Die Bewegung

Gemessen an den Angriffen der Machteliten scheinen oppositionelle Anstrengungen zu stagnieren — zuerst muss wohl in jedem Einzelnen von uns etwas aufbrechen.

Es herrscht eine erstaunliche Ruhe im Lande, ganz so, als gäbe es keinen Krieg in der Nähe, als seien die Zumutungen der letzten Zeit aufgearbeitet, als stünden nicht epochale Veränderungen bevor. Die Staatsmacht hat dank rückhaltloser Unterstützung der Konzernmedien die Bevölkerung fest im Griff und verkürzt die Zügel immer weiter, damit niemand aus der Reihe tanzt und die internationale Agenda der Global Governance akkurat und im Zeitplan implementiert werden kann. Kritische Stimmen werden zum Verstummen gebracht, und wache Geister sehen, wie sich Spielräume verengen und sich der gesellschaftliche Horizont verdunkelt.

Mit La République En Marche gelang dem politischen Neuling Emmanuel Macron 2017 ein fulminanter Sieg gegen die als „rechts“ verschriene Marine Le Pen. Es war seinen Einflüsterern und einer gigantischen Werbemaschine gelungen, die französische Bevölkerung zu einem gesellschaftlichen Neustart zu mobilisieren, die etablierten Parteien an den Rand zu drängen, Unzufriedenheiten, Ängste und Sehnsüchte der Menschen zu einer marktliberalen Umgestaltung des Landes zu instrumentalisieren. Wie viel echte Bewegung in Klaus Schwabs Young Global Leader tatsächlich steckt, zeigt sich in diesen Wochen erneut, wo der französische Präsident unnachgiebig und autokratisch auf seiner politischen Agenda – aktuell der Anhebung des Renteneintrittsalters um zwei Jahre auf 64 – beharrt, selbst wenn tagtäglich große Protestdemonstrationen, Straßenblockaden und sogar landesweite Streiks den starken Widerstand der Franzosen gegen diese Maßnahme zeigen.

Ähnlich widerständig reagierten die Franzosen auf die auch in ihrem Lande drakonisch durchgesetzten Coronamaßnahmen; die flashmob-artige Inszenierung des zum Protestsong mutierten Chansons Danser encore (Wieder Tanzen Gehen (1)) überall in Frankreich fand rasch begeisterte Nachahmer auf vielen europäischen Demonstrationen gegen die erlassenen Coronamaßnahmen. Doch auch hier erwiesen sich der französische und ebenso alle anderen europäischen Staaten als absolut unbeweglich und rigide.

Veränderung unerwünscht

Bewegung, Veränderung, Hinterfragen, zur Diskussion Stellen, all das war und ist grundsätzlich unerwünscht und wird nötigenfalls rücksichtslos weggeprügelt von den Schergen der Macht, sei es mit polizeilichen Wasserwerfern in Leipzig und Berlin im November 2020 und im August 2021 (2), aggressiven Polizeihunden in Holland (3) oder polizeilichen Großeinsätzen in Frankreich dieser Tage (4). Gleichzeitig tun die global von wenigen Konzernen kontrollierten Mainstream-Medien (5) alles, um diese Unzufriedenheit zu dämonisieren und die Protestierenden zu marginalisieren, sogar zu kriminalisieren (6). Selbst vor der Pathologisierung Andersdenkender schreckt die Staatsmacht nicht zurück, wie sich bedrückenderweise an den Schicksalen der Rechtsanwältin Beate Bahner und des Arztes Thomas Binder erkennen lässt, die aufgrund ihrer Kritik an den Coronamaßnahmen vorgeblich aus Fürsorge in psychiatrische Anstalten verbracht wurden (7).

Überall verschanzt sich die herrschende politische Klasse in einer festen Burg aus Regeln, Maßnahmen und Anordnungen, die sogar oft in klarem Widerspruch zur eigenen Verfassung stehen (8), aber nichtsdestotrotz mit allen Mitteln durchgesetzt werden wie jüngst die Lockdowns, Zugangsbeschränkungen im öffentlichen Raum, Maskenpflicht, Testungen und Impfpflicht.

