Die Verlagerung der Welt

Kritik darf nicht zu einem Teil dessen werden, was sie als tödliches Spiel kritisiert.

Wer Corona dekonstruieren will, muss sich dem Dunklen zuwenden, dem Irrsinn. Und der logische Profit der Impfkonzerne ist lediglich eine Gestalt dieses Irrsinns. Die Verlagerungen, die mit Corona augenfällig geworden sind, bewegen sich entlang einer Doppellinie: Sedierung und Uniformierung der gesellschaftlichen Verhältnisse in einem bislang nicht gekannten Ausmaß. Im Kern steht dabei die Technologie, das heißt die Digitalisierung mit nanotechnischer Ergänzung. Wahrnehmung und Erkennen sind dagegen seit Jahrzehnten außer Kraft gesetzt. Wer nun die Verlagerungen erhellen will, kämpft nicht zuletzt mit der Schwierigkeit, dass deren Muster bis weit in kritische Kreise hinein greifen. Technologiegläubigkeit, Empörungsbewirtschaftung, Schubladendenken: Das sind Eigenschaften der Verlagerung selbst. Um Licht ins Dunkle zu tragen und die Befestigung des globalen Lagers, zu dem die Welt geworden ist, zu durchbrechen, braucht es komplementäre Ansätze der Dekonstruktion sowie die Überwindung von Sicherheit, Bequemlichkeit und Spaß, da ebendiese anthropologischen Konstanten ins Verderben führen.

Verlagerungen haben Richtungen: horizontal, vertikal; in die Tiefe, zur Oberfläche. Die Verschiebung ändert etwas — am Verschobenen, am Umfeld, in das hinein verschoben wird. Nach Verlagerungen sieht die Welt anders aus.

„Die belagerte Welt“, so der Titel des sehr lesenswerten Buches von Kees van der Pijl zum Coronageschehen (1). Was belagert ist, ist bedroht. Heißt nicht, dass das Bedrohende nicht doch einst dem Bedrohten entstiegen wäre.

Be lagerung deutet auf eine Schicht, die eine andere zu überschreiben trachtet. Bei Ver lagerungen verschieben sich Schichten ineinander. Das eine ist mit dem anderen zu denken. Nicht zuletzt bei Corona. Gerade bei Corona.

Wo ein Lager ist, ist eine Ordnung. Eine einheitliche Abwicklung. Klare Mechanismen. Technokratische Träume. Und ganz bestimmt: Ein Lager gibt es nicht einfach so. Es ist inszeniert. Termitenhügel heben diese Aussage nicht auf. Aber wir wissen: Das Lager ist einmalig. Ver Lager ung.

Sieg über Agamben — Lektüre in einem anderen Text

„Dann steckt in fast allen Coronamaßnahmen mehr Kapitalismus, als uns allen lieb ist. Dann reicht es eben auch nicht, die korrupten Politiker zum Teufel zu schicken! Dann muss man auch über einen Kapitalismus nachdenken, den man eigentlich ganz gut findet, wenn nur andere seine zerstörerische Kraft zu spüren bekommen. Dann geht es eben nicht mehr darum, zu dem Kapitalismus zurückzukehren, mit dem man (gut) leben kann, sondern selbst diesen infrage zu stellen.“

Ich bin soeben auf diesen Text (2) gestoßen. Er ist — abgesehen von oberflächlichen Übereinstimmungen — von meinem Text weit entfernt und deshalb geeignet, in diesen einzuleiten. Denn ich möchte eine Linie ziehen, möchte verschieben, verlagern. Es ist ein Text, der aus einem linken Bewusstsein heraus geschrieben ist. Und der den Kollaps, den wir erfahren haben, analysiert. Das macht ihn besonders reizvoll für mich, habe ich mich doch ausführlich mit dem linken Coronaversagen beschäftigt. Allerdings ist es weder notwendig, meine Beschäftigung zu kennen, noch eine Vorstellung davon zu haben, was ein linkes Bewusstsein ist und ein linkes Versagen, um hier weiterzulesen. Ich stelle bloß, ausgehend vom obigen Zitat, fest: Da ist jemand erwacht. Die Zeilen deuten es an. Verfolgen wir es. Und schauen, was es mit der Verlagerung der Welt, die mit Corona stattgefunden hat, auf sich hat.

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Jemand ist also erwacht und versucht, das erkenntnistheoretische Versagen anlässlich Corona — es zog sich schon seit Jahrzehnten dahin, man kann es als „Abzug der Kritik von den Zentren der Macht“ fassen, mehr noch auch als „Fassadisierung“ des Denkens überhaupt — irgendwie zu korrigieren, in eine Erkenntnis zu überführen, zu verlagern. Und wäre es wirklich ein linkes Bewusstsein, das hier argumentiert — immerhin, es scheint gegen den Kapitalismus zu gehen —, so kämen mit Blick ins politische Geschehen bereits Zweifel auf: Pfizer finanziert linke Parteitage. Geht so Erwachen? Aber der Autor des Textes, den ich hier lese, gehört kaum zur SPD und rechnet die SPD vielleicht auch nicht zur Linken und deshalb stelle ich fest:

Jemand versucht seine „Erkenntnis“ gegen eine andere setzen, die zeitlich um einiges früher eingesetzt hat. Die Erkenntnis, die in diesem Schreiben, das wir als Einleitung lesen, derjenigen von Giorgio Agamben entgegengesetzt wird, musste nämlich zuerst mit der Pandemie klarkommen, mit den Viren, wohingegen Agamben, wie es scheint, dafür keine Zeit verlor. Agamben musste nämlich keine Viren abwehren. Verfolgen wir das Unternehmen, die Überlegenheit der „Spätzündung“ vorzuführen, indem wir sie vom Ende beginnend rückwärts lesen.

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Der Text, den ich auf den NachDenkSeiten entdeckt habe, ich nenne ihn für mich Sieg über Agamben, kommt ausgehend von Hinweisen auf die Gewinne der DAX-Konzerne, von BioNTech insbesondere zum Schluss:

„Nichts daran (an den Maßnahmen „gegen Corona“, Anmerkung des Autors) war also irrsinnig, sondern folgt einer sehr strikt eingehaltenen Staatslogik, dass der Schutz der Wertschöpfungskette Vorrang gegenüber dem Schutz vor einer Pandemie hat.“

Plündern, Geld vom Himmel schneien lassen und damit Gehirne sedieren: Das kann man schon Schutz nennen, allerdings „Schutz einer Wertschöpfungskette“? Von welchem Wert ist die Rede? Was wird geschützt?

Diese Pandemie und die nach langjähriger Vorbereitung durchgezogenen Maßnahmen machen für die, die sie vorbereitet haben, bestimmt „Sinn“. Nichts ist unlogisch dabei, ganz im Gegenteil: Allein die Orchestrierung des Ablaufs zeugt davon, dass hier nichts ins Blaue hinein umgesetzt wird.

Ein letzter Baustein, jüngst in Stellung gebracht, ist die Aortenstenose als Grund für Herztote. Das bedeutet, dass plötzlich viel mehr daran leiden als lange geglaubt, 300.000 Tote in den nächsten fünf Jahren sind allein in Großbritannien prognostiziert. Die Herztoten sind nicht zu erfinden, die Impfung wirft sie ab. Doch damit die Pandemie erfolgreich und die Inszenierung im Dunkeln bleibt, müssen Tote richtig verbucht sein. Das ist logisch, wenngleich für alle, denen diese Logik nichts außer vielleicht den Tod abwirft, Irrsinn — und insofern ist es die Logik des Irrsinns, von der zu sprechen ist. Eine Doppelfigur.

