Die Wege des Neuen

Umwälzende Entdeckungen werden zuerst lächerlich gemacht, dann als gefährlich verfolgt und schließlich als offensichtlich anerkannt.

Die Menschen, die sich in unserer Geschichte für einen grundsätzlichen Wandel eingesetzt haben, hatten es oft schwer und bezahlten nicht selten ihr Engagement mit ihrem Leben. Bevor uns etwas als offensichtlich erscheint, folgt die Entwicklung immer wieder einem ähnlichen Schema: Was an den Grundfesten der Gesellschaft rüttelt, wird zunächst lächerlich gemacht und diffamiert. Was sich dann noch hält, wird als gefährlich verfolgt. So erging es auch dem umstrittenen Mediziner Ryke Geerd Hamer. Er tat etwas, was die industrielle Medizin ihm bis heute nicht verzeiht: Er setzte den aggressiven, intrusiven und symptomorientierten Behandlungsmethoden eine Medizin entgegen, die auf den Selbstheilungskräften des Körpers basiert.

Die Entdeckung war gigantisch, bahnbrechend — unerhört! Nachdem Ignaz Semmelweis herausgefunden hatte, dass die hohe Frauensterblichkeit in den Krankenhäusern des 19. Jahrhunderts von den Ärzten selbst verursacht wurde, die mit ihren Skalpellen vom Toten- zum Kindbett schritten, wurde er ausgelacht, bekämpft und für verrückt erklärt. Seine Karriere war beendet. Er starb in einer Irrenanstalt an Blutvergiftung. Ignoranz, Eitelkeiten und Interessenskonflikte verhinderten, dass eine lebensrettende Maßnahme zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung zum Normalfall wurde.

Semmelweis ist kein Einzelfall. So wie ihm geht es vielen Forschenden, die von der allgemeinen Meinung abweichen und eigene Wege wagen (1). Das Bestreben, diejenigen mundtot zu machen, die nicht im Mainstream mitschwimmen, ist so alt wie unsere Zivilisation. Sokrates wurde gezwungen, den Schierlingsbecher zu trinken, Galilei entging nur knapp der Inquisition, Giordano Bruno fiel ihr zum Opfer und Martin Luther King bezahlte seinen Traum von einer gerechteren Welt mit seinem Leben.

Unsere Geschichte ist voll von Menschen, die für ihr Engagement für einen grundlegenden Wandel einen hohen Preis bezahlen. Heliozentristisches Weltbild, das Ende der Sklaverei, das Wahlrecht für Frauen — ob in Politik oder Wissenschaft, das Neue wurde immer wieder zunächst lächerlich gemacht und dann als gefährlich verfolgt, bis es schließlich als offensichtlich anerkannt wurde.

Auch wenn nicht jede grundlegende Neuerung sich im Nachhinein als richtig erweist, so darf von Menschen, die sich selbst für intelligent, offen und tolerant halten, erwartet werden, dass sie zumindest die Frage zulassen, ob das Abgelehnte nicht auch Wahrheit enthält. Dennoch haben bis in die heutige Zeit hinein Vordenker und Pioniere einen schweren Stand. Bestenfalls bleiben sie der Nachwelt als Märtyrer in Erinnerung. Viele verschwinden ganz im Vergessen.

Forschung zugunsten der Herrschenden

Heute kennt kaum jemand die Arbeiten von Jean-Baptiste de Lamarck, einem Vorläufer Charles Darwins, oder von Antoine Béchamp, einem Zeitgenossen von Louis Pasteur. Im kollektiven Gedächtnis geblieben sind die Thesen, dass Evolution nicht auf Kooperation, sondern auf Kampf beruht, und dass Mikroben unsere Feinde sind, die bekämpft werden müssen. Im Gegensatz zu Robert Koch, der bis zum Schluss dem „kleinen Leben“ den Krieg erklärte, räumte Pasteur auf seinem Totenbett ein, dass sein Widersacher Béchamp recht hatte: „Béchamp avait raison: Le microbe n’est rien. Le terrain est tout“ (die Mikrobe ist nichts. Das Terrain ist alles).

Obwohl heute in der aktuellen Mikrobenforschung immer deutlicher wird, dass es keine „guten“ und keine „bösen“ Mikroben gibt, sondern nur günstiges oder ungünstiges Terrain, ziehen wir weiter gegen das Leben in den Krieg. Anstatt die Lebensumstände zu ändern und die Probleme grundsätzlich zu lösen, wird weiter mit scharfem Geschütz geschossen. Denn nur mit Krieg kommt man an das große Geld. Und so stehen, obwohl man es längst besser weiß, Pasteur, Koch und Co weiter unangetastet auf ihren Podesten.

Jede Art von Waffe ist recht, solange sie den Drahtziehenden genug Profit einbringt. Dafür lassen wir uns auf Schlachtfeldern zerschießen und in Schützengräben vergasen. Wenn dann ein paar Jahrzehnte später dasselbe Gas als medizinische Maßnahme verabreicht wird, dann nehmen wir heute wie früher in Kauf, dass ein Großteil der Behandelten den Angriff nicht überlebt (2).

