Der Statistiktrick
Aufgrund gravierender Denk- und Rechenfehler kann in fast jeder Lage eine „Pandemie der Ungeimpften“ konstruiert werden.
Statistiken sind das Manipulationsinstrument par excellence. Dies gilt umso mehr, als solchen Zahlenkolonnen der Ruf unbestechlicher Sachlichkeit vorauseilt. Trifft dies nicht zu, ist der Schaden umso größer, weil mehr Menschen daran glauben. Dabei müssen irreführende Statistiken nicht einmal gefälscht sein. Ein Beispiel ist die von vielen so behauptete „Pandemie der Ungeimpften“, die Annahme also, dass ungespritzte Menschen ein höheres Sterberisiko haben. Eine Fehlerquelle bei solchen Statistiken sind Verzögerungen bei der Meldung der Vorfälle. Durch den ständigen „Impffortschritt“ verändert sich das Mengenverhältnis zwischen Geimpften und Ungeimpften ständig. Der Autor stellt eine komplizierte Rechenoperation an, der zu folgen sich aber lohnt.
Was passiert eigentlich, wenn man in einer Epidemie — oder Pandemie — zum „Schutz der Bevölkerung“ gar keine richtigen Impfstoffe verspritzt, sondern lediglich lauwarmes Salzwasser?
„Pandemie der Ungeimpften“? Das geht auch ohne Impfung!
Die Frage klingt absurd, die Antwort ist erstaunlich: Es kommt zu einer „Pandemie der Ungeimpften“ — und zwar zu ziemlich genau der gleichen, wie wir sie derzeit — angeblich — erleben. Dabei ist es auch ganz egal, ob die Pandemie eher schlimm ausfällt oder eher harmlos oder überhaupt nicht existiert — was hiermit ausdrücklich nicht behauptet sei.
Schuld an diesem scheinbar paradoxen Ergebnis ist nicht etwa die Pandemie selbst, auch nicht die — nutzlose — Impfung, und schon gar nicht die Ungeimpften oder die Geimpften. Sondern das international übliche Meldesystem, das selbst dann automatisch eine „Pandemie der Ungeimpften“ erzeugen muss, wenn die Impfung mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
Festgestellt haben das die Professoren Norman Fenton und Martin Neil von der Queen Mary University of London in ihrer Arbeit „Is vaccine efficacy a statistical illusion?“ („Ist die Effektivität von Impfstoffen eine statistische Illusion?“). Und nachrechnen können es selbst blutige mathematische Amateure mit einer simplen Excel-Tabelle.
Es genügt der amtliche Meldeverzug für Sterbefälle von einer Woche, schon wird aus dem natürlicherweise gleichen Anteil verstorbener Geimpfter und Ungeimpfter ein massiver Unterschied:
Dem Modell lag eine Bevölkerung von einer Million Menschen zugrunde, von denen jede Woche statistisch durchschnittlich 150 das Zeitliche segnen. Rechnet man jede Woche aktuell und pünktlich ab, sind also unter den Geimpften wie unter den Ungeimpften jeweils 15 von 100.000 Menschen gestorben.
Nimmt man jedoch einen Meldeverzug von einer Woche an — was für das Robert Koch-Institut höchst erstrebenswert wäre —, ändern sich die Zahlen aufgrund der steigenden Impfrate massiv. Zu Beginn der Impfkampagne besteht die Gruppe der Geimpften aus genau 0 Personen. In der ersten Woche werden 5.000 Menschen geimpft, von denen einer stirbt. Die Ungeimpften hingegen sind anfangs eine Million, nach einer Woche nur noch 995.000, von denen in der ersten Woche 149 sterben. Die Sterberate beträgt in beiden Gruppen 0,015 Prozent.
Das bleibt auch so bis zum Ende der Impfkampagne: Nach 20 Wochen sind 990.174 Menschen geimpft, 6.980 bleiben unbelehrbar, 2.846 sind tot. Die etwas krummen Zahlen ergeben sich aus notwendigen Kommastellen, weil halt leider nicht 0,75 beziehungsweise 149,25 Menschen sterben können. Und in jeder einzelnen der zwanzig Wochen sind — mit notwendigen Rundungen — 0,015 Prozent der Geimpften und der Ungeimpften gestorben: 15 pro 100.000.
