Der neue deutsche Totalitarismus
Die Unfreiheit kommt nicht über Nacht, wir müssen uns ihr von Anfang an entschlossen entgegenstellen, sagt der Satiriker C. J. Hopkins.
Wir können einem Unheil nicht entschlossen begegnen, solange wir es noch verharmlosen. Es ist in diesem Stadium einer autoritaristischen Weltrevolution wichtig, die Vorgänge klar zu benennen. Unsere Gegner arbeiten geschickt, weil sie die Freiheit scheibchenweise beschneiden. Sie gewöhnen uns Bürger an „kleine“ Akte der Unterwerfung unter Vorschriften, die uns nicht behagen. Aus vielen dieser kleinen Schritte wird im zeitlichen Rückblick dann „ein großer Schritt für die Menschheit“ — jedoch in Richtung Abgrund. „Es ist höchste Zeit, mit all jenen, die den Polizeistaat befürworten, die Konfrontation zu suchen“, meint der amerikanische Satiriker C. J. Hopkins im Rubikon-Exklusivinterview mit Jens Lehrich.
Innerhalb von wenigen Monaten hat sich die deutsche Gesellschaft radikal gewandelt und totalitäre Züge angenommen, sagt der in Berlin ansässige Autor C. J. Hopkins. Dieses Phänomen beschränkt sich nicht auf Deutschland, aber Hopkins zufolge sei dies in Anbetracht der deutschen Historie besonders deprimierend und beängstigend. Hopkins erklärt:
„Totalitarismus funktioniert wie eine Sekte. Er wabert heran, kriecht langsam empor, Lüge um Lüge, Anpassung um Anpassung, Rechtfertigung um Rechtfertigung … bis am Ende ein irrer kleiner narzisstischer Nihilist ganz oben steht und sich aufmacht, die Welt neu zu gestalten.
Man kapituliert nicht von einem Tag auf den anderen. Es geschieht im Laufe von Wochen und Monaten. Und unmerklich wird es zur Realität. Man erkennt nicht, dass man Teil davon ist, denn alles, was man sieht, gehört dazu, und alle, die man kennt, sind in ihr enthalten … mit Ausnahme der Anderen. Der „Leugner“. Der ‚Abweichler‘. Der ‚Ausländer‘. Der ‚Fremden‘. Der ‚Covidioten‘. Der ‚Virusverbreiter‘.“
C. J. Hopkins im Rubikon-Interview mit Jens Lehrich