Die Existenzvernichter
Unter Berufung auf den „Gesundheitsschutz“ werden Menschen ihrer Würde beraubt — mit Folgen, die oft krank machen.
Pflegekräfte werden gern von der Politik nach vorne geschoben und medienwirksam beklatscht. Ihre Überlastung soll „beweisen“, wie gefährlich Corona ist und wie dringend notwendig Freiheitseinschränkungen für uns alle sind. Selten machen wir uns bewusst, wie frustrierend es für Mitarbeiter im Gesundheitswesen sein muss, mitzuerleben, wie ihre Schutzbefohlenen unter Verweis auf das Virus ihrer Würde und ihrer Freiheiten beraubt werden. Wie sie ohne geistige Anregungen und ohne die Möglichkeit, ihre Hobbys zu pflegen, nur auf ihre körperlichen Bedürfnisse reduziert werden. An Pfingsten wollte die Friedensaktivistin und Pflegerin Liane Kilinc eine flammende Rede über die existenziellen Missstände infolge der Corona-Maßnahmen halten. Leider wurde ihr diese Gelegenheit durch ein Demonstrationsverbot verwehrt. Nun veröffentlicht sie ihre Anklageschrift hier im Rubikon.
Mein Name ist Liane Kilinc. Ich bin Vorsitzende vom Verein Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe, und ich arbeite seit 17 Jahren in der häuslichen Pflege.
Und beides ist Grund dafür, dass ich heute hier stehe.
Ich arbeite gern in meinem Beruf. Ich betreue viele Jahre lang die gleichen Patienten, und ich finde es wichtig, sie nicht wie Apparate zu behandeln, sondern wie Freunde, die gerade Hilfe brauchen.
Das letzte Jahr war das schlimmste, das ich in diesem Beruf erlebt habe.
Nicht weil Patienten von mir an Corona erkrankt wären. Sondern weil sie nicht mehr im Chor singen können oder sich zum Kaffeetrinken verabreden können, weil ihnen die wenigen sozialen Kontakte fehlen, die sie noch hatten. Oder sie haben schreckliche Angst, weil sie im Fernsehen wieder die Berichterstattung gesehen haben. Sie verlieren den Lebensmut, und ich muss die Kraft finden, sie wieder aufzurichten. Jedes Mal, wenn etwas passiert, zum Beispiel wenn einer von ihnen stürzt, muss ich mir Sorgen machen, dass sie sich aufgeben. Ich muss zusehen, wie ihnen die Puste ausgeht, und kämpfe selbst darum, den Kopf über Wasser zu halten.
Sie sind alle, irgendwie, krank, sonst bräuchten sie keine Pflege.
Aber die ganz normale medizinische Versorgung funktioniert nicht mehr und es gibt unglaubliche Hürden.
Zum Arzt gehen etwa: Da sollen die alten Leute, die wir ja alle schützen sollen, draußen Schlange stehen, bei Wind und Wetter, ohne Stühle oder Bänke, weil diese abgebaut wurden oder abgesperrt wurden und sich niemand eine Alternative überlegt hat.
Vor Kurzem wäre einer von ihnen umgekippt, hätte ihm nicht ein freundlicher Bäcker einen Stuhl gereicht. Nötige OPs finden nicht statt, und für ihre Medikamente oder Einkäufe muss ich anstehen. Bei Letzterem denke ich manchmal, der nächste Schritt sind dann Rationierungen ...
Es ist ein einziges Elend, aber dieses Elend spielt keine Rolle.
Und jetzt soll mir keiner von China reden.
Dort wurden alle von Medizinern und Psychologen in gut organisierten Nachbarschaftskomitees versorgt. Für alle, die zur Quarantäne in schnell errichtete Behelfskliniken kamen, wurden Kulturprogramme von Künstlern durchgeführt, die nicht, wie bei uns ihrer Existenzgrundlage beraubt wurden.
Weil Essen und Trinken allein eben nicht genug ist für Menschen!
