Die Fälschung der Welt
Mit der Corona-Erzählung erlangt das Unsichtbare Macht über die sichtbare Welt — ein Phänomen, das man von Religionen kennt.
Bei dieser Schöpfung war am Anfang wirklich das Wort. Jemand hat das Narrativ kreiert, damit Corona zur „neuen Wirklichkeit“ werden konnte. So war das auch mit dem Kommunismus oder der chinesischen Kulturrevolution. Oder dem Christentum. Jetzt ist die „Neue Normalität“ der Rahmen, die unsere Wahrnehmung der Welt verfälschen soll. „Corona“ ist der Initiationsritus, der unsere Sichtweise aus- und gleichschaltet. Wer an eine Bedrohung glaubt, die nicht existiert, mit dem lässt sich alles machen. „Fair is foul and foul is fair“ (1).
Am Anfang war das Wort und es schuf eine Welt. Die Schöpfungsgeschichte war einst nur eine Erzählung unter vielen zur Entstehung der Welt. Im christlichen Abendland war sie die absolute Wahrheit, die aber schließlich doch ersetzt wurde von der Theorie des Urknalls.
Immer wieder gab es Phasen in der Geschichte, in der die Menschen staunend oder verzweifelt erlebten, wie die Szenerie knarzend auf offener Bühne verschoben wurde. Die Welt änderte sich vor aller Augen. Vormals unumstößliche Gewissheiten, die Eckpfeiler der Existenz, wurden ausgetauscht. Damit ging die Identität ganzer Völker verloren, ihre Kultur und selbst ihre Geschichte.
Während der Christianisierung mussten unsere Vorfahren erleben, dass ihre Götter verhöhnt, die heiligen Stätten geschändet und die Bewahrung der alten Sitten mit der Todesstrafe geahndet wurden. Nach der russischen Revolution wurde die Gesellschaft auf den Kopf gestellt: Nun herrschte das bisher rechtlose Proletariat und die Besitzenden wurden rechtlos.
Es ist also nichts Neues, wenn Herrscher neue Perspektiven verkünden, ja eine vermeintlich neue Welt erschaffen. Sie streuen den Menschen Sand in die Augen und verkünden Wahrheiten, die zu der bisherigen Realität in Widerspruch stehen. Die eigene Wahrheit absolut zu setzen ist fixer Bestandteil jedes Herrschaftsanspruches. Ob im christlichen Schöpfungsnarrativ, dem Gottesgnadentum absolutistischer Herrscher oder dem Mythos vom sozial verträglichen Kapitalismus.
Am Anfang steht immer eine Lüge. Je dreister, desto dauerhafter.
Die katholische Kirche positionierte sich als Statthalter eines fantasierten Weltenherrschers und hielt damit ihre Herrschaft bei uns über 1.000 Jahre aufrecht. Dem Kommunismus mit seiner Illusion vom irdischen Paradies ging schon nach 70 Jahren die Luft aus. Die Kulturrevolution des Mao Zedong dauerte drei Jahre. Die „neue Normalität“ mit ihrem allumfassenden Gesundheitsschutz und medizinischer Dauerbetreuung wird sich an der katholischen Kirche orientieren.
Die Staatsgewalten lassen sich instrumentalisieren, um für die Kirche wie für die Internetkonzerne die Geldströme aus den Taschen der Menschen in die Kassen der Eliten zu leiten. Dieses Geld bleibt dann auch steuerfrei und kann sich rasch vermehren. Die Kirche musste ihren Besitz noch durch fingierte Schenkungsurkunden zusammenklauben. Die Digitalkonzerne müssen gar nichts mehr rechtfertigen. Unsere Einkünfte und Rücklagen existieren nur in einer elektronischen Wolke. Oder auch nicht, wenn die Konzerne das wollen. Sie stehen über dem Recht. Einen eigenen Vatikanstaat haben sie nicht mehr nötig.
Schon früher waren diese Lügengebäude ein Vorwand für Ausbeutung und Entmündigung. Leere Versprechen wurden gegen gutes Geld getauscht. Die Kirche sammelte fleißig noch die letzten Groschen ein und versprach dafür Tilgung von Sünden, die sie selbst dekretiert hatte, oder die Rettung vom Höllenfeuer, das sie selbst erdacht hatte. Das Seelenheil stand in Gefahr und das ewige Leben, deshalb musste man allen irdischen Besitz fahren lassen.
Wer all die zunehmend drängender empfohlenen und absehbar verpflichtenden Gesundheitsdienstleistungen der Pharmaindustrie konsumiert, um sich ein „ewiges“ Leben vor dem Tod zu erkaufen, wird seine Gesundheit ruinieren. Eingelöst werden die Versprechen erst am Sankt Nimmerleinstag.
Auch bei Corona scheint die Lüge von vielen als frohe Botschaft der Hoffnung verkannt zu werden. Der Unterschied zu früheren neuen Normalitäten ist, dass es noch nie so einen simultan gesteuerten globalen Betrugsversuch gab. Die Digitalisierung macht es möglich.
