einmal geht es den Matadoren der abstrakten Weltbemächtigung um zügellose und staatsübergreifende Macht, um die Unterwerfung der Menschheit, und um diese obszöne Machtfülle zu genießen, darf nicht alles zerstört werden, um diesen Aspekt ein weiteres Mal zu nennen. Etwas Natur soll und darf erhalten bleiben. Später, irgendwann, vielleicht schneller, als man denkt, mutiert dann der Geist zum Chip und zur KI (der sogenannten Künstlichen Intelligenz), und dann geht es weiter, immer weiter, hinein in den Umbau und die Kolonisierung der kosmischen Umwelt, wie dies schon der Quantenphysiker Frank Tipler 1994 in seinem monströsen Buch „Physik der Unsterblichkeit“ sozusagen plastisch beschrieben hat — es winkt die technische Erlösung, die technische Unsterblichkeit.

Das Buch wurde zum Megabestseller, und dies über Monate hinweg! Die Esoteriker waren begeistert. Der unvollkommene, biologisch-fleischliche Mensch mutiert in dieser Wahnidee zur perfekten Simulation seiner selbst — er merkt den Unterschied gar nicht — und ist dann unzerstörbar, unsterblich. Selig im Irrsinn, selig im Wahn, ein ewiges Gespenst ...

Religiöser Wahn im Gewand der abstrakten Naturwissenschaft.

Der Schöpfungsplan wird „umfunktioniert“, um eine Worthülse der 68er zu verwenden, zum technischen Plan, den die Zauberlehrlinge entworfen haben. Goethe hat das Grundmuster dieses Irrsinns heiter und zugleich prägnant in seinem Gedicht „Der Zauberlehrling“ dargestellt, das von beklemmender Aktualität ist. Die Zauberlehrlinge, allesamt, werden scheitern, wenn die „heilige Natur“ (Friedrich Hölderlin) zu sich selbst erwacht und die große Scheidung der Geister aufsteigt wie ein strahlendes Gestirn und die Gespenster vertreibt und dorthin verbannt, wohin sie streben und von wo sie kommen. Ich erlaube mir diese kleine poetische, aber nicht nur poetische, Träumerei, die mich immer wieder belebt und mir Zuversicht schenkt, wenn mich der Wahnsinn anflutet, der hier tobt und nicht weichen will.

Rettet uns ein höheres Wesen?

Das führt auf die Frage einer rettenden, einer in irgendeinem Sinn verheißungsvollen Perspektive. Ohne diese Perspektive bleiben wir blockiert und ohnmächtig, aber wo wäre sie zu suchen und gegebenenfalls zu finden? Wo ist die Spur, der es sich zu folgen lohnt? Soweit das Auge reicht, ist nichts dergleichen zu erkennen.

Was man überwiegend wahrnimmt, gleicht dem wüsten Land der Gralserzählung. Und da ist wenig Hoffnung. Und doch gibt es diese Spur. Davon bin ich überzeugt. Ich glaube nicht an die Vernichtung der Erde. Das Schöpferische wird siegen.

Hier klingt mir schon der mir bestens bekannte Einwand in den Ohren: „Aber lieber Herr Kirchhoff! Was ist das denn? Glauben Sie das ernsthaft? Das erinnert doch fatal an das berühmt-berüchtigte Statement von Martin Heidegger in dem Spiegel-Gespräch von 1966: ‚Nur ein Gott kann uns retten.’ Meinen Sie so etwas? Ist das nicht Wunschdenken oder, schlimmer noch, eine irgendwie esoterische Phantasmagorie?“

Mit Heidegger kommen wir nicht weiter, obwohl der Satz, für sich genommen, nicht falsch sein muss. Alles hängt hier davon ab, was mit „ein Gott“ — warum nicht auch „eine Göttin“? — gemeint ist. Um etwas Religiöses, wie es gemeinhin verstanden wird, kann es sich nicht handeln. Gut, aber was dann? Ich will versuchen, wenigstens anzudeuten, wo ich einen Rettungsimpuls sehe. Und dazu muss ich etwas ausholen. Zuvor einige mutmachende Zeilen von Goethe: „Allen Gewalten/zum Trotz sich erhalten; /nimmer sich beugen/kräftig sich zeigen./ Rufet die Arme der Götter herbei.“ Statt „ein Gott“ nun „die Arme der Götter“.

Sind das höhere Wesen als Hüter und Wächter der Erde? Ja, das schwingt auf jeden Fall mit. Ich will das fürs Erste — wie Goethe selbst — in der Schwebe lassen.

