Die Reichen, die Armen und die Guten

Jene Kräfte, die global am meisten Macht besitzen, sind auch einflussreich genug, um diese Macht zu verschleiern — mithilfe spaltender Propaganda.

Wer hat die größte Macht im Land? Schaut man sich die politischen Agenden an, die die Medien uns geballt präsentieren, so könnte man meinen: Es sind „Transmenschen“, Flüchtlinge, Menschen dunkler Hautfarbe und andere Minderheiten. Um sie scheint sich alles zu drehen. Permanent wird uns gesagt, wir müssten auf diese Gruppierungen Rücksicht nehmen — und wehe, wenn nicht ... Bei genauerem Nachdenken kommt man aber schnell zu dem Schluss: So mächtig können diese Minderheiten gar nicht sein. Also müssen hinter ihren Interessen die Absichten einer weiteren, wirklich mächtigen Gruppe stehen, die im Verborgenen agiert: Superreiche. Diese fürchten nichts mehr als einen Aufstand der entrechteten, ausgeplünderten Bevölkerungsmehrheit. Nur deshalb konnten bisher die 99 Prozent ihre Interessen nicht gegen das eine Prozent durchsetzen, weil Erstere tief gespalten sind. Weil sie gespalten wurden. Die Energie der Unterprivilegierten wird so auf Nebenschauplätze gelenkt, Systemopfer werden gegeneinander aufgehetzt: Links gegen Rechts, Schwarz gegen Weiß, Homo gegen Hetero, Trans gegen Cis ... Diese Dynamik zu durchschauen ist der Anfang einer wirkungsvollen Gegenwehr.

Die Schere zwischen arm und superreich öffnet sich immer weiter. Manche glauben, das liege am bösen Kapitalismus. Doch das ist falsch. Es liegt an denjenigen, die das Geld produzieren. Die Grafik zeigt es unmissverständlich: Die unvorstellbare Menge an neu erzeugtem Geld kommt nur an der Spitze des Reichtums an. Die Grafik zeigt die Vermögensentwicklung der oberen 0,1 Prozent und die der unteren 50 Prozent in den USA, verglichen mit der Erzeugung von US-Dollars:

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Weshalb wehren sich die anderen 90 Prozent oder 95 Prozent nicht dagegen? Ganz einfach: weil sie extrem gespalten sind und sich auf alle möglichen Nebenkriegsschauplätze führen lassen. Von wem? Natürlich von denjenigen, die die Macht dazu haben.

Mächtig ist derjenige, der Weltereignisse herbeiführen kann wie Kriege, Sanktionen, Lockdowns, Hungersnöte und anderes. Aber wirklich mächtig sind diejenigen, die bestimmen können, wie das Volk über diese Ereignisse denkt.

So denken heute sehr viele Menschen, dass das Coronavirus an den vielen Firmenpleiten und psychischen Störungen der Menschen schuld war. Vollkommen falsch. Es war die Corona-Politik, die Panikmache, die Maßnahmen, die von Menschen entschieden worden waren. Viele denken, Russland ist allein schuld an der Katastrophe in der Ukraine. Doch es war die US-Politik, die erst die maximale Provokation aufgebaut hatte. Die allermeisten Menschen wissen ganz sicher, dass am 11. September 2001 zwei Hochhäuser in New York eingestürzt sind. Doch es waren drei.

Wer also die Macht hat, die öffentliche Meinung fast nach Belieben zu lenken, der wird seine Macht auch dazu gebrauchen, jeden Verdacht von sich selbst wegzulenken.

Damit kommen wir zu einer Strategie, die zwar nicht neu ist, denn bereits die Römer kannten sie, doch sie wirkt dank der heutigen Medien besser als je zuvor: teile und herrsche (divide et impera). Teile bedeutet nichts anderes als Spalte! Nämlich die Bevölkerung in verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Meinungen. Das verhindert stets und wirkungsvoll, dass sich die Menschen verbünden und gegen die wahren Verursacher des Schreckens vorgehen. Bis hierher wissen das bereits viele, dennoch sind wir alle, jeder einzelne, Teil von Spaltgruppen.

Der Mechanismus dahinter

Um den Mechanismus zu verstehen, wenden wir uns den stärksten Differenzen zu, die in unserer Gesellschaft eine für jeden spürbare Rolle spielen: Unterprivilegierte, wie Frauen, People of Color, LGBTQ, Migranten und andere Minderheiten, gegen Privilegierte, zum Beispiel „toxische weiße Männer“. Es geht also primär darum, jede erdenkliche Minderheit zu schützen und dieser Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es gibt und gab immer Minderheiten, die es schwerer haben als andere, früher noch viel mehr als heute und in anderen Ländern vielfach sehr extrem. Doch darum geht es hier nicht. Denn wir wollen uns das Prinzip und das Ziel der Spaltung ansehen. Erstaunlicherweise taucht die Spaltung Arme gegen Superreiche aus meiner Sicht nur in wenigen Artikeln auf, jedoch ohne gesellschaftliche Relevanz. Es gibt keinerlei Demos oder Proteste gegen die Finanzherrscher! Eine aktuelle Ausnahme stellten die Bauernproteste dar, die sich gegen die Büttel der Mächtigen richten, die undemokratischen Monsterbürokratien.

