Die Entmenschlichungs-Agenda

Die Koalition der Angepassten nutzt eine aus der Geschichte bekannte totalitäre Strategie und verstößt Ungeimpfte als „Outgroup“.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich gelegentlich. Die gegenwärtige Situation erinnert an den „Burgfrieden“ vom 4. August 1914, der zuvor gegnerische Parteien zu einer Einheitsfront pro Krieg zusammenschweißte: Das Corona-Komplott hat ehemalige scheinbar unversöhnliche politische Gegner eng zusammenrücken lassen, um einen gemeinsamen Feind — ein Virus — zu bekämpfen. Eine Allparteien-Koalition setzt sich seit nunmehr 19 Monaten dafür ein, das „deutsche Volk“ einer Gentherapie mit ungewissem Ausgang zu unterwerfen — egal ob es will oder nicht. Für die einen, die Rechtskonservativen, ist Impfen „eine patriotische Pflicht“, für die anderen, die Linken und Linksliberalen, „ein solidarischer Akt“. Egal, wie sie es bezeichnen: Beide Lager setzen sich lieber für „Volk und Vaterland“ ein, aber nicht für die Wiedererlangung der Grundrechte und demokratischer Verhältnisse für alle. Ein trauriger Beweis dafür, dass die meisten Politiker jedweder Couleur ebenso wie die meisten ihrer Untertanen aus der deutschen Geschichte nichts gelernt haben.

„Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele“ (Heinrich Heine).

Seit nunmehr eineinhalb Jahren haben nicht wenige kritische Menschen in diesem Land ein Dauer-Déjà-vu. Das, was sie seither erleben müssen, habe es doch irgendwie schon einmal gegeben, glauben sie. Sie sagen, obwohl sie den deutschen Faschismus nicht selbst erlebt hätten, hätten sie aber, nach allem, was sie über diese Zeit gehört und gelesen haben, mittlerweile das Gefühl, das Verhalten vieler damaligen Deutschen nun besser nachvollziehen zu können. Ein Verhalten, das nach 1945 als Gleichgültigkeit und Komplizenschaft gegeißelt worden ist und noch immer gegeißelt wird. Denn die meisten Deutschen bilden sich etwas darauf ein, ihre dunkle Vergangenheit endgültig bewältigt zu haben. Haben sie das wirklich?

Das ist durchaus fraglich. Faschismus und Zweiter Weltkrieg haben nicht nur die Kriegsgeneration, sondern auch die nachfolgenden Generationen tiefgreifend traumatisiert (1). Keine gute Voraussetzung für eine Aufarbeitung. Die breite Masse der Bevölkerung reagierte auf das Desaster denn auch mit Verdrängung und Rechtfertigungsversuchen. Auch heute noch empfinden viele Menschen den 8. Mai 1945 nicht als einen Tag der Befreiung, sondern fordern stattdessen, unter das Thema endlich einen Schlussstrich zu ziehen.

Hinzu kommt, „dass es seit jeher gerade eine zentrale Machttechnik in kapitalistischen Demokratien ist, systematisch Gefühle politischer Ohnmacht und Apathie zu erzeugen. Die kapitalistische Demokratie war seit ihren Anfängen als ‚Zuschauersport‘ konzipiert“ (2), der eine Entwicklung der Deutschen zu aufgeklärten Citoyens nicht gerade begünstigt hat. Geschichtsbewusste Menschen, die die Politik der Herrschenden hinterfragen, sind in der bürgerlichen Gesellschaft eben nicht erwünscht (3).

Der Corona-Staatsstreich

Nun ist es erneut so weit: Der seit vielen Jahren zu beobachtende schleichende Prozess der Entdemokratisierung in der Bundesrepublik (4) hat in der Corona-Verschwörung (5) seinen Höhepunkt erreicht:

„Die Art, wie diese (Corona-)Maßnahmen verordnet wurden, kann man nur als chaotisch, höchst intransparent und autoritär bezeichnen. Die Verordnung geschah unter Umgehung einer wirklichen Gewaltenteilung und unter Ausschaltung jeder demokratischen Öffentlichkeit und damit jeder demokratischen Kontrolle und demokratischen Rechenschaftspflicht“ (6).

Für gewöhnlich wird ein solches Vorgehen als Coup d’État, als Staatsstreich bezeichnet, der allerdings in diesem Fall zunächst unblutig über die Bühne gegangen ist. Schließlich hält das bundesdeutsche Putschregime die Menschen noch nicht mit vorgehaltenen Maschinenpistolen in Schach, sondern mithilfe eines unsichtbaren Virus, der von der staatstragenden Medienpropaganda als aufgeblähter „Killervirus“ einen nicht weniger großen Eindruck auf sie und ihr Kopfkino macht.

Manche nennen diese gesellschaftliche Rückwärtsentwicklung einen neu heraufgezogenen Faschismus. Andere bestreiten dies. Die heutigen Zustände seien doch mit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft nicht vergleichbar. Richtig. Auch ich scheue vor solchen ahistorischen Vergleichen zurück.

„Es wird nicht gern gehört, wenn jemand irgendetwas an der heutigen Situation mit dem ‚Dritten Reich‘ vergleicht. Tatsächlich besteht zwischen beiden Systemen keine Gleichheit, aber Vergleichbarkeit in vielen Einzelaspekten“ (7).

Deutsche wiederholen Fehler

Deshalb scheue ich mich allerdings nicht zu sagen, dass große Teile der Deutschen, insbesondere das Bürgertum, jene Fehler wiederholen, die sie vor dem Hintergrund der jüngsten deutschen Geschichte eigentlich nicht noch einmal hätten begehen sollen. Dabei sollte man sich an die Worte von Victor Klemperer erinnern, die er am 17. August 1937 seinem Tagebuch anvertraute:

„Und immer mehr glaube ich, daß Hitler wirklich die deutsche Volksseele verkörpert, daß er wirklich ‚Deutschland‘ bedeutet und daß er sich deshalb halten und zu Recht halten wird. Womit ich denn nicht nur äußerlich vaterlandslos geworden bin. Und auch wenn die Regierung einmal wechseln sollte: mein innerliches Zugehörigkeitsgefühl ist hin“ (8).

Man komme mir nur nicht mit der von reaktionärer Politik und gleichgeschalteter Medienpropaganda bewusst geschürten Angst vor dem Virus, die angeblich bis heute alle gefangen hält. Das mag in den ersten Monaten des Komplotts so gewesen sein. Aber im weiteren Verlauf, seitdem sich abzuzeichnen begann, wohin die Reise gehen würde, bestimmen erneut Ignoranz, Obrigkeitshörigkeit und Denkfaulheit das Verhalten vieler Deutschen, insbesondere Linken (9), in Zeiten einer Willkürherrschaft, die totalitär und asozial ist.

Nur geimpfte Bürger sind gute Bürger

Deshalb ist es kaum ein Wunder, dass Deutschland ganz vorne mit dabei ist, wenn es gilt, die Maßnahmen weiter zu eskalieren. Dabei ist der deutsche Ehrgeiz, besser zu sein als alle anderen, grenzenlos, egal, was die anderen Länder machen: Die Impfquote muss nicht bei 80, 90 oder 100 Prozent liegen, sondern bei 150 Prozent! Erst in der Bereitschaft, sich im Blindflug impfen zu lassen, erweist sich der deutsche Staatsbürger als guter Staatsbürger, will heißen als guter Knecht. Im Übrigen: Ist es nicht auffällig, dass ausgerechnet in den Ländern mit faschistischer Vergangenheit — allen voran Italien (10) und Deutschland, aber auch Österreich und Spanien — die Daumenschrauben besonders fest und immer fester angezogen werden? Etwa ein Zufall?

Nur eine klassenübergreifende Minderheit und die alternativen unabhängigen Medien stemmen sich — leider ohne linke Organisationen und ohne die Gewerkschaften — gegen die neue staatliche Formation. Und sie müssen sich sogar als Antisemiten beschimpfen lassen. Anette Kahane, Vorsitzende der reaktionären Amadeu-Antonio-Stiftung und ehemalige langjährige spitzelnde Dienstleisterin der Stasi, erdreistet sich trotz ihrer Vergangenheit, „Corona-Demonstranten“ zu unterstellen, „neben dem Corona-Virus auch Antisemitismus“ wie die Pest zu verbreiten (11).

Ein bürgerlich-demokratischer Rechtsstaat ist Deutschland längst nicht mehr, die letzten Reste sind in den zurückliegenden 19 Monaten endgültig geschleift worden.

Und erneut juckt es viele nicht. Sie sind da völlig schmerzfrei. Sie machen jeden Winkelzug mit, der ihnen von dem Berliner Corona-Regime vorgegeben wird. Sie alle bleiben Gläubige des Heilsversprechens — „Impfen macht frei!“ — und weigern sich hartnäckig, den eigenen Verstand zu gebrauchen. Sie haben sich wieder einmal arrangiert und sind wie ihre Vorfahren Komplizen des neuen totalitären bürgerlichen Staates.

Klassenkampf von oben wird forciert

Um den Niedergang des Landes unter kapitalistischer Herrschaft aufzuhalten und die Reichen weiter zu mästen, machen sich deren politische Marionetten nun nach der Bundestagswahl auf — in welcher Konstellation der Blockparteien ist völlig egal — den Klassenkampf von oben zu forcieren: Sie werden den totalitären digitalen Überwachungssaat ausbauen, die Repressionen verschärfen, noch mehr zensieren — Public Private Partnership beziehungsweise Öffentlich-Private Partnerschaft macht’s möglich — den Sozialabbau weiter vorantreiben, die letzten Arbeitnehmerrechte schleifen, prekär Beschäftigte und Rentner weiter massenhaft in die Armut treiben, weiter aufrüsten und neue Kriege vorbereiten, insbesondere den gegen Russland.