Was meint Rettung? Rettung wovon und Rettung wozu? Das ist wie mit der Freiheit; auch hier lässt sich nach dem Wovon und dem Wozu fragen. Rettung hat mit diesem „Sich-Erhalten“ zu tun. Das betrifft den Einzelnen und, naturgemäß, das ihn nährende und tragende Gestirn, das keine Oase ist inmitten einer kosmischen Wüste, sondern als eingebettet begriffen werden kann in die All-Lebendigkeit des Universums, bescheidener vielleicht: in die uns umgebenden und durchdringenden Strömungen und Schwingungen unserer kosmischen Umwelt beziehungsweise „Nachbarschaft“. „Weltraum ist Weltseele“, sagt der Philosoph und Kosmologe Helmut Friedrich Krause (1904 bis 1973).

Das überzeugt mich. Der Nur-außen-Raum ist eine Fiktion. Es gibt ihn gar nicht, kann ihn gar nicht geben. Das lässt sich schon rein phänomenologisch aus unserer unmittelbar erfahrenen Leiblichkeit ableiten. Wir leben und atmen ja nicht im letztlich abstrakten „Ortsraum“ (Hermann Schmitz), wie ihn Mathematik und Physik beschreiben, sondern in einem rundum lebendigen und bewusstseinserfüllten Medium, das sich der wissenschaftlichen Rasterfahndung völlig entzieht.

Im Übrigen und gleichsam im Vorübergehen vermerkt: Die Raumfrage ist wissenschaftlich und intellektuell nie gelöst worden; sie bleibt ein großes Rätsel. Kein Physiker oder Mathematiker weiß wirklich, was der Raum ist, genauso wenig wie er weiß, was Licht, was Gravitation, was Bewusstsein ist, was die Gestirne sind und was Leben ist und wie es entstand.

Das atmende All

Nur von einer Kosmologie der All-Lebendigkeit aus kann man sich ernsthaft der Frage nähern, ob es, zunächst gegen die Evidenz der gnadenlos voranschreitenden Zerstörung, so etwas wie Rettung und Heilung geben kann.

Die Erde ist ein lebendiger Organismus, auch die anderen Gestirne sind es. Superheiße Kugeln oder thermonukleare Höllen — so werden die Sterne ja von der herrschenden Astrophysik und Astronomie gesehen —, die in eisiger Nacht und ewig sinnlos umeinander herumfallen, gibt es nach meiner Überzeugung gar nicht. Ich greife hier auf Gedanken Helmut Krauses zurück, die ich versucht habe weiterzudenken. Was uns als kosmisches Licht erscheint, ist das Resultat subtiler und sehr differenzierter Wechselwirkungen der Raumenergieverstrahlungen der uns umgebenden Gestirne, vor allem der Sonne, die kein Höllenstern ist, sondern eine rundum lebendige Kugel, wie alle sogenannten Sonnen.

Ein gasförmig waberndes Gestirn von so ungeheurer Hitze, wie ja unterstellt wird — letztgültig bewiesen wurde es nie —, ist ein physikalisches Monstrum, das niemals funktionieren und als klar definierte Kugel erscheinen könnte. Was wir sehen, ist eine kreisrunde Scheibe mit einer deutlich erkennbaren Abgrenzung, die, bezogen auf das Gestirnganze, unterhalb der Oberflächenschicht eher auf eine feste und nicht auf eine gasförmige Struktur verweist.

Die astrophysikalischen Behauptungen zur Physik der Sonne und des kosmischen Lichtes sind Fiktionen, erwachsen aus Rechenoperationen und Extrapolationen auf der Grundlage der Physik der Erdoberfläche, wie wir sie kennen. Es handelt sich um methodischen Geozentrismus (Kurzformel: „Alles so wie hier“), in dem wechselwirkende Raumenergiefelder keinen Platz haben. Was an Mathematik hier mitgeliefert wird, hätte nur dann Beweiskraft, wenn es diese Felder nicht gäbe. Dazu habe ich mich andernorts eingehend geäußert, am ausführlichsten in dem erwähnten Buch „Räume, Dimensionen, Weltmodelle“, aber auch in einigen Videos.

Das Immunsystem der Erde

Die Erde („Gaia“) als Teil der rundum lebendigen und bewusstseinserfüllten Galaxie — es gibt in ihr unzählige belebte und bewohnte Gestirne — wird, wie jeder Organismus, alles versuchen, „sich zu erhalten“, das eigene organische und seelisch-geistige Immunsystem aufzubieten, um die bedrohenden destruktiven Energien abzuwehren. Menschen, die sich ihrer innersten Natur als kosmisch-geistige Wesen wirklich bewusst werden, wirken daran mit. Das stelle ich hier ohne weitere Fundierung als These und Gedankenmeditation in den Raum.