Giorgio Agamben (3) war einer der wenigen weltbekannten Philosophen, die von Anfang an auf die Logik des Irrsinns dieser Corona-Inszenierung aufmerksam machten. Und auf die Macht der Bilder, dieser Logik zu erliegen — ihr und der Inszenierung insgesamt. Und dass der Pandemie unzählige Bestandteile einer Inszenierung eingeschrieben sind, Belege für eine Wirklichkeit außerhalb der Inszenierung hingegen fehlen: Auch das brachte er zu Bewusstsein. Wo das Narrativ nicht oder abgeschirmt durchdrang, gab es keine Pandemie, aber reihenweise Tote auf der Straße stets da, wo die Kameras auf sie warteten. Agamben verwies auf Faktoren, die exakt dies begünstigt, herbeigeführt und in Rückkopplungsprozessen vorangetrieben haben, Faktoren, die der Inszenierung zum Erfolg verhalfen.

Der Text, den ich hier beispielhaft lese, um in meinen eigenen Text einzuleiten, legt diese Erkenntnisse von Agamben für seine Zwecke zurecht, um nachfolgend zu zeigen, dass genau dieses Agamben-Verständnis der Dinge falsch, sein eigenes, die „Spätzündung“, aber richtig sei. Das macht ihn für unser Anliegen, ein Bewusstsein für die Ver Lager ung als finale Figur zu wecken, interessant.

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„Vielleicht ist Agamben auch den Bildern, der Bildermacht erlegen: Der Lockdown in all seinen verschiedenen Varianten hat überhaupt nicht ‚die Wirtschaft‘ getroffen — im Gegenteil: Die Lockdowns und die aktuellen 1-2-G-Plus-Sanktionen zielen im Wesentlichen auf den Privat-/Freizeitbereich (also das Leben nach der Lohnarbeit), zum Schutz des Produktionsbereiches, der großen Fabriken, der maßgeblichen Glieder in der Wertschöpfungskette:“

Der Macht der Bilder erliegt, wer ihre Inszeniertheit nicht begreift. Bilder, als Bestandteil einer Inszenierung begriffen, verlieren ihre Macht, insofern diese an die Unmittelbarkeit geknüpft ist. Niemals wäre es der Regie einer Deutschen Wochenschau im Dritten Reich eingefallen, die Inszenierung zum Thema der Schau zu machen. Erst Federico Fellini hat radikal mit der Macht der Unmittelbarkeit und der sich dahinter auftürmenden Illusion aufgeräumt, wenn der Kunststoff, der das Meer darstellte, allein und einzig und alternativlos als Plastik herüberkam (4).

Als mittelbare verlieren Bilder den Status der Echtheit. Dies unabhängig davon, ob eine Inszenierung auch mit „echten“ Utensilien arbeitet oder nicht. Auf der Bühne, trivial dies zu sagen, wurde und wird durchaus echt geraucht, gegessen, geliebt, auch gekotzt, gekämpft und geblutet. Auch Viren „in echt“ sind möglich. Wer — wie der Text, den wir lesen — die Anerkennung als Inszenierung indes von der Echtheit von Viren abhängig macht, schafft sich erkenntnistheoretisch keine vorteilhafte Ausgangslage.

Das dadurch eingefangene Missverständnis wird sodann deutlich mit dem Postulat, Giorgio Agamben hätte die Lockdowns als Bild begriffen und von diesem Bild aus fälschlicherweise auf die Zerstörung der Wirtschaft geschlossen. Die Verhältnisse sind anders: Agamben — und das ist für das Thema der Verlagerung entscheidend — sieht die Lockdowns (ebenso die Masken) auch metaphorisch, als Bestandteil einer Inszenierung, die 2020 zur Aufführung kam. Er erliegt nicht, er de-konstruiert. Diese Bestandteile sind kulturell oder auch soziologisch Ausdruck einer zivilisatorischen Verschiebung im Zeichen eines Unvermögens monströsen Ausmaßes, einem Unvermögen nämlich, mit biologischer Endlichkeit, mit dem Tod klarzukommen. Ein Unvermögen, das durchaus im kapitalistisch-linearen Denken des materiellen Fortschritts angelegt ist und zum Zivilisationscrash führen muss. Sieg über Agamben hat davon bei Agamben nichts gelesen und führt stattdessen aus:

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„Dennoch hat das Bild etwas sehr Verlockendes, und zwar aufgrund seines sehr hohen Verdunklungsanteils. Worin besteht er? Nun, wenn die politische Elite an allem schuld ist — dann hat die Krise nichts mit Kapitalismus zu tun, sondern ausschließlich mit korrupten Politikern (wozu sich die ehemaligen und neuen Gesundheitsminister Spahn und Lauterbach hervorragend eignen). Dann ist die Lösung der Krise eine ganz einfache: Man braucht nur noch ehrliche, ganz saubere Politiker — für die sich gerade rechte und postfaschistische Politiker wie Ariel-Brüder anbieten.“

Wenn ein Text eine Erkenntnis, die er zu streichen trachtet, als Resultat einer Verlockung kennzeichnet, folgt er einer tradierten Linie, die bis tief in den Maoismus reicht. Erotik und Erkenntnis schließen sich, dieser Linie gemäß, aus. Wer gelockt wird, sitzt etwas auf: einer oberflächlichen Reizung, einer hastigen Reibung. Und so verlagert dieser Text, den ich Sieg über Agamben nenne, Giorgio Agamben und die Erkenntnis der Inszeniertheit der Pandemie auf die Seite der Verlockung, die in die „Verdunkelung“ führt.

Darkroom, so hieß dieser Ort bei den Technopartys und zu sehen gab es da vorerst wenig, zu spüren aber allerhand, manchmal auch zu riechen. Die Un-kenntnis, die aus dieser Dunkelheit hochschießt, ist sodann ein Schnellerguss, nichts von Bestand, Resultat einer Erregung eben und die ebbt schnell ab. So das „Bild“. Das Resultat des Schnellergusses, wie er hier übersetzt wird: „Die Eliten sind an allem schuld.“ Das sei diese verlockende Un-kenntnis. Und damit — wir sind nun im Seichten gelandet, eine Ver Lager ung an die Oberfläche — sei der Kapitalismus weg aus der Kritik.

Der eingeschlagene Irrweg — so der Vorwurf in Sieg über Agamben — kulminiere also darin, die sich als verlockende Erkenntnis aufdrängende Schuld zu personalisieren und sodann die Personen auszutauschen (5). Nachfolgend mündet die „Argumentationslinie“ in diejenige der deutschen Antifa: Das, was an Erkenntnis gestrichen werden soll, wird in die Nazi-Ecke verschoben und mit Vergewaltigern — die Ariel-Brüder werden genannt — verhängt. Spätestens hier wird deutlich, wie ein Text, der sich im Selbstverständnis als kritischen Beitrag zur Gegenwart versteht, selber Teil des Kollapses ist, den er zu analysieren vorgibt. Oder eben: Teil der Ver Lager ung. Das macht Widerstand in dieser finalen Phase der Menschheit so schwierig.

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In einer verlagerten Welt ist mit dem Austausch von Personen nichts erreicht. Man kann eine Lagerleitung sehr wohl wechseln und das Lager bleibt.

Das Lager, das wir kennen, und das nicht zu vergleichen ist mit nichts, zeichnet sich, nimmt man das Urteil derer zum Maßstab, die ihm innewohnten und es als Opfer überlebt und reflektiert haben, Primo Levi, Imre Kertész, durch Logik aus: Abläufe, linear geplant zwecks Optimierung des Lagers als Lager. Außerhalb des Lagers, auch das gehört zur Logik, ist diese Logik monströser Irrsinn. Und die Teilnahme an dieser Logik ist ebenso Teil des Irrsinns und steigert diesen abermals.

