Die Vertrauensfrage

Wenn wir unser Leben nicht auf dem Altar des Fortschritts opfern wollen, müssen wir jetzt eine andere Richtung einschlagen.

Während die Mehrheit immer noch versucht, gute Gründe für die neue Normalität zu finden, wird der Abstand zwischen Mensch und Maschine immer geringer. Was seit Jahrzehnten in Vorbereitung ist, kommt nun zur Anwendung. Es ist so weit: Die Technik hat das Leben erobert. Doch unsere Fortschrittsgläubigkeit und Wissenschaftsvergötterung haben uns in eine Sackgasse geführt. Krankheiten, Naturkatastrophen, Waldbrände, Massensterben weisen uns darauf hin, dass wir zu weit gegangen sind. Es ist unser Verständnis von der Natur und unserer selbst, das uns an den Rand der eigenen Auslöschung führt. Nun gilt es zu entscheiden: Technik oder Natur? Mensch oder Maschine? Leben oder Tod?

Nein, Demonstrationen sind in Deutschland nicht verboten. Nur bestimmte Demonstrationen, solche, die die Regierung und ihre „Gesundheitspolitik“ kritisieren. Doch die Unzufriedenen können ja ihre Meinung ausdrücken, in Autokorsos zum Beispiel, schlägt die taz vor, oder indem sie bei sich aus dem Fenster winken. Der Staat verbietet nur, was für uns gefährlich ist: die Begegnung mit anderen Menschen, das ungeimpfte Betreten öffentlicher Einrichtungen, das Nichttragen von Masken, das Nichteinhalten von Sicherheitsabständen, das Ausüben bestimmter Berufe, Reisen, Zigaretten, Pestizide, Umwelthormone, Plastik, industrielle Ernährung, Stress ...

Aufopferungsvoll sorgt sich Vater Staat um das allgemeine Wohl. „In der Haut der Politiker möchte ich jetzt nicht stecken“, höre ich, wenn es um die Verantwortung der Autoritäten geht, die unsere Gesundheit und unser Geschick verwalten. Der Job ist nicht ohne und braucht Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen und Erfindungsgabe. In meiner Wahlheimat Frankreich etwa haben viele fleißige Regierungsbeamte in diesem Sommer eine Vorschrift ausgearbeitet, nach der der Gebrauch von Lavendel gesundheitsschädlich ist und entsprechend eingeschränkt wird.

Man kann ja gar nicht vorsichtig genug sein! Längst ist das Studium der Kräuterkunde im Eldorado der Pharmakonzerne abgeschafft. Kräuterkundige werden zwar heute nicht auf Scheiterhaufen verbrannt, können aber ihren Beruf nur marginal ausüben. Wie in Deutschland steht auch in Frankreich die Homöopathie auf der Abschussliste. Neuerdings gelten hier alle Naturheilverfahren als Erkennungszeichen rechter Verschwörungsideologen. Auch Adepten von Yoga und Meditation gehören seit Kurzem hochoffiziell dazu (1). In den USA wird seit einigen Jahren vom Stillen abgeraten, da sich herausgestellt hat, dass stillende Mütter besonders impfkritisch sind. Aber das alles gibt es ja bei uns nicht, nur in den Ländern, die sich den Kampf für Freiheit und Menschenrechte in besonders großen Lettern auf die Fahnen geschrieben haben.

Ablenkungsmanöver

Ja, diejenigen, die die Entscheidungen treffen, um sozusagen auf unsere Linie zu achten, haben es wirklich schwer mit uns. Selbstlos setzen sie sich für unser Wohl ein und arbeiten Tag und Nacht, damit wir es möglichst gut haben. Gewaltig strengen sie sich an und ernten doch so viel Kritik für das, was sie tun. Politik ist wahrhaftig ein undankbarer und zeitraubender Job. Wie viele Stunden Arbeit waren nötig, um die Verträge auszuarbeiten, die den Indianern ihr Land nahmen? Wie viel verwaltungstechnischen Know-hows bedurfte es, um die Vernichtungsmaschinerie der Nazis in Gang zu bringen? Wie viele schlaflose Nächte schlugen sich die Gesetzgeber um die Ohren, um Menschen zu enteignen, zu unterwerfen, auszubeuten und zu versklaven? Wie viel Zeit und Energie stecken in den Versuchen, Verbrechen im Namen des Staates zu legalisieren?