Allein auf weitem Feld

Nur wenige stellen sich diesen Tatsachen. Wie alle Querdenker riskieren sie, dass man sie in Diskussionen niederschreit und aus der Gemeinschaft verstößt. Das tut weh. Wir sind ja gesellige Wesen und wollen, dass man uns zumindest anhört. Wir brauchen Respekt und Anerkennung und das Gefühl von Zusammenhalt. Wer nicht integriert ist, der ist in Gefahr. Und so begeben sich die meisten von uns gar nicht erst auf rutschiges Terrain und halten den Mund.

Ich kann das gut verstehen. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich zurückgewiesen fühlt, allein und unverstanden, wenn kalte Augen auf einen gerichtet sind, wenn drinnen die Party weitergeht, während man selbst alleine draußen im Regen steht. Vielleicht habe ich gerade deshalb ein Faible für die Außenstehenden, Andersdenkenden, Aussteigenden, für die Béchamps und die Galileis dieser Welt.

Biologisches Dekodieren

Als ich während meiner Krebserkrankung nach sanften Alternativen zu den schweren Geschützen der Schulmedizin suchte, lief mir immer wieder ein Name über den Weg: Ryke Geerd Hamer. In Frankreich steht er in Zusammenhang mit einer neuen therapeutischen Ausrichtung: dem biologischen Dekodieren. Der Grundsatz dieser Heilmethode ist es, Krankheit nicht als Angriff zu verstehen, sondern als Botschaft dafür, dass über Symptome psycho-emotionale Probleme nicht nur kommuniziert und ins Bewusstsein gerufen, sondern auch gelöst werden können. Der Körper bietet dabei die jeweils bestmögliche biologische Lösung an, damit das Ganze weiterleben kann (3).

Nach diesem Verständnis ist Krankheit nicht überflüssig, ungerecht oder gar bestrafend. Die biologischen Prozesse haben Sinn und werden von einer dem Körper innewohnenden Intelligenz gesteuert.

Wie alle natürlichen Heilansätze basiert auch das biologische Dekodieren auf dem Vertrauen, dass der Körper das, was er geschaffen hat, auch wieder zurückbilden kann. Entsprechend wichtig ist es, diese Prozesse nicht zu unterbrechen und lediglich unterstützend zu begleiten, was der Organismus von alleine regeln kann.

Wir kennen diese Kraft der Selbstheilung, wenn wir uns geschnitten oder einen Knochen gebrochen haben. Der Arzt kann die Wunde verbinden oder schienen. Zusammenwachsen tut sie von alleine. Wir wissen auch, dass ein Schnupfen ohne Medikamente in aller Regel nach einer Woche vorbei ist und mit Medikamenten in sieben Tagen. Bei schwereren Erkrankungen jedoch tun wir uns mit unserem Vertrauen in unseren Körper schwer. Da brauchen wir die Intervention eines Spezialisten und sind umso beruhigter, je länger die Einkaufliste ist.

Einer der mächtigsten Industriezweige unserer Zivilisation lebt davon, dass wir heute vergessen haben, wozu die Natur in der Lage ist. So ist nur allzu verständlich, dass die Pharmalobby alles daransetzt, dass das auch so bleibt. Denn wo kämen wir hin, wenn wir uns plötzlich wie früher mit Bettruhe und Kräutern heilen würden? Finsteres Mittelalter! Starben da die Menschen nicht wie die Fliegen? Dass vor allem schlechte Hygienebedingungen, soziale Ungerechtigkeiten und Kriege die Sterblichkeitskurve nach oben drückten, haben wir vergessen.

Die Scheiterhaufen der Geschichte

Mit dem Ende des Mittelalters und dem Beginn der Zeit der großen Entdeckungen begannen in Europa die Scheiterhaufen zu lodern. Auf ihnen brannten bis weit ins 18. Jahrhundert hinein vor allem heilkundige Frauen. Aufklärung, rationales Denken und Fortschrittsglauben haben wenig daran geändert, dass auch heute noch Ärzte, die sich dem vorgegebenen wissenschaftlichen Dogma widersetzen, ihre Zulassung riskieren.

Auch wenn die Scheiterhaufen inzwischen abgeschafft sind: Bei der Nennung des Namens Ryke Geerd Hamer brechen auch zwei Jahre nach dessen Tod normal wirkende Menschen in Hysterie aus. Zugegeben: Er scheint kein angenehmer Charakter gewesen zu sein und konnte keine schlechtere Idee haben, als seine Neue Medizin germanische Heilkunde zu nennen. Doch was er herausgefunden hat, ist in medizinischer Hinsicht eine Revolution, die Beachtung verdient. Denn seine streng nach wissenschaftlichen Kriterien hergeleiteten fünf biologischen Naturgesetze stellen die Vorgehensweise der konventionellen Medizin grundsätzlich in Frage.

