Die große Manipulation

Mit Lüge und Täuschung beherrschen die Mächtigen in den USA nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch die Welt — egal, wer Präsident ist.

„Nichts wird sich grundlegend ändern“, so fasst Caitlin Johnstone ihre kürzlich veröffentlichten „Notizen vom Rande der narrativen Matrix“ zusammen. Sie beschreibt den erschreckend desolaten Zustand der US-amerikanischen Demokratie. Sie erinnert daran, dass die USA weltweit auf die eine oder andere Weise gegen andere Länder Krieg führen. Es gibt aus ihrer Sicht einen „zeitlupenartigen Dritten Weltkrieg zwischen dem US-Imperium und den übrigen Nationen“. Der wird auch mit Manipulation und Lügen geführt, selbst gegen die eigenen Bürger, stellt sie klar und zeigt einen Ausweg.

Eine Propagandamaschine, die Menschen dazu bringen kann, sich um ausländische Regierungen Sorgen zu machen, während ihre eigene Regierung das Leben im eigenen Land und auf der ganzen Welt zerstört, ist eine Propagandamaschine, die Menschen dazu bringen kann, alles zu glauben.

Die US-Amerikaner werden von ihrer eigenen Regierung unendlich mehr verletzt als von Russland, China und Iran. Menschen auf der ganzen Welt werden von der US-Regierung weit mehr verletzt als US-Amerikaner von ihrer eigenen Regierung. Hör auf, dir wegen Ausländer Sorgen zu machen, Amerika. Es dient nur den Mächtigen.

Joe Biden: Nichts wird sich grundlegend ändern.
Liberale: Dies ist die wichtigste Wahl aller Zeiten.

Die US-Regierung hat allein seit 9/11 Millionen Menschen getötet und Dutzende von Millionen vertrieben. Das Gerede darüber, dass diese Wahl eine einzigartige Bedeutung hat, weil der derzeitige Präsident Amerika künftig auf einen dunklen Weg führt, wird weltweit auf viele taube Ohren stoßen.

Es ist so dumm, wenn mir US-Amerikaner sagen, ich solle nicht über die US-Wahl sprechen. Über das zu schreiben, was in den Nachrichten steht, ist buchstäblich mein Lebensunterhalt. Ich werde nicht plötzlich aufhören, das zweiköpfige Einparteiensystem der mächtigsten Regierung der Welt zu kritisieren, nur weil eine weitere Scheinwahl in Arbeit ist. Das ist es, was ich tue. Kommt damit klar.

Die US-Außenpolitik ist viel bedeutsamer als die US-Innenpolitik. Sie betrifft wesentlich mehr Menschen weitaus stärker, und die Elite-Manipulanten verwenden weit mehr Energie in die Aufrechterhaltung des außenpolitischen Status quo als in die Innenpolitik. Dennoch wird sie im Präsidentschaftswettlauf praktisch ignoriert. Dafür gibt es einen Grund, und der ist nicht schön.

Sicher ist es ein höchst merkwürdiger Zufall, dass die US-Demokratie immer wieder von Nationen angegriffen wird, die sie zufällig ins Visier nehmen will, und zwar immer auf eine Weise, die für die Öffentlichkeit völlig unsichtbar ist, und die Beweise für die Angriffe sind immer geheim.

Ich meine, es gibt alle möglichen Arten, wie ein Land angegriffen werden kann, aber das Land, das sich buchstäblich immer im Krieg befindet, wird jeweils nur auf eine Art und Weise angegriffen, die niemand sehen kann, und wir sollen denselben Regierungsstellen, die für die Kriege verantwortlich sind, vertrauen, dass das auch stimmt. Wirklich äußerst seltsam, sage ich.

  1. Wir befinden uns mitten in einem zeitlupenartigen Dritten Weltkrieg zwischen dem US-Imperium und den übrigen Nationen, die sich seinen Versuchen, sie zu absorbieren, widersetzen.
  2. Propaganda wird benutzt, um diesen Weltkrieg voranzutreiben.
  3. Punkt eins und zwei erklären all diese „Wahlmanipulation-Narrative“ der USA.

Um es klar zu sagen: Jede Nation der Welt hätte das volle Recht, sich in US-Wahlen einzumischen, da die USA bei weitem der schlimmste Übeltäter bei der Einmischung in ausländische Wahlen sind. Sie können nicht irgendetwas normalisieren, indem sie es ständig tun, und dann behaupten, es sei falsch.

Und das ist nur Einmischung in Wahlen. Das sagt nichts über Invasionen, Staatsstreiche, Stellvertreterkriege und andere Regimewechseloperationen aus, die die USA durchführen. Solche Dinge kann man nicht tun und dann sagen, es sei falsch, sich in die US-Demokratie einzumischen. Es ist nicht falsch: Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig.

Die USA setzen ihre militärische, wirtschaftliche und kulturelle Macht ein, um die ganze Welt zu schikanieren und zu manipulieren, bis zu dem Grad, dass die Menschen in vielen Ländern von der US-Politik stärker betroffen sind als die Amerikaner selbst. Es ist nicht gerechtfertigt, sich auf diese Weise einzumischen und dann zu verlangen, dass andere so etwas gefälligst zu lassen haben.

Nichts von all dem heißt, dass sich irgendeine dieser Nationen tatsächlich in die US-Wahl einmischt. Die US-Regierung lügt ständig in solchen Dingen, und man darf ihr hier nicht über den Weg trauen. Doch würden sie sich tatsächlich einmischen, wäre es für sie völlig legitim, dies zu tun.

Etwas zu glauben, nur weil alle anderen es glauben, ist dumm. Etwas zu glauben, weil alle anderen in einem von mächtigen Soziopathen kontrollierten Informationsökosystem es glauben, ist verrückt.

Wenn die Kriegspropaganda aufhören würde zu wirken und die Menschen erkennen, was die imperiale Kriegsmaschinerie tatsächlich anstellt, wäre es für das Militär sofort unmöglich, neue Rekruten zu gewinnen.

„Ich bin zur Armee gegangen, Mama.“

„Du meinst, du wirst Kinder für Geld töten? Wie soll ich das den Leuten erklären?“

Geschichten von Menschen, die sich aus dem Nichts an die Spitze hocharbeiten, sind nur das moderne Äquivalent zu Märchen über Bauern, die entdecken, dass sie eigentlich Könige sind: völlig unwahrscheinliche Fantasien, damit sich die Durchschnittsbürger vorstellen können, dass das System eines Tages auch für sie gut sein könnte.

Sie sind nicht frei, solange Sie geistig nicht frei sind. Ein wahrhaft souveräner Mensch hat seinen Geist von allen Täuschungen befreit: von durch Propaganda erzeugten Wahnvorstellungen, von kulturbedingten Wahnvorstellungen, von selbstgenerierten Wahnvorstellungen.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien unter dem Titel „Nothing Will Fundamentally Change: Notes From The Edge Of The Narrative Matrix“ zuerst auf caitlinjohnstone.com. Er wurde von Max Stadler vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzerteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.