Jedes dunkle Kapitel unserer Geschichte ist von einem bemerkenswerten Erfindungsreichtum unterschrieben. Wenn es darum geht, uns selbst davon zu überzeugen, es gehe ums allgemeine Wohl und mit rechten Dingen zu, werden wir zu wahren Zauberkünstlern. Die „Collabos“, so legt es mir ein französischer Freund zurecht, seien Leute gewesen, die in der Besatzungszeit die Deutschen unterstützt haben. Heute gibt es keine Mitläufer, Opportunisten und Wendehälse, die ihr Fähnchen in den Wind hängen und vor allem auf die eigene Bequemlichkeit achten. Denn Frankreich ist ja nicht von den Deutschen besetzt. Es sei geradezu wie ein Schlag ins Gesicht von Jean Moulin, den heutigen Widerstand mit der damaligen Résistance zu vergleichen, so wie es skandalös sei, wenn sich aktuelle Systemkritiker auf Sophie Scholl beziehen oder gar die aktuelle Machtbündelung und Elitenherrschaft mit Faschismus übersetzen.

Auf dem Altar des Fortschritts

Wir wollen es einfach nicht wahrhaben. Natürlich: Wir haben unsere Fehler gemacht — doch haben wir nicht daraus gelernt? Ist es nicht heute besser als früher? Ist unsere Welt nicht einiger, gerechter, freier, gleicher, brüderlicher? Na ja, das vielleicht nicht. Sind wir nicht gesünder? Auch nicht wirklich. Im Gegenteil. So krank wie heute waren wir noch nie. Leben wir nicht heute länger? Vielleicht dann, so hoffen wir, wenn wir den Run auf eine Beatmungsmaschine gewinnen. Ansonsten ist die Lebenserwartungskurve aufgrund der Umweltgifte, Verstrahlungen und modernen Lebensbedingungen inzwischen rückläufig.

Sind wir denn dann immerhin glücklich und genießen wir unser Leben? Hat es für uns ein Ziel, einen Sinn, eine Bedeutung? Geht es unserer Umgebung gut, unserem Planeten und dem, was auf ihm lebt? Nein? Wie sieht sie also aus, die Welt, die wir geschaffen haben? Wollen wir sie so? Gefällt uns, was wir vor Augen haben? Hat es sich gelohnt, dem Gott der „Wissenschaft“ und des technischen Fortschritts alles zu opfern: unsere Freiheit, unser Leben, unsere Seele? Was bedeuten sie uns heute, in einer Zeit, in der sich die Menschheit darauf vorbereitet, mit der Maschine zu verschmelzen und eine neue Welt aufzubauen, sauber, künstlich, vollüberwacht? Wohin hat es uns gebracht, das Lebendige in seine kleinsten Bausteine zu zerlegen und nach eigener Fasson wieder zusammenzusetzen?

Die deutsche Filmemacherin Victoria Knobloch ist diesen Fragen nachgegangen und hat vier Forscher und Denker unserer Zeit befragt: Claudia von Werlhof, Jochen Kirchhoff, Roland Ropers und Gunnar Kaiser. Nach den Filmen „The Inner Revolution“ und „Freiheit fällt nicht vom Himmel“ beschäftigt sich „Die technokratische Diktatur“ (2) mit dem Naturverständnis, das dazu führte, dass wir uns heute individuell und kollektiv so bedenkenlos kontrollieren, überwachen und in unseren Rechten und Freiheiten einschränken lassen.

Auf die falsche Karte gesetzt

Seit René Descartes begreifen wir unsere Körper als eine Art Maschine. Nachdem zu Beginn der Aufklärung das Geistige das Weltgeschehen zumindest noch beeinflusste, ging es auf dem Weg in unsere Gegenwart so gut wie vollständig verloren. Determinismus, Materialismus und Kapitalismus haben das Lebendige zu einem Ding degradiert, einer toten Sache, an der beliebig herumexperimentiert werden kann. Es ist ja schon tot, also kann man auch damit machen, was man will.

Immer enger arbeitet die Naturwissenschaft mit der Technik zusammen und beschäftigt sich nicht mehr mit Welterkenntnis, sondern mit Weltbeherrschung. Grundlage sind die Negation und die Überwindung der Natur, aus der das Wilde, Unberechenbare ausgeklammert werden muss. Bewusstsein und lebendige Wirklichkeit wurden nach und nach aus der Forschung verbannt und schließlich ganz verleugnet. Unser beschränktes, mechanistisches Weltbild geht heute vom Toten aus; lebendige seelische und spirituelle Werte können von ihm nicht erfasst werden.