Von Alaska bis Australien werden Menschen mit einem Test, der nicht misst, was er vorgibt, für krank erklärt und eingesperrt, Ausbildungsstätten geschlossen und diejenigen verfolgt, die die Lüge als solche benennen. Auswandern ist keine Lösung mehr.
Aber so einfach war das in früheren Jahrhunderten auch nicht. Die Geschichte Europas ist eine Geschichte der Häretiker, Ketzer, Rebellen und Aufständischen. Nur wird sie uns so nicht erzählt. Vor Nachahmung wollte man uns durch eine Denkpause in Einzelhaft bewahren. Weder Stammtischgespräche noch studentische Diskurse, nicht einmal ein Kaffeekränzchen waren erlaubt. Zusammenkünfte nur unter strengen Auflagen. Das Kontaktverbot gilt weiter, obwohl das offensichtliche Ende der vermeintlichen Pandemie schon Thema im Bundestag war.
Das Narrativ vom Virus dringt nicht nur in die Köpfe ein. Es macht Angst und erreicht damit unsere Seelen. Angst isst bekanntlich die Seele auf. Und seelenlose Menschen sind noch viel besser als kopflose. Sie sind willenlos.
Die neuen Eliten können dann frei schalten. Wir dürfen uns auf alles gefasst machen.
Wer glaubt, dass hinter jeder Ecke ein todbringendes Virus lauert, der lässt sich auch Enteignung als Wohlstandszuwachs und Krieg als Frieden verkaufen.
Die Lüge verträgt keine Zweifel. Friss oder stirb. Die Lüge ist die neue Normalität. Wichtig ist nur, dass nirgendwo die Wirklichkeit aufblitzt. „Faktenchecker“ sind die Flickschuster des Lügengeflechts, um „Verschwörungstheorien“ zu enttarnen. Lügen vertragen keinen forschenden Blick. Sie zerplatzen dann wie die sprichwörtlichen Seifenblasen. Kein Zufall, dass man investigative Journalisten in allen großen Redaktionen in den letzten Jahren aufs Altenteil geschickt hat.
Alle großen Lügen, auf denen Diktaturen begründet wurden, sind fragil. Ihre Legitimation liegt nicht im hier und jetzt wie bei demokratischen Gesellschaften mit regelmäßigen Wahlen. Luftige Zukunftsvisionen einer glücklicheren Gesellschaft ersetzen die Realität, die düster sein wird. Corona reiht sich in das Klischee von der besseren Zukunft ein.
Da es vielen Menschen in den Industrieländern inzwischen ziemlich gut ging, musste eine gefühlte Bedrohung durch eine Seuche am Anfang stehen. Weder das Narrativ einer Gefahr aus Russland noch einer dramatischen Klimaerwärmung hatten recht gezogen. Für eine grundlegende Veränderung, für einen radikalen Perspektivenwechsel im Spiegelland bedurfte es einer konkreten individuellen Bedrohung.
Der medizinisch-industrielle Komplex hatte jahrzehntelang vorgearbeitet. Gesundheit war nicht mehr spontan gefühltes Wohlbefinden, sondern bestand in normgerechten Testwerten. Ärzte bestätigen Ruhebedürfnis, Rentenanspruch und bezahlten Arbeitsurlaub. Wer sich dafür schon bisher unnötigen, auch operativen Behandlungen unterzogen hatte, um seine Freisprechung zu erhalten, der wird dem Dauerkonsum medizinischer Dienstleistungen kaum Widerstand entgegensetzen.
Das leere Versprechen vom Ende der Krankheit durch Medizin war der geeignete Einstieg in die grenzenlose Abhängigkeit aller Lebensbereiche und den Verlust jeder Selbstbestimmung. Subordination unter dem Vorwand der Fürsorge hatte sich schon bei der Machtübernahme kommunistischer Führer bewährt. Wenn jetzt noch jeder Abweichler zur Gefahr für die anderen stilisiert würde, umso besser.
Wer potentiell ansteckend ist, ist schuldig an der Krankheitsausbreitung. Und Schuld war immer ein bewährter Hebel für Unterdrückung. Die guten alten Infektionskrankheiten machen’s möglich!
Ja, wir werden erst einmal durch den Spiegel treten müssen wie Alice im Spiegelland (2). Aber noch können wir entscheiden, ob wir Jahre oder Jahrzehnte hinter dem Spiegel werden bleiben müssen.
Die neue Welt der Digitalkonzerne ist allumfassend. Ein Stromausfall oder die Sperrung eines Accounts reichen aus, um uns das Leben abzuschneiden. Aber am Strom hängt auch das Herrschaftsmonopol der Eliten. Macht doch die Augen auf — es ist schon lange hell! Noch ist es nicht zu spät.
Quellen und Anmerkungen:
(1) Shakespeare W.: Macbeth. 1. Akt, 1. Szene; London 1606
(2) Carrol L: Through the Looking-glass, and what Alice found there. London 1871