Die gut gemeinte Idee, die Benachteiligung von unterprivilegierten Minderheiten abzuschaffen, wurde in ein Vehikel namens „Identitätspolitik“ gegossen. Dahinter steht die These, dass Gruppen aufgrund bestimmter Merkmale systematisch benachteiligt werden. Die wichtigsten Merkmale sind Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderungen. Selbstverständlich gibt es noch mehr Gruppenmerkmale, aber da es um den Mechanismus an sich geht, können wir auf Vollständigkeit verzichten. Und was anscheinend kaum jemandem auffällt: Dieselben Menschen, die für eine absolute Gleichstellung dieser Gruppen kämpfen, erkennen nicht, dass sie dazu jeden Menschen einer oder mehreren Gruppen zuteilen müssen! Also ist nicht jeder Mensch gleich, sondern definiert sich primär durch seine Gruppenzugehörigkeit. Und da es immer unterschiedliche Ethnien, Geschlechter und sexuelle Orientierungen geben wird, kann dieser Kampf per Definition niemals zu Ende kommen.

Die Identitätspolitik behauptet nun, dass all diese Menschen prinzipiell benachteiligt werden, und zwar auf zwei Ebenen: einmal vom System, das von Männern errichtet wurde, und zum zweiten auf persönlicher Ebene, nämlich von allen, die andere diskriminieren, zum Beispiel indem sie sich nicht an vorgegebene Sprachregelungen halten oder bei Bewerbungen schlechter stellen. Nun ist über das Phänomen der „Wokeness“ schon viel geschrieben worden, zum Beispiel hier oder hier, das lassen wir in diesem Artikel beiseite. Denn es stellt sich die große Frage: Weshalb erleben wir all diese Entwicklungen mit solcher Vehemenz und annähernd global? Haben Trans-Personen derart hohe Machtpositionen, dass sie der gesamten Gesellschaft dieses Thema aufzwingen können? Oder syrische Flüchtlinge? Oder unterprivilegierte Frauen in schlecht bezahlten Berufen? Nein, selbstverständlich nicht, denn es handelt sich ja gerade um Minderheitsgruppen mit wenig Macht und Einfluss. Wie kommt es dann, dass ihre Themen derart präsent sind, sodass zum Beispiel ein unbedachter Social Media-Post in diesem Bereich schnell zur persönlichen Vernichtung per Shitstorm führt, zum Beispiel Joanne K. Rowling?

Follow the Money

Wie so oft bei großen Themen lautet der kriminalistische Hinweis: follow the money – folge dem Geld! Und damit kommen wir zurück zum Anfang.

Wovor haben die Machteliten die größte Angst? Es sind zwei Dinge: erstens, dass die Bevölkerung bemerken könnte, dass sie die 99 Prozent sind und damit zahlenmäßig zigfach überlegen. Und zweitens, dass die Superreichen bei einem Aufstand der 99 Prozent ihre Macht verlieren könnten.

Dies ist nicht neu, es war schon zur Zeit der alten Ägypter die Situation, und das hat sich in der machthierarchischen Situation seither wenig verändert. Während aber die Pharaonen mithilfe der Priesterkaste ihren Willen jederzeit als den unumstößlichen Willen der Götter verkünden konnten, wie auch bei den Mayas et cetera, den römischen Gottkaisern, dem Vatikan sowie anderen Religionsorganisationen, und vielen anderen, funktioniert das heute nicht mehr.

Doch unzählige, von Milliardären gegründete und finanzierte Think Tanks waren nicht faul. Sie — quasi die moderne Priesterschaft — erarbeiteten die Grundlagen für die heutigen Herrscher. Es genügen vor allem zwei Strategien, um ihre Macht zu sichern:

  • Das Wort Gottes wird durch den „Konsens der Wissenschaft“ ersetzt.
  • Alle Völker werden auf das Tiefste gespalten, sodass sich die Gesellschaften niemals in großer Zahl verbünden werden.

Zu Punkt 1 kann dieser Artikel empfohlen werden, hier wenden wir uns Punkt 2 zu, der fortwährenden und scheinbar unaufhebbaren Spaltung.

Drei Grundprinzipien

Erstens: Die Positionen der Aktivistengruppen, die eine Spaltung befeuern, müssen so extrem sein, dass es keinen Kompromiss geben kann. Beispiele sind Last Generation, Gender-Sprache, die radikale Feministen- und LGBTQ-Bewegung, die nichts mit Gleichberechtigung zu tun hat, Zero Covid, Carbon Zero (Null CO2) und ähnliches. Jede Gruppe vertritt Positionen, die einen völligen Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft erfordern würden, was faktisch unmöglich ist – jedenfalls wenn man einen Rest von Wohlstand erhalten möchte. Doch eine Debatte auf Inhaltsebene findet nicht statt, es geht ausschließlich um moralische Standpunkte. Alle, die mit ihrem „gesunden Menschenverstand“ an die Sache herangehen, werden sich entrüstet abwenden oder sie werden medial vernichtet: Spaltungsziel erreicht. Damit kommen wir zum zweiten Punkt.