Viele Geimpfte fühlen sich sicher, glauben jetzt auf der richtigen Seite zu stehen und verhalten sich entsprechend locker und selbstgefällig. Ich kann es nach eineinhalb Jahren der Dürre sogar verstehen. Daraus versucht das Corona-Regime Kapital zu schlagen. Das Ziel: Die Bevölkerung zu spalten, um den Druck auf die Nicht-Geimpften zu erhöhen, indem man versucht, die Geimpften scharf zu machen und in einen Lynchmob zu verwandeln. Divide et impera.

Fanatisches Polit-Establishment

Was ist das für eine Bundesregierung? Was sind das für Landesregierungen und Parteiführer, die alles daransetzen, mithilfe der staatstragenden Medienpropaganda völlig enthemmt Stimmung gegen einen Teil der Bevölkerung und ihn zum Hassobjekt zu machen? Das deutsche Polit-Establishment beabsichtigt in seinem irrationalen, krankhaften Fanatismus, keine Impf-Lücken zuzulassen. Die inzwischen abgehalfterte Bundeskanzlerin Angela Merkel gab das Ziel vor, dabei den Eugeniker Bill Gates zitierend: Es soll erst wieder Normalität einkehren, wenn alle weltweit abgespritzt worden sein werden! Deshalb sollte man das folgende Paradox ernst nehmen:

„Die Geschützten müssen vor den Ungeschützten geschützt werden, indem die Ungeschützten gezwungen werden, den Schutz zu nehmen, der die Geschützten nicht schützt“ (12).

Das herrschende Polit-Establishment geht aber noch weiter. Es versucht, bis in die Privatsphäre hinein Druck zu machen: Kinder werden — wie in der Nazi-Zeit — gegen ihre Eltern aufgehetzt, die sie aus gutem Grund nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen. Kinder und Jugendliche sollen sich auch ohne Zustimmung der Eltern impfen lassen können. Das ist ein eklatanter staatlicher Eingriff in die Familie und wird ausgerechnet von denjenigen gefordert, die sie bislang als heilige Keimzelle der bürgerlichen Gesellschaft angesehen haben. Außerdem werden Menschen aufgefordert, im Bekannten- und Verwandtenkreis Ungeimpfte unter Druck zu setzen, sich impfen zu lassen.

Entrechtete Minderheit

Das vorläufige Ergebnis der Kampagnen: Eine nicht unerhebliche Minderheit muss derzeit im Dauerzustand der Entrechtung leben und ist einem massiven Druck ausgesetzt, der täglich steigt. Dabei setzt das Corona-Regime Methoden ein, die an Sadismus grenzen. Die schweigende Mehrheit stört dies nicht. Sie macht sogar mit. Ihre Vorbilder und Einflüsterer sind einflussreiche Entscheidungs- und Funktionsträger aus Politik, Wirtschaft, der Medizin und nicht zuletzt der staatstragenden Medienpropaganda, deren Umsetzer — Journalisten will ich sie nicht nennen — sich zugegebenermaßen verhalten wie ihre Kolleginnen und Kollegen in der Nazi-Zeit.

Vor diesem Hintergrund hat es in den vergangenen Monaten eine beunruhigende Verschiebung gegeben: Nicht mehr das Virus ist der unmittelbare Gegner, sondern die Nicht-Geimpften als vermeintliche Virusträger.

Interessante Parallele in diesem Zusammenhang: Die Nazis sahen seinerzeit in den Juden Krankheitserreger. Indoktrination, menschenverachtende Diffamierung, Erpressung, massive Drohungen, die Existenz zu verlieren, Schuldzuweisungen sind damals wie heute bewährte Mittel der gleichgeschalteten staatstragenden Hetzmedien.

Diese veranstalten ein Kesseltreiben um Impfkritiker — darunter auch nicht wenige noch eigenständig denkende Linke — das in Deutschland nach den Kommunistenverfolgungen unter Konrad Adenauer und Willi Brandt seinesgleichen sucht. Gleichzeitig werden Unternehmen aufgefordert, das Hausrecht gegen die „Schädlinge“ anzuwenden: mindestens 2G, optimal ist 1G. Als stünde ein Hausrecht über den Grundrechten! Hatten wir das nicht schon einmal? Heute heißt es vielfach: Hunde und Nicht-Geimpfte sind unerwünscht! Die Entmenschlichung wird in Deutschland weiter vorangepeitscht.

Sie kommen aus der Deckung

Wenn man dem Corona-Komplott irgendetwas Positives abgewinnen will, was aus kritischer Sicht zugegebenermaßen sehr schwerfällt, dann ist es die Tatsache, dass sich nicht wenige einflussreiche Funktions- und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Medizin und anderen gesellschaftlichen Bereichen aus der Deckung gewagt und lauthals verraten haben, wes Geistes Kind sie tatsächlich sind. Auch das Schweigen vieler Kulturschaffender spricht Bände.

Die meisten prominenten, einst bewunderten Intellektuellen, Kabarettisten und Künstler aus der ersten Reihe, vor allem jene, die sich bislang links bis links-liberal gaben, schweigen noch immer — 19 Monate nach Beginn des Corona-Komplotts. Wenn sie sich überhaupt dazu herablassen, zu Corona einmal den Mund aufzumachen, geben sie sich opportunistisch, ja sogar offensiv apologetisch. So der Zyniker Dieter Nuhr:

„Es gibt Leute, die sagen, ich lasse mich nicht impfen, weil ich noch Kinder kriegen will. Wer so denkt, sollte sich vielleicht nicht fortpflanzen“ (13).

Wie heruntergekommen die deutschen bürgerlichen Intellektuellen mittlerweile sind, zeigt der Fall Jürgen Habermas, der sich in der diesjährigen September-Ausgabe der einstmals renommierten linken Blätter für deutsche und internationale Politik ebenfalls staatstragend äußert (14). Ungewöhnlich oberflächlich und die intransparente Datenlage verkennend, versteigt er sich ins Metaphysische und kompromittiert seinen Namen, den er einmal gehabt hat, indem sich der „Staatsphilosoph“ zum Apologeten eines totalitären Gesundheitsregimes macht und sich damit selbst ins intellektuelle Aus befördert hat.

Die „Gebildeten“ sind erneut Bankrotteure

Auch hier springen erneut gewisse Parallelen zu 1933 ins Auge: Vor allem die sogenannten Gebildeten, gutbürgerliche Akademiker, die es hätten besser wissen müssen — insbesondere Ärzte, Juristen, Ökonomen — dienten sich recht schnell den Nazis an.

„Mit steigender Bildung stieg auch die Zustimmung zu Hitlers Welt — was dem gängigen Vorurteil zuwiderläuft, dass Bildung vor gegenmenschlichen Einstellungen schützt“ (15).

Es ist also kein Wunder, dass Victor Klemperer nach seinen einschlägigen Erfahrungen mit den Akademiker-Kollegen am 16. August 1936 voller Bitterkeit in sein Tagebuch schrieb:

„Wenn es einmal anders käme und das Schicksal der Besiegten läge in meiner Hand, so ließe ich alles Volk laufen und sogar etliche von den Führern, die es vielleicht doch ehrlich gemeint haben könnten und nicht wußten, was sie taten. Aber die Intellektuellen ließe ich alle aufhängen, und die Professoren einen Meter höher als die anderen; sie müßten an den Laternen hängen bleiben, solange es sich irgend mit der Hygiene vertrüge“ (16).

Diese Affinität Gebildeter im weitesten Sinne zum Autoritarismus wiederholt sich heute.

Schon die heutigen Studenten — früher aufmüpfig, immer Kontra gebend — werden von einer Studentenvertretung repräsentiert, die beim Bildungsverbot Nicht-Geimpfter mitmacht. Die freiwillige Gleichschaltung der deutschen Studentenschaft hatten wir auch schon mal. Ihr früherer Schlachtruf, als ihr Selbstverständnis noch sehr weit links angesiedelt war, ist längst verhallt: „Bildung für alle!“ Was ist das heute für eine Studentengeneration? Saft- und kraftlose Ja-Sager, armselige Duckmäuser, die glauben, gendern sei revolutionär, die zu eigenständigen Gedanken schon in jungen Jahren nicht mehr fähig sind.

So war in stern.de vom 19. August 2021 zu lesen: „Die Hochschulen sowie der Freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften (FZS) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) riefen die Studierenden dazu auf, sich immunisieren zu lassen. ‚Wer sich ohne medizinischen Grund nicht impfen lässt, gefährdet andere und handelt unsolidarisch‘“, redete Jonathan Dreusch vom FZS den Herrschenden nach dem Mund (17). Tatsächlich hatte er Ende August „für eine noch härtere Gangart gegenüber Ungeimpften plädiert. Statt der 3G-Regel müsse demnach sogar 2G praktiziert werden“ (18).

Stephan im Bett mit Angela

Nicht näher verfolgt wird an dieser Stelle die schweigende Judikative, die mittlerweile der Exekutive beischläft und ihre Aufgabe als dritte Gewalt nicht im Ansatz erfüllt. Hatten wir das nicht auch schon mal? Anstatt die Grundrechte vor den Zudringlichkeiten des Regimes zu schützen und der fortschreitenden Dehumanisierung der Gesellschaft einen Riegel vorzuschieben, legt sich der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth mit Parteifreundin Angela ins Bett. Nach dem Kanzlerinnen-Dinner hinter verschlossenen Türen sickerte dennoch einiges durch.