Diese Irrsinnsfigur ist es, die es anlässlich der Corona-Inszenierung zu beleuchten gilt. Wer erhellen will, muss sich dem Dunklen zuwenden, dem Irrationalen, Irrsinnigen. Die Bewegung hin zum Dunklen stellt insofern das Gegenteil einer Verdunkelung dar. Wer dagegen mitten im Irrsinn sich auf „Helles“ richtet — Gewinnsteigerung der DAX-Konzerne —, der mag zwar eine groteske Schicht herausgestellt haben, das System qua solches aber bleibt unkenntlich. Seine Logik und sein Irrsinn ebenso.

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Die Welt, in der wir leben — falls sich das noch so anfühlt, vielleicht müsste man einen anderen Begriff suchen —, hat nichts mit einer Krise des Kapitalismus zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine finale, eine Holocaust-Figur, wie Vera Sharav sagt (6). Diese Figur ist nicht Ausdruck einer Krise, sondern vielmehr des Gelingens des Kapitalismus, seine Krönung. Und im Rahmen dieser Endfigur, die wir erleben, erliegt Agamben, erliegt niemand einem Bild, wenn er sagt: „Die Wirtschaft wird zerstört.“

Zerstört wird nicht der Kapitalismus, sondern die Lebenswelt, die er den Menschen als Zwischenetappe, als Fassade, als Sedativa dargereicht hat. Ein KMU hier, der Stoffladen der Perserin, die Buchhandlung um die Ecke: Diese Wirtschaft wird real zerstört. Weil diese reale Wirtschaft — im Gegensatz zu algorithmisch-virtuellen Kapitalverlagerungen und ebenso im Gegensatz zu den TV-Bildern aus Bergamo — analoges Leben ist. Deshalb wird es zerstört. Und deshalb trifft der Satz: Die Coronamaßnahmen zerstören die Wirtschaft.

Für die analogen Menschen geht ein Leben kaputt. Sie verlieren ein Geschäft, sie verlieren ihre Ersparnis, ihren Beruf (weil auf einer Querdenkerdemo gesehen), ihre Wohnung, die sie nicht mehr bezahlen können. Das sind Ver Lager ungen. Dies festzustellen bedeutet nicht zu sagen: Hört auf mit der Inszenierung und dann machen wir weiter wie zuvor mit neuem Personal. Es gilt vielmehr zu konstatieren, dass für ein Aufhören ein Bewusstsein nötig wäre. Ein Bewusstsein dafür, dass der Irrsinn angelegt war, als Dunkles, dem es sich zuzuwenden gilt, um es zu erhellen, angelegt auch in dem, was verloren geht.

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„Das Bild von einem durchdrehenden Staat, der selbst die Wirtschaft mit in den Abgrund reißt, ist — wie bereits angerissen — auch eine beliebte und weit verbreitete Argumentationsfigur — gerade aufseiten der Rechten, was bis ins postfaschistische Lager hineinreicht: Dort ist das Bild einer politischen Klasse/Elite vorherrschend, die nur noch um ihrer selbst willen regiert, korrupt ist und aus purem Eigennutz alle mit in den Abgrund reißt.“

Wir lesen den Text in die Wirklichkeit ein: Die Bilder kamen aus Bergamo. Gestapelte Särge. Lkw im Konvoi. Dass die Maßnahmen des Staates die Kneipe um die Ecke, den Stoffladen der Perserin, die Buchhandlung in den Abgrund reißt, das hingegen war als Bild auf den Kanälen nicht präsent und ist eine empirische Erfahrung. Beliebt ist/war diese Erfahrung nicht, nicht bei den analog Betroffenen zumindest. Dass es eine rechte und postfaschistische Erfahrung sei, mag aus einem „kommunitär“-ma(s)o(ch)istischen Verständnis heraus so scheinen, in Wirklichkeit aber war und ist es die Erfahrung von analogen Menschen.

Bei einem Staat, der vom Kapital eingesetzt wird („Thank you Bill for leadership“ — die meisten „Führer“ stammen aus dem „Young Global Leaders“-Nachwuchsprogramm des Weltwirtschaftsforums WEF), ist es unwahrscheinlich, dass er sein exekutives Handeln von unten bestimmen lässt. Die Katastrophenübungen von Dark Winter bis Event 201 lesen sich hier gänzlich paradigmatisch: Anleitungen für ein Top-Down-Durchgreifen, das Vokabular totalitär. Und weder diese Logik noch diese Vorbereitungen sind „Bilder“. Der Text, den wir lesen, das fällt auf, zieht die Bilder, die gegeben sind, in einem fort an Orte, wo sie nicht sind: Verlagerung. Auch die Korruption ist im Gegensatz zu den gestapelten Särgen kein Bild, sondern das erste Prinzip eines Systems, in dem das Kapital die Exekutive setzt.

Man kann einen anderen Nutzen denn Eigennutz postulieren. Aber er wäre zu belegen. Dass Impfverträge, die Billionen in Konzerne spülen, bei gleichzeitiger Freisprechung dieser Konzerne von aller Haftung, dieser Beleg nicht sein kann, muss einleuchten. Will ein Wachhund sich etwas zugutetun, so muss er in erster Linie dem Herrn zuarbeiten, dem er dient. Das begreifen nicht nur Verhaltensforscher, das begreift der Hund selbst.

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„Warum stellt man dann nicht die folgenden Fragen: Was sollte den Staat in ein Selbstmordkommando verwandeln? Welche Umstände sollten daran schuld sein, dass der Staat den Kopf verliert? Warum sollte er ausgerechnet jetzt, in der Krise, die Interessen der Wirtschaft nicht ganz oben auf seiner Agenda halten? Mit ‚Wirtschaft‘ ist nicht ein Café oder ein Kunst-Kultur-Kleinbetrieb gemeint, sondern die systemrelevanten Teile des Kapitals, die bereits in der Finanzkrise 2008ff mit Milliarden-Hilfen gestützt und gestärkt wurden.“

  • Selbstmord? Gefährdet — im Rahmen der Lagerlogik gefragt — wer Insassen umbringt, das Lager, in dem er als leitender Wachhund dient?
  • Kopf verlieren? Die Gräfin Orsina sagt in Lessings Drama „Emilia Galotti“: „Wer über gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen zu verlieren.“ Die Logik des Irrsinns entspringt keinem Verstand — und so verliert niemand seinen Kopf. Am wenigsten ein Lauterbach. Bloß, der Mensch wird liquidiert. Das ist ein Unterschied.
  • Crises? What Crises? So hieß ein Album von Supertramp. Dass das Interesse der Oligarchen, von Gates, Soros, Bezos und wie sie alle heißen, nicht ganz oben stünden: Wer hat je daran gezweifelt?
  • Und danke für die Aufklärung: Wirtschaft steht nicht für Café. Bei Termiten gibt es keine Cafés.

