Die Freiheit, Mensch zu sein

Was wirklich zählt, finden wir heraus, indem wir das Gegenteil dessen tun, was Politik und Medien suggerieren.

Menschsein ist eigentlich etwas Wundervolles. Denn uns steht nicht nur die pure Daseinsfreude zur Verfügung — das Gefühl, im eigenen Körper auf dieser Erde präsent zu sein —, wir können darüber hinaus auch für Werte und Ideale, für die Gemeinschaft und das Ökosystem eintreten, uns stetig weiterentwickeln. Leider sieht die Realität meist anders aus. Wir lassen uns von Machthabern auf einen sehr kleinen Aktionsradius beschränken, und auch unsere Gedanken ziehen eher enge Kreis, gelenkt durch Medien und Propaganda. Meist sehen wir uns getrieben von Pflichten, reduziert auf das pure Überleben. Wir haben kaum Freiräume, um ein Ziel ins Auge zu fassen, das uns doch am Herzen liegen müsste: unser Lebensglück. Wenn wir Menschsein wieder leben wollen, wie es ursprünglich gedacht war, müssen wir uns zunächst dessen bewusst werden, was uns bisher daran gehindet hat. Und wir müssen uns aus einengenden Strukturen befreien. Dies beginnt mit der Befreiung des Denkens.

Was bedeutet es eigentlich, Mensch zu sein?

Als mir diese Frage in den Sinn kam, schaute ich ins Internet. Ich war überrascht, wie wenig ich zum Thema „Mensch sein“ fand. Das, was ich fand, erschien mir zu abstrakt und wenig praktikabel. Also begann ich mich selbst mit der Frage, „Was bedeutet es eigentlich, Mensch zu sein?“ zu beschäftigen und aufzuschreiben, was mir dabei in den Sinn kam.

Wie wir leben

Mit dem Kindergarten endet es: unser ungezwungenes Dasein. Von da an werden wir eingebunden in das gesellschaftliche Leben. Dann heißt es pauken und rackern, lernen und gute Noten abliefern, arbeiten und die Anforderungen anderer erfüllen. Das ist auch nötig, denn es gilt, die eigene Existenz zu sichern und genug Geld zu verdienen, um gut leben zu können. Zur Verantwortung für die Aufgabenerfüllung im Job kommt für viele alsbald die Verantwortung für die Familie hinzu. Schließlich möchte man nicht allein durchs Leben gehen, sondern erleben, wie die eigenen Kinder aufwachsen und dazu beitragen, dass etwas bleibt.

Wer dann noch Zeit hat, sich in die Gesellschaft einzubringen und den eigenen Interessen nachzugehen, hat Glück, denn allein der Job, die Überstunden und der Arbeitsalltag beanspruchen einen Großteil der Lebenszeit. So mancher schafft es in der dann verbleibenden Zeit gerade noch, sich zu regenerieren. Manchem gelingt selbst das nicht mehr. Die Notsignale, die der Körper sendet, drücken viele dann weg. Irgendwann geht es gar nicht mehr. Ist das das Leben, das wir gern leben wollen?

Was uns gegeben ist

Dabei ist das Leben etwas unbeschreiblich Kostbares. Uns ist so viel vergönnt. Unsere Gaben, die uns bei unserer Geburt geschenkt wurden, sind vielfältig. Wir vermögen, zu sehen, zu fühlen und uns miteinander zu verständigen. Wir können denken und kreativ sein. Wir können Kinder haben und weitergeben, was uns wichtig ist. Wir können uns fortbewegen, mit Hilfsmitteln sogar über weite Strecken. Wir können Faszinierendes entdecken und Großartiges erschaffen. Wir können uns selbst weiterentwickeln. Wir können uns begeistern lassen und glücklich sein. All das ist uns durchschnittlich etwa 80 Jahre lang vergönnt. Ermöglicht wird es durch ein sehr komplexes System, das weitestgehend sehr zuverlässig funktioniert: unser Körper.

Was uns Menschen wichtig ist

Was ist es, was uns Menschen heutzutage wichtig ist? Meiner Meinung nach sind es:

  • Existenzsicherung, Wohlstand und Erfolg,
  • Gesundheit, vor allem, wenn sie bedroht oder beeinträchtigt ist,
  • Frieden, Gewaltfreiheit und Gerechtigkeit,
  • Familie und Freundschaft sowie
  • Freiheit, vor allem überall dorthin reisen zu können, wie wir es uns wünschen.

