Die Unsichtbaren

Im Manova-Exklusivgespräch macht der Publizist und Autor Roberto De Lapuente darauf aufmerksam, dass die Belange der Arbeiterklasse, der er selbst entstammt, in Medien und Kultur nicht vorkommen.

Die Linke ist nicht mehr das, was sie mal war. Die Arbeiterklasse auch nicht. Soziale Gerechtigkeit ist allenfalls ein Diskussionsthema für Intellektuelle, während wir alle als Rädchen im neoliberalen System der Ausbeutung mitwirken. Wer zählt heutzutage zur Arbeiterklasse? Wer sieht sich selbst so? Wie viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen gerade Menschen, die sich als links und kritisch sehen, denjenigen, die in der Dienstleistungsgesellschaft unsichtbar werden? Manova-Redakteurin Elisa Gratias diskutiert mit Roberto De Lapuente über Möglichkeiten, sozialen Zusammenhalt zu fördern.

Der Marxismus ist eine Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, welche das Kollektiv beziehungsweise den Zusammenhalt in der Gesellschaft in den Vordergrund stellt. Nach einem Umsturz der alten Gesellschaft sollte es zu einer klassenlosen Gesellschaft kommen.

Heute scheint es, als sei die verarmte Arbeiterschicht verschwunden. Die Fabriken sind moderner, Roboter übernehmen viele Arbeiten, und in manchen Unternehmen werden Fließbandarbeiter sogar gut bezahlt.

Dafür gibt es inzwischen schlecht bezahlte Essenslieferanten und Paketboten, Pflegekräfte in Krankenhäusern und Seniorenheimen, Kassierer in Supermärkten und Discountern — Menschen, deren Dienstleistungen die meisten von uns jeden Tag nutzen.

Deshalb möchte Roberto De Lapuente mit Leuten sprechen, die normale Jobs machen, und der anonymisierten Masse die Möglichkeit geben, von sich und ihren Belangen und Sorgen zu erzählen. Dafür startet er demnächst eine neue Podcast-Kolumne namens „Working Class: Zero“ auf Manova. Er lädt redefreudige und podcastwillige Werktätige ein, sich unter der E-Mail-Adresse neulandrebellen@gmail.com bei ihm zu melden. Quellenschutz und Anonymisierung sind selbstverständlich garantiert.


Elisa Gratias im Gespräch mit Roberto De Lapuente


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