Der letzte Kampf
Das indigene Volk der Cree leidet massiv unter der industriellen Ausbeutung seiner Bodenschätze.
Alberta in Kanada: ausgedehnte Wälder, kristallklare Seen — und riesige Ölförderstätten im Norden der Provinz. Chris Hedges stellt auf eindringliche und schockierende Weise das Ausmaß der durch den Abbau der Ölsandvorkommen verursachten Umweltzerstörung dar. Gleichzeitig zeigt er die verheerenden Auswirkungen, die die Vergiftung der Natur auf die indigene Bevölkerung der Provinz hat. Denn die Gemeinschaften der First Nations, wie sich die Indigenen Kanadas nennen, werden nach jahrhundertelanger kolonialer Ausbeutung einmal mehr ihrer Lebensgrundlage beraubt.
Wir befinden uns auf dem Gebiet der Beaver Lake Cree Nation, einem Reservat, das seit der Unterzeichnung eines Vertrages mit der kanadischen Krone im Jahr 1876 besteht. Ich fahre mit Eric Lameman, einem Angehörigen der Cree Nation, einen ausgefahrenen Schotterweg entlang.
“Da drüben!”, sagt er und zeigt auf die Stelle, wo er vor 61 Jahren in einem Zelt geboren wurde.
Wir halten an und blicken auf einen bewaldeten Hain.
„Das ist das Massengrab.” Lameman spricht leise und deutet auf eine Lichtung, auf der Dutzende Cree begraben sind, die vor mehr als einem Jahrhundert an einer Pockenepidemie gestorben sind.
Die Cree waren seit der Ankunft europäischer Kolonisatoren im 16. Jahrhundert immer wieder Übergriffen ausgesetzt.
Derzeit sind die 500 Einwohner des Cree-Reservats, von denen viele in kleinen, kastenförmigen Fertighäusern wohnen, Opfer einer neuen Form kolonialer Ausbeutung: der Ölgewinnung aus den riesigen Teersandfeldern Albertas. Diese Ungeheuerlichkeit deutet auf die Zerstörung des Ökosystems hin, der Lebensgrundlage der Cree.
Stoppen sie die Ausbeuter diesmal nicht, werden sie zusammen mit ihnen sterben.
Das Reservat ist umgeben von Teersanden, einem der größten Rohölvorkommen der Welt. Aus dem Sand werden 98 Prozent von Kanadas Öl gefördert, das inzwischen die primäre Importquelle für die USA darstellt. Dieses Öl gehört zu den umweltschädlichsten fossilen Brennstoffen überhaupt und trägt aufgrund der Freisetzung enormer Mengen an Kohlendioxid erheblich zur Luftverschmutzung bei. Produktion und Verbrauch von Rohöl aus Teersanden setzen 17 Prozent mehr Kohlendioxid frei als konventionell hergestelltes Rohöl, inklusive Verbrauch.
Teersand ist eine dickflüssige, schlammige, lehmartige Substanz, die mit Bitumen, einem Kohlenwasserstoff, angereichert ist. Das Öl rund um Beaver Lake wird mithilfe sogenannter dampfunterstützter Schwerkraftdrainage gefördert, die unter der Erde stattfindet — einem dem Fracking ähnlichen Verfahren. Weiter nördlich erfolgt die Gewinnung im Tagebau. Dafür wurden bereits rund zwei Millionen Hektar der abgelegenen Borealen Wälder Albertas vernichtet und die Bäume an Holzfirmen verkauft. Die Rodung riesiger Waldgebiete und die Abtragung des Mutterbodens haben verseuchtes Ödland hinterlassen.
Die Förderung von Öl aus Teersanden — wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt so intensiv betrieben wie in Kanada — beschleunigt rapide die Freisetzung von Kohlenstoffemissionen. Sollte der Abbau in dem Maße wie bisher weiterbetrieben werden, wird der Planet für den Menschen bald unbewohnbar sein.
Mithilfe von Pipelines, Tanksattelschleppern oder Güterzügen wird das Öl zu den Raffinerien transportiert, die oft Tausende Kilometer von den Förderstätten entfernt sind.
Mehr als hundert Klimawissenschaftler forderten bereits ein Moratorium für die verheerende Ölgewinnung aus Teersanden. Der ehemalige NASA-Wissenschaftler James Hansen warnte davor, dass die vollständige Ausbeutung der Ölsand-Ressourcen das Ende für unseren Planeten bedeuten würde. Des Weiteren verlangte er, die Geschäftsführer von Konzernen, die fossile Brennstoffe herstellen, wegen schwerer Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen.