Der Parteifreund und befangene Nichtstuer wurde offenbar beim Tête-à-Tête von der Bundeskanzlerin darüber instruiert, wie er sich in den kommenden Monaten coronapolitisch korrekt zu verhalten hat (19). „Im Juni trafen sich Kanzlerin, Minister und Verfassungsrichter zum Dinner“, hat Die Welt am 11. Oktober dieses Jahres berichtet.

„Trotz laufender Verfahren war die Corona-Politik Thema. Der oberste Richter selber hatte es so vorgeschlagen. Jetzt kommt heraus: Selbst in Merkels engster Umgebung sah man das im Vorfeld kritisch“ (20).

Das zum Thema Gewaltenteilung in Deutschland.

Über die staatstragende verkommene Journalistenblase soll hier auch kein Wort verloren werden, sie ist es einfach nicht wert. Sie outet sich täglich in eindeutiger Weise. Stellvertretend für sie sollen aber zwei dieser Musterexemplare namentlich genannt werden: einmal die Nachwuchskolumnistin Samira El Ouassil, die sich bereits am 16. Juli 2020 beim Spiegel für höhere Aufgaben empfahl und auf der Casting-Couch die Maskenkritiker des Mordversuchs bezichtigte (21).

Zum anderen ihr Kolumnisten-Kollege bei spiegel-online, der ehemalige Zeitsoldat Nikolaus Blome, der bis 2019 als stellvertretender Chef-Redakteur bei der BILD-Zeitung für harte Desinformation mit zuständig war, und nicht anders konnte, die Öffentlichkeit am 7. Dezember 2020 zu bitten:

„Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“ (22).

Volks- und Menschenfeinde

Etwas genauer sollte man aber politischen Funktionsträgern und ihren Beratern nicht auf die Finger, sondern — frei nach Luther — ihre Mäuler schauen. Was Vertreter dieser längst überflüssigen parasitären Kaste in den zurückliegenden Monaten von sich gegeben haben, wirft ein Licht auf den Zustand dieser bürgerlichen Republik. Im Bemühen, die Mehrheit gegen die Minderheit in Stellung zu bringen, werden neben politischen Maßnahmen wie zum Beispiel der asozialen Streichung der Lohnfortzahlung im Quarantänefall oder der an Sadismus grenzenden Einführung der 2G-Regel auch im Lebensmittelhandel, um die Unbotmäßigen auszuhungern, die verbalen Attacken immer aggressiver, ja menschenverachtender.

Der Jurist und Regierungsberater Rolf Schwartmann, seit 2015 Mitglied der vom Bundesinnenminister geleiteten „Plattform Sicherheit, Schutz und Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft“ sowie vom Bundeskabinett 2018 Berufener in die Datenethikkommission der Bundesregierung, entblödete sich nicht, am 13. April 2021 in einem Artikel für web.de zu schreiben: „Impfmuffel sind in der Pandemie Volksfeinde (Kursivsetzung von H.J.M.)“ (23).

Dazu der Blogger Thomas Röper auf anti-spiegel: „Aber wenn ein Regierungsberater Andersdenkende als ‚Volksfeinde‘ bezeichnet (und das auch so meint), ist es erstaunlich still in Politik und Medien. Niemand stört sich daran, dass so jemand in der Datenethikkommission der Bundesregierung sitzt. Aber was sagt es über die ethischen Maßstäbe eines Menschen aus, wenn er das Wort ‚Volksfeinde‘ in dem Sinne benutzt, wie es zwischen 1933 und 1945 benutzt wurde?“ (24).

Merkel macht den Ceaușescu

Ausgerechnet Peter Tauber, der ehemalige CDU-Generalsekretär und Ex-Staatssekretär im Bundeskriegsministerium, überbot dieses Diktum kurz nach Weihnachten 2020 noch — stellvertretend für seine CDU-Mischpoke:

„Das Impfen abzulehnen und gar zu verteufeln ist menschenfeindlich (Kursivsetzung von H.J.M.). Es wird Zeit, die Fackel der Aufklärung wieder höher zu halten, um das Licht so hell strahlen zu lassen, dass die dunklen Gestalten wieder in die Löcher verschwinden, aus denen sie gekrochen kamen“ (25).

Natürlich nicht hinterfragend, was er im „menschenfreundlichen“ Kriegsministerium so treibt.

Seine Kanzlerin war subtiler, indem sie sich als alte FDJlerin an das damals befreundete Ceaușescu-Regime in Rumänien erinnerte, dem von westlicher Seite permanent vorgeworfen worden war, Regime-Gegner zu psychiatrisieren und in entsprechende Anstalten zu verbringen. Am 15. Dezember 2020 machte Merkel den Ceaușescu: Gegner der Corona-Maßnahmen seien „Gegenstand für Psychologen“ (26), ein Urteil, das der Bundespräsidenten-Darsteller Joachim Gauck im September 2021 bekräftigte, als er diesbezüglich von „Bekloppten“ sprach (27).

Andere Politiker hatten bereits vor Merkel ähnliche wegweisende Ideen. Bereits im April 2020 drohte die CDU-geführte sächsische Landesregierung damit, Quarantäne-Verweigerer in psychiatrischen Anstalten wegzuschließen (28). Baden-Württemberg folgte auf dem Fuße, dort, wo ein ehemaliger Anhänger des KBW, des Kommunistischen Bundes Westdeutschland, heute den Ministerpräsidenten spielt. Er heißt Winfried Kretschmann und tarnt sich heute wie viele seiner ehemaligen „Genossinnen und Genossen“ als Grüner.

Wes Geistes Kind er ist, bewies er in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung im Juni dieses Jahres, was beweist, dass der ehemalige Maoist nichts von seinem totalitären Temperament verloren hat: „Wir sollten also einmal grundsätzlich erwägen, ob wir nicht das Regime ändern müssen, so dass harte Eingriffe in die Bürgerfreiheiten möglich werden“ (29). Zur Erinnerung: Mitglieder dieser maoistischen Sekte outeten sich seinerzeit als Anhänger des blutigen Pol-Pot-Regimes in Kambodscha, und nicht wenige sympathisierten mit dem RAF-Terrorismus.

Von Zwangseinweisungen und Ausnahmezuständen

Sein Innenminister von der CDU, Thomas Strobl, Schwiegersohn des Griechenland-Zerstörers Wolfgang Schäuble, forderte im November 2020 die „Zwangseinweisung (Kursivsetzung von H.J.M.) für hartnäckige Quarantäneverweigerer“ in ein Krankenhaus, die im Dezember beschlossen wurde (30). Drei weitere Bundesländer folgten Sachsen und Baden-Württemberg auf dem Weg der Einrichtung von Quarantäne-Gefängnissen: Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein (31).

Kennen wir das nicht auch schon? Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière nutzte die Gunst der Stunde und rundete die menschenfreundlichen Vorschläge der christlichen Partei ab, indem er eine Änderung des Grundgesetzes vorschlug, um „für künftige Krisen in Deutschland die Möglichkeit eines befristeten Ausnahmezustands (Kursivsetzung von H.J.M.) einzuführen“ (32).

Natürlich steht die bayerische Variante der Christ„demokraten“ in nichts nach. Ausgerechnet der ebenso inkompetente wie korrupte ehemalige Bundesverkehrsminister und jetzige CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte am 30. Dezember 2020 „maximale Härte“ gegen „Verschwörungsextremisten“, die er in eine Reihe mit kriminellen Clans und Gefährdern stellt (33). Der inzwischen vom Bayerischen Verwaltungsgericht wegen der im März 2020 verhängten Ausgangssperre abgewatschte bayerische Alleinherrscher Markus Söder, der, ohne mit der Wimper zu zucken, jeden Kritiker seiner Corona-Politik mit Repression bedroht (34), setzte noch einen drauf.

Die Söder-RAF

Bereits im November 2020 unterstellte er den Querdenkern, „einen anderen Staat“ zu wollen. Damit verdächtigte er sie der revolutionären Umtriebe (35), seiner Meinung nach ein Fall für den Verfassungsschutz. Wenige Monate später, Anfang Januar 2021, trieb es der Demagoge sogar noch auf die Spitze, indem er die Gefahr einer „Corona-RAF“ heraufbeschwor (36), die von den politisch harmlosen Querdenkern ausginge. Das sagt einer, dem bayerische Verwaltungsrichter „ein fragwürdiges Menschenbild“ bescheinigten (37). Wäre eine solch irrwitzige Behauptung eines Paranoikers für sich im Raum stehengeblieben, wäre ihre Wirkung wahrscheinlich verpufft.

Tatsächlich erfuhr die absurde Diffamierung der Querdenker als Terroristen in der Öffentlichkeit Verstärkung durch Repräsentanten anderer Parteien. Volker Beck zum Beispiel, viele Jahre Frontmann der Grünen, blies ins gleiche Horn: „Eine verantwortungslose Minderheit darf nicht die Gesellschaft terrorisieren“, twitterte er am 4. September 2021.

Es ist erstaunlich, dass ein Schwuler mit jahrzehntelanger Diskriminierungserfahrung — nur weil er nun endlich auf dem hohen Ross sitzt — eine Minderheit als „Impfverweigerer“, verunglimpft, die ihm politisch nicht in den Kram passt (38). Auch der sozialdemokratische Gesundheitsminister Clemens Hoch in Rheinland-Pfalz unterstreicht die steile These von Söder, indem er forderte:

„Alle Personen, die sich noch nicht impfen lassen wollten, müssen damit rechnen, dass man sie sehr genau beobachten wird“ (39).

Staatlich gefördertes Mobbing an Schulen

Von der Beobachtung hin zur Kennzeichnung ist es nur ein kleiner Schritt. Auch in dieser Disziplin kennen sich die Deutschen gut aus. Und sie haben es erneut getan. Die subalternen Funktionsträger waren in Deutschland schon immer kreativ, wenn es angezeigt war, in vorauseilendem Gehorsam zu handeln. Auch hierbei tun sich wieder die „Gebildeten“ besonders hervor.

