Die unterschätzte Rolle der Frauen
Das „Feld der Ehre“ ist ein Schlachtfeld, auf dem Tag und Nacht getötet wird — Frauen besitzen das Potenzial, dieses Blutbad zu beenden.
Wenn uns das Schicksal jener Mitmenschen bewusst wird, die in Kriegsgebieten leben müssen, die unter quälendem Hunger (1) oder dem todbringenden COVID-„Killer-Vaccine“ (Chossudovsky) leiden, dann denken wir vor allem an unbedeutende, gewalttätige und sittenlose Politiker, die die Bürgerinnen und Bürger im Namen ihrer Auftraggeber schamlos belügen und betrügen. Wenn uns die Angst vor einem möglichen Dritten Weltkrieg überfällt, denken wir vor allem an die unzähligen Männer, die auf Anordnung korrupter Politiker ihre Geliebte und ihre Kinder verlassen und fern der Heimat auf dem sogenannten Feld der Ehre, diesem „Schlachtfeld ohne Ehre“, getötet — oder vielmehr abgeschlachtet — werden. Nur selten denken wir im Hinblick auf einen möglichen Weltkrieg an die Rolle der Ehefrauen und Mütter der betroffenen Soldaten. Wenn es diesen Frauen gedanklich und emotional gelingen würde, den Betrug zu durchschauen, wenn sie auf die schwarze Armbinde, die während der letzten Weltkriege noch in „in stolzer Trauer“ getragen wurde, verzichten würden, sähe die Welt ganz anders aus.
Auch in der Literatur finden sich keine Namen von Frauen, die das Kriegsschicksal der Welt maßgeblich beeinflusst hätten. Ein Artikel in der deutschen Tageszeitung Welt zur US-amerikanischen Militärgeschichte mit dem Titel „Frauen im Krieg — sie töten nicht, sie lassen töten“, weil sie nie das friedfertige Geschlecht gewesen seien, entspricht nicht der Wahrheit (2).
Die Rolle der Frauen ist von großer Bedeutung. So haben sie bei der frühkindlichen Erziehung, die für die Bildung des menschlichen Charakters sowie die Einstellung zum Leben und zur Gesellschaftsordnung von großer Bedeutung ist, ein entscheidendes Wort mitzureden. Gelänge es den Müttern, sich als Freundin dem Seelenleben des Kindes anzupassen und auf eine autoritäre und streng religiöse Erziehung zum absoluten Gehorsam zu verzichten, bliebe ihren Kindern, vor allem ihren Söhnen, und der Welt viel Unglück erspart, wie das Beispiel des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß zeigt (3).
Hat die Männerwelt die Rolle der Frauen im Weltgeschehen bis heute unterschätzt? In einer vorwiegend von Männern dominierten Gesellschaft kein Wunder. Doch diese bedauerliche Fehleinschätzung lässt sich ändern, wenn die persönliche Bereitschaft und der politische Wille dieser „Männerwelt“ vorhanden sind.
Die Rolle der Erziehung und Aufklärung
Nach den Erkenntnissen der Tiefenpsychologie leisten die Achtung der Mutter und des Vaters vor der kindlichen Persönlichkeit und ihre freundschaftliche Zuwendung einen wertvollen Beitrag zur Schaffung eines menschenwürdigen Lebens und zum Aufbau einer humanen Gesellschaftsordnung.
Da so ein Leben in den Köpfen und Herzen der Menschen vorbereitet wird, handeln auch die Söhne und Ehemänner morgen so, wie sie heute denken. Deshalb ist ihre Aufklärung von großer Bedeutung. Sinn der aufklärerischen Bemühungen ist die Reinigung ihres Bewusstseins von individuellen und kollektiven Vorurteilen, dem ideologischen Hintergrund der Menschheitskatastrophen. In einer Zeit, in der die Bedrohung durch die Atombombe die Selbstvernichtung der Menschheit als möglich erscheinen lässt, sind wir mehr denn je auf Menschen unseres Vertrauens angewiesen, die uns sagen, was Wahrheit und was Lüge ist.
Wichtiger noch als die Aufklärung ist das Problem der Erziehung. Die tiefenpsychologische Forschung hat deren ungeheurere Tragweite deutlich gemacht. Deshalb können psychologische Erziehungsmethoden, die auf das autoritäre Prinzip, auf Gewaltanwendung sowie auf unangebrachte Verzärtelung verzichten, und Erzieher, die sich mit wahrem Verständnis dem kindlichen Seelenleben anpassen, Söhne und Töchter heranbilden, die gegen die Verstrickungen des Machtwahns gefeit sind und keine Untertanen-Mentalität mehr besitzen. Männer mit dieser frühkindlichen Erziehung werden ihre Liebe, ihre Kinder und ihre Mütter nicht mehr verlassen, um Menschen einer anderen Nation zu töten oder sich selbst umbringen zu lassen.
