Die Propagandamaschine

Im Rubikon-Exklusivinterview führt der Initiator des Projekts „Leuchtturm ARD“ Jimmy Gerum aus, wie man öffentlich-rechtlichen Medien den Gehorsam verweigern kann.

Die Möglichkeit, sich unabhängig, ausgewogen und objektiv zu informieren, ist zentraler Bestandteil einer funktionierenden Demokratie. Wenn jedoch die vierte Gewalt, die Medien, ihren Auftrag nicht erfüllt und in Kernfragen irreführend oder unvollständig berichtet, wird der demokratische Prozess der Meinungsbildung behindert. Deshalb ist es gerade in kriegerischen Zeiten wie den jetzigen wichtiger denn je, unabhängige Medienorgane zu haben, die unvoreingenommen und frei von politischem Einfluss über die Geschehnisse berichten. In Deutschland haben wir das Privileg, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu empfangen, der dieser Aufgabe ursprünglich nachkommen sollte. Doch dieser hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem regierungsnahen Staatsmedium entwickelt, das nicht mehr objektiv berichtet. Aus diesem Mangel heraus hat der Filmproduzent Jimmy Gerum eine Initiative unter dem Namen „Leuchtturm ARD“ gegründet, die sich die Reformation des öffentlichen Rundfunks in Deutschland auf die Fahne geschrieben hat.

Seit vielen Jahren ist das Vertrauen in die Medien in Deutschland massiv gesunken; nicht erst seit Corona befinden sich auch die öffentlich-rechtlichen Medien in einer tiefen Vertrauenskrise. Denn bereits vor 2020 wandten sich immer mehr Bürger vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab und informierten sich mittels alternativer Plattformen.

Die Idee eines unabhängigen Journalismus, der die Menschen ausgewogen, objektiv und wertneutral informiert, war einst die Idee, die dem öffentlichen Rundfunk in Deutschland zugrunde lag. Für nur knapp 18 Euro sollte jeder Bürger dieses Privileg genießen. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk zunehmend zum Sprachrohr der Regierungsmeinung entwickelt, was – journalistisch betrachtet – fernab von früher genannten Werten steht.

Wegen der einseitigen Berichterstattung rund um die Corona-Pandemie hat Jimmy Gerum das Projekt „Leuchtturm ARD“ ins Leben gerufen. Aus einer Graswurzelbewegung heraus soll so ein neuer, völlig unabhängiger Rundfunk entstehen.

Damit will er Menschen dazu ermutigen, den Rundfunkbeitrag zu verweigern und so die Vertreter des öffentlichen Rundfunks an den Verhandlungstisch zwingen. Wie dies funktionieren kann und welche Rahmenbedingungen hierfür erfüllt sein müssen, erläutert Jimmy Gerum im Interview mit Rubikon. Dort führt er außerdem aus, wie er sich einen neuen, reformierten Rundfunk vorstellt, der journalistische Werte ernst nimmt und diese in die Tat umsetzt.


Jimmy Gerum im Gespräch mit Flavio von Witzleben