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„Der Staat ruiniere die ‚Wirtschaft‘, laufe also gegen seine eigene Bestimmung Amok und würde uns Menschen mit in den Untergang reißen. Diese Erklärung hat nicht nur etwas Biblisches. Sie hat auch etwas Verlockendes. Irgendetwas Mysteriöses hat demnach den Staat befallen, also etwas, was nicht in der Logik dieses kapitalistischen Systems passiert, sondern von irgendwo andersher kommt. Diese Argumentationsfigur lädt geradezu ein, irgendwelche geheimen, im Verborgenen agierende Mächte für diesen Irrsinn verantwortlich zu machen.“

Der Text, den wir als Einleitung lesen, hält in seiner Bewegung der Absetzung von einer „Erkenntnis“, die er „als von Verlockung geleitet“ herausstellt und die er mit dem Namen „Agamben“ verknüpft, implizit fest: Der Staat ruiniert keine Stoffläden, er läuft nicht Amok, er treibt niemanden in den Untergang und es gibt keine im Verborgenen wirkenden Kräfte, die verantwortlich sind. Und er sagt weiter: Wer aber solches postuliert — Staat ruiniert, läuft Amok, treibt die Wirtschaft in den Untergang, et cetera —, legt etwas Biblisches auf den Tisch und das ist nicht gewünscht (vom wem eigentlich nicht?). Die Ver Lager ung, die wir auch an Sieg über Agamben festmachen und an der Entwicklung der Zivilisation überhaupt, hat aber exakt biblische Ausmaße: apokalyptische. Geht einher mit der Auslöschung unzähligen analogen Lebens.

Das Bewusstsein für die Gewinne der DAX-Konzerne, so lehrt es die Erfahrung, gefährdet die Macht nicht. Darüber dürfen auch Leitmedien schreiben. Dunkles, Mysteriöses erst sprengt den Horizont der Analyse. Verschwörungstheorie. Sieg über Agamben verweist zwar auf den Irrsinn, aber als Hirngespinst von Rechten und Postfaschisten. Damit bekommen der Irrsinn und seine Logik freie Bahn und eine Maßnahmenkritik, wie sie hier vorgetragen wird, wird zum heftigen Streit im engen Debattenraum. Talkshowtauglich, ZDF. Die Erklärung mit der Gier und dem DAX ist nicht falsch, wohlverstanden, indes, wer den Irrsinn daran nicht erkennt, glättet das, was er als Erkenntnis aufzuwerfen trachtet, gleich wieder auf Stufe „störungsfrei“ zurück.

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„Ich war selbst erstaunt und irritiert, auf welche Weise Agamben diese (die Pandemie, Anmerkung des Autors) zu einer Inszenierung macht. Dieses Bild von einer ‚erfundenen Pandemie‘ wird recht oft auch von denen genutzt, die den staatlichen Coronamaßnahmen und dem mit Corona begründeten Ausnahmezustand widersprechen.

Ich kann den Reflex verstehen, wenn man das Trommelfeuer der gewollten und sehr durchdachten ‚Furchtappelle‘ und ‚Angstnarrative‘ vor Augen hat, die landauf landab verbreitet werden. Auch wenn diese Überdosis verleitet, sollte man ihr auf keinen Fall erliegen: Es gibt diese Pandemie (in welchem Ausmaß auch immer) und es gibt die Angst, die für ganz andere Vorhaben instrumentalisiert wird.

Das setzt — und das ist sicherlich angesichts der vulnerablen Linken eine große Aufgabe — eine Vision von einer Gesellschaftlichkeit voraus, die gerade auch in einer Krise nicht Leviathans Staat bekniet und begrüßt, sondern ein wirklich gemeinschaftliches Handeln und Denken stark macht, das nicht der Logik der Einschränkung der Handlungsmacht aller Vereinzelten folgt, sondern der Ausdehnung, der Ermächtigung des Kommunitären.“

Wie lesen die Passagen in die Wirklichkeit ein:

  • Die erfundene Pandemie ist kein Bild. Es war die Pandemie, die in Bildern daherkam.
  • Die erfundene Pandemie hat, nach allem, was wir wissen, keinerlei Nutzen für die, die ihre Erfindung herausstellen. Nur Nachteile.
  • Es ist die Pandemie, die über Angst funktioniert, also über Reflex. Nicht das Aufzeigen der Pandemie als Inszenierung ist der Reflex. Und die Programme für die Angstreflexe kann man ansehen im Internet. Angsterzeugungspapiere.
  • Überdosis? Ein „Zuviel“? Die Mischung stimmt, die Richtung auch. — Ist das die Aussage?

Dass dieser Sieg über Agamben auf den NachDenkSeiten publiziert wird, gehört mit zu den Ver Lager ungen, die ich in diesem Text herausstellen möchte. Spätestens bei der Aussage: „ ... man darf ihr auf keinen Fall erliegen: Es gibt diese Pandemie ...“ wäre die Nähe zu Sätzen wie „Man darf das nicht hinterfragen.“, ausgegeben von Lothar Wieler, augenfällig. In der herbeigewünschten Ausdehnung der Ermächtigung des Kommunitären finden die Linien definitiv zusammen. Genau als solche Ermächtigung haben Söder, Spahn, Merkel und die jetzige Truppe um Lauterbach ihr Handeln verstanden und verstehen es noch immer so.

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Wer sich nicht dem „Dunklen“ zuwendet, der wird Corona im Dunkeln halten und damit exakt da, wo es als herausgestellt Inszeniertes im Sinne der Inszenierung hinsoll.

Der Vorwurf an „solche“, die sich auf das Dunkle, die „dunklen Seiten des Menschen“, das Heterogene, das Nichtuniforme, auf Metaphysisches wenden — das Biblische, das Sieg über Agamben implizit als zu Meidendes erwähnt, liegt auf dieser Linie —, hat eine lange Tradition: Irrationalismus, Faschismusnähe. Diesen Vorwurf hat Friedrich Nietzsche ereilt, auch Michel Foucault. Foucault legte bei seinem seismografischen Bezug auf „das Dunkle“ eben nicht bloß Muster des Faschismus frei, sondern auch des Faschismus der Linken.

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Warum habe ich Sieg über Agamben als Ausgangspunkt für die Ver Lager ung genommen? Weil er Teil dessen ist, was er zu analysieren vorgibt. Sieg über Agamben ist Bestandteil der Inszenierung, für die er den Begriff „Erfindung“ von vornherein streicht, durch die Streichung aber setzt. Die Ver Lager ung, die wir feststellen, hat etwas herbeigeführt, das von einer Inszenierung, als solche — trotz zuweilen geradezu betörend hirnrissiger Logik — nicht erkannt, überdeckt ist.

Dass Verlagerungen sich im Dunkeln vollziehen, das ist entscheidend für die Bereitschaft der Massen, die digitale Abschlachtordnung nicht nur widerstandslos zu dulden, sondern sie zu ihrer eigenen Sache zu machen. Selbst bei vergleichsweise anschaulichen Vernichtungslagern, deren Brutalität viel eher augenfällig wurde, waren frappierende Tendenzen zur Hinnahme des Irrsinns qua Normales zu verzeichnen, Levi und Kertész weisen gerade dies als Teil des Irrsinns aus. Diese Tendenz aber ist durch die technisch-digitale Verschiebung im Rahmen der digital-kapitalistischen Ordnung ins Abstrakte, ins Mikrozelluläre und also ins Dunkle nochmals massiv gesteigert und die Differenz zwischen Destruktion und Normalität für eine menschliche Perzeption, affiziert von Technologie, nicht mehr wahrnehmbar.

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Soll diese Wahrnehmbarkeit wieder (oder überhaupt) erlangt werden — gegen entschiedene Widerstände, das versteht sich: ID2020 ist weit vorangetrieben, 5G, nicht selten ersehnt von den Menschen, an vielen Orten schon geschaltet —, so geht es beim Aufzeigen von Prozessen der Ver Lager ung essenziell darum, sedierende Elemente zu identifizieren, die verschränkt sind mit einer unkenntlichen, weitgehend im digitalen Dunklen vollzogenen Bewegung hin zur Uniformierung.