Auch bei der Verteufelung Russlands samt seiner hier wirkenden Bürger, die sich nicht schnell und deutlich genug von Wladimir Putin distanzieren (9) und in zunehmendem Maße auch Chinas, erstellen Politik, Staatsapparat und Mainstream-Medien gemeinsam einen Meinungs- und Verhaltenskorridor, in dessen engen Bahnen sich die Mehrheit der Bevölkerung willig versammelt hat und auf Zuruf in jegliches, im Vorweg genau abgezirkeltes Areal treiben lässt. Die Gesellschaft ist erstarrt, die überwiegende Mehrheit überfordert von immer neuen Krisen, Kriegen und Krankheiten, hat längst eine Flucht ins Private angetreten und lässt vom sogenannten Qualitätsjournalismus beglaubigte selbsternannte Experten und „Faktenchecker“ für sie denken.

Parallel dazu usurpieren interessengeleitete Wissenschaftler, beispielhaft und anschaulich nachvollziehbar in der Organisation Scientists for Science – zu deren Gründungsmitgliedern auch der selbsternannte Professor Christian Drosten zählt –, den öffentlichen Meinungsraum (9) und geben „wissenschaftliche“ Schützenhilfe beim Umbau unserer Gesellschaften in technokratische Biosicherheitsstaaten, indem sie vor immer neuen, noch bedrohlicheren Pandemien warnen und Maßnahmen fordern, diesen schon vorweg zu begegnen. Bei einer derart terrorisierten und in Angst erstarrten Öffentlichkeit stößt das natürlich auf offene Ohren, sodass sich in ihr kein erkennbarer Widerstand gegen global inszenierte Überwachungsinstrumente wie Impfpässe (10), eine verschärfte Gain-of-Function-Forschung mit dem Ziel, der Menschheit schon vor dem antizipierten Ausbruch einer Virusepidemie den entsprechenden antiviralen Impfstoff zu injizieren (11) und den Ende Mai anstehenden Beschlüssen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur De-facto-Übertragung aller staatlicher Eigenständigkeit auf den Vorsitzenden der WHO im Falle eines von ebendiesem ausgerufenen Gesundheitsnotstand regt (12).

Kein Retter in Sicht

Angesichts solch konzertierter Gesellschaftspolitik und der aus ihr resultierenden Angststarre der großen Mehrheit ergreift die wenigen kritischen Geister immer wieder ein tiefes Unbehagen über den Zustand der Welt und die heute absehbaren Entwicklungsmöglichkeiten. Wie soll, wie kann es weitergehen? Sind unsere westlichen Gesellschaften noch zu retten? Und wenn ja, wie ? Und von wem? Wo ist der Held, der dem Wahnsinn Einhalt gebietet? Wann erfolgt das Weltengericht, das dem dunklen Treiben der satanischen Kräfte endlich ein Ende bereitet und die Spreu vom Weizen trennt?

Wie oft schon hielten die Menschen nach dem neuen Messias Ausschau, in Pestzeiten, in Kriegen, Hungersnöten, jeglicher Drangsal? Mit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gründete Joseph Smith 1830 sogar eine neue Kirche, für deren Mitglieder die Wiederkehr des Erlösers unmittelbar bevorsteht. (13) Heutzutage propagieren viele Webseiten und Kanäle sozialer Medien einen bunten Strauß von Heilsversprechen, seien es die sogenannten Q-Drops (14), die imminente Rückkehr Donald Trumps (15) oder der Führer der BRICS-Staaten, Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, die dem Allmachtsanspruch der hinter dem Weltwirtschaftsforum verborgenen Eliten einen Strich durch die Rechnung machen werden (16).