Demente, die noch an Gesprächen teilhaben konnten, verstummen, auch weil sie nach ihrer Impfung und der ihrer Angehörigen immer noch nicht regelmäßig besucht werden dürfen.
Hier sagt das Gesundheitsamt, wenn es eine Person in Quarantäne schickt, auf Nachfrage, wie man sich denn die zehn Tage versorgen soll, nur: „Wir sind doch kein Lieferdienst!“.
Dabei müsste die Versorgung, und auch die psychologische Betreuung, in einem Land wie unserem selbstverständlich sein.
Aber es wird nicht einmal versucht.
Vor Kurzem sprang bei uns in der Nähe ein 15-Jähriger von einer Autobahnbrücke.
Was auch immer der Auslöser war — die fehlenden Kontakte, die Bestätigung, die es im Fernunterricht nicht gibt, die geschlossenen Freizeitstätten und Beratungsstellen, die Unmöglichkeit, bei Konflikten auszuweichen, haben mit Sicherheit eine große Rolle gespielt. Dieser Junge wäre fast an Corona gestorben; aber nicht am Erreger, sondern an den Maßnahmen.
So geht es vielen Kindern und Jugendlichen. Kinder- und Jugendärzte schlagen Alarm.
Sie sprechen von einer politischen Vernachlässigung von Kindern in der Pandemie. Die Maßnahmen treffen die Schwächsten unserer Gesellschaft am härtesten.
Und da haben wir hier in Deutschland noch das gute Ende erwischt.
Wo die Menschen auf humanitäre Lieferungen angewiesen sind, ist das noch viel schlimmer. Die Lebensmittelpreise steigen auf der ganzen Welt; in Kriegsgebieten, wo jede Art von Versorgung nur hereintröpfelt und nicht fließt, heißt das sofort Hunger.
Wenn in Deutschland das Geld für das organisierte Maskenchaos in die Taschen verantwortlicher Regierungsbeamter fließt, werden sie teurer und die Kliniken in Krisengebieten können sie nicht bezahlen.
Als hier die Bekleidungsketten Ware abbestellt haben, weil ihre Läden nicht öffnen durften, bekamen die Näherinnen in Bangladesch keinen Lohn für ihre schon geleistete Arbeit. Woanders richten unsere Lockdowns noch ganz andere verheerende Schäden an.
Dabei gibt es schon hier sechs Millionen Kurzarbeiter.
In der ersten Maiwoche wurden mehr Insolvenzen als je zuvor in einer Woche in der BRD angemeldet. Wie viele kleine Geschäfte, Lokale, Handwerker, Selbstständige werden das überstehen?
Auf der anderen Seite hat Susanne Klatten, die reichste Frau Deutschlands, im letzten Jahr ihr schon vorher unermesslich hohes Vermögen noch verdoppelt.
Wenn der Empfänger Lufthansa oder Daimler heißt, fließen die Corona-Hilfen auch schnell, umfangreich und verlässlich. Was haben allein die Klinik-Konzerne für leere Betten an Subventionen eingesteckt, während sie gleichzeitig ganze Kliniken und Betten abgebaut haben?
Na, ist doch toll fürs Klima, heißt es, wenn wir nur noch zur Arbeit fahren dürfen. Man braucht nur „Pandemie“ zu flüstern, und schon kann die Regierung machen, was sie will, weil der Widerstand massiv erschwert wird.
Jedes Handeln, das politisch etwas bewirkt — und da reichen Demonstrationen nicht weit —, braucht Organisation, Begegnung, Vertrauen. Wer sich nicht treffen kann, kann sich nicht organisieren, ja, nicht einmal erkennen, dass andere seinen Unmut teilen. Wenn jeder allein bleibt, kommt kein Zorn, sondern nur Depressionen.
Susanne Klatten ist nicht die Einzige, die jetzt doppelt so viel besitzt. Eigentlich versteckt sich hinter Corona die nächste Runde Bankenrettung, die einfachen Leute werden enteignet, um die Milliardäre zu retten, wie schon bei Hartz IV. Dafür dürfen wir unsere Lebensfreude opfern und den Alltag hinter Masken verbringen.
