Die Überwindung der Spaltung
Die Bürger Deutschlands konnten von den Medien nur deshalb gegeneinander aufgehetzt werden, weil sie Persönlichkeitsanteile in sich abgespalten hatten.
Am 17. Oktober 2023 fand in Neubrandenburg ein Gesprächsabend mit dem Autor und Wildnispädagogen Bastian Barucker statt. Eingeladen hatte das dort aktive Demokratiebüro der Partei „dieBasis“. Das Thema des Vortrages und des darauf folgenden Austauschs im „Fishbowl-Format“ war die Frage nach Wegen, um die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden.
Barucker, der seit elf Jahren Menschen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung mit Gefühls- und Körperarbeit begleitet, erörtert zu Anfang seines Vortrages, inwiefern Spaltung ein Herrschaftswerkzeug ist, und wie dieses auf die Bevölkerung angewandt wird.
Als Beispiele dafür, wie diese gesellschaftliche Spaltung erzeugt wird, nennt er Medien, deren Propaganda und die sich ausbreitende kognitive Kriegsführung. Ein Augenmerk legt er dabei auch auf die Verflechtung der Medienlandschaft mit elitären oder NATO-freundlichen Netzwerken.
Im weiteren Teil des Abends widmet sich der Vortragende dem Empfänger der beschriebenen Spaltambitionen. Dabei handelt es sich seiner Meinung nach um eine hoch traumatisierte, stark erschöpfte und normopathische Gesellschaft. Die in ihr lebenden Individuen haben aufgrund frühkindlicher Prägungen eigene Anteile abgespalten. Dadurch sind sich viele Menschen ihrer eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche nicht bewusst und haben Ohnmacht erlernt. Sie seien daher ideale „Ansprechpartner“ für Herrschaftstechniken, zum Beispiel der gewollten gesellschaftlichen Spaltung.
Barucker erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen in dem Bestreben, Spaltung zu überwinden. Dazu zählen unter anderem Redekreise mit Klimaaktivisten und Corona-Redekreise, in denen sehr unterschiedliche Ansichten geäußert wurden. Immer haben diese Dialogformate zu mehr Verständnis, Verbundenheit und Klarheit geführt. Auch erläutert Barucker, wie diese Redekreise strukturiert sind, um Spaltung zu überwinden und respektvollen Austausch zu ermöglichen.
Aufgrund seiner körperpsychotherapeutischen Erfahrung ist Barucker der Meinung, dass es für einen inneren Wandel primär Persönlichkeitsentwicklung und die Bereitschaft, die eigene Abgespaltenheit anzuerkennen und zu integrieren, braucht.
Auf Basis dieser Selbsterkenntnis können lokale Dialogangebote, neue Medienformate, Feste und Feiern, Musik und Medienkompetenz entstehen, um die Menschen wieder zusammenzubringen. Der Fokus auf das, was Menschen verbindet, kann ein hilfreicher Begleiter in zukünftigen Initiativen, Nachbarschaften und Gemeinschaften sein.
Der Abend endete mit einem gemeinschaftlichen Austausch, in dem jeder und jede zu Wort kommen konnte und so eine bereichernde Debatte auf Augenhöhe stattfand.