Genügt das, um sich als Mensch wohl zu fühlen, um als Menschengemeinschaft die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, um später einmal zufrieden auf sein Leben zurückblicken zu können?

Die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit

Seit wenigen Wochen erleben wir wieder Krieg auf unserem Kontinent. Aufs Neue wird das Leben und das Glück von Menschen für die Durchsetzung von Einflussinteressen geopfert.

Statt beharrlich zu verhandeln und nach einer für alle beteiligten Seiten akzeptablen Friedenslösung zu suchen, sendet Deutschland schwere Waffensysteme ins Kriegsgebiet. Statt zu verhandeln, wird wirtschaftlicher Druck aufgebaut. Druck erzeugt Gegendruck. Wer wird die Rechnung dafür zahlen? Große Sorgen kommen auf, wenn ich an unsere Zukunft denke.

Vor wenigen Jahren glaubte ich noch daran, dass die Menschheit auf dem Weg in eine bessere Welt sei. Danach sieht es aktuell nicht mehr aus. Offenbar hat die Menschheit nichts gelernt aus ihrer Vergangenheit.

Es wird Kreativität und Beharrlichkeit brauchen, damit wir wieder auf einen menschenwürdigen Weg gelangen.

Bevor das Thema Krieg unser Bewusstsein durchdrang, war es fast ausschließlich das Thema Corona. Es zeigte uns, wie unbeholfen wir sind, selbst mit einem winzigen Virus fertig zu werden. Vergessen waren wissenschaftliche Erkenntnisse wie die folgende:

„Ein intaktes Immunsystem ist die wichtigste und effektivste Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheitserreger aller Art. Ist es geschwächt, haben es Infektionserkrankungen sehr viel leichter.“ (1)

Viele sind dankbar, geimpft zu werden, weil sie Angst haben, am Corona-Virus zu erkranken oder gar daran zu sterben. Doch auch Geimpfte sind nicht frei von Sorgen. Fragen wie, „War es richtig, sich gegen Corona impfen zu lassen?“ oder „Können sich Spätfolgen der Impfung einstellen?“, beschäftigen sie.

Und jene, die sich nicht impfen lassen wollen, weil sie vor allem ihrer gesunden Lebensweise und ihrem Körper vertrauen, sind dem staatlichen Druck ausgesetzt. Dieser schafft Verunsicherung und zieht Zukunftsängste nach sich.

Durch die Corona-Maßnahmen stieg die psychische Belastung vieler Menschen enorm, zum Beispiel durch die Bewältigung des Jobs im Home-Office und die gleichzeitige schulische Betreuung der Kinder zuhause. Selbst die eigene Gesunderhaltung wurde erschwert, vor allem durch die Schließung von Sportanlagen, Fitnesscentern und Saunen.

Über andere Wege des Umgangs mit dem Virus zu diskutieren, wurde von vornherein ausgeschlossen.

Die Nebenwirkungen der Impfungen blieben weitestgehend im Dunkeln. Erst Schritt für Schritt werden sichtbar.

Von der Gesellschaft ist für den Umgang des Staates mit dem Corona-Virus ein sehr hoher Preis zu zahlen.

Ohne viel Federlesen griff der Staat selbst in Grundrechte ein. Rechte wie

  • das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (GG, Artikel 2, Abs. (1)),
  • das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln (GG, Artikel 8, Abs. (1)) oder
  • die Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet. (GG, Artikel 11, Abs. (1)).

Zwischen den Menschen entstanden neue tiefe Gräben, die unseren gesellschaftlichen Frieden gefährden. Freundschaft gingen zu Bruch, Verwandte und Kollegen gehen sich aus dem Weg.

Angst macht vielen auch das gnadenlos auf Gewinne ausgerichtete Wirtschafts- und Finanzsystem. Die nächste Finanzkrise scheint unausweichlich. Vernichtet sie unseren Wohlstand, stürzt sie immer mehr Menschen in die Armut, während die Reichen immer reicher werden? „Die Vermögenskonzentration und -ungleichheit in Deutschland ist im internationalen Vergleich sehr hoch. Hierzulande besitzen die vermögendsten 1 Prozent so viel wie 87 Prozent der Bundesbürger/-innen.“ (2)

Bei all diesen Problemen sind unsere Umweltprobleme fast aus dem Blickfeld geraten. Die Meere werden weiter mit Schadstoffen und Müll belastet. Fischbestände werden ruiniert, Böden verseucht, die Luft verschmutzt. Mit all dem schädigen wir unsere Lebensgrundlagen. Was wird passieren, wenn unser Planet all das nicht mehr ausgleichen kann und im Zuge der Erderwärmung das Klima kippt?

