Der Weltwirtschaftskrieg

Im Manova-Exklusivgespräch diskutiert Walter van Rossum mit den Friedensaktivisten Joachim Guilliard und Jürgen Wagner sowie dem Verleger Hannes Hofbauer über Sanktionen und Embargos, die genauso tödlich wie Bomben und Panzer sind.

Das weite Feld der Wirtschaftskriege, der Sanktionen, Boykotte oder Embargos wird vermutlich von den meisten Menschen unterschätzt. Solche Instrumente seien weniger schlimm als Bomben, und sie taugten bloß als eine Art Druckmittel, wird beschönigend behauptet. Dem ist allerdings ganz und gar nicht so. Wir werden von Sanktionen hören, deren Folgen tödlicher waren als der militärische Krieg. Sanktionen sind nichts Neues, aber sie werden in letzter Zeit immer häufiger und immer drakonischer eingesetzt. Aus völkerrechtlicher Sicht sind die meisten allerdings schlicht illegal. Aber wer sanktioniert da eigentlich wen mit welchen Mitteln und mit welchem Recht? Wer darf das und wer tut so etwas?

Wir sprechen über das verheerende Sanktionsregime gegen den Irak in den Jahren 1991 bis 2003. Nach dem brutalen Feldzug einer Koalition der Willigen gegen den Irak wurde das Land über zehn Jahre lang mit tödlichen Sanktionen überzogen. Dadurch verloren weit über eine Million Menschen ihr Leben. Die damalige Außenministerin der USA, Madeleine Albright, antwortete in einem Interview auf die Frage, ob sie den Tod einer halben Million Kinder verantworten könne, mit dem legendären Satz: „Das ist den Preis wert.“

Wenn Sanktionen sich gegen größere Staaten richten, wird es komplizierter — wie man gut am Beispiel der westlichen Sanktionen gegen Russland studieren kann. Dabei handelt es sich um einen der größten jemals durchgeführten Wirtschaftsangriffskriege der Geschichte — barbarisch obendrein.

Rasch erwies sich, dass selbst das extrem dichte Netz von Sanktionen wenig Erfolg hatte. Schlimmer noch: Die Sanktionierer wurden zu Opfern ihrer Sanktionen. So zum Beispiel Deutschland: Die Energiepreise verteuerten sich außerordentlich. Dadurch kam es zu Jahren mit hoher Inflation. Deutschland musste seinen Handel mit Russland weitgehend beenden. Daneben stehen die hohen Kosten für über 1,2 Millionen ukrainische Flüchtlinge und die riesigen Summen zur militärischen Unterstützung der Ukraine. Bedenkt man die vielen hundert Milliarden, die in Zukunft in die Rüstung fließen sollen, könnte man vermuten, Deutschland sei dabei, sich in eine Kriegswirtschaft zu transformieren. Nicht überraschend: Die EU bastelt bereits an Plänen für eine solche Kriegswirtschaft.


Walter van Rossum im Gespräch mit Ulrich Gausmann, Horst Müller und Werner Rügemer

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