Der selbstgewählte Untergang
Warum wir Politiker wählen, die souveräne Staaten bekriegen, ist schwer verständlich, denn dadurch wird dem Volk das elementare Recht auf Frieden und Freiheit entzogen.
Alle Wesen wollen glücklich sein und Unglück vermeiden. Dies gilt als eine der zentralen Weisheiten unter anderem des Buddhismus. Eine Ausnahme scheinen die Deutschen darzustellen. Die wählen mit großer Regelmäßigkeit Politiker und Parteien, von denen sie gequält, in Kriege getrieben und ihrer Rechte beraubt werden. Man kann geradezu von Autoaggression oder einer Art politischem Flagellantentum sprechen. Was etwa reitet die Bevölkerung, mehrheitlich eine kriegerische Spannungspolitik gegen Russland zu unterstützen, obwohl dies nicht nur Tausende Tote aufseiten der jetzigen Kriegsparteien kostet, sondern auch für unsere Land selbst brandgefährlich ist? Und warum wählen sie immer wieder Leute, die ganz offensichtlich nicht die Interessen ihrer Wähler, sondern die superreicher und skrupelloser Wirtschaftseliten vertreten? Viele der Menschen bereuen ihre Wahl bereits und beginnen, die bedrückende Wahrheit über unser Führungspersonal zu erkennen. Um einen Weltenbrand abzuwenden, sollten wir spätestens jetzt eine Tugend entdecken, die nicht unbedingt als typisch deutsch gilt: den Ungehorsam.
Nach der Lektüre von zwei Artikeln in RT fragte ich mich zum wiederholten Male, wieso wir Bürger Jahr für Jahr Politiker und Regierungen wählen, die gegen souveräne Staaten — zum Beispiel gegen die Atommacht Russland — in den Krieg ziehen? Der Titel des Artikels von RIA Nowosti lautet: „NATO plant einen direkten Krieg gegen Russland“ (1), und der zweite Artikel ist eine Dokumentation von Anna Chapman „Alarmstufe ‚Rot‘: Warum ist Deutschland so versessen auf Krieg?“ (2), die wohl am 24. Januar das erste Mal publiziert worden ist.
Dem Volk und seinen Bürgern wird durch eine solche Wahl die Führung der eigenen Angelegenheiten, die Bestimmung der eigenen Handlungen und die Sorge um die eigene Wohlfahrt entzogen. Wieso soll das Volk nicht in der Lage sein, seine eigenen Ideen zu realisieren und seine selbst entwickelten Lebensvorstellungen in die Tat umzusetzen?
Meine Forderung lautet deshalb nach wie vor: „Keinem die Macht übergeben!“ (3), und in der Frage von Krieg und Frieden soll das Volk das letzte Wort haben. Wir Menschen sind fähig, ohne Waffen und Kriege zusammenleben (4).
Die geheimen Pläne der NATO für militärische Aktionen gegen Russland
Laut Wiktorija Nikiforowa, Kolumnisten bei RIA Nowosti, berichtet das US-amerikanische Magazin Newsweek über geheime Pläne der NATO-Allianz, gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Diese Pläne sollen auf dem nächsten NATO-Gipfel, der am 11. und 12. Juli in Vilnius stattfinden wird, verabschiedet werden (5).
Wörtlich schreibt sie:
„Offiziell sind im Gipfelprogramm nur sechs Aufgaben des Blocks im Zusammenhang mit der Konfrontation mit Russland aufgeführt. Dabei handelt es sich um die Harmonisierung und Koordinierung der Streitkräfte des Bündnisses auf allen Kriegsschauplätzen, die langfristige Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen im Verteidigungsbereich, die Steigerung der Waffen- und Munitionsproduktion und die Bildung von Reserven für den Fall eines langfristigen Krieges. Dies sind keine Aufgaben nur für heute: Es wird offen zugegeben, dass die Verwirklichung dieser Ziele mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird“ (6).
Warum ist der deutsche Mainstream so versessen auf Krieg?
