Die Macht der Mehrheit

Wie enorm sich Gruppenzwang auf unser individuelles Verhalten auswirkt, wird in Corona-Zeiten besonders sichtbar.

Der polnisch-amerikanische Gestalt- und Sozialpsychologe Solomon Asch (von 1907 bis 1996) war nicht nur einer der Ersten, die erkannten, welch enorme Bedeutung für uns der erste Eindruck bei der Begegnung mit anderen Menschen hat, er gelangte im Rahmen seiner Studien und Experimente auch zu äußerst interessanten Erkenntnissen in Bezug auf die Frage, wie sehr wir durch Gruppenzwang und Konformitätsdruck konditioniert sind. Da diese Forschungsergebnisse im Hinblick auf die Corona-Inszenierung äußerst aufschlussreich sind, sollen sie im Folgenden kurz referiert werden.

Der Mensch als Herdentier

Bei einem der von Asch durchgeführten Experimente wurden sieben bis neun junge Männer, allesamt Collegestudenten, in einem Raum zu einem „psychologischen Versuch“ zum Thema visuelle Wahrnehmung versammelt. Der Versuchsleiter erklärte ihnen, dass es darum ginge, die Länge von Linien zu vergleichen, und präsentierte den Teilnehmern zwei großformatige weiße Karten. Die eine zeigte lediglich eine vertikale Linie, die Standardlinie, die zweite Karte zeigte drei vertikale Linien unterschiedlicher Länge.

Die Versuchspersonen sollten unter diesen drei Linien jene benennen, die genauso lang ist wie die Standardlinie auf der ersten Karte. Eine dieser drei Linien hatte tatsächlich genau die gleiche Länge, die beiden anderen hingegen zeigten Abweichungen von mehreren Zentimetern. Es wurden zahlreiche Versuchsrunden durchgeführt mit jeweils unterschiedlichen Paaren von Karten.

Bis auf einen Probanden waren alle Teilnehmer im Vorfeld vom Versuchsleiter angewiesen worden, an bestimmten Punkten eine unrichtige Antwort zu geben; für den nicht eingeweihten Teilnehmer gab es dann zwei Möglichkeiten: Er konnte bei seiner Wahrnehmung bleiben und der Mehrheitsmeinung widersprechen oder sich gegen sein eigenes Urteil, gegen das, was er mit eigenen Augen sah, der Meinung der Mehrheit anschließen. Das Experiment führte zu einem verblüffenden Ergebnis: Die 123 ahnungslosen Probanden beugten sich in 36,8 Prozent der Fälle, in denen die übrigen Teilnehmer bewusst eine falsche Antwort gaben, dem Gruppendruck und schlossen sich der Mehrheit an.

Um der Frage nachzugehen, ob der Widerstand des Einzelnen gegen den Gruppendruck vom Ausmaß des Fehlurteils der Mehrheit abhängt, wurde der Längenunterschied zwischen der Standardlinie und den anderen Linien systematisch erhöht. Dabei hoffte man, irgendwann einen Punkt zu erreichen, an dem die Mehrheit so offensichtlich falsch lag, dass jeder Teilnehmer widersprechen und bei seiner eigenen Meinung bleiben würde. Dies gelang den Forschern jedoch nicht: Selbst bei einer Differenz von 18 Zentimetern zwischen den Linien fanden sich immer noch Testpersonen, die sich der Mehrheitsmeinung anschlossen.

Die Mehrheit ist nicht allmächtig

Noch ein weiteres Ergebnis der Versuchsreihe ist hinsichtlich des Corona-Betrugs bedeutsam: Die Experimente ergaben, dass bereits dann, wenn das Urteil des dem Mehrheitsdruck ausgesetzten Versuchsteilnehmers durch nur eine andere Person gestützt wird, die Mehrheit einen Großteil ihrer Macht verliert.

„Der Druck, den sie auf den Probanden mit der korrekten Antwort ausüben konnte, wurde auf ein Viertel reduziert — das heißt, die Versuchspersonen antworteten nur ein Viertel so oft inkorrekt wie unter dem Druck einer einmütigen Mehrheit“ (1).

Dies dürfte einer der Hauptgründe dafür sein, warum das Corona-Kartell mit so drastischen Zensur- und Sozialächtungsmaßnahmen gegen Abweichler vorgeht, insbesondere wenn es sich dabei um Prominente und ausgewiesene Experten handelt.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Georg Brunold (Hg.): Handbuch der Menschenkenntnis. Mutmaßungen aus 2500 Jahren, Berlin, Galiani, 2018, Seite 218.