Entgegen der Schulmedizin behauptet Hamer, dass jeder organischen Erkrankung ein ungelöster psycho-emotionaler Konflikt vorangeht, der ein biologisches Sonderprogramm auslöst. Nach der Neuen Medizin läuft jede Krankheit zweiphasig ab. Einer kalten, konfliktaktiven Phase folgt eine heiße, konfliktlösende. Unterbricht man diese durch Medikamente, riskiert man den globalen Zustand des Patienten zu verschlimmern. Den Mikroben kommt in der Neuen Medizin eine besondere Rolle zu. Sie werden hier keineswegs als Angreifer qualifiziert, sondern als Helfer, um den Gesamtorganismus zu heilen (4).

Damit machte sich Hamer die gesamte Pharmaindustrie und einen großen Teil der Ärzteschaft zum Feind. Denn wenn die Menschen sich zu fragen beginnen, ob ihre Krankheiten einen Sinn haben, ihnen sogar eine Art Hilfestellung bieten, in ihrer Entwicklung weiterzukommen, wenn sie Symptome als eine Art Körpersprache erkennen und Mikroben nicht länger den Krieg erklären, dann gäbe es die heute herrschende Medizin nicht mehr lange.

So konnte dem Häretiker nur der Krieg erklärt werden. Ungeprüft wurden seine Schriften abgelehnt. Dem einst hochgeschätzten Chirurgen wurde die Approbation entzogen, als er nach dem gewaltsamen Tod seines Sohnes Dirk Hodenkrebs bekam und der Vermutung nachging, dass ein emotionaler Schock eine Krankheit wie Krebs auslösen kann. Vielfach bewies er seine Entdeckung (5). Verzweifelt wandte er sich an Rechtsprechung und Medien — doch seine gesamte Arbeit wurde als das Werk eines Spinners abgelehnt.

Jenseits der Spaltung

Als Nichtmedizinerin bin ich nicht dazu in der Lage, die Erkenntnisse Hamers zu überprüfen. Doch ich horche auf, wenn einem Wissenschaftler der Prozess gemacht wird. Leben wir nicht in einer Gesellschaft, in der die freie Meinungsäußerung gilt? Sollte nicht jeder angehört werden, auch und gerade weil seine Sichtweise sich von den anderen unterscheidet? Widerspricht es nicht jedem wissenschaftlichen Geist, Dogmen zu erstellen, an denen nicht gerüttelt werden darf? Machen wir uns nicht selbst zu Verbrechern, wenn wir diejenigen nicht schützen, deren Erkenntnisse uns allen zugutekommen könnten?

Lassen wir uns nicht spalten! Halten wir zusammen. Hören wir einander zu und befruchten uns gegenseitig. Machen wir es nicht so, wie der Frankfurter Arzt Bernd Hontschik auf den Nachdenkseiten schreibt: „Allgemeinärzte gegen Fachärzte, niedergelassene Ärzte gegen Krankenhausärzte, Chefärzte gegen Assistenzärzte, Unfallchirurgen gegen Orthopäden, beide zusammen gegen Physiotherapeuten, Gynäkologen gegen Hebammen“ (6). Zerstreiten wir uns nicht so sehr untereinander, dass wir handlungsunfähig werden, weil wir eher eigene Interessen verfolgen, als das Beste für das große Ganze im Augen zu behalten.

Wenn das nächste Mal beim Aussprechen der Worte Neue Medizin, alternative Krebsbehandlung, Impfzwang, Wirksamkeit homöopathischer Medikamente oder energetisches Heilen aufgeschrien wird, dann sollten wir uns, bevor wir in das Geheule mit einstimmen, fragen, wem es nützt, dass uns unsere Souveränität über unseren Körper und unser Leben genommen wurde. Wer weiß, vielleicht wird schon die nächste Generation über unsere Versuche lachen, Krankes mit Gewalt heilen zu wollen (7). Und vielleicht werden diejenigen, die die Abtrünnigen heute verurteilen, sich schon bald selbst vor Gericht zu verantworten haben. Schließlich fällt das, was wir anderen antun, früher oder später immer auf uns selbst zurück.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Ein Überblick: https://www.spektrum.de/rezension/verkannte-pioniere/1207957 oder https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article111772337/Genial-gescheitert-Wenn-grosse-Forscher-straucheln.html. Weiterführend auch: Györy Egely: Verbotene Erfindungen, Kopp Verlag 2017.
(2) Die heutige Chemotherapie ist ein Derivat des während des 1. Weltkrieges benutzen Senfgases. Es handelt sich dabei nicht um ein Medikament, sondern um Gift, wie den Beipackzetteln der Chemotherapeutika unmissverständlich zu entnehmen ist. Obwohl viele Patienten diese Art von „Therapie“ nicht überleben, wird weiter daran festgehalten. Diejenigen, die die Behandlung in Frage stellen, werden lächerlich gemacht und als gefährlich verfolgt.
(3) http://www.biologisches-dekodieren.de/new/index.php?article_id=8
(4) Dazu mehr unter http://www.neue-medizin.de/index.html,
(5) http://germanischeheilkunde-drhamer.com/files/EuropaeischesGericht20140517.pdf.
(6) https://www.nachdenkseiten.de/?p=54211
(7) http://neue-krebstherapie.com/ganzheitliche-krebstherapie/