Den Anfang machte bereits im Mai 2020 laut Focus eine Schulleitung im Mecklenburg-Vorpommerschen, die die Kennzeichnung von Schülern für angemessen hielt. Nicht-infizierte Schüler wurden mit einem grünen Punkt gekennzeichnet (40). Diese Idee machte im wahrsten Sinne des Wortes Schule und setzt sich mittlerweile auch andernorts nicht nur an Schulen durch.

Während Verantwortliche in Deutschland zum eigentlichen Sinn und Zweck dieser Aktion wenig auskunftsfreudig sind, verriet indes der österreichische Bildungsminister Heinz Faßmann von der ÖVP mehr: Die Kennzeichnung sei eine verlässliche Methode, Menschen zu stigmatisieren und der Häme anderer auszusetzen. Als Bildungsminister hat er kein Problem damit, staatlich akzeptiertes Mobbing gegen ungeimpfte Schüler voranzutreiben: „Wenn Ungeimpfte von Geimpften gehänselt werden“, sei „das vielleicht zu akzeptieren“, um die Impfquote zu erhöhen (41). Als ob die seit 19 Monaten misshandelten Kinder nicht schon genug unter den Corona-Schikanen gelitten hätten.

Unter das Kuratel der 3G- oder 2G-Regelung gestellt (42), soll auch die Einführung niedlicher „bunter Armbändchen“ an deutschen Universitäten für eine klare Unterscheidung von Gut und Böse sorgen. Deren Einführung an der Leibniz-Universität Hannover im September 2021 für Geimpfte und Genesene, „um die Einlasskontrollen zu beschleunigen“, so die schäbige Begründung, macht deutlich, dass solche Kennzeichnungen Ausschluss bedeuten (43). An der Hochschule Karlsruhe ist es bereits so weit: „Studierende, die sich nicht an die sogenannte 3G-Regel halten, müssen (...) künftig mit einem Ausschluss von der Hochschule rechnen“ (44). Eine Bankrotterklärung für die viel beschworene „Wissensgesellschaft Deutschland“, wo auch das Recht auf Bildung inzwischen nicht mehr für alle gilt.

Subalterne Kreative

Die bisherigen Beispiele machen deutlich, dass nicht nur das Corona-Narrativ, sondern auch die Diffamierungsmuster immer weiter von oben nach unten kaskadieren und sich wie Metastasen in der Hefe des Volkskörpers verbreiten. Dabei fällt auf, dass sich vor allem die Subalternen in Politik und Verwaltung in den Ländern und Kommunen parteiübergreifend durchaus „kreativ“ zeigen und in vorauseilendem Gehorsam aktiv werden.

„Was klingt wie aus einem dystopischen Science-Fiction-Film, soll in Niedersachsen jetzt erprobt werden: Trainierte Hunde, die potenzielle Konzertbesucher abschnüffeln wie Drogenkuriere. Aber nicht nach Kokain oder Haschisch, sondern danach, ob hier ein einsames Corona-Virus auf das Event eingeschleppt werden soll“ (45).

An die Zeit der US-amerikanischen Apartheid in den 1950er und 1960er Jahren fühlt man sich erinnert, wenn man liest, dass Städte in Deutschland ein Badeverbot für Ungeimpfte erlassen. So geschehen in Osnabrück und in anderen Städten der Republik. „Ein städtisches Bad, subventioniert mit den Steuergeldern auch von Ungeimpften, schließt diese mit der 2G-Regel vom Baden aus“, beklagt Boris Reitschuster zu Recht (46). Dies gilt auch für andere kommunale Einrichtungen, die für die nicht-geimpften „Volks- und Menschenfeinde“ künftig tabu sein werden.

Bis in die feinsten Verästelungen des Volkskörpers hinein setzen viele Kommunen die 2G-Regeln mittlerweile akribisch um.

Reitschuster nennt beispielhaft ein ganzes Maßnahmen-Potpourri, das ihm seine Leserschaft übermittelt hat: 2G-Musikschule in städtischer Trägerschaft, 2G-Weinfeste, 2G-Bäder in Quakenbrück, Langenhagen bei Hannover und Wolfsburg, 2G-Kulturzentrum Münster, 2G-Probe eines evangelischen Kirchenchors, 2G-Klostercafé Abtei St. Hildgard im Rheingau, 2G-Skispringen in Willingen, 2G-Totalitarismus in Städten wie Leverkusen und Buchholz, 2G-Tanzschule in Hamburg. Und er versichert in seinem Artikel, noch jede Menge anderer Beispiele auf Lager zu haben.

Der Zweck heiligt die Mittel

Höchst beunruhigend und skandalös ist, mit welcher Gnadenlosigkeit die Isolierung und Demütigung Ungeimpfter vorangetrieben wird. Die politischen Akteure tun es, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie tun es ja für einen „guten Zweck“. Das meint auch eine ganz andere Berufsgruppe, die zwar stets harmlos und menschenfreundlich tut, es aber faustdick hinter den Ohren hat: die Ärzteschaft oder die Apparate-Mediziner. Von Anfang an wider besseres Wissen dem Herrschaftsnarrativ folgend, stellt sich ein großer Teil der Weißkittel und ihrer Standesorganisationen bereitwillig der Medienpropaganda zur Verfügung oder schweigt (47), verstärkt damit die Lügen des Regimes und verleiht ihnen Glaubwürdigkeit. Als Götter in Weiß haben sie sich wieder einmal faktenresistent und korrumpierbar gegeben und mit allen standesüblichen ethischen Standards gebrochen.

Dabei hätten sie dieses Mal die Chance gehabt, ihren Großvätern und -müttern nicht zu folgen. Denn die deutsche Ärzteschaft hat keineswegs eine weiße Weste und verdient keinen Vertrauensbonus. Denn ihr wird „aufgrund ihrer besonderen Berufsethik allzu leicht moralische Integrität bescheinigt“ (48). Schließlich hatte ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Ärzteschaft in der Vergangenheit ein gebrochenes Verhältnis zur bürgerlichen Demokratie.

„So waren 45 % aller reichsdeutschen Ärzte in der NSDAP, 26 % in der SA, und in der SS waren sie etwa 7-mal häufiger vertreten als die übrige Erwerbsbevölkerung. Darüber hinaus waren Ärzte notwendige und auch weitgehend zuverlässige Mitarbeiter beim Vollzug nationalsozialistischer Gesundheitspolitik“ (49).

Will heißen: Sie waren Teil des millionenfachen Massenmords, den Nazis an Juden, sogenanntem lebensunwertem Leben, renitenten Arbeitern und politischen Gegnern begingen.

Oft ohne Skrupel: die Ärzteschaft

Mit den Nazis zu kollaborieren, versprach hervorragende Karrieremöglichkeiten und einen überdurchschnittlichen Wohlstand. Dies sind auch heute noch die Motive, die Ärzte antreiben, sich jenseits aller medizinisch-ethischen Standards korrumpieren zu lassen. Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen viele tausend Ärzte allein in den vergangenen 20 Jahren sprechen für sich. In einem Land, in dem Ärztebestechung legal ist, darf man sich über nichts mehr wundern (50). In einer Presserklärung vom 4. September 2009 kritisierte der Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää) die Korruption in der Ärzteschaft, an der sich auch heute wenig geändert haben dürfte:

„Seit Jahren sind Praktiken wie die jetzt öffentlich gewordenen in der Ärzteschaft üblich (Bestechungsgelder von Krankenhäusern an niedergelassene Ärzte, H.J.M.). So wurden früher offiziell Rabatte von Großlabors auf kleinere Laborleistungen gewährt, wenn der Arzt bestimmte teure Untersuchungen bei diesem Labor anforderte. Orthopäden haben wirtschaftliche Beziehungen zu Röntgeninstituten oder unterhalten diese verdeckt sogar selbst. Onkologen wurden von Apotheken, als es noch profitabel war, dafür honoriert, dass sie bei ihnen teure Krebsmittel für ihre Patienten bestellten — ein Betrug an Patient und Krankenkasse.

Auch Kliniken sind groß im Geschäft: Herzchirurgische Kliniken finanzieren Herzkatheter-Messplätze in kleineren Krankenhäusern unter der Bedingung, dass ihnen die dabei anfallenden Patienten zur Operation zugewiesen werden. Auch mit Reha-Kliniken gibt es Absprachen. Diese Praktiken sind lange bekannt und keine Einzelfälle, sondern reichen inzwischen flächendeckend von Rabattabmachungen bis zur direkten Bestechung. Doch die Kammern haben kaum etwas dagegen unternommen“ (51).

Der Arzt als Vertriebsmitarbeiter von Big Pharma

Viele „notleidende“ Ärzte können offenbar den Hals nicht vollkriegen. Sie sind sehr kreativ, wenn es darum geht, Zusatzeinkommen zu generieren. Dabei scheint sich der klassische Arzt inzwischen mehr als Vertriebsmitarbeiter der Pharmakonzerne zu verstehen, der den Abverkauf tatkräftig fördern hilft. Deshalb nehmen Ärzte auch die lukrativen Bestechungsangebote der Pharmaindustrie bereitwillig an: Fortbildungs- und Incentive-Veranstaltungen oder Anwendungsbeobachtungen (52) auf deren Kosten. Und die sind laut einer Erhebung fürs Jahr 2015 doch bemerkenswert hoch:

„Die Pharmaindustrie hat im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro an Ärzte und Krankenhäuser für Studien, Fortbildungen und Sponsoring gezahlt. Die Summe betrage für das Jahr 2015 insgesamt rund 575 Millionen Euro, teilte der Verband Forscher Pharma-Unternehmen (vfa) (...) mit. Die Zahlen stammen von 54 Unternehmen, die sich freiwillig im Rahmen des sogenannten Transparenzkodexes zur Offenlegung verpflichtet haben. Nach eigenen Angaben decken die Firmen gemeinsam 75 Prozent des deutschen Pharmamarktes für verschreibungspflichtige Medikamente ab. Die tatsächlich in Deutschland gezahlten Zuwendungen an Ärzte und Kliniken liegen also noch höher“ (53).