So wurde uns alles abgesprochen, was uns als Menschen ausmacht: unser freier Wille, unsere Individualität, unsere Würde. Derjenige, der das kritisiert, ist ein Wissenschaftsleugner und gefährlich. Apokalypseblindheit nannte der Philosoph Günther Anders, Ehemann von Hannah Arendt, die Tendenz der Menschen, nicht zu erkennen, was sie zerstört. Wir sehen, was wir sehen wollen. In prometheischer Scham bewundern wir die Kraft der Maschine, die so viel mehr kann als wir. Wir spüren es, wenn wir ein Motorrad zwischen den Beinen haben oder ein Flugzeug besteigen.

Auf die Pelle gerückt

So lassen wir es zu, dass die Maschine uns immer näher kommt, so sehr, dass wir uns in unserer alten Form auflösen. Wohin diese Reise geht, beschreibt der Begründer und geschäftsführende Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab deutlich in seinem Buch „The Great Reset“, ein Amalgam zwischen „Brave New World“ und „1984“. Der lebendige, schöpferische, genialische Mensch wird zum Fossil und opfert sich selbst dem großen Bruder, den alles kontrollierenden Eliten. „Mach mit“, insinuiert Big Brother, „sei kein Spielverderber. Du wirst sehen: Wir wollen nur dein Bestes.“

Das wollen sie tatsächlich: unser Bestes. Alles wollen sie uns nehmen, was uns als Menschen ausmacht. Sie zerlegen unsere Körper in winzige, atomare Größen und setzen sie neu zusammen. Nanobots, KI, Gentechnik und Mind Control haben genau erforscht, was machbar ist. Den letzten Schliff gibt es über den Kampf gegen Corona und den Klimawandel. Über das Schaffen von Feindbildern wird die zunehmende Technisierung ethisch aufgewertet und uns als Notwendigkeit verkauft, als Rettung, als einziger Ausweg.

Ein sicheres, langes und besitzloses Leben wird uns verheißen, in dem wir uns um nichts mehr zu kümmern haben. Per Chip wird uns das ins Gehirn gepflanzt, was gut für uns ist. Unseren Körper brauchen wir nicht mehr. Wir leben nicht mehr. Wir lassen uns leben. Algorithmen navigieren uns durch den Alltag. So werden wir Teil des Internets der Dinge, das physische und virtuelle Objekte miteinander vernetzt, und verlieren, ohne es zu merken, moralisch und juristisch jeden Anspruch auf Würde und Souveränität. Tote Dinge haben keine Rechte und brauchen keine Freiheit. Wie weit wir in dieser Realität schon sind, zeigt unser Verhalten angesichts der aktuellen Maßnahmen.

Voraussetzung dafür, dass dieser „Great Reset“ funktioniert, ist das 5G-Netz, über das wir beliebig ein- und ausgeschaltet werden können. Denn eines ist sicher: Die schöne neue Welt ist nicht für acht Milliarden Menschen konzipiert. Der größte Teil der Menschheit muss verschwinden, um eine „grüne“ Energieversorgung zu gewährleisten. Von dem „Green New Deal“, der die Industriegesellschaft in die ökologische Wende führen soll, werden also nur wenige Menschen etwas haben.

Hinters Licht geführt

Es ist nicht leicht zu verdauen, was uns Victoria Knobloch mit ihrem Film serviert. Doch einen anderen Weg, als dieses Szenario als unsere Realität anzuerkennen, haben wir nicht. Um aus der Sackgasse herauszukommen, die unser Ende bedeutet, müssen wir uns darüber bewusst werden, was auf dem Spiel steht. Wir müssen hinsehen. Wer sich hierfür entscheidet, dem fällt es buchstäblich wie Schuppen von den Augen. Überall erkennt er hinter dem immer grober Vertuschten und den immer dreisteren Lügen, worum es tatsächlich geht.

Wer hier weiter die Augen geschlossen hält, der ist mitverantwortlich für den Tod von Millionen Menschen, einschließlich seines eigenen, und die totale Zerstörung des Planeten Erde. Er lädt eine Last auf sich, von der er sich nicht wird befreien können. Wer weiter an der Vorstellung festhält, es wäre alles in Ordnung so, der ist verloren. Er wird seines Menschseins entledigt und verschwindet, ein totes Objekt in einer toten Welt. Für ihn wird wahr, was die materialistische Wissenschaft immer wieder predigt und uns unermüdlich einimpft: Wir sind nichts, wir kommen aus dem Nichts und wir gehen ins Nichts.

