Die guten Nazis

Im Rubikon-Exklusivinterview erläutert der Publizist und Politologe Hermann Ploppa, wie sehr der ukrainische Staat von nationalsozialistischen Kräften durchsetzt ist und wie diese Tatsache von westlichen Medien relativiert wird.

Im gegenwärtigen Krieg in der Ukraine steht die Frage im Raum, inwiefern nationalsozialistische Gruppierungen Einfluss auf die Regierung und das Militär haben. Von westlicher Seite wird hierzu meist beschwichtigt: Die rechten Kräfte seien marginal und hätten keinen bedeutenden Einfluss auf die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine. Russland hingegen behauptet, dass die Ukraine ein von Nationalsozialisten regiertes Land sei, und verlautbarte deshalb als offizielles Ziel der Intervention eine „Entnazifizierung der Ukraine“. Doch welche Seite hat nun recht? Im Interview mit Rubikon erläutert der Politologe und Publizist Hermann Ploppa die historischen Hintergründe der nationalen Kräfte in der Ukraine und geht auf die Fragen ein, inwiefern dies eine militärische Intervention rechtfertigt.

Wer im gegenwärtigen Krieg in der Ukraine den Leitmedien folgt, kann schnell zu der Auffassung kommen, die russische Behauptung, nationale Gruppierungen hätten Einfluss auf das Geschehen in der Ukraine, sei lediglich russische Propaganda. Die Existenz rechtsradikaler Bataillone, wie beispielsweise das Asow-Regiment, leugnen die Mainstream-Medien zwar nicht, doch sie werden marginalisiert und als Minderheit dargestellt. Auch der Fakt, dass der westliche Putsch auf dem Maidan 2014 überwiegend auf rechte Kräfte zurückzuführen ist, wird außer Acht gelassen. Die sonst so hypersensiblen Medien, die an jeder Ecke Nazis sehen, scheinen in diesem Fall auf dem rechten Auge blind zu sein.

Im Interview erläutert Hermann Ploppa die historischen Dimensionen, wie beispielsweise die Verehrung des Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera und der Organisation Ukrainischer Nationalsozialisten (OUN), die bereits zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland an der Seite Adolf Hitlers gegen die Sowjetunion gekämpft haben. Außerdem führt Ploppa die Machenschaften und Verstrickungen der ukrainischen Regierung aus und betont, dass die Ukraine lediglich der Spielball westlicher Interessen sei und keinerlei Souveränität in ihrem außenpolitischen Handeln besitze.


Hermann Ploppa im Gespräch mit Flavio von Witzleben