„Gedanken sind wirksame Faktoren des Universums“, sagt Novalis. Offenbar gibt es ein Geisterringen im Kosmos, einen Antagonismus von schöpferischen und destruktiven, regressiven Kräften.

Etliche Mythen und Mythologeme sowie Neomythen in Büchern und Filmen künden davon, auch Philosophen wie Heraklit, Giordano Bruno, Jakob Böhme, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Friedrich Nietzsche — mit Abstrichen —, Helmut Krause und Jochen Kirchhoff tun es auf ihre Weise. In dieses Geisterringen sind wir involviert, ob wir es wollen oder nicht. Und dieses Geisterringen ist im Fall der Erde besonders schwierig für die schöpferischen Geister.

Die dämonischen Kräfte haben hier schon bedrohlich an Boden gewonnen und verteidigen ihre Bastionen mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Raffinesse und Brutalität. Noch ist es nicht gelungen, sie schachmatt zu setzen, sie unschädlich zu machen. Aber es wird gelingen. Es wird gelingen, wenn es im Prinzip möglich ist. Was hier möglich ist, wird geschehen. Davon gehe ich aus. Und ganz sicher bedarf es dazu eines bestimmten Kairos, einer bestimmten höheren Konstellation, die sich im Vorhinein nicht abgreifen lässt. Dieser Kairos und dieses Geisterringen sind keine Fantasy, verehrte Leserinnen und Leser. Viele von euch ahnen ohnehin, dass sich so etwas abspielt, wenn mich meine Wahrnehmung nicht täuscht.

Übergangs- und Endzeitszenarien gibt es zur Genüge. In dem Film „Matrix“, vor allem im ersten Teil, ist offenbar Zukünftiges vorgezeichnet oder angedeutet, wie immer sich dies nun in der Realität darstellen wird. Letztlich geht es um ein Aufwachen zur Wirklichkeit. Dieses Aufwachen ist schwer, sehr schwer. Doch die Weltkrise könnte es erleichtern. Keiner steht auf sozusagen neutralem Boden. Jeder muss — irgendwann — Farbe bekennen. Und formelhaft würde ich sagen:

Der kosmische Anthropos

Raus aus der Matrix der Vernichtung und Knebelung und wach werden! Vom „kosmischen Idioten“ zum „kosmischen Anthropos“. Vielleicht ist es angezeigt, von einer metaphysischen Revolution zu reden. Das schließt unzählige konkrete Entscheidungen und Schritte ein vonseiten der schöpferischen Geister. Alles wird davon abhängen, wer wir wirklich sind, wenn „es darauf ankommt“. Und damit ist nicht nur der angedeutete Kairos irgendwann in der näheren oder ferneren Zukunft gemeint, sondern das Hier und das Jetzt. Jetzt kommt es darauf an. Die Diener des megatechnischen Pharaos sind nicht müde, sondern voll erschreckender Munterkeit. Aber wir sollten den Gegner nicht überschätzen, natürlich auch nicht unterschätzen.

Die Götzen sind schon „angefressen“, ihre Diener schlagen um sich, weil sie die Bedrohung spüren. Insofern ist diese jetzige Phase besonders gefährlich, aber gerade dadurch auch hoffnungsvoll.

Der große Denker Giordano Bruno hat es in einer seiner Schriften (von 1584) schon im Titel auf eine prägnante Formel gebracht, die einen kämpferischen und programmatischen Impetus verrät: „Lo spaccio della bestia trionfante“, zu Deutsch: „Die Vertreibung der triumphierenden Bestie“. Darum soll und wird es jetzt und in Zukunft gehen.


Quellen und Anmerkungen:

Erster Teil dieses Artikels:
https://www.rubikon.news/artikel/die-wiederbeseelung-der-welt

Jochen Kirchhoffs philosophischer YouTube-Kanal:
https://www.youtube.com/c/JochenKirchhoff

Jochen Kirchhoff: „Räume, Dimensionen, Weltmodelle. Impulse für eine andere Naturwissenschaft“, zuerst erschienen im Diederichs Verlag, München 1999, dann in erweiterter Ausgabe im Drachen Verlag, Klein Jasedow 2007.

Jochen Kirchhoffs neues Buch „Kosmos“ erscheint bei OVALmedia.
Bestellmöglichkeit: https://www.oval.media/product/kosmos/