Sedierung und Uniformierung sind zwei Grundbausteine der Coronafigur qua finaler Abschlachtordnung. Diese Bestandteile gilt es freizulegen und das ist um etliches schwieriger, als einen Lauterbach auszuwechseln (schon allein das erweist sich aber als nicht ganz einfach, abgesehen davon, dass — in dieser Hinsicht liegt Sieg über Agamben oberflächlich besehen richtig — damit nichts gewonnen wär). Zu bedenken ist, dass Elemente aus der sedativen Kiste — bunte Fassaden, blaue Haare, 53 Geschlechter — mit der Uniformierung verknüpft sind, diese begünstigen, mehr noch: am Ende diese Uniformierung sind. Und so ist es gekommen, dass die heutige gesellschaftliche Gleichschaltung jener, die in den Jahren Hitlers gegeben war, an Uniformiertheit noch überlegen ist.

Die sedativen Freiheiten, die Scheindebatten, das Bespaßtwerden — dies alles technologisch der damaligen Zeit um Welten überlegen und so weit in die Wahrnehmungsapparatur hineingetragen, auf dass das Bewusstsein für Außen und Innen schwindet — stellen diese Uniformierung sicher.

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Die Ver Lager ung, von der ich spreche, basiert auf den vom Bewusstsein nicht abgebildeten Verschiebungen, auf Verklumpungen, auf Überlagerungen, die den Charakter des Metastasierens haben: Karzinomstrukturen. Das Lager, auf das es zugeht und das im Grunde schon steht — nicht hinter Birken in der Ödnis, es steht digital, die Endlösung, die angepeilt ist, ist eine nanotechnisch-digitale — basiert zur Hauptsache auf einem Mechanismus: Jede Kritik an ihm verschiebt sich zu einer Stütze desselben, weil die Menschen durch die Technologie, die man ihnen in die Hände gereicht hat („das Leben wird so leicht und bequem“), einen autonomen inneren Raum als Gegenraum und notwendigen Ausgangspunkt für Urteile ethischer, ästhetischer, politischer Art, für Urteile, die nicht jene der Technologie und der dahinter stehenden Konzerne wären, verloren haben.

Die smarten Geräte haben die Uniformierung so weit ins Bewusstsein eingebrannt, dass es als Instanz des Erkennens ausfällt, ist doch die für ein Erkennen notwendige Distanz in den zurückliegenden Jahrzehnten technologisch vollends geschwunden. Darauf haben die Konzerne hingearbeitet, Google, Microsoft, Facebook und wie sie alle heißen. Sie haben sich über die Technologie als Instanz direkt in die Menschen hineingesetzt und können nicht mehr als Außen erkannt werden.

Wenn Muster der Macht in der Dissidenz auftauchen

In „Widerstandskreisen“ gibt es die Neigung, in den Corona-Ereignissen eine Plötzlichkeit zu sehen, einen Bruch beispielsweise hinsichtlich „Gehorsam“, den alle befallen hätte. Weiter ist auch ein technologischer Fortschrittsglaube zu verzeichnen, so anzutreffen bei Kryptogeld-Predigern, die mit Blockchain auf die Technologie setzen, mit der sie überwacht werden. Die der Technologe und vor allem der digitalen Technologie inhärente Eigenschaft, das menschliche Subjekt als autonome Größe auszulöschen, zeichnet den Weg des Menschen vor: vom Smartphoneträger über den Chip- hin zum QR-Sklaven, der endlich seine Bestimmung in diesem Sklavensein begreift, auf dass die Sklaverei auf alle Zeit verschwindet und mit ihr das Bewusstsein für eine Differenz zwischen Sklaverei und Freiheit.

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Weiter wird das Muster gewoben, mit Corona hätte eine „linke Ideologie“ übernommen, der Sozialismus würde implementiert. Diese Deutung ist vielleicht die lächerlichste. Es sind globale Konzernkreise, Oligarchen, Philanthropen oder wie immer man sie nennen mag — Bill Gates steht dafür, ist aber nicht der Einzige —, welche die Schlachtordnung diktieren. Mit Sozialismus oder Kommunismus haben diese Instanzen nichts zu tun. Das ist kein Argument für Sozialismus und dass bei der Inszenierung ein paar Elemente aus dem sozialistischen Bühnenschrank verwendet werden — Solidarität, Grundeinkommen, kein Besitz mehr — ist augenfällig. Das ändert an den feudalkapitalistischen Gegebenheiten nichts. Wenn alle sich kaum mehr bewegen dürfen und kein CO2 verbrauchen und keinen Besitz haben sollen, so deshalb, damit genau das alles für die wenigen mit Kapital weiterhin in unbegrenztem Umfang möglich ist.

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Noch tiefer eingeschnitten und einem ohnehin schwer havarierten Bewusstsein oft nicht mehr zugänglich sind weitere Teile der Uniformierung. Das kommt zum Ausdruck, wenn bei der Aufdeckung der Verbrechen rund um Corona Muster benutzt werden, welche die Macht zwecks Entschärfung abweichender Positionen ebenso anwendet: Diffamierung, Schubladisierung, Kontaktschuld, Moralisierung beziehungsweise Empörungsbewirtschaftung. Augenfällig wird das etwa bei Bestrebungen, den Coronakomplex als „pädophiles Machwerk“ zu enttarnen, mit Verweis auf Jeffrey Epstein.

Gewalt, Ausbeutung und Entwürdigung wurden nicht im Jahr 2020 erfunden und die bei uns doch weitgehend gemütlichen, materiell prosperierenden und sozialmarktwirtschaftlichen Siebziger- und Achtzigerjahre waren kausal nicht unabhängig von Gewalt und Ausbeutung und Missbrauch von Menschen, Tieren und Ressourcen anderswo — in Afrika, in Asien, in Südamerika. Auch kriminelle Strukturen, welche Frauen und Kinder ausbeuteten, existierten. In Erklärungsmustern wie „hinter Corona steckt der Pädophilensumpf oder Pädophile oder die Pädophilen“ wird „Widerstand“ deshalb umgehend machtkonform entschärft, weil die Aussage exakt die Ver Lager ung anzeigt, um die es mir in diesem Text zu tun ist.

Die Verlagerungen, an deren Anfang — einen absoluten Anfang gibt es nicht — man beispielsweise die Kritik Thorstein Veblens am Bildungssystem vor mehr als 100 Jahren setzen kann, als dieser diagnostizierte, der gesellschaftliche und zivilisatorische Super-GAU sei in der Verknüpfung von Bildung mit Anwendung, also Nutzen und Profit, vorprogrammiert. Diese Verlagerungen sind besonders gut abzulesen, wenn es heißt: die Juden, die Schwulen, die Ketzer, die Hexen, die Pädophilen, die Jesuiten, die Chasaren ... Die Linie ist tradiert, sie funktioniert auch ohne bestimmten Artikel und das Heil, welches über die Jagd auf „solche“, auf „diese“ und „jene“ zu bewerkstelligen ist, kennen wir ebenfalls.

Kees van der Pijl verzichtet in seinem bereits erwähnten Buch „Die belagerte Welt“ gänzlich auf solche Versatzstücke aus der Kiste der Uniformierung. Ein Jeffrey Epstein etwa, ein Krimineller wohl in mehrfacher Hinsicht, taucht da nicht auf, obgleich van der Pijl gerade die finanztransaktionelle Dimension des Coronakomplexes besonders präzise beleuchtet. Insofern stellt er sich aus der Verlagerung heraus, um diese zu analysieren, und meidet konsequent die faschistische Falle der Empörungsbewirtschaftung.