Und selbst spiegel.de muss logisch schlussfolgern: „Durch alle Verbindungen zwischen Medizinern und Pharmaunternehmen entstehen Interessenkonflikte. Der Kern des Problems: Eigentlich sollten Ärzte uneingeschränkt im Sinne des Patienten entscheiden. Durch Zahlungen von Pharmafirmen kann es jedoch [...] passieren, dass sich Ärzte mit den Unternehmen verbunden fühlen. Dadurch können sie nicht mehr unvoreingenommen urteilen.“ (54) War es nicht immer so? Leider ja. Kein Geringerer als Molière hatte bereits vor 348 Jahren ein ähnliches Problem mit der Ärzteschaft (55).

Vor diesem Hintergrund muss man sich fragen, welche oder wessen Interessen viele Ärzte wirklich verfolgen: die der Patienten oder die von Big Pharma und damit nur ihre eigenen? Dies sollte man stets im Hinterkopf behalten, wenn man das opportunistische Verhalten großer Teile der Ärzteschaft in Corona-Zeiten begreifen will. Dagegen werden moralisch integre Ärzte, die sich ihrem Eid und ihrem Gewissen verpflichtet fühlen, denunziert, verfolgt, wenn nicht gar entlassen, wenn sie sich mutig der Corona-Politik verweigern und den Ärzteorganisationen entgegenstellen.

Aufforderung zur Denunziation „Abtrünniger“

Vor allem die Ärztekammern haben ihre Klientel in den vergangenen Monaten sogar dazu aufgefordert, Kolleginnen und Kollegen, die eine abweichende Meinung zu den Corona-Maßnahmen gehabt haben, zu denunzieren (56). Besonders hervor tat sich der Präsident der Berliner Ärztekammer, Dr. Günther Jonitz, für den fachliche und kontrovers geführte Diskussionen offenbar keine Rolle mehr spielen (57). Sekundiert werden diese ärztlichen Blockwarte von öffentlich-rechtlichen Medien wie dem sich aus Zwangsabgaben finanzierenden WDR, der im Oktober 2020 öffentlich dazu aufforderte, coronakritische Ärzte anzuschwärzen. Dazu gab er exklusive Tipps frei Haus, wie man sich als Denunziant korrekt zu verhalten hat:

„Was also als Patient tun, wenn der (Haus-)Arzt die Gefahr durch das Coronavirus herunterspielt oder gar leugnet? ‚Wachsam und kritisch sein‘, rät die Sprecherin der Ärztekammer Nordrhein. Wer eine Arztpraxis betritt, sollte sich umschauen und ein Auge darauf haben, ob die allgemeinen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Tragen alle Masken? Gibt es eine Plexiglaswand am Empfangstisch? Wird auf genügend Abstand geachtet, auch im Wartezimmer? Bei Abweichungen: Unbedingt das Praxisteam ansprechen. Und dem Arzt widersprechen, falls er alles als harmlos hinstellt. Hinweise über entsprechende Fälle bitte der zuständigen Ärztekammer melden. ‚Wir gehen dann der Sache nach‘“ (58).

Neben abtrünnigen Kolleginnen und Kollegen, denen zunächst die Folter-Werkzeuge gezeigt werden, bevor es wirklich zur Sache geht, nämlich der Vernichtung ihrer Existenz, lag und liegt das Hauptaugenmerk der systemkonformen Weißkittel-Organisationen allerdings auf jenen Teilen ihrer potenziellen Kundschaft, die ihren alleinseligmachenden Offenbarungen, sprich medizinischen Expertisen, nicht sofort vertrauen: den „Impfgegnern“, die meistens gar keine sind, aber gegen die übergriffigen Anmaßungen der herrschenden Politik und ihrer medizinischen Vasallen etwas haben. Die müssen alle einer Spezialbehandlung zugeführt werden, aber wie? Es mangelte in den zurückliegenden Monaten wahrlich nicht an „kreativen“ Ideen aus der Ärzteschaft, wie man Impfunwillige an die Spritze bekommt.

Immer mehr Nachteile für Ungeimpfte

Der noch mildeste, aber völlig asoziale Vorschlag kam vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der sich im Juli 2021 „dafür ausgesprochen [hat], nicht gegen das Coronavirus geimpften Personen ab dem Herbst keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten“. Die Politik solle schon jetzt klarstellen, „dass es auf Dauer immer mehr Nachteile für Ungeimpfte geben wird“ (59). Gesagt, getan. Einen Schritt weiter gingen jene „Experten“, die zugleich weitere neoliberal-kapitalistische Prinzipien im Gesundheitswesen durchsetzen wollen. Der leitende Kölner Impfarzt Jürgen Zastrow forderte im WDR, dass Ungeimpfte, die Corona-Patienten auf der Intensivstation werden, mit den Kosten ihrer Behandlung belastet werden — nicht die Allgemeinheit (60).

Dieser Position zur Seite sprang der neoliberale Sozialpsychologe Florian Kaiser, Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Magdeburg, der in die gleiche Kerbe schlug: „Wer sich nicht gegen Corona impfen lassen möchte, muss auch die Corona-Behandlung selbst bezahlen, sollte er oder sie erkranken. Das halte ich für das beste Mittel, um auch Impfgegnern einen Anreiz zu setzen, sich impfen zu lassen.“ Obwohl Leute wie Kaiser und Zastrow mit ihren Vorschlägen das Solidarprinzip außer Kraft setzen wollen, beschuldigen sie — perfide, wie sie sind — die „Impfverweigerer“ der Verletzung des Solidarprinzips. Deshalb sollten sie „auch nicht auf die Solidarleistung zurückgreifen dürfen, sollten sie selbst verschuldet später an Covid-19 erkranken“ (61).

Kaisers Vorschlag wurde von der Versicherungswirtschaft dankbar aufgegriffen. Der Vorstandsvorsitzende der R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, der nach eigenem Bekunden „kein Verständnis für Ungeimpfte“ hat, glänzte gleich mit dem Vorschlag, unterschiedliche Tarife für Geimpfte und Ungeimpfte einzuführen. Der Grund: Impfverweigerer „zeigen ein sozial schädliches Verhalten“, entblödete er sich nicht, Stimmung zu machen (62). Dies sagt einer, der ausschließlich daran interessiert ist, die Profite seines Unternehmens zu maximieren. Man darf gespannt sein, wie der gute Mann die zunehmenden Impfdurchbrüche bei Geimpften tariflich klassifizieren wird?

Den radikalsten Vorschlag machte in diesem Zusammenhang wohl der neoliberale Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther. Der forderte sogar, noch härter gegen die „Querdenken“-Bewegung vorzugehen: „Mittelfristig bei medizinisch nicht indizierter Impfverweigerung wäre der Ausschluss einer Covid-Erkrankung aus dem Versicherungsschutz zu erwägen“ (63).

Lasst die Ungeimpften ruhig verrecken!

Wer meint, es könnte nicht schlimmer kommen, wird oft eines Besseren belehrt:

„In den Vereinigten Staaten, in Großbritannien und Teilen Europas hat sich eine heimtückische Haltung gebildet, die von Politikern, Experten und — am beunruhigendsten — Ärzten befeuert wird: Dass Ungeimpften, die sich mit Covid-19 infizieren, eine medizinische Versorgung verweigert werden soll. Dies würde einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen und grundlegende Grundsätze der medizinischen Praxis im Kern erschüttern“ (64).

Auch in Deutschland teilt man diesen Ansatz, um impfkritische Menschen zur Räson zu bringen. Am 19. Dezember 2020 forderte der Humangenetiker und Mitglied des unethischen Ethikrats der Bundesregierung, Wolfram Henn, Verweigerer einer Corona-Impfung dazu auf, auf Notfallmaßnahmen im Krankheitsfall zu verzichten:

„Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: ‚Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen‘“ (65).

Mir ist nicht ersichtlich, welcher Ethik Henn folgt. Mit Sicherheit keiner, die in der Tradition des Humanismus und der Aufklärung steht. Denn die unausgesprochene Konsequenz des zynischen „Ethikers“ Henn heißt: „Lasst sie ruhig verrecken.“ Aus gleichem Holz geschnitzt ist beispielsweise auch der Verhaltensökonom Marcus Schreiber, der sich ebenso weit aus dem Fenster reckte und nicht nur offensiv die Diskriminierung von Ungeimpften forderte, sondern sogar die Triage im Falle ihrer Erkrankung an Covid-19 (66).

Aufforderung, Straftaten zu begehen

Es gibt leider noch eine Menge anderer Stimmen auch aus der Ärzteschaft, die dazu auffordern, den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung zu begehen. Auf dem Jahreskongress der Magen-Darm-Ärzte Mitte September 2021 in Leipzig zum Beispiel stand zur Diskussion, ob die Darmkrebsvorsorge künftig ausschließlich Geimpften zugutekommen soll. Warum? „Wenn Patienten ungeimpft oder nicht getestet sind, gehen Ärzte und medizinisches Personal bei Untersuchungen Risiken ein“ (67). Ein verlogenes „Argument“, das nicht mehr sticht, seitdem der Pharmareferent Spahn mit dem Corona-Virus infizierte Ärzte und Pflegekräfte im November 2020 dazu aufgefordert hatte, trotz ihrer Infektionen in Kliniken und Pflegeheimen weiterzuarbeiten (68).

