Die Abschaffung des Menschen
Im Manova-Einheizpodcast diskutieren Sven Brajer und Aron Morhoff mit dem Autor Tom-Oliver Regenauer und der Philosophin Gwendolin Kirchhoff über die Intention der Transhumanisten, Körper, Geist und Seele der Menschen völlig zu unterjochen.
Transhumanismus? Digitale Überwachung? Das ist doch Science-Fiction! Nein, sondern ein Thema, das große Teile der Bevölkerung immer noch kaum realisieren, geschweige denn reflektieren, obwohl wir uns doch spätestens seit 2020 im technokratischen Dauerkrisenmodus befinden, der immer stärker in unser aller Leben eingreift. Aktuell kann jeder noch selbst entscheiden, wie sehr er sich dabei vom Silicon Valley vereinnahmen lässt. Doch wie lange noch?
In der Mai-Ausgabe des Einheizpodcasts sprechen Sven Brajer und Aron Morhoff mit der Philosophin Gwendolin Kirchhoff sowie dem Autor, Musiker und Blogger Tom-Oliver Regenauer über unsere „Schöne neue Welt“: „KI-Aktien“ gehen durch die Decke, viele Menschen nutzen bereits Programme wie ChatGPT oder zahlen freudestrahlend mit dem Smartphone an der Kasse. Unsere Arbeit und Freizeit wird immer stärker durch Bildschirme dominiert.
Der Historiker Yuval Noah Harari konstatierte bereits 2020, dass das Smartphone etwa in 20 bis 30 Jahren für Menschen zu einer Art zweitem Gehirn werden wird, das wissen werde, was wir fühlen, wollen und denken, und das über unsere Alltags- und Lebensentscheidungen bestimmen werde. Aus Menschen würden, so zitiert der Spiegel Harari, „hackable animals“ — Tiere, die man hacken kann. Vor allem viele jüngere Menschen erwecken den Eindruck, dass der von Harari genannte Zustand schon jetzt Realität ist.
Wenn die Regierungen dieser Welt oder auf eine gewisse Art und Weise „die Mächtigen“ so besessen sind vom Transhumanismus und der damit einhergehenden Überwachung, die „Mächtigen“ aber vielleicht auch die Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste der Massen bedienen — was für ein übergeordnetes Bedürfnis des Menschen steckt dann in diesen Eliten, die sich dem Transhumanismus so entschieden verschrieben haben? Welche seltsame Weltanschauung vertreten sie, wie weit sind sie bereit zu gehen und wie stark sind Wissenschaft und Medien damit verknüpft? Was blüht uns in den nächsten Jahren? Und schlussendlich: Wie kann man sich diesen Wahnsinn entziehen?
Ein erster Punkt wäre das Smartphone als „Taschenspion“ des militärisch-industriellen Komplexes zu erkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Viel schwieriger wird es, Gesellschaften wieder von unten nach oben aufzubauen: Der technokratisch-totalitäre Korporatismus, so Tom Oliver Regenauer, ist schließlich die entstellte Wiederkehr von Max Webers „bürokratischem Anstaltsstaat“ im 21. Jahrhundert. Doch was macht das Menschliche eigentlich aus? Liebe! Kultur! Moral! Begriffe, die dem Transhumanisten fremd sind und mit denen man Sie das Fürchten lehren kann.