Dann lobt uns auch die Kanzlerette, weil wir so solidarisch sind.
Man könnte so vieles anders machen. Statt Schulschließungen und Impfzwang, aus den vielen erfolgreichen Ansätzen, könnte man einen Standard für die Behandlung entwickeln. Stattdessen sollen Kinder geimpft werden.
Spahn hat erklärt, man werde „kräftig in den mRNA-Standort Deutschland investieren“, und die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die bei CureVac eingestiegen ist, erklärte, man wolle „systemrelevante Industrien, wie im Bereich der medizinischen Biotechnologie, am Standort Deutschland“ stärken.
Berlin geht es um künftige Profite und um Macht, und dafür ist man gegen eine Aussetzung der Patente und macht aus dem Land einen Stall voller Versuchskaninchen …
In diese Suppe können wir spucken. Jeder, der es sich leisten kann, sollte einen Antikörpertest machen lassen. Weil sie Genesene nicht zur Impfung zwingen können, auch wenn sie sich das einbilden. Und wer im Job zur Impfung gezwungen wurde und unter Nebenwirkungen leidet, muss seine Firma verklagen; die haftet dann nämlich.
Wir sehen hier ein schmutziges Machtspiel. Die südeuropäischen Länder brauchen den Tourismus, also kann man sie mit deutschen Corona-Maßnahmen erpressen. Und uns wird die Lebensfreude genommen, die Stadtzentren werden in tote Zonen verwandelt, alles unter Konzerngröße wird wirtschaftlich ruiniert, arme Länder werden in Hungersnöte getrieben — alles zum Wohle der Konzerne.
Diese Regierung nutzt Corona wie eine Massenvernichtungswaffe, gegen die Konkurrenz außen wie gegen die eigene Bevölkerung innen. Es ist ein Krieg ohne Krieg. Aber auch der Krieg mit Krieg wird vorbereitet. Eine deutsche Fregatte ist auf dem Weg nach China, deutsche Truppen halten Manöver an der russischen Grenze ab; und wer darauf lauscht, was die — verkündete werdende — Kanzlerette in spe Baerbock dazu sagt, darf nachdenken, ob der künftige Dauerlockdown für den Klimaschutz oder der künftige Russlandfeldzug schlimmer ist.
Wir alle wissen, dass die Spurbreite der Meinungen, die man ungestraft haben und äußern darf, von der eines ICE inzwischen auf Modelleisenbahnspur H0 geschrumpft ist. Wir wissen, dass jeder ökonomisch vernichtet wird, der es wagt abzuweichen. Aber die Spaltung der Bevölkerung in sogenannte Coronaleugner und sogenannte Covidioten ist genau so gewollt.
Und sie ist bewusst falsch gesetzt worden.
Einfache Schritte, diesen Streit zu entschärfen, wie etwa eine Festlegung eines CT-Werts bei den PCR-Tests oder die Verwendung eines verlässlicheren Tests, werden bewusst nicht gegangen. Das wäre möglich. Das wäre finanzierbar. In einer Gesellschaft, in der jede Stimmungsschwankung per Meinungsforschung erkundet wird, ist das kein Versehen. Wir sollen einander mit Misstrauen betrachten.
Denn die Klattens dieses Landes hätten gern noch einen Nachschlag.
Wenn wir unsere Lebensfreude zurückhaben wollen; wenn wir ein Land haben wollen, in dem man in Frieden und frei von Armut leben kann, dann müssen wir diese Spaltung überwinden. Wir müssen miteinander reden, auch wenn die Meinungen weit voneinander entfernt sind. Wir müssen ein wachsames Auge darauf haben, wenn uns die Butter vom Brot genommen wird, um den Klattens die Hände zu salben.
Und wir müssen uns zur Wehr setzen. So, dass es weh tut.