Die Liste der Probleme der vermeintlich zivilisierten Menschheit ist lang. Auch ist es eine Schande, dass Menschen auf unserem Planeten hungern, dass Kinder, statt in die Schule zu gehen, arbeiten müssen.

Wir brauchen verantwortungsvoll handelnde Politiker. Was geschieht beziehungsweise nicht geschieht, hat mein Vertrauen in die Politik allerdings vom Winde verwehen lassen.

Es ist an uns, im gemeinschaftlichen Konsens die Lösung der Probleme anzugehen.

Was können wir tun, um die Herausforderungen zu meistern?

Vor allem sollten wir aufhören, uns vorgefertigte Meinungen vorsetzen zu lassen, und endlich wieder selbst denken. Fragen wir doch besser unseren eigenen Verstand und unser Herz, wenn es darum geht, sich eine Meinung zu bilden.

Wer soll unsere Interessen, die Interessen des Volkes, vertreten, wenn wir es nicht tun? Es darf nicht sein, dass Politiker vorrangig ihre eigenen Interessen und die einflussreicher Kreise vertreten.

Auf friedliche Weise öffentlich vehement vertretene Forderungen haben ihre Wirkung, wenn dies beharrlich geschieht. Auch Politiker haben eine Seele, selbst wenn sie die verbarrikadiert haben.

Es ist längst nicht selbstverständlich, dass wir Menschen unsere Werte leben können, es ist nicht selbstverständlich, dass uns Rahmenbedingungen gegeben sind, die uns glücklich sein lassen. Der derzeitige materielle Wohlstand, der uns vergönnt ist, darf uns nicht träge machen. Es gilt einzustehen für das, was uns wichtig ist, Werte wie

  • freie Entfaltung unserer Kinder ohne Zwänge,
  • menschenwürdige Lebensbedingungen für alle Menschen, vor allem die Hilfebedürftigen,
  • Gesunderhaltung der Menschen frei von kommerziellen Interessen,
  • Selbstbestimmung, Mitwirkung, Wirksamkeit und Lebenssinn sowie
  • Respekt, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Güte.

Mein Fazit aus meinen Überlegungen

Was bedeutet Mensch sein aus meiner Sicht?

  • Verantwortung übernehmen für das eigene Leben und das mir anvertrauter Menschen,
  • Einstehen für Frieden, Menschenwürde, gesunde Lebensweise und freie Entfaltung unserer Kinder, um die Menschheit voranzubringen,
  • Bewahrung unseres wundervollen Planeten,
  • Kinder auf ihrem Weg ins Leben begleiten,
  • sich seiner eigenen Werte bewusst sein und sie leben, Werte wie Respekt, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Güte gegenüber anderen,
  • sich als Mensch entwickeln,
  • dafür sorgen, dass etwas bleibt vom eigenen Leben sowie
  • für Lebensfreude und das eigene Glücklichsein sorgen.

Das zu leben beginnt in der eigenen Familie und im Heimatort. Es mögen nur kleine Bausteinchen sein, die wir beitragen können. Doch auch ein mächtiges Meer besteht lediglich aus kleinen Tröpfchen. Seine Kraft erwächst aus der Vielzahl der Wassertropfen.

Wie leb ich’s, das Mensch sein?

Mir geht es vorrangig darum,

  • mich immer wieder mit Texten konstruktiv zu gesellschaftlichen Fragen öffentlich zu äußern,
  • da zu sein für meine Enkel, meine Kinder und meine Frau,
  • mich im Ort ehrenamtlich zu engagieren,
  • dem Wundervollen Raum zu geben in meinem Leben.

Viel ist möglich, wenn wir beharrlich dafür einstehen, mit Gemeinsinn statt mit Egoismus, mit Weitblick statt mit Kurzsichtigkeit.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Bundesministerium für Bildung und Forschung, https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/infektionen-und-immunsystem-6443.php, 9. Februar 2022)
(2) DGB Verteilungsbericht 2021, file:///C:/Users/mail/Downloads/DGB_Verteilungsbericht%202021.pdf , 17. Februar 2022