Egal welches Ergebnis die Diskussion um die Darmkrebsvorsorge zeitigte, allein schon die Fragestellung ist impertinent. Zu Ende gedacht heißt das: Man kann ja auch schwer verletzte Unfallopfer gleich im Straßengraben verbluten lassen, wenn nicht klar ist, ob sie geimpft oder ungeimpft sind. Das heißt dann, Erste-Hilfe-Maßnahmen werden „ausgesetzt“. Oder erst gar nicht behandeln, wenn sie an die Tür klopfen. Der Privatdozent Dr. med. H.-J. Kruse, Inhaber einer Praxis für Gefäßmedizin in Zschopau, teilte am 10. September 2021 einer Patientin mit, „dass Sie als nicht geimpfte Person in meiner Praxis nicht mehr erwünscht sind. Eine Untersuchung werde ich nur bei einem medizinischen Notfall durchführen, ansonsten untersage ich Ihnen den Zutritt zu meiner Praxis“ (69).

Während Kritiker kriminalisiert und verfolgt werden, werden solche wirklichen Straftäter nicht belangt. Warum eigentlich nicht? Dies alles sind keine Äußerungen von vermeintlich rechtsradikalen AfDlern, sondern von Funktionären, die glauben, auf dem Boden der „freiheitlich demokratischen Grundordnung“ zu stehen. Wenn das Demokratie sein soll, habe ich im Gemeinschaftskundeunterricht nicht richtig aufgepasst.

Kein Recht auf Bildung: ungeimpfte Kinder

Die Ärzteschaft fühlt sich außerdem gemüßigt, auch in anderen Bereichen zu wildern, die sie nichts angehen. Der 124. Deutsche Ärztetag, das „Parlament der Ärzteschaft“, beschwor am 5. Mai 2021 die „dramatische Situation“ auf Intensivstationen, die es in Wahrheit nie gab, und leitete von dieser Falschinformation die Empfehlung an die Politik ab, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf Bildung nur mit Corona-Impfung hätten: „Das Recht auf Bildung mit Kita- und Schulbesuch kann im Winter 2021/2022 nur mit einer rechtzeitigen COVID-19-Impfung gesichert werden“ (70). Dazu sollte man wissen, dass das Recht auf Bildung ein international anerkanntes grundlegendes Menschenrecht ist, das 1948 in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ schriftlich festgehalten worden war.

Auch der sprachliche Duktus spiegelt die zunehmende Repression gegenüber Impfkritikern und Nicht-Geimpften wider. Albrecht Müller, der Herausgeber der Nachdenkseiten, veröffentlichte ein Schreiben des Gesundheitsamts Bonn vom 21. November 2020, in dem das Amt einer dreiköpfigen unbescholtenen Familie, die aufgrund der Positivtestung eines Familienmitglieds in Quarantäne geschickt wurde, in verschärftem Kasernenton „das Zwangsmittel des unmittelbaren Zwangs“ androht. Im Schreiben heißt es weiter:

„Dies bedeutet für Sie, dass ich auch gegen Ihren Willen, notfalls unter Anwendung körperlicher Gewalt, sicherstelle, dass Sie den o. g. Quarantäne-Bereich nicht verlassen. Alternativ kann auch die zwangsweise Unterbringung in einer geschlossenen Quarantänestation angeordnet werden“ (71).

Dies ist die aggressive Unterdrückungssprache eines Obrigkeitsstaats.

Nicht-Geimpften „eine reinhauen“

Tatsächlich wird auch in Deutschland der Ton — es ist eigentlich untertrieben zu sagen — rauer. welt.de berichtete im September dieses Jahres:

„Hinter verschlossener Tür schimpfen Pfleger und Ärzte immer wieder über ungeimpfte Corona-Patienten. Sie sind frustriert, weil sich viele Intensivfälle verhindern ließen. Entscheidend sei, wie man mit diesen Emotionen umgehe, sagen Experten. In einer privaten Facebook-Gruppe kocht die Wut über ungeimpfte Covid-19-Patienten manchmal richtig hoch. ‚Ganz ehrlich? Ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen‘, schreibt eine Krankenschwester aus Bayern über einen Mann, den sie auf einer Intensivstation mit gesund pflegte“ (72).

Eine solche Entgleisung wird von der staatstragenden Medienpropaganda natürlich gerne aufgegriffen, um die Stimmung in unverantwortlicher Weise weiter anzuheizen.

Wohin dies führen kann, führt Italien vor. Die Autorin Jenny Perelli zählt in ihrem Artikel Covid-Zertifikat oder die indirekte Impfpflicht einige Beispiele auf, die eine völlige rhetorische Verrohung in Italien zeigen:

„Roberto Burioni, TV-Virologe: ‚Sie (die Ungeimpften) müssen unter Hausarrest bleiben. Sie müssen wie Ratten leben.‘ Selvaggia Lucarelli, Journalistin: ‚Sie [die Ungeimpften] müssen zu grünem Brei zermatscht werden.‘ Andrea Scanzi, Journalist: ‚Mir würde es Spaß machen, sie (die Ungeimpften) wie die Fliegen sterben zu sehen.‘ David Parenzo, Journalist, fordert dazu auf, in das Essen der Impfgegner zu spucken. Seit Monaten sind außerdem Schlagzeilen mit dem Begriff ‚Jagd‘ zu lesen, als ob es sich bei den Impfgegnern oder -skeptikern um Tiere handeln würde, die zu erlegen sind“(73).

Das ist allerdings die zutiefst menschenverachtende Sprache von Faschisten, von der wir in Deutschland – wie dieser Beitrag zeigt – auch nicht mehr weit entfernt sind.

Alle hier Zitierten sind, ob sie wollen oder nicht, Stichwortgeber sowohl für verfassungsfeindliche Politiker als auch für die skrupellosen Schmierfinken, Mietmäuler und Kommunikationshuren der staatstragenden Propagandamedien. Ganz bewusst verwenden sie seit vielen Monaten eine gewalttätige Sprache, mit der sie den vermeintlichen Gegner — Impfskeptiker und Nicht-Geimpfte — unbarmherzig herabsetzen, ja fast schon entmenschlichen, er somit in die Enge getrieben und zermürbt werden soll. Diese verantwortungslose Hetze wird, je länger sie dauert, irgendwann Konsequenzen haben. Denn diese Schreibtischtäter sind in ihrem Fanatismus blind für die Gefahren, die drohen, sobald ihr Feldzug außer Kontrolle gerät und beginnt, eine Eigendynamik zu entwickeln.

Seid ihr nicht willig, brauchen wir Gewalt

Am Ende könnte dann wie ein Menetekel an der Wand stehen: „Seid ihr nicht willig, brauchen wir Gewalt!“ Dann schlägt die Drohung in materielle Gewalt um. Der üble Spruch von Söder und Spahn „Pandemie der Ungeimpften“ ist eine Brandmarkung des vermeintlichen Gegners mit Aufforderungscharakter. Es könnte auch heißen: „Die Seuche der Ungeimpften“, oder: „Sie sind die Pest, also vogelfrei. Nur weg damit! Macht mit ihnen, was ihr wollt.“

In Australien, das inzwischen wieder zu seinen Wurzeln als britannische Gefängniskolonie zurückgekehrt ist, und im angeblich so liberalen Kanada werden derzeit schon Lager für angebliche Impfgegner und zur Quarantäne verurteilte Gesunde errichtet!

Unsere Großväter und -mütter erlebten, wohin dies gesellschaftlich hinführen kann, wenn „eine Gruppe von Gesellschaftsmitgliedern sukzessive aus dem ‚Universum der allgemeinen Verbindlichkeit‘ ausgeschlossen wird, das für die Anderen, die Zugehörigen zur Mehrheitsgesellschaft, nach wie vor in Geltung ist, nun aber exklusiv wird.

Dieser Vorgang ist (...) die zentrale Voraussetzung für die Entstehung genozidaler Prozesse. Denn die Ausschließung verläuft über die Definition, dass die auszuschließende Gruppe an sich, und das heißt: jedes ihrer Mitglieder, eine Bedrohung für das Wohlergehen und letztlich für die Existenz der Mehrheitsgesellschaft ist — die dann folgerichtig ihr Heil darin erblickt, diese als bedrohlich wahrgenommene Gruppe unschädlich zu machen und, in letzter Konsequenz, zu vernichten. Deshalb geht allen bekannten Vernichtungsprozessen eine Definition der bedrohlichen Gruppen voraus, und dieser Definition schließt sich eine sich beschleunigende soziale, psychologische, materielle und juristische Deklassierung an, die die zunächst nur behauptete Andersartigkeit der ausgeschlossenen Gruppe zunehmend in eine von den Zeitgenossen gestaltete und gefühlte Realität überführt“ (74).