Doch es gibt noch eine andere Wirklichkeit als die des großen Vernichters. Unsere Geschichte muss nicht so enden. Der Film geht weiter. Er bietet uns an, uns zu erinnern. Wir sind keine Dinger, keine tote Materie, kein beliebiger Zellhaufen. Noch sind wir lebendig. Noch haben wir Zugang zu unserem freien Willen und zu unserer Menschenwürde. Noch können wir uns darüber bewusst werden, dass wir unsere innerste Natur verraten haben, und sie dadurch wieder zum Leben erwecken.

Kosmische Wirkkräfte

Gehen wir in die Natur und sehen wir uns um. Natürliches Leben, das erkennen wir, ist nicht linear, sondern zyklisch. Die Frucht wächst, reift, fällt vom Baum. Leben ist ein immerwährender Prozess aus Werden, Sein und Vergehen. Dieser Prozess ist niemals vorbei. Er strebt immer wieder dem Erwachen zu. Immer wieder geht die Sonne auf. Orientieren wir uns an ihr und schöpfen wir neue Hoffnung. Die natürliche Ordnung pulsiert weiter, trotz all des Irrsinns. Vertrauen wir darauf, dass es sie gibt, und schwingen wir uns erneut auf sie ein.

Das Leben wirbelt einher und schafft sich immer wieder aus sich selbst heraus. Diese Wirklichkeit gilt es wiederzuentdecken. Öffnen wir uns für die universalen Wirkkräfte, die kosmische Schwingung, und schließen wir uns zu einem vibrierenden Netzwerk zusammen. Wie in einem Stromkreislauf kommt es hier darauf an, dass der Energiefluss nicht unterbrochen wird. Je mehr Individuen gemeinsam dieses Feld speisen, desto eher kann sich etwas überraschend öffnen und etwas Neues entstehen.

Vom Zauberlehrling zum Meister

Auch wenn der monströse Lauf der Maschine nicht zu stoppen ist, besteht die Möglichkeit, dass der Schock der Ereignisse, die wir gerade erleben, immer mehr von uns aus der Reserve lockt. Verschieben wir es nicht auf morgen. Indem die Scheuklappen fallen, erkennen wir den Wahn und bekommen Zugang zu unserem geistigen Potenzial. Wir lassen das zerlegende Abstrakte hinter uns und wenden uns dem einigenden Konkreten zu.

Damit aus dem Zauberlehrling ein Meister werden kann, müssen wir erneut den Zugang zu unseren betäubten Sinnen freilegen. So erfahren wir mit dem Sinnlichen auch das Übersinnliche und treten erneut ein in die geistige Welt, in der alles Information ist, Kommunikation, Dialog. Was es auch ist: Alles Lebendige kommuniziert. Wir sehen die Bäume an, die Berge, den Himmel, die Sterne. Wem wir auch begegnen, wir können ihm Fragen stellen: Was ist jetzt zu tun? Wir werden Antwort bekommen. Vielleicht verstehen wir sie nicht, vielleicht gefällt sie uns nicht — doch wer den Dialog sucht, der wird ihn finden.

Werden wir aktiv. Gehen wir nicht missionarisch in die Welt, sondern verändern wir sie aus unserer Herzmitte heraus. Stützen wir uns auf unsere Intuition und nicht auf unseren Intellekt. Wir müssen unsere Welt nicht neu vermessen. Schauen wir sie mit Liebe an. So erkennen wir, dass es nicht die äußeren Gegebenheiten sind, die wesentlich für die Veränderung sind, sondern unsere innere Haltung. Anstatt auf dem Mond oder dem Mars landen wir in unserem inneren Universum und finden in ihm Heimat.

Dieses Wunder kann über Nacht geschehen. Ob und wann es sich ereignen wird, das wissen wir nicht. Die Geschichte ist offen. Das kollektive Erwachen kann scheitern. Doch wir sind nicht dazu verdammt, abzuwarten und darauf zu hoffen, dass die anderen in die Hufe kommen. Wir können jetzt mit der kosmischen Energie in jedem Grashalm, jedem Blatt, jedem Kieselstein in Kontakt treten und um Hilfe bitten. Noch dreht sich die Erde. Noch ist es nicht gelungen, sie aus der Bahn zu werfen. Noch lebt die Natur. So können wir mit Johann Wolfgang von Goethe auf das ewige Gesetz vertrauen, wonach die Rose und die Lilie blühen.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) Die Miviludes — Mission interministérielle de vigilance et de lutte contre les dérives sectaires — wurde 2020 der Autorität des Innenministeriums unterstellt und verfolgt unerbittlich alle natürlichen Heilansätze und Möglichkeiten, in unsere Kraft zu kommen.
(2) https://youtu.be/Zv1M4aCx9UE