Schichten der Verlagerung

In den Jahren 1988 bis 1992, wiederum vor der Jahrtausendwende, flossen Billionen von Dollars aus öffentlichen Kassen ab und in private hinein, in Stiftungen, NGOs, Allianzen und andere „Körperschaften“ (6). Nur geplant können sich solche Verschiebungen ergeben. Ein be- und verlagertes Weltbild indes fragt nicht weiter und lebt mit den Deals, die uns Konzerne, Weltbank, Internationaler Währungsfonds (IWF) et cetera vorwerfen. Im Alltag schlugen diese Deals, als Transaktionen im Dunkeln vollzogen, so an:

Mach dich fit für den Markt! Rüste dich für den Wettbewerb! Nie standen die Chancen auf Glück besser! Nutze sie, denn „wir“ bauen alle Hemmnisse ab, damit du dich entfalten kannst. Du bist frei. Frei und flexibel.

So lautete die Devise des Kapitalismus zwischen dem Ende der Ideologie als Gesellschaftsbasis — „wir, der freie Westen und die da drüben“ — und der Steuerung der Gesellschaft durch Angst, wozu die Philanthropen nach 9/11 übergingen.

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Projekte der Unsterblichkeit kosten. Ebenso wichtig: Das verlagerte Geld fehlt da, wo es abgezogen ist. Es fehlt außerhalb des Projekts. Und so ist sichergestellt, dass die, die gerne das Wort führen, gerne Minister, Kanzler oder Abgeordnete spielen und die ihre bübischen Träume nie überwunden haben, über das Kapital nicht verfügen — dagegen wäre freilich nichts einzuwenden —, sondern darauf angewiesen sind, dass ihre Spiele von denen bezahlt sind, die das Geld genommen haben. Das wiederum stellt sicher, dass die, die aus diesem kindischen Narzissmus heraus Regierung und Staat spielen, Teil des Projekts sind, als Wachhunde, Hirten oder wie man sie bezeichnen will. Der Staat — über diese Personen eingebunden — ist also eine Schicht des Projekts „Unsterblichkeit für wenige“, für welches das Geld aus öffentlichen Kassen abgezogen worden ist.

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Dass die Scholzens und Bärbocks und Kurzens und Macrons und Merkels und Spahns und Johnsons (und wie sie alle hießen und heißen und heißen werden) die Instanzen, von denen sie bezahlt werden, befriedigen müssen, um ihre Posten zu halten, ist trivial. Darüber hinaus ist es aber so, dass das abgezogene Kapital in öffentlichen Kassen tatsächlich fehlt — verlotterte Gehsteige, geschlossene öffentliche Schwimmbäder, lottrige Brücken sind Zeugen an der Oberfläche.

Eine weitere Absicherung: Es könnte ja sein, theoretisch immerhin, dass einer aus der „Young Gobal Leaders“-Schmiede (der Begriff „Führer“ scheint nicht verschlissen), mit Zugriff auf die Gewaltinstrumente des Staates, in einem schwachen Augenblick — sei es, um einen Konkurrenten auszustechen — ja doch mal auf die Idee kommen könnte, auf den Widerstand zuzugehen. Daraus aber erwächst sodann jedoch keine Gefahr. Denn soll gegen das Projekt der Unsterblichkeit der wenigen (oder der totalen Macht oder wie man das immer nennen will) angegangen werden, fehlt allein schon das Geld. In dieser Welt nämlich kostet alles, auch Widerstand. Und es erweist sich nun die Weitsicht derer, welche die billionenfache Verlagerung von Kapital um das Jahr 1990 vollzogen haben.

Die Linie von diesem Jahr 1990 bis zum Jahr 2020 ist hinsichtlich totalitären Aufrüstens und systematischer Diffamierung und Zerstörung von demokratischen Gegenbewegungen gut belegt. Auch außerhalb der Katastrophenübungen und Inszenierungen. Als Beispiel mag die strategisch kluge Entschärfung von Occupy Wall Street durch die Gretawelle dienen.

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Wesentlichste Voraussetzung für die einmalige Machtkonzentration ist die systematische Streichung eines Bewusstseins für Macht.

Dieser Nichtexistenz wird über verschiedene Kanäle und Schichten zugearbeitet und dies schon seit Jahrzehnten — über „Bildung“, ebenso über technische Lösungen. Wer heute das sich jeder Anschaulichkeit entziehende Machtfeld um IT, Pharma, Rüstung, Medien und Finanzen fassbar machen möchte, prallt auf Tausende von institutionalisierten Körperschaften, die ineinander verzahnt sind: Stiftungen, Allianzen, Foren, Thinktanks, NGOs, irgendwelche Programme, universitäre Institute und deren Abkürzungen.

Die Verlagerung von Macht in ein dschungelmäßiges Oberflächendurcheinander hat System. Für die Massen sind die Bezüge und die Verflechtungen längst nicht mehr nachvollziehbar. Beharrliche Recherchearbeit zeigt dabei indes: In all diesen Körperschaften tauchen stets die gleichen Personen auf. Und dieser Personenkreis ist im Verhältnis zur Macht, welche sich hinter den Körperschaften türmt, im Grunde klein. So sah man an den Tischen, an denen die verschiedenen Pandemievorbereitungen vorangetrieben wurden, von Dark Winter bis Event 201 immer wieder die gleichen sitzen, aus denselben Konzernen und Körperschaften. Von Gavi oder der DARPA (7) beispielsweise war fast immer jemand dabei, mindestens indirekt.

In der Tat handelt es sich um einen beschränkten Personenkreis, dessen Macht aufgefächert in tausend Allianzen und Institutionen und Verbindungen und Programmen und Konferenzen und Abkürzungen nicht fassbar wird. Dass diese Macht und ihre Handlungen stets vom gleichen Kapital gespeist sind, ist nur über aufwendige Rekonstruktion transparent zu machen, eine Arbeit, die in den Leitmedien systematisch ausbleibt. Und selbst wenn punktuell einmal etwas transparent wird, so garantiert die Vielzahl an Unternehmungen, garantiert die Aufsplitterung, dass eine solche Erkenntnis kaum Bestand haben kann.

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Die Kernschicht des ganzen Unternehmens Corona stellt die Digitalisierung dar. Sie ist das Mittel, die Schafherde zu steuern. In unablässigen Schritten — einloggen, registrieren, anmelden, googeln, Navi einschalten, Applikationen laden, von Whatsapp und Alexa gar nicht zu reden — schreibt sich jede und jeder in einem fort selbst ins Lager ein. Dabei wird jeder Schritt sogleich von einem nächsten gelöscht, Bewusstsein für irgendetwas entsteht nicht, stattdessen das ständige Verlangen nach schnellen Ergebnissen, nach Bequemlichkeit, Verfügbarkeit.

Wenn ich von Lager spreche und Lager meine, so spreche ich nicht von Auschwitz und keiner Vernichtungsanstalt hinter Birken. Es ist die Digitalisierung, welche aufgefächert in Milliarden und Billionen Klicks die Autonomie aus dem menschlichen Handeln löscht und verlagert. Stets zugunsten der Konzerne, in die man sich mit jedem Registrieren, Einloggen, mit jeder Anwendung einschreibt. Algorithmen liefern die Welt fertig. Solch ein Lager tut nicht weh. Lange tut es nicht weh. Und wenn es wehtut, ist das Bewusstsein schon weg.

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Bietet eine Ordnung Schutz und Sicherheit, verspricht sie bequemes Leben, organisiert sie Spaß, so bleibt die Abschlachtordnung unerkannt.