Selbst in den vielen verschiedenen jüngst entstandenen Gruppen für Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung, ja sogar in neu gegründeten Parteien wie DieBasis suchen die Mitglieder nach Ideengebern und Anführern, mit deren Einhilfe ein Ausweg aus der trostlosen Lage zu finden wäre. Hilflosigkeit macht sich breit, wenn Bodo Schiffmann nach Tansania emigriert, Michael Ballweg kurzerhand über neun Monate lang in Untersuchungshaft weggesperrt wurde, sich die Tonangeber DerBasis selbst zerlegen und angesehene Mitglieder wie Wolfgang Wodarg der Partei den Rücken kehren. Kann es Sahra Wagenknecht gelingen, das Ruder im faulen Staate Deutschland herumzureißen? Etwa an der Seite einer eher verwirrt wirkenden Alice Schwarzer? Warum sieht die ehedem weltmarktführende deutsche Industrie ihrer eigenen Zerlegung durch das groteske Ampeltheater so tatenlos zu? Wieso nimmt die Bevölkerung den rasanten Anstieg von oft kaum geahndeten Straftaten dermaßen achselzuckend hin?

Wann endlich nimmt jemand das Heft in die Hand und macht dem grassierenden Wahnsinn ein Ende? Denn so kann es doch nicht weitergehen, weil doch offensichtlich auf diese Weise keine echte Veränderung möglich ist und der unabdingbare, grundlegende Wandel anders herbeigeführt werden muss. Weil es nicht einer allein richten kann. Weil niemals jemandem so viel Macht übertragen werden soll. Weil die Aufgabe für einen – oder eine kleine Gruppe – viel zu groß ist. Weil wir Menschen sind und keine Übermenschen.

Denn wirklich jeder, der etwas verändern will, muss damit ganz selbst und zunächst allein beginnen, da erst dieser individuelle Aufbruch den Einzelnen bereit und offen macht, andere Gleichgesinnte nicht nur zu suchen, sondern auch zu finden, um dann gemeinsam mit ihnen voranzuschreiten. Nicht mehr allein, aber auch nicht einem Anführer folgend, sondern als Teil einer Bewegung von Menschen, die sich selbst erkannt haben und für sich selbst einstehen und genau deshalb anderen Stütze und Motivation sein können, den gemeinsamen Weg in eine friedliche, auskömmliche und liebevolle Welt zu gehen.

Die sanfte Kraft der Bewegung

Wir müssen es aushalten können, dass da niemand ist, der voranschreitet und im Zweifelsfall alles richten wird. Wir müssen es aushalten, dass Gruppenbildungsprozesse auch schwierig sind, Konsensualisierung ein mühseliges Geschäft, wir alle auch unsere Schwächen haben. Wir müssen es aushalten, dass diese Veränderung nicht über Nacht geschieht, dass enorme Widerstände auf uns wirken, dass wir vieles Gewohnte aufgeben müssen. Wir müssen es aushalten loszulassen. Wir müssen uns lösen wollen von Hergebrachtem und Liebgewonnenem, von Menschen, Ideen, Sicherheit, materiellen Dingen. Und wir müssen ertragen lernen, dass wir das Morgen nur im Vertrauen auf die Schöpferkraft und den guten Willen unserer Mitmenschen gestalten können.

Das sind unzählige kleine Schritte, zunächst auf uns selbst zu, dann auf unseren Nachbarn. Dabei sind wir in Bewegung, wir bleiben nicht stehen, sondern lösen uns von lähmenden Vorgaben, internalisierten Traumata, ganz realen Ängsten, verknöchernden Bequemlichkeiten. Seien wir mutig und öffnen uns füreinander! Gehen wir auf unbekannte Menschen vertrauensvoll zu, erlauben wir uns eine echte zwischenmenschliche Begegnung, indem wir vorurteilslos zuhören und präsent sind. Ein, wie ich finde, ebenso sehr bewegendes wie richtungsweisendes Beispiel dafür ist das Angebot „Auf ein Gespräch“, das ein Mitmensch an jedem Freitagnachmittag an einer Hamburger S-Bahn-Station seinen Mitmenschen macht, indem er bei entsprechendem Wetter dort drei Klappstühle platziert und sich für einen Austausch bereit hält.