Die extreme Moralisierung.

Die Aktivistengruppen — oder Spaltungsagenten — berufen sich immer und grundsätzlich auf den moralisch höchsten Standpunkt. Deshalb kann eine Diskussion gar nicht stattfinden. Denn was kann man mit jemandem diskutieren, der nicht bereit ist, alles aufzugeben, um das Klima zu retten, der die Gleichstellung (Equality of outcome statt equality of opportunities) in Frage stellt oder ein Problem damit hat, allen Menschen ihre Selbstbestimmung in Form von jährlichen Geschlechtswechseln zu ermöglichen?

Es ist offensichtlich, dass man mit derartigen moralischen Tieffliegern nicht zu diskutieren braucht. Ihnen ist nicht einmal Toleranz entgegenzubringen, denn sie haben ihre Berechtigung für den Dialog durch ihre unmoralische Haltung bereits verwirkt. Hier darf es natürlich keine Gleichberechtigung der Ansichten geben. Ziel erreicht: Spaltung vertieft.

Damit zum dritten Prinzip, der massiven Verankerung der höchstmoralischen Ansprüche in den Köpfen aller Mitglieder der Gesellschaft. Jeder und jede muss wissen, was gut zu finden und was abzulehnen ist. Der Meister der Massenpsychologie, Edward Bernays, schrieb bereits vor über 100 Jahren dazu: Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie. Zu jedem wichtigen Spaltungsbereich gibt es einen durch Politik und Medien klar definierten Haltungs- und Meinungskorridor, in dem sich jeder bewegen darf. Fast jeder kennt das Gefühl, etwas sagen zu wollen, das gegen diese Regel verstößt. Die meisten tun es nur unter ausgewählten Freunden, keinesfalls vor Kollegen oder auf Instagram. Denn die Angst vor Ausgrenzung, Streit oder Gruppenausschluss ist wirksamer als die Androhung einer Geldstrafe. Die Schweigespirale wirkt dank Social Media besser als jemals zuvor. Ziel erreicht: Die Spaltung hat absolut jede und jeden erfasst, unzählige Umfragen der letzten Jahre belegen dies eindrucksvoll.

Denken in Generationen

Selbstverständlich gibt es noch eine Reihe weiterer Mechanismen, doch wir gehen zurück zur Frage: Wie kann es möglich sein, dass die LGBTQ-Community, schlechtbezahlte Frauen oder demonstrierende Schüler eine so große Macht entfalten, dass sie einem Großteil der Gesellschaft vorschreiben können, was man sagen und denken darf? Wie haben sie das nur angestellt, wo sie doch derart unterprivilegiert sind? Woher nehmen sie diese Macht?

Das ist die entscheidende Frage, denn natürlich geht es hier um Macht. Und selbstverständlich ist jedem sofort klar, dass die eben beschriebenen Gruppen extrem wenig eigenen Einfluss besitzen. Wie erreichen sie dann diese enorme soziale Durchschlagskraft? Oder besser:

Wer ist daran interessiert, dass diese Themen eine derart große Wichtigkeit erlangen? Damit schließt sich der Kreis: Es sind genau diejenigen, die alles dafür tun, damit sich keine bedrohliche Mehrheit gegen sie ausbilden kann, also diejenigen an der Spitze der Pyramide.

Die Milliardärs-Dynastien und ihre Einflüsterer, die nicht in vierjährigen Wahlperioden denken, sondern in Generationszyklen. Diejenigen, die das Motiv, die Mittel und die Möglichkeit haben, den Mindset ganzer Bevölkerungsgruppen zu steuern. Und es gelingt. Die Spaltung ist tiefer und mehrschichtiger als jemals zuvor. Oder, wie ein gewisser Multimilliardär, Warren Buffet, einst sagte:

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.

Bittere Erkenntnis

Das Bittere an der Situation ist, dass die allermeisten, die für „Klima“, für Gleichstellung, gegen Rassismus oder für eine der vielen Systemveränderungen kämpfen, zutiefst davon überzeugt sind, etwas Gutes zu tun. Sie glauben sich selbst auf der Seite der Guten, der Kämpfer gegen „rechts“, für mehr Gerechtigkeit, gegen Rassismus et cetera. Sie haben nicht den Hauch einer Ahnung, dass sie das Werk der Machteliten verrichten, die von all dem profitieren. Denn jene wissen ganz genau: Eine Gesellschaft, die sich zutiefst gespalten und entfremdet hat, wird niemals zur Gefahr für ihre Herrschaft.