Im Vorspann der Dokumentation von Anna Chapman heißt es:
„Ken Jebsen, Liane Kilinc, Dagmar Henn … Die Zahl der für ihre Meinung verfolgten Personen in Deutschland wächst unaufhaltsam: Wer nicht gehorsam dem antirussischen, pro-ukrainischen Kriegskurs folgt, hat Probleme. Warum ist der deutsche Mainstream so versessen auf Krieg?“ (7)
Gegen Ende schreibt sie:
„Wer sich gegen den selbstzerstörerischen Kurs stellt, sich für Frieden mit Russland einsetzt und ein Ende des europäischen imperialistischen Expansionskurses in der Ukraine fordert, wird auf unterschiedliche Art und Weise, bis hin zur Strafverfolgung, mundtot gemacht.
Was ist aus Deutschland geworden? Warum, und wohin steuern wir? Warum ist Berlin so versessen darauf, Sanktionen zu verhängen und Kiew auf Kosten der eigenen Wirtschaft und der eigenen Bevölkerung zu unterstützen? Wer steuert das Land wirklich? Und wer manipuliert den deutschen Mainstream?“ (8).
In Tat und Wahrheit ist es doch so, dass Deutschland sowohl gegenüber der früheren Generation als auch gegenüber seiner Jugend eine große Verantwortung hat?
Die Nachkriegsgeneration unternahm einiges, um Deutschland nach der Hitler-Blamage und den Schrecken des Russland-Feldzuges wieder zu einem angesehenen und wirtschaftlich starken Staat zu machen. Ein Krieg gegen Russland darf sich nicht wiederholen und sollte der teilweise geschichtslosen deutschen Jugend sowohl am Familientisch als auch in der Schule vermittelt werden.
In ihrem Buch „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen“ gibt Hannah Arendt im Vorwort ein Zitat von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1933 wieder:
„O Deutschland, bleiche Mutter!
Wie sitzest du besudelt
Unter den Völkern.
Unter den Befleckten
Fällst du auf.
(…)
Hörend die Reden, die aus deinem Hause dringen, lacht man.
Aber wer dich sieht, der greift nach dem Messer“ (9).
Sind Regierungen eine von der Bevölkerung getrennte Clique?
Alle vier bis fünf Jahre werden in unseren westlichen Demokratien korrupte Politiker in hohe Regierungsämter gewählt und als respektable Autoritäten angesehen. Die Politiker verbinden mit dieser Zuschreibung umgehend Herrschaftsansprüche, schaffen ein Verhältnis der Über- und Unterordnung und setzen gegenüber den Bürgern ihren Willen durch; präziser gesagt, den Willen oder die Anweisungen ihrer Auftraggeber, der globalen Machtelite.
Damit betreiben sie auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung eine Politik, die es der Milliardärselite im Hintergrund ermöglicht, so viele Dollar-Milliarden zusammenzustehlen, dass sie sich nahezu alles beziehungsweise jeden kaufen kann, angefangen von käuflichen Politikern bis hin zur korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Diesen Regierenden kann man weder heute noch in Zukunft vertrauen.
Die Regierung beziehungsweise der Staat ist die Gesamtheit aller politischen, gesetzgeberischen, gerichtlichen und militärischen Institutionen, durch die dem Volk die Führung seiner eigenen Angelegenheiten, die Bestimmung seiner eigenen Handlungen, die Sorge um seine eigene Wohlfahrt entzogen wird.
Besitzen denn Regierungspolitiker gewisse moralische Eigenschaften wie Weisheit, Gerechtigkeit oder Unparteilichkeit? Sind sie so außergewöhnlich begabt, dass sie sich an die Stelle des ganzen Volkes setzen und für die Interessen der Menschen besser sorgen können? Sind sie unfehlbar und moralisch nicht zu verderben, sodass man vernünftigerweise das Los eines jeden ihrer Güte anvertrauen kann?
Die Regierenden sind in jedem Fall diejenigen, die die Macht haben, Gesetze zu schaffen, um die Beziehungen der Menschen zueinander zu regeln, und die unter anderem die Macht haben, mit den Regierungen anderer Länder Krieg anzufangen oder Frieden zu schließen.