Eine ähnliche Idee brachte im vergangenen Sommer regelmäßig interessierte Menschen im Hamburger Stadtpark zusammen: Ein Telegramkanal führt Menschen zu gemeinsamen Feiern zusammen und auf Nachbarschaftstreffen lernen Stadtbewohner ihre Nächsten kennen und schätzen.

Auf diese Weise entstehen Gemeinschaften, die den Keim der Veränderung bereits in sich tragen. Es sind Gemeinschaften, in denen jeder gleich wichtig ist, in denen die Menschen vorurteilsfrei miteinander umgehen, die von Aufbruchswillen, Mut und Empathie getragen werden.

Sie kennen keine Hierarchie und bieten keine fertigen Lösungsrezepte, basieren auf Freiwilligkeit und stellen doch eine wohltuende Verbindlichkeit her.

Sie wachsen langsam zusammen und schaffen auf diese stille Weise kleine lokale Netzwerke der Freude und der Zuversicht. Einige beackern gemeinsam ein gepachtetes Stück Land, andere kochen füreinander, organisieren öffentlichkeitswirksame Aktionen, helfen sich im Alltag oder begeben sich zusammen auf gedankliche Reisen. Sie alle erheben den Einzelnen, schaffen eine höherfrequente Energie und bringen Liebe und Güte in unsere in autokratischen Machtstrukturen und digitaler Hypnose erstarrte Gesellschaft.

So wie das Samenkorn einer Löwenzahnpflanze jeden noch so kleinen, fast unsichtbaren Riss in einer festen Betondecke nutzt, um diese menschengemachte Wüste mit natürlicher Lebensenergie zu sprengen, um Raum für Wachstum, Bewegung und Veränderung hervorzubringen, so beleben diese kleinen Gemeinschaften unsere festgefahrenen, verwirrten Gesellschaften und zeugen damit von der Unaufhaltsamkeit eines Neubeginns. Das Potenzial dazu schlummert in jedem von uns, doch nur gemeinsam können wir diesen Schatz zur Entfaltung bringen. Setzen wir uns also in Bewegung!


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://reitschuster.de/post/danser-encore-protest-mit-musik/
(2) https://www.rnd.de/politik/demos-in-leipzig-am-samstag-polizei-mit-wasserwerfern-und-raumpanzern-vor-ort-J4IN7UXC2EWIUZVEFUQDEQW2JI.html und https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2021/polizei-berlin-raeumt-mit-wasserwerfer-querdenken-demo/
(3) https://reitschuster.de/post/amsterdam-polizei-hetzt-hunde-ohne-maulkorb-auf-demonstranten/
(4) https://www.wsws.org/de/articles/2023/03/25/bnmh-m25.html
(5) https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-die-amerikanisierung-der-medienbranche-ist-hoechst-gefaehrlich/22964886.html
(6) https://www.zdf.de/nachrichten/politik/querdenken-protestforscher-100.html
(7) https://kopfgemuese.de/rechtsanwaeltin-beate-bahner-verhaftet-und-eingewiesen/
und https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/aargauer-arzt-verlangt-nach-festnahme-eine-administrativ-untersuchung-ld.1420139
(8) https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/1611-5821-2020-3-6.pdf?download_full_pdf=1
(9) https://www.br-klassik.de/gergiev-dirigent-muenchner-philharmoniker-reiter-ukraine-krieg-trennung-100.htm
(10) http://www.scientistsforscience.org/
(11) https://www2.cbn.com/news/world/g20-leaders-agree-global-vaccination-passport-system-where-will-it-end
(12) siehe dazu das Gespräch von Whitney Webb und Jimmy Vedmore in „Good morning“ auf Children`s Health Defense: https://live.childrenshealthdefense.org/chd-tv/shows/good-morning-chd/the-gain-of-function-industry-with-whitney-webb/
(13) https://childrenshealthdefense.org/defender/who-international-health-regulations/
(14) https://www.britannica.com/topic/Church-of-Jesus-Christ-of-Latter-day-Saints
(15) https://qposts.online/
(16): beispielsweise auf dem Telegramkanal von Markmobil: 30.03.2023, Schwarzes Geld.
(17): https://www.workers.org/2023/01/68816/