Ich empfinde es mehr als beunruhigend, dass das herrschende verfassungsfeindliche Polit-Establishment und seine Lakaien derzeit diesen Weg unbeirrt weiterverfolgen und schon viel zu weit gekommen sind. Die Realität zeigt, dass die Erfahrungen unserer Großväter und -mütter nie ins kollektive Bewusstsein eingedrungen sind und abgespeichert wurden. Die meisten von ihnen und ihre Nachkommen sind — das ist täglich zu erleben — erinnerungslos geblieben. Deshalb ist zu hoffen, dass ich meine Eingangsthese – die heutigen Zustände sind nicht mit denen im Nationalsozialismus vergleichbar — nicht doch noch werde korrigieren müssen.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Anja Reumschüssel, Das Erbe in unseren Genen, National Geographic, Mai 2018, S. 42ff.
Siehe auch:
* Interview mit Katrin Himmler, Himmlers Großnichte. Das Grauen der eigenen Geschichte, spiegel.de 23. Juli 2008.
* Katharina Ohana, Interview über ihr Buch Ich, Rabentochter, stern.de, 31. Juli 2006.
* Claudia Brunner, Uwe von Seltmann, Schweigen die Täter, reden die Enkel, Frankfurt am Main 2004.
* Tilmann Moser, Rezension von Hartmut Radebolds Untersuchung Abwesende Väter. Folgen der Kriegskindheit in Psychoanalysen, Süddeutsche Zeitung, 13.11.2000.
* Hartmut Radebold, Bei Diagnose historisch denken, Deutsches Ärzteblatt, Heft 27, 2. Juli 2004.
* Jens Schanze, Winterkinder – Die schweigende Generation, Dokumentarfilm, 3sat, Erstausstrahlung am 10.12.2006.
(2) Rainer Mausfeld, Gesundheit als Vorwand: Eliten instrumentalisieren Corona-Krise für Massenmanipulation und mehr Kontrolle, Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 6. Juni 2020 https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/504402/Gesundheit-nur-Vorwand-Eliten-instrum.
(3) Hans-Jürgen Mülln, Ich konsumiere, also bin ich, https://www.rubikon.news/artikel/ich-konsumiere-also-bin-ich
(4) Dazu: https://www.heise.de/tp/features/Was-das-liberalste-Deutschland-das-es-je-gab-alles-nicht-aushaelt
(5) Dass es sich um eine von langer Hand geplante und umgesetzte Verschwörung oder ein Komplott handelt, wird durch neueste Enthüllungen deutlich: Thomas Röper, Die Netzwerke, die die Pandemie erschaffen haben, anti-spiegel, 24. September 2021 (https://www.anti-spiegel.ru/2021/die-netzwerke-die-diepandemie-
erscha!en-haben/) und Christian Goldbrunner, Netzwerkanalyse „Corona-Komplex“, nachdenseiten.de, 24. September 2021 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=76373).
Die 169 Seiten umfassende „Netzwerkanalyse-Corona-Komplex“ ist als PDF verfügbar (https://clubderklarenworte.de/wp-content/uploads/2021/09/Netzwerkanalyse-Corona-Komplex.pdf) und Erläuterungen dazu in Markus Langmanns „Club der klaren Worte“ (https://www.youtube.com/watch?v=iA--zyoA6Mcs).
(6) Rainer Mausfeld, a.a.O.
(7) Ulrich Falke, Der Wiederholungszwang, https://www.rubikon.news/artikel/der-wiederholungszwang-2
(8) Victor Klemperer, Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten. Tagebücher 1933-1941, Hrsg. Walter Nowojski unter Mitarbeit von Hadwig Klemperer, Berlin 2015. S. 307.
(9) Eine Ausnahme bilden unter anderem Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht, einige der wenigen in der Linkspartei, die inzwischen das Narrativ und die Datenlage anzweifeln: https://de.rt.com/inland/125883-droht-pandemie-der-geimpften-wagenknecht-kritisiert-ministerium/
(10) Zur erschreckenden Situation in Italien gibt die italienische Juristin Dr. Renate Holzeisen in RT Deutsch Auskunft: https://de.rt.com/europa/125365-italien-im-wuergegriff-von-big-pharma-interview-mit-juristin-dr-renate-holzeisen/
(11) Frankfurter Rundschau vom 25. August 2020: https://www.fr.de/meinung/kolumnen/verlust-an-vertrauen-90028867.html#idAnchComments
(12) Gefunden in einem Leserbrief in: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/knauss-kontert/druck-impfung-trotz/
(13) Gehört und gesehen am 1. Oktober 2021 in one.
(14) Jürgen Habermas, Corona und der Schutz des Lebens. Zur Grundrechtsdebatte in der pandemischen Ausnahmesituation, in: https://www.blaetter.de/ausgabe/2021/september/corona-und-der-schutz-des-lebens
Zwei Kommentare zum Aufsatz von Habermas: https://www.achgut.com/artikel/der_hund_auf_den_der_deutsche_geist_gekommen_ist
und https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/habermas/
Zum erlauchten Kreis der prominenten intellektuellen Renegaten ist inzwischen auch Noam Chomsky gestoßen, der sich aggressiv als Anhänger der Impf-Apartheid outete (https://de.rt.com/meinung/126394-konsens-uber-medizinische-apartheid-libertaren/).
(15) Sönke Neitzel, Harald Welzer, Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben, Frankfurt am Main, 2011, S. 62.
(16) Victor Klemperer, a.a.O., S. 243f.
(17) https://www.stern.de/politik/deutschland/zurueck-zur-praesenz--so-bereiten-sich-die-unis-auf-den-winter-vor-30655088.html
Dass sich die Vertreter der Studentenschaft nicht gegen die Diskriminierung ungeimpfter Kommilitonen durch die Hochschulleitungen wehren, ist unbegreiflich. Dazu beispielhaft: https://www.berliner-zeitung.de/news/uni-droht-studenten-ohne-3g-nachweis-mit-exmatrikulation-li.188750
(18) Ralf Wurzbacher, Und raus bist du: An deutschen Hochschulen geht Impfen über Studieren, https://www.nachdenkseiten.de/?p=76797
(19) www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/harbarths-dinner-mit-merkel-weitere-brisante-details/
Siehe auch: Henry Mattheß, Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts – ein Lobbyist der Regierung Merkel? https://norberthaering.de/news/harbarth-lobbiyst-merkels/
(20) https://www.welt.de/politik/deutschland/plus234341490/Pandemie-und-Rechtsstaat-Zur-Vorbereitung-auf-den-Abend-nordete-Harbarth-Merkel-und-ihre-Minister-ein.html
(21) Samira El Ouassil, Liebe Schutzmaskenverweigerer!, www.spiegel.de, 16. Juli 2020.
(22) Nikolaus Blome, Impfpflicht! Was denn sonst?, www.spiegel.de, 7. Dezember 2020. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/impfpflicht-was-denn-sonst-a-2846adb0-a468-48a9-8397-ba50fbe08a68)
(23) https://www.anti-spiegel.ru/2021/berater-der-bundesregierung-nennt-impfverweigerer-volksfeinde/
(24) Ebd.
(25) https://de.rt.com/inland/111110-peter-tauber-ablehnung-impfens-ist/
(26) https://de.rt.com/inland/110590-merkel-attackiert-querdenker-heftig-angriff/
(27) https://de.rt.com/inland/123933-joachim-gauck-impfskeptiker-sind-bekloppte/
(28) https://de.rt.com/inland/100868-sachsen-quarantaene-verweigerer-sollen-in-psychiatrie/
(29) Stuttgarter Nachrichten, 25. Juni 2021.
(30) https://de.sputniknews.com/deutschland/20201109328375463-strobl-quarantaeneverweigerer-zwangseinweisen/ und https://de.rt.com/inland/110251-baden-wurttemberg-zwangseinweisung-fur-hartnackige/
(31) https://de.rt.com/inland/111922-mehrere-bundeslaender-planen-zwangseinweisung-fuer-quarantaenebrecher/
(32) https://de.rt.com/inland/115363-ex-bundesinnenminister-de-maiziere-fuer-befristeten-ausnahmezustand-im-grundgesetz/
(33) https://de.rt.com/inland/111202-maximale-harte-csu-will-gegen/
(34) Das prominenteste Opfer Söders ist der Wirtschaftsethik-Professor Christoph Lütge, der im Februar 2021 aus dem bayerischem Ethikrat entfernt wurde, nur weil dieser die „Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“ kritisierte. (https://de.rt.com/gesellschaft/113105-markus-soder-wirft-lockdown-kritiker/)
(35) https://de.rt.com/inland/109164-soder-verfassungsschutz-sollte-querdenker-besser/
(36) https://de.rt.com/inland/111581-verstaerkte-sicherheit-vor-reichstag/
(37) https://www.nordbayern.de/politik/verwaltungsgericht-entscheidet-erste-corona-ausgangssperre-war-rechtswidrig-1.11418961
(38) Wo bleibt eigentlich der Aufschrei der LGBTI-Sekten, die sich stets zugutehalten, sich für die Gleichstellung von Minderheiten einzusetzen? Zählen diskriminierte Ungeimpfte nicht dazu? Die LGBTI-Sekten sind vergleichbar mit den frühen Christen. Kaum hatte sie der römische Kaiser Konstantin in den Sattel gehoben, drehten sie den Spieß um und zeigten ihr wahres totalitäres Gesicht gegenüber dem toleranten Heidentum. Mit den Herrschenden kuscheln war nun angesagt, und alles, was ihrem Machtstreben im Wege stand, wurde – auch blutig – unterdrückt und ausgemerzt. In den darauffolgenden 1.000 Jahren entwickelte sich die Katholische Kirche weltweit zur terroristischen Super-Sekte und größten Kinderschänderorganisation, die Gott sei Dank ihren Zenit bereits deutlich überschritten hat und sich unaufhaltsam auf dem absteigenden Ast befindet.
(39) https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/gesundheitsminister-rheinland-pfalz-ungeimpfte/
(40) https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/schule-kennzeichnet-nicht-infizierte-mit-gruenem-punkt-psychologe-schlaegt-alarm_id_12004568.html