Wer stellt sie auf ihre hohen Posten? Drängen sie sich selbst auf durch das Recht des Krieges, der Eroberung oder Revolution? Oder werden die Regierungen durch das allgemeine Wahlrecht „erwählt“? Dies beweist jedoch keineswegs die Gerechtigkeit, die Weisheit, die Fähigkeiten der Erwählten.
Oftmals werden diejenigen gewählt, die das Volk am besten belügen (Tolstoi) und betrügen können, und die Minorität, die möglicherweise die Hälfte der Wähler ausmacht, wird geopfert.
In der Regel bestehen die Regierungen aus Besitzenden und solchen Leuten, die ihnen dienen; deshalb stehen sie vollkommen zu Diensten der besitzenden Oberschicht. Die Allerreichsten müssen sich nicht einmal die Mühe geben, selbst Teil der Regierungen, Abgeordneter oder Minister zu sein. Es genügt ihnen, dass die Abgeordneten und Minister ihnen zur Verfügung stehen.
Keinem die Macht übergeben!
Der Mensch besitzt von Natur aus nicht nur einen gesunden Verstand, er ist auch autonom. Autonomie ist der Zustand und das Lebensgefühl der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Selbstverwaltung. Es ist die Fähigkeit, sich als Wesen der Freiheit zu sehen und aus dieser Freiheit heraus zu handeln. Ausgestattet mit diesen besonderen Fähigkeiten übergeben die Menschen jedoch ohne Not Politikern die Macht, über ihr Leben und ihre Zukunft zu entscheiden.
Viele Erwachsene reagieren auf diese Politiker wie Kinder in Form eines magischen Autoritätsglaubens, kritiklos und umnebelt von Stimmungen, Gefühlen und Glücksverheißungen. Und das hat Folgen: Die Autoritätsgläubigkeit führt unweigerlich zur Autoritätshörigkeit, die in der Regel den Reflex eines absoluten geistigen Gehorsams und eine Verstandeslähmung auslöst.
Versucht man, mit Mitbürgern über gesellschaftspolitische Fragen ins Gespräch zu kommen, stellt man fest, dass die meisten von ihnen durch bewusste oder unbewusste Ängste in Form innerpsychischer Blockaden daran gehindert sind, rational zu denken.
Über die Massenmedien werden sie nur manipuliert, in Unwissenheit und Angst gehalten. Will man ihnen diese Angst nehmen und sie aufklären, erlebt man oft, dass sie gefühlsmäßig wie auch intellektuell nur schwer zu erreichen sind.
Wenn vollsinnige Erwachsene nicht mehr selbstständig denken und vernünftig urteilen können, übergeben sie die Entscheidungsgewalt sittenlosen Politikern. Wohin das führt, erleben wir täglich. Deshalb die Forderung: Keinem anderen Menschen die Macht übergeben (10)!
Zu Krieg und Frieden hat das Volk das letzte Wort!
Wenn die Regierenden die Gesetze und Rechte dieser Welt wie die Charta der Vereinten Nationen nicht mehr einhalten, dann sind wir Bürger verpflichtet, dies von ihnen zu fordern und ihnen den Gehorsam zu verweigern. In Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 heißt es:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“
Im Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte der Vereinten Nationen vom 19. Dezember 1966 steht in Artikel 1 geschrieben:
„Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen.“
In diesem Sinne hat das Volk das letzte Wort zu Krieg und Frieden und sollte eine Volksabstimmung fordern!
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://de.rt.com/europa/171723-nato-plant-direkten-krieg-gegen/
(2) https://de.rt.com/dokumentation/video/160815-alarmstufe-rot-faellt-deutsche-wirtschaftsimperium/
(3) https://nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27115&css=print
(4) https://apolut.net/o-tempora-o-mores/
(5) https://de.rt.com/europa/171723-nato-plant-direkten-krieg-gegen/
(6) Am angegebenen Ort
(7) https://de.rt.com/dokumentation/video/160815-alarmstufe-rot-faellt-deutsche-wirtschaftsimperium/
(8) Am angegebenen Ort
(9) Arend, Hannah (1964 und 2013, 8. Auflage): Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen; Vorwort
(10) Hänsel, Rudolf (2020): Keinem die Macht übergeben! Ein psychologisches Manifest des gesunden Menschenverstands. Gornji Milanovac