Von einer Wirkung der Impfung ist in dieser reellen Berechnung nichts zu bemerken, von einer „Epidemie“ oder „Pandemie“ ebensowenig. Weder bei den Geimpften noch bei den Ungeimpften.
Meldet man die Todesfälle hingegen mit einer Woche Verzögerung — was für das RKI, wie gesagt, ein Traumziel wäre —, sieht die Sache komplett anders aus. Nun beträgt die Sterberate der Geimpften in der ersten „Meldewoche“ nur noch die Hälfte, also 7,5, bei den Ungeimpften hingegen 15,08 von 100.000 — und zwar mit rasant steigender Tendenz: In Woche 12 „sterben“ von den Ungeimpften 52,51 pro 100.000, bei den Geimpften zwar auch schon wieder 14,24, aber der Unterschied ist offensichtlich himmelweit! Er schrumpft zumindest optisch ein bisschen, wenn man in traditionelle Prozente umrechnet, aber optische Täuschungen gehören zum Geschäft der medizinischen Statistik nun mal dazu.
Danach stürzt die Differenz stark ab — ungeimpft: 20, geimpft: 14,93 — und pendelt sich langsam ein, aber sie bleibt bis zum Ende bestehen. Um den plötzlichen Einbruch zu vertuschen, könnte man nötigenfalls ab Woche 13 eine „Booster“-Kampagne lostreten und den Geimpften einen weiteren Schuss Salzwasser verabreichen …
Die beiden Professoren machten übrigens eine Gegenprobe: Sie nahmen die tatsächlich gemeldeten Zahlen aller Engländer zwischen 60 und 69 Jahren, die 2021 bislang an etwas anderem als Covid-19 verstarben, und teilten auch diese auf in Geimpfte und Ungeimpfte. Das Ergebnis ist etwas weniger deutlich — weil mit den Ungenauigkeiten und Unwägbarkeiten der Realität behaftet —, aber dennoch aussagekräftig genug:
Wie gesagt: Keiner dieser Menschen starb an oder mit Covid-19 — die Rate müsste demnach in beiden Gruppen exakt gleich sein. Ist sie aber nicht.
Als letztes Rechenbeispiel verwenden Fenton und Neil einen Impfstoff, der zwar keine positive Wirkung hat, dafür aber giftig ist, sodass von den Geimpften pro Woche 2 Menschen mehr pro 100.000 sterben als unter den Ungeimpften, also 17 gegen 15. Der Effekt ist fast derselbe. Die alte Rechnung sehen wir links, die neue rechts:
Allerdings sinkt mit einem giftigen Impfstoff die Sterberate der Ungeimpften in Woche 14 knapp unter die der Geimpften. Da wäre ein „Booster“ dann wohl doch dringend nötig …
Salvatorische Klausel: Das ganze Modell ist selbstverständlich nur ein Gedankenspiel, irgendeine Ähnlichkeit oder Übereinstimmung mit der Realität wäre rein zufällig … etwa was den sprunghaften Anstieg der „Impfdurchbrüche“ ab Woche 13 angeht:
Oder die tatsächlich vom RKI gemeldeten Zahlen und Raten für Deutschland:
Quelle: RKI
Mehr zur Arbeit von Professor Fenton und Professor Neil zum selben Themenkomplex hier.
Eine notwendige Anmerkung: Wer diese Berechnungen und Graphiken heranziehen möchte, um zu „beweisen“, es gebe „kein Virus“, die Impfung sei wirkungslos oder irgendetwas in diese Richtung, sei dringend daran erinnert, dass es sich um eine Modellierung handelt, mit der man logischerweise rein gar nichts beweisen kann, und deren Autoren ein derartiges Ansinnen weit von sich weisen.
(Danke an Multipolar und Novo Argumente für den Hinweis!)