Das Ausmaß der Teersandförderung ist nur schwer vorstellbar, bis man es mit eigenen Augen gesehen hat: Beaver Lake ist von mehr als 35.000 Öl- und Erdgasförderstätten sowie kilometerlangen Pipelines, Zufahrtstraßen und Schneisen umgeben. (In der Region befindet sich zudem die Cold Lake Air Weapons Range, eine kanadische Militärbasis, die sich für die Durchführung von Waffentests rund um den Flugstützpunkt der Stadt Cold Lake riesige Gebiete des Territoriums der indigenen Bewohner aneignete.)
Gewaltige Aufbereitungsanlagen und gigantische Fördermaschinen — darunter auch mehr als eine halbe Meile lange Schaufelradbagger und mehrere Stockwerke hohe Kräne — zerstören hunderttausende Hektar Land.
Diese stygischen Todesstätten stoßen ununterbrochen schwefelhaltige Dämpfe aus und senden feurige Leuchtsignale in den düsteren Himmel. Die Luft hat einen metallischen Geschmack. Außerhalb der Förderzentren befinden sich riesige toxische Seen, sogenannte Absetzteiche, gefüllt mit unvorstellbaren Mengen an Wasser und Chemikalien, die für die Ölförderung benötigt werden und dann zurückbleiben — giftige Rückstände von beispielsweise Quecksilber und anderen Schwermetallen, krebserregenden Kohlenwasserstoffen, Arsen und Strychnin. Der Schlamm aus den Absetzteichen sickert in den Athabasca River, der wiederum in den Mackenzie River — das größte Flusssystem Kanadas — mündet.
Sind die Bodenschätze vollständig ausgebeutet, wird Leben hier in keinerlei Form mehr möglich sein. Zugvögel, die an den Abwasserseen landen, sterben in Massen. Es waren bereits so viele, dass die kanadische Regierung anordnete, an manchen Förderstätten Lärmkanonen aufzustellen, um ankommende Vogelschwärme zu verscheuchen. Die unheimliche Atmosphäre rund um diese Höllenseen wird durch das ständige Dröhnen der Kanonen noch verstärkt.
In großen Teilen Nordalbertas ist das Wasser nicht mehr für den menschlichen Konsum geeignet. Das Trinkwasser für das Beaver Lake Reservat muss mit Lastwagen herangeschafft werden.
Die Arbeiter — fast ausschließlich Männer — werden tagein, tagaus in unzähligen Bussen zu den Förderstätten und wieder zurück transportiert. Zehntausende aus ganz Kanada kamen nach Alberta, um im Teersandabbau zu arbeiten. Viele wohnen in Fort McMurray, einer ungefähr 180 Meilen von Beaver Lake entfernten Stadt, und arbeiten drei Wochen lang täglich in Zwölfstundenschichten, um dann eine Woche lang frei zu haben.
Extrem hoch ist die Rate an Atemwegs- und anderen Erkrankungen bei den Cree, den Dene und anderen First Nations, deren angestammtes Land sich die Regierung aneignete und die nun inmitten dieses Umweltgrauens leben müssen. Laut dem Alberta Cancer Board — kurz nach Veröffentlichung des Berichts aufgelöst — ist die Krebsrate in diesen Gebieten 30 Prozent höher als im Rest von Alberta.
Eric Lameman wurde als Kind — wie es bis Mitte der 80er Jahre gängige Praxis der kanadischen Regierung war — seinen Eltern weggenommen und in eine Residential School eingewiesen. Diese, meist christlich betriebenen internatartigen Schulen sollten die Kinder der indigenen Bevölkerung des Landes zu guten Kanadiern erziehen. Prügel gehörte zur Tagesordnung, das Sprechen der indigenen Muttersprache war ebenso verboten wie die Ausübung religiöser und kultureller Praktiken der First Nations.
Die gewaltsame Trennung von seiner Familie und der Gemeinschaft sowie das Verbot der eigenen Kultur und Traditionen habe für ihn verheerende psychische Folgen gehabt. Lameman erinnert sich, dass sein Vater und andere Älteste des Cree-Reservats ihre religiösen Rituale heimlich durchführen mussten. Als Junge schlich er sich in den Wald, um die Männer dabei zu beobachten, wie sie trotz des Risikos, dafür verhaftet zu werden, an ihrem Glauben und ihren spirituellen Praktiken festhielten.
Er widersetzte sich allen Bestrebungen vonseiten der Mehrheitsgesellschaft, seine Identität und seine Kultur auszulöschen. Das Einzige, was ihm helfe, sich selbst nicht zu verlieren und durchzuhalten, seien seine Cree-Wurzeln. Lameman litt unter extremer Armut, durchlebte Zeiten der Drogenabhängigkeit und sogar Phasen der Gewalttätigkeit. Es sei schwer, den persönlichen Zerfall zu vermeiden, wenn die dominierende Kultur alles daransetze, das eigene Wesen auszumerzen.