Die Verheerung des Lagers ist allen drei Komponenten — Schutz, Bequemlichkeit, Spaß — eingeschrieben und wer bereits in den Sechzigerjahren Werbung zu lesen imstande gewesen wäre, der hätte erkannt, was im Windschatten der Bequemlichkeit errichtet wird. Aber lange, zu lange haben wir über Werbung und deren „Bescheuerung“ einfach nur gelacht. Und als in den Achtzigern, verschärft in den Neunzigern — freiheitliche Tendenzen der Siebziger korrigierend — zum Kinderschutz mit dem Schwerpunkt Schutz vor sexuellem Missbrauch ausgeholt wurde, so war mir sofort klar, was da in Wirklichkeit vor sich ging: Die Autonomie der Kinder und der Jugendlichen wurde nicht gestärkt, sondern komplett gestrichen. Die fortwährende Kriminalisierung und Normierung sexuellen Verhaltens — Staatsanwälte tauchten in der Folge beim Doktorspiel von Sechsjährigen auf — erreichte schnell inquisitorische Züge, und wer lesen konnte, musste bald begreifen: Hier geht es der Biologie schlechthin an den Kragen. Insofern zeigte bei der Kriminalisierung der Lust der Transhumanismus erstmals seine Fratze.

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Indes, wer sein Lager als Projekt des Schutzes und der Sicherheit verkauft, darf damit rechnen, dass die Insassen „freiwillig“ eintreten. Und wer dabei Bequemlichkeit verspricht und Spaß dazu, der verstärkt die Wirkung abermals. Das sind anthropologische Konstanten, die auch ohne nanodigitaler Technologie greifen, mit dieser allerdings potenziert. Vielleicht muss man ein Romantiker sein, um zu begreifen, dass Bespaßung nichts anderes bedeutet als die Ablenkung von Mord, Bequemlichkeit Sinnleere und Schutz nicht anderes ist als radikales Diktat. Gerade was Letzteres betrifft, stecken viele Corona-Widerstandskreise tief in den Mustern mit drin. Die Ermächtigungsmissionare und -apologeten rund um einen Lauterbach vollziehen im eigenen Verständnis genau das, was auch die Hitlerideologie ausgezeichnet hatte: Sie schützen die Gesunden vor dem Kranken. Und mehr noch: Sie schützen die Schwachen.

Schutz ist nicht nur Diktat, es ist das teuflischste Diktat. Denn gegen Schutz ist kaum anzukommen. Und ein Kind, das sich dagegen auflehnt, kann kaum mit Solidarität rechnen. Für die Überwindung des lange vorbereiteten und mit Corona über die Welt hereingebrochenen Totalitarismus braucht es deshalb ein neues Verständnis von Schutz und Sicherheit — und damit von Leben. Eines, das ohne Institutionen und so ohne institutionalisierte Gewalt auskommt.

Auf- und Einbrechen ohne Teil zu werden

Patente auf die Corona-Gentherapie wurden lange vor Corona angemeldet, Testkits bereits 2017 mit dem Produktcode 300215 durch die Weltbank vertrieben (8). Gewinne waren angelegt. Auch die BioNTech-Leute wussten Dinge zu Zeitpunkten, als das Gewusste in der Wirklichkeit noch gar nicht vorlag. Man kann hier endlos fortfahren, ich stelle stattdessen heraus:

Es gibt kriminelle Schichten: Logistik, Einflussnahmen, Absprachen, Kapitalverschiebungen. Das Ganze wäre in zig Bereiche aufzufächern. Die Handelnden gehören zur Elite und/oder fungieren als ausführendes Personal. Die alle aus dem Verkehr zu ziehen, würde augenblicklich Linderung verschaffen, und einigen mag das reichen. An der grundsätzlichen Bewegung aber ändert das nichts. Denn die Verlagerungen sind gegengetragen von denen, die nicht Elite und direkt auch keine Zulieferer und Ausführende sind, sondern die in dieser finalen Phase am Ende zu Beseitigenden beziehungsweise nanotechnisch-digital zu Überschreibenden. Die Stützen dieses „Gegentragens“ einzureißen, das ist das Erste, was zu tun wäre.

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Beim Aufbrechen der Verlagerungen sind Arbeiten wie die von Astrid Stuckelberger (Korruption in Weltgesundheitsorganisation WHO und Pharma, 9), die in einer Fußnote bereits erwähnte Catherine Austin Fitts (Finanztransaktionen), die der ehemaligen IBM-Projektleiterin Birgit Naujeck (IT, Überwachung, Pharma, 10) oder etwa auch die des Arztes Heiko Schöning, der in seinem Buch „Game Over“ (11) die kriminellen Linien von den Anthrax-Anschlägen bis Corona fokussiert auf Personen aufdeckt, von Bedeutung. Unzählige mehr wären zu nennen. Der Nachvollzug von personellen beziehungsweise finanziellen Verbindungen und konkreten Handlungen in den Bereichen WHO/Pharma, IT, globale Finanzströme und Militär ist entscheidend für ein Modell, das der Wirklichkeit, in der wir leben, nahe kommt. Um solche Offenlegungen nicht alsbald dem Wuchern des Systems auszuliefern, gilt es, die hierbei herausgestellten Verflechtungen auf Machtstrukturen beziehungsweise Kapital abzubilden.

Hierfür wiederum sind politologisch-holistische Analysen wie die bereits erwähnte von Kees van der Pijl oder aber eine philosophisch-erkenntnistheoretische Einordnung der Verlagerung vor dem Hintergrund anthropologischer, ideologischer, soziokultureller und eben geistesgeschichtlicher Linien, wie sie ein Gorgio Agamben anstrebt, entscheidend. Sie betten eine auf Personen zielende Dekonstruktion etwa eines Heiko Schöning in den Kontext ein, in den diese unbedingt gehört: in die De-konstruktion des Kapitalismus qua Ideologie einer Abschlachtordnung schlechthin. Die Wendung auf Personen in diesem Sinne legt Strukturen frei. Wesentlich ist, dass diese notwendige kriminalistische Arbeit und die Resultate, die aus ihr hervorgehen, nicht als Erklärung für das Ganze begriffen werden. Wäre dem so, wäre die sedierende Wirkung vorgezeichnet.

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Der aufklärerische Wert von Dekonstruktionen, die kriminelles Handeln auf Personenebene herausstellen, besteht nur bedingt darin, einzelnen Personen kriminelles und in dieser finalen Coronafigur massenmörderisches Handeln nachzuweisen. Der eigentliche aufklärerische Gehalt ergibt sich daraus, dass diese Dekonstruktionen einem abstrakten Muster eine Anschaulichkeit verleihen und dadurch das Muster (wieder) in den Bereich des Denk- und Begreifbaren überführen. Denkbar wird die Erkenntnis: Konzerne, Institutionen und andere Körperschaften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik begehen über „verdienstvolle“ Personalien, über Minister, Kanzler, Präsidenten, Vorsitzende, über Experten et cetera Verbrechen. Nochmals geschärft:

Es gibt Macht. Und diese Macht ist kriminell. Sie sitzt in Konzernen und Regierungen. In diesem Sinne sind De-konstruktionen auf der personellen Ebene strukturelle Beiträge. Sie ermöglichen es den Opfern, die das System gegenstützen, in dem sie als Opfer auserkoren sind, zu erkennen, dass Regieren, dass Politik ein Euphemismus für gezieltes Töten ist.

In diesem Sinne sind De-konstruktionen, die auf Personen zielen, wesentlich strukturell, und es ist diese strukturelle Dimension, die es verhindert, dass einfach bloß Bösewichte zutage befördert werden, welche die Empörung auf sich ziehen, währenddessen leicht versetzt daneben mit der Zerstörung fortgefahren werden kann. In Kombinationen mit holistischen Ansätzen, die die umgekehrte Erkenntnisrichtung einschlagen und vom Ganzen ausgehen, tragen sie bei zur Erkenntnis, dass in diesem System, das mit Corona in eine ultimative Phase getreten ist, Macht und Massenmord gelten und nichts anderes. Das denken zu können, ist Bedingung dafür, aus dem Lager auszutreten, mit dem wir andernfalls verknüpft bleiben, und zwar in einer Doppelrolle: als Opfer und Täter zugleich.

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Die Digitalisierung ist das weltweite Lager. „Auschwitz“ steht — technologisch rundum erneuert. Und ich bin der Eduard Schulte von heute und bringe die Nachricht und wie damals sagt man: Übertrieben, kann gar nicht sein, ein Spinner. Spinner kann es treffen.

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Die Tatsache, dass unsere Beteiligung am Lager über die smarten Geräte bis in feinste Schichten unserer Physiologie gediehen ist, macht ein Heraustreten, eine Distanzierung schwierig. Die Digitalisierung ist unser Holocaust und dagegen vorzugehen bedeutet: gegen uns selber vorgehen, weil die digitale Denk- und Urteilsweise von uns Besitz genommen hat. Ohne umfassende Kritik an der Technologie qua Technologie und qua Selbstkritik wird sich eine neue Richtung, die sich von der Abschlachtordnung abtrennt, nicht ergeben. Und diese Kritik müsste sehr bald an Fahrt gewinnen, ehe das menschliche Bewusstsein irreversibel auf die Seite der Geräte fällt und dort erlischt.

Ein Bild

Peter Stoeveken hat mir eine kurze Filmsequenz aus Wellington zugesandt, Polizisten „behandeln“ einen nackten Menschen anlässlich einer Demonstration gegen die Corona-Politik. Ich lese es als Bild, ich lese es allegorisch. Gewissermaßen ist es das Gegenemblem zum barocken „Memento mori“. Was die Polizisten zu glätten versuchen, ist der nackte Körper, die Biologie.

Die Sequenz macht weiter deutlich: Die Polizisten treffen keine Entscheide. Ihre Handlungen entspringen automatisierten Prozessen. Man sieht Roboter, die auf etwas ihnen Wesensfremdes, einen Körper zugreifen. Und diese Behandlung verdeutlicht, welchen Status der Mensch im Rahmen dieser „demokratisch-westlichen“ Lagerordnung innehat: Ware, die nach einem bestimmten Code abgefertigt wird. Der Gewalt ist keinerlei Lust eingeschrieben. Zwischen der Ästhetik des nackten Körpers und erst recht zwischen seiner Zerbrechlichkeit und dem Tun der Apparate klafft vielmehr eine Kluft, die nicht mehr überbrückbar ist. Es sind physisch herausgestülpte algorithmische Prozesse, die in der Behandlung einer Ware ihre codierte Bestimmung finden. Der Weg zurück zur Bergpredigt ist versperrt — für immer.

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Die Sequenz macht Sinn im Rahmen eines Lagerausschnitts, nicht im Rahmen von Konzerngewinnen.

Spiel mir das Lied vom Leben

Was heißt das für eine Konzeption, die den Weg hin zum Untod als ewiges Gerät nicht mitgehen möchte, den Weg ins Lager? Es heißt, den echten Tod ins Leben zurückzurufen, den Abschied zu lernen, die Trauer erneut und den Fortschritt zu überwinden. Dahin ist es eine Strecke. Eine Strecke, die Nietzsche den Menschen nicht zugetraut hat.

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Es ist doch nur ein QR-Code! So der erstaunte Kommentar eines Menschen, als er liest, wie dieser Code das Ende der Würde sein soll — der Stempel des Lagers. Ein gescheiter Mensch, einer, der Philosophie studiert hat. Ich schaue ihn an und sag: „Spiel mir das Lied vom Tod. Vielleicht belassen wir den Titel.“


Quellen und Anmerkungen:
(1) Das Buch des niederländischen Politikwissenschaftlers wurde auf Rubikon besprochen, Es ist unter anderen hier zu bestellen.
(2) Der Text stammt von Wolf Wetzel, führt den Titel „Von Giorgio Agamben über Karl Heinz Roth bis zu verlockenden Endzeitstimmungen“ und ist auf den NachDenkSeiten erschienen.
(3) Auf Rubikon wurden zahlreiche kürzere Texte des Philosophen zum Coronageschehen übersetzt. Wer Italienisch spricht, dem sei Agambens Blog Quodlibet empfohlen.
(4) In Filmen wie „Amarcord“ (1973) und „E la nave va“ (1983) werden solche Illusionsdekonstruktionen wunderbar anschaulich.
(5) Auch Rainer Mausfeld, einer der herausragenden Machtkritiker Deutschlands vor Corona, seit Corona auf Tauchstation, ist ein Beispiel für linke Theoretiker, die den Fokus auf Macht in Form von Personen nur als Personalisierung zu denken vermögen und durch diese Haltung der Machtverschleierung zudienen.
(6) Vergleiche die eindrückliche Rede von Vera Sharav: Never again is now.
(7) Catherine Austin Fitts, ehemalige Investmentbankerin, Managerin und Staatsbeamtin, Mitglied des Kabinetts von Georg Bush senior (als stellvertretende Wohnungsbauministerin) gibt unter anderem in diesem Interview Zeugnis von diesen Vorgängen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich auch ideologisch mit dem, was sie als „Technokratur“ bezeichnet und was, als Bewegung in Perspektive genommen, mit meinem Begriff der „Verlagerung der Welt“ übereinstimmt. So zeigt dieses schriftlich fixierte Interview mit Patrick Wood auf, wie der totalitäre Prozess als „sustainable development“ über die Gesellschaft ausgekippt wurde.
(8) Gavi = Global Alliance for Vaccines and Immunisation, gegründet anlässlich des WEF im Jahr 2000 in Davos federführend von Bill Gates (auf Wikipedia wird dies naturgemäß stark verschleiert); DARPA = Defense Advanced Research Projects Agency, konkret: ein Bio-Waffenprogramm des US-Verteidigungsministeriums.
(9) Siehe Birgit Naujeck. Naujeck schreibt: „Es wurden Testkits und andere Hilfsmittel für ein Virus entwickelt, hergestellt und an die Länder verteilt; für ein Virus, das es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gab. Die paranormalen Fähigkeiten der Weltbank, die Zukunft vorherzusagen, fielen auf, als n-Cov die Bezeichnung Covid-19 erhielt. Die offiziellen Seiten der Weltbank sind entsprechend geändert worden: Alles, was auf Covid-19 in den Jahren 2017 und folgende hinwies, wurde umgeschrieben. Denn erst am 11. Februar 2020 wurde durch die WHO der offizielle Name der neuartigen Krankheit eingeführt: nämlich Covid-19.“
(10) Die Schweizer Wissenschaftlerin Astrid Stuckelberger stellt in verschiedenen Beiträgen die kriminellen Machenschaften und globale Korruptionsstrukturen bei WHO und Pharma heraus, zum Beispiel hier, weitere Filme und Quellen hier oder auch auf ihrer Website.
(11) Birgit Naujeck ist dabei, die Verbindungen von IT/Digitalkonzernen mit Überwachungsprogrammen und Pharma freizulegen. Die bisherigen vier Artikel auf Rubikon finden sich hier.
(12) Heiko Schöning, Game Over, Blue Tiger Media 2021, hier zu bestellen.