(41) https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/oesterreichs-bildungsminister-umgeimpfte-schueler-mobben/
(42) Dazu: Ralf Wurzbacher, a.a.O.
(43) https://reitschuster.de/post/kennzeichnung-unis-fuehren-armbaender-fuer-geimpfte-ein/
(44) https://www.badische-zeitung.de/hochschule-droht-studenten-ohne-3g-nachweis-mit-ausschluss--205612127.html
(45) https://reitschuster.de/post/hunde-auf-faehrte-von-infizierten/
(46) https://reitschuster.de/post/badeverbot-fuer-ungeimpfte-in-osnabrueck/
(47) Der Gerechtigkeit halber dürfen in diesem Zusammenhang nicht jene Ärzte übergangen werden, die eine kritische Haltung gegenüber den Corona-Maßnahmen des politischen Establishments einnehmen, sich aber aufgrund der zunehmenden Repression und drohender beruflicher Konsequenzen nicht aus Deckung wagen. In einem Interview vom 14. Oktober dieses Jahres mit nordbayern.de bestätigte der bekannte Kritiker mancher Corona-Maßnahmen, Professor Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Uni Bonn, deren Zwangslage: „Ich bekomme Zuschriften von vielen Kollegen, die mir schreiben, dass sie vieles so sehen wie ich, sich aber nicht trauen, ihre Positionen öffentlich zu äußern, da sie fürchten, angegangen zu werden. Das verhindert Fortschritt.“ (https://www.nordbayern.de/panorama/streeck-zu-drohungen-gegen-wissenschaftler-finde-das-befremdlich-1.11432645)
(48) Brigitte Reifenrath, „... für die Erneuerung des kranken deutschen Volkes“ – Gießener Medizin auf dem Weg in den Nationalsozialismus, Gießen 1982, S. 187.
(49) Ebd.
(50) Peter Schönhöfer, Das Recht des deutschen Arztes auf Korruption, Das Blättchen, Nr. 14, 9. Juli 2012, (http://das-blaettchen.de/2012/07/das-recht-des-deutschen-arztes-auf-korruption-14157.html/print/) und http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/bgh-aerzte-duerfen-geschenke-derpharmaindustrie-annehmen-a-840406.html
(51) Presseerklärung des vdää zu den Bestechungsgeldern von Krankenhäusern an niedergelassene Ärzte: Der Patient ist eine Ware – und Politiker und Ärztefunktionäre vergießen Krokodilstränen, 4. September 2009 (entnommen am 6. September 2009).
Ergänzend dazu: In einer Pressemitteilung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Landesverband Bayern, aus dem Jahr 2010 heißt es (einem digitalisierten Flyer am 7. März 2010 entnommen): „Die Pharmaindustrie hat ein Netzwerk der Korruption über Deutschland ausgeworfen. Jeder Versuch einer umfassenden Gesundheitsreform scheitert am äußerst stark gewordenen Einfluss der Pharmalobby. Politik, Verwaltungen, Kliniken, niedergelassene Ärzte, Ärzteverbände und Krankenkassen sind vom direkten oder indirekten Einfluss durchdrungen. Auch der medienwirksam dagegen ankämpfende Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach sitzt neben Frau Mohn (Bertelsmann) im Aufsichtsrat der Rhönklinikum AG und bei verschiedenen Krankenkassen, während er wettert. Ex-Gesundheitsministerin Fischer und andere Politiker haben mittlerweile ihr Auskommen bei der Pharmaindustrie. Wichtigstes Ziel ist offenbar immer, Medikamente gewinnbringend zu verkaufen. Auch fragwürdige Mittel werden in den Markt gedrückt.“
(52) Siehe auch Peter Schönhöfer, a.a.O.: „Die zentrale Rolle niedergelassener Ärzte in dieser von Profitdenken gesteuerten Gesundheitswirtschaft spiegelt sich in der drastischen Zunahme finanzieller Wohltaten der Waren- und Leistungsanbieter wider, in Prämien oder Provisionen der Hersteller für die Verordnung von Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder Medizinprodukten. Kopfgeldprämien in Höhe von bis zu mehreren Tausend Euro werden für die Verordnung von teuren Arzneimitteln im Rahmen scheinwissenschaftlicher Anwendungsbeobachtungen gezahlt. Und Spezialärzte, Labore oder Kliniken zahlen Fangprämien für die Zuweisung von Proben oder Patienten.“
(53) http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/transparenzkodex-pharmafirmen-zahlten-aerzten-undkliniken-575-millionen-euro-a-1098584.html
(54) Ebd.
(55) Tatsächlich zeigen nur vier kurze Zitate aus Molières bekanntem und nach wie vor aktuellem Stück Le Malade Imaginaire von 1673 — auf Deutsch Der eingebildete Kranke oder Der Hypochonder —, dass sich bis heute wenig verändert hat: Die blitzgescheite Dienerin Toinette eröffnet den Diskurs über den Charakter der damaligen Ärzteschaft, indem sie ihren hypochondrischen Herrn Argan warnt: „Der Herr Magister und der Herr Doktor haben viel Spaß mit Ihrem Körper. Die beste Melkkuh sind Sie für diese Herren. Ich möchte die Doktoren gern einmal fragen, was Ihnen eigentlich fehlt, daß Sie so viele Medikamente brauchen.“ (S. 14) Verwundert stellt Argan etwas später fest: „Doktor Purgon hat an die dreitausend Taler Zinsen im Jahr.“ Toinette antwortet darauf: „Um so reich zu sein, muß man viele Menschen umgebracht haben.“ (S. 20) Und sie stellt überdies grundsätzlich fest: „Man untersteht sich und will von den Doktoren gesund gemacht werden. Dazu sind die Ärzte doch wirklich nicht da, nein, sie haben Medikamente zu verschreiben und dafür Renten zu beziehen. Zum Gesundwerden sind die Patienten da, nicht die Ärzte.“ (S. 38) Béralde, der Bruder von Argan, ergänzt: „Die meisten Menschen sterben nicht an den Krankheiten, sondern an den Heilmitteln.“ (S. 56)
Zitiert nach: Molière, Komödien VII (Der Hypochonder, Die Gaunereien des Scappino), Zürich 1975.
Molière legte sich in seinen Stücken oft mit der zeitgenössischen Ärzteschaft an, wodurch er zu ihrem Hassobjekt wurde. Er traf einen wunden Punkt, indem er ihnen Eigennützigkeit und Korruption vorhielt, ein Vorwurf, mit dem auch heute nicht geringe Teile der Ärzteschaft wieder konfrontiert werden sollten. Die Linke hat das offensichtlich vergessen, wenn sie Big Pharma und die Ärzteschaft ungeschoren lassen, und glauben, ihnen ginge es insbesondere bei Corona um die Gesundheit der Menschen.
(56) (https://snanews.de/20201214/wenn-der-arzt-corona-leugner-ist--aerztekammern-besorgt-ueb/)
(57) https://de.rt.com/inland/109033-aerztekammer-berlin-corona-leugnende-aerzte-melden/
(58) https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/aerzte-coronavirus-verharmlosen-leugnen-folgen-102.html
(59) https://de.rt.com/inland/120801-arzteprasident-fordert-auf-dauer-immer/
(60) https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/ticker-corona-virus-nrw-100.html
(61) https://www.rnd.de/?seite_nicht_gefunden=%2fgesundheit%2fcorona-impfungen-psychologe-fordert-ungewoehnliche-strafe%2f
Wie krank muss dieser Herr Psychologe überdies sein, wenn er Ungeimpfte sogar als „Trittbrettfahrer“ bezeichnet: „Wenn es bei einer Impfquote von 85 Prozent Herdenimmunität gibt, sind sie auch als Nichtgeimpfte und Nichtgeimpfter mitgeschützt. Zu diesen 15 Prozent möchten wir idealerweise gehören, weil wir dann weder Impfreaktion noch Corona in Kauf nehmen müssen — was gibt es Besseres?“
Überdies wird mit Forderungen nach einer privaten Kostenübernahme bei einem imaginierten Fehlverhalten ganz nebenbei auch das Solidarprinzip ausgehöhlt, dessen Liquidierung schon lange auf der neoliberalen Agenda steht. Dazu Sibylle Zieburg, Aufgekündigte Solidarität (https://apolut.net/aufgekuendigte-solidaritaet/).
(62) https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/r-v-chef-norbert-rollinger-schlaegt-unterschiedliche-tarife-fuer-geimpfte-und-ungeimpfte-vor-a-8c26d2c6-6fac-4441-8f12-1f6fc695fd99
(63) https://de.sputniknews.com/panorama/20201206328475969-iw-chef-schlaegt-vor-querdenker-aus-versicherungsschutz-ausschliessen/
(64) https://de.rt.com/meinung/123606-lasst-sie-sterben-ueber-erschreckende-tendenzen-medizinische-gemeinschaft/
(65) https://www.n-tv.de/panorama/Impfgegner-sollen-auf-Beatmung-verzichten-article22246339
(66) https://www.tichyseinblick.de/meinungen/ein-oekonom-erklaert-diskriminierung-zum-mittel-der-impf-motivation/
(67) https://www.welt.de/wissenschaft/plus233810446/2G-Gibt-es-die-Darmkrebsvorsorge-bald-nur-noch-fuer-Geimpfte.html
(68) https://de.sputniknews.com/deutschland/20201112328389491-corona-aerzte-pfleger-spahn/
(69) https//schandmale.tumblr.com/page/5
Dazu auch: 3G-Regel beim Arzt. Keine Behandlung ohne Test?, tagesschau, 6. Oktober 2021 https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/drei-g-arzt-regeln-101.html
(70) https://de.rt.com/inland/117264-deutscher-arztetag-beschliesst-menschenrecht-auf/
(71) https://www.nachdenkseiten.de/?p=67479
(72) https://www.welt.de/vermischtes/article234034536/Aerzte-und-Pfleger-klagen-ueber-ungeimpfte-Corona-Patienten.html

(73) https://www.heise.de/tp/features/Covid-Zertifikat-oder-die-indirekte-Impfpflicht-6152484.html

(74) Harald Welzer, Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden, Frankfurt am Main, Wien und Zürich 2006, S. 63.