Welche Mutter oder Ehefrau, die sich dessen bewusst ist, wird dann noch ihrem eigenen Gehorsamsreflex folgen und den bereitstehenden Sohn oder Ehemann ohne entschiedenen Einspruch auf dieses Schlachtfeld der Unehre ziehen lassen? Sie wird es auch dann nicht tun, wenn der Pfarrer die Waffen des Krieges segnet, die die anderen jenseits der Grenze, die auch Christen sind, erschlagen.
Diese Frauen werden den Mut aufbringen, ihre Männer davon zu überzeugen, dass das sogenannte Feld der Ehre in Wirklichkeit die Hölle auf Erden ist.
Erziehung zu absolutem Gehorsam widerspricht menschlicher Natur und kann zum Töten auf Befehl führen
Die handschriftlichen Aufzeichnungen des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß sind ein anschauliches Beispiel für den Zusammenhang zwischen den Kindheitserlebnissen mit Vater und Mutter und der späteren Reaktionsweise des Erwachsenen. Sie ermöglichen dem Leser einen Blick in die Abgründe menschlichen Verhaltens, das sich im Verlaufe der Kindheitsjahre entwickelt hat (4).
Höß erinnert sich in seinen Aufzeichnungen daran, dass er von seinem Vater nach strengen militärischen Grundsätzen erzogen wurde, die ihm in „Fleisch und Blut“ übergegangen sind. Die Atmosphäre im Elternhaus empfand er als tief religiös.
Nach Erkenntnissen der wissenschaftlichen Psychologie verunmöglicht eine solche Erziehung dem Kind echte Elternliebe und die Entwicklung von Vertrauen zum Mitmenschen. Es kapselt sich innerlich ab und bleibt mit seinen Sorgen allein. So brachte auch Höß keine echte Elternliebe auf und lehnte schon in frühester Jugend zum Bedauern seiner Mutter jeden Zärtlichkeitsbeweis ab. Seine zwei älteren Schwestern beschreibt er dagegen als sehr anschmiegsam und stets um die Mutter.
Da wir Menschen als Erwachsene nur das zur Verfügung haben, was wir von unseren Erziehungspersonen und der Kultur, in der wir leben, mitbekommen haben, waren das bei Höß religiöse und soldatische Tugenden wie blinder Gehorsam, Pflichterfüllung und das Nichthinterfragen von höheren Anforderungen. Als Lagerkommandant sei er beseelt gewesen von roboterhafter Pflichterfüllung, schreckte vor keinem Befehl zurück, blieb dabei aber persönlich anständig. Die Liquidierung Hunderttausender Menschen beziehungsweise die Ausmerzung „rassisch-biologischer Fremdkörper und Volksschädlinge“ war für ihn deshalb ein Dienst für Volk und Vaterland.
Diese Erziehung zu absolutem Gehorsam widerspricht der Natur des Menschen und kann durch psychologische Erziehungsmethoden verhindert werden. So können Mütter ihren Söhnen von Anfang an als Freundin zur Seite stehen und ihnen Werte vermitteln, die unserem Heute entsprechen und die auch im Erwachsenenalter noch Gültigkeit haben.
Gelingt es ihnen, sich gegenüber autoritäreren Vätern durchzusetzen, wird das sehr positive Auswirkungen haben.
Lebenslange Trauer wegen gefallenem Sohn
Abschließend eine persönliche Erfahrung des Autors.
Da er seine Großmutter, eine Schneidermeisterin, sehr schätzte, gefühlsmäßig stark auf sie ausgerichtet war und er als Junge viel Zeit im Bauernhaus der Großeltern verbrachte, erlebte er als Enkel, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, die Gefühlslage der Großmutter sehr intensiv.
Ihr zweitgeborener Sohn Rudolf wurde gegen Ende des deutschen Russland-Feldzuges lange Zeit als vermisst, doch schließlich als verwundet und gefallen gemeldet. Nach Auskunft der Großmutter sei er hochsensibel, körperlich schwach und sehr musikalisch gewesen. Vom Zeitpunkt der Todesnachricht an litt die Großmutter bis zu ihrem Lebensende sehr stark unter dem Verlust dieses geliebten Sohnes. Trotzdem verurteilte sie den Feldzug Hitlers gegen das Nachbarland als Ursache für ihr schmerzliches Leid nicht.
Was der Autor erst nach vielen Jahren erfuhr, war die Tatsache, dass der erste Enkel, der nach diesem Krieg geboren wurde, den Vornamen ihres ehemaligen Sohnes bekam.
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.jungewelt.de/artikel/454625.globale-kise-milliarden-menschen-von-hunger-bedroht.html
(2) https://www.welt.de/geschichte/article113179003/frauen-im-Krieg-sie-toeten-nicht-sie-lassen-toeten.html
(3) Broszat, Martin (Herausgeber): Kommandant in Auschwitz. Autobiografische Aufzeichnungen des Rudolf Höß, München 1963
(4) Am angegebenen Ort