Kanadas indigene Bevölkerung macht nur vier Prozent der Gesamtbevölkerung aus, aber mehr als ein Viertel aller Häftlinge in den Bundesgefängnissen.
Lamemans Frau verließ ihn und ihre kleinen Kinder. Auf den Straßen von Calgary starb sie an ihrer Alkoholsucht. Er arbeitete als Baumaschinenführer in den Teersanden, kündigte, als ihm klar wurde, dass sich das von ihm ausgebeutete Land nie wieder erholen würde, und als er krank wurde. Jetzt lebt er lebt von Sozialhilfe.
Wieder in seinem kleinen Haus, sitzen wir in der winzigen Küche. Seine Tochter Crystal Lameman — eine international bekannte indigene Rechtsaktivistin — erhitzt Wacholder in einer Eisenpfanne, bis Rauchfahnen des scharfen Krauts durch die Küche ziehen. Wir bilden mit den Händen eine Hohlform und saugen mithilfe dieser Handschale den Rauch durch die Nase ein. Die Cree und andere First Nations sind überzeugt, dieses Ritual — das sogenannte Smudging — reinige von negativen Energien, verhelfe zu Klarheit sowie Weitsicht und lasse diejenigen ihre Mitte finden, die den Geruch einatmen. Wir sitzen still da.
Je mehr die Cree ihre Traditionen zurückgewinnen, um dem kapitalistischen Mantra des Hortens, des Profits, der Ausbeutung, der Selbstinszenierung und der Kommerzialisierung von Mensch und Umwelt etwas entgegenzusetzen, desto mehr erlangt ihr Leben einen inneren Wert anstelle des rein monetären. Dieser Prozess der Zurückbesinnung ist das Heilmittel für die Hoffnungslosigkeit. Die Cree werden durch ihn in spiritueller Hinsicht geerdet, erfahren so Transzendenz — er entfremdet sie von der Realität und bringt sie ihr gleichzeitig näher.
Nicht nur das Einreichen von Klagen gegen die Ölförderkonzerne bei Gericht — ein Versuch der Cree, die Teersandindustrie und deren Pipelines von ihrem angestammten Land fernzuhalten — bedeutet für die indigene Gemeinschaft Widerstand, sondern auch, an einer anderen Perspektive der Realität festzuhalten — einer Perspektive, die wir alle einnehmen werden müssen, wenn wir als Spezies überleben wollen. Widerstand leisten heißt auch, das Heilige wiederzuerlangen.
Den weißen Ausbeutern reicht es nicht, das Land und die natürlichen Ressourcen indigener Gemeinschaften zu stehlen und Völkermord an ihnen zu begehen. Vielmehr versuchen sie, deren — nicht mit dem Kapitalismus vereinbare — Weltsicht auszulöschen.
„Ich brauche meine Leute.”, sagt Eric Lameman. „Ich brauche diejenigen, die unsere Geschichte, unsere Sprache, unsere spirituellen Praktiken und unsere Kultur kennen. Ich vertraue darauf, dass sie all das an mich weitergeben, damit ich es ebenfalls weitergeben kann.“
Die Ausbeuter versuchten, die Cree zu korrumpieren und ihre Traditionen zu verkrüppeln. Ölförderkonzerne zahlten indigenen Anführern Bestechungsgelder, damit sie den Bau von Pipelines unterstützen oder ihr angestammtes Land für die Ölförderung abtreten.
Die Konzerne benutzen Verräter, um Propagandakampagnen für die Ölförderung durchzuführen, indigene Gemeinschaften zu entzweien und zu schwächen oder zu versuchen, AnführerInnen wie Crystal zu diskreditieren.
Die nationale Regierung veranstaltete vergangenes Jahr eine religiöse Zeremonie nach Tradition der Cree, inklusive Ehrengesängen und Trommeln, um das Trans Mountain Expansion Project und Kanadas 4,5 Milliarden Dollar teuren Kauf der Trans Mountain Pipeline zu segnen — Projekte, die für das Volk der Cree den Tod bedeuten.
„Und das nennen sie Versöhnung“, sagt Eric mit bitterem Unterton in der Stimme.
„Was die Regierung macht, ist kulturelle Aneignung“, verdeutlicht Crystal. „Das Wort ‚Versöhnung‘ ist Schwachsinn. Versöhnung mit wem? Was denn versöhnen? Uns mit den bestehenden kolonialen Unterdrückungssystemen versöhnen? Bevor die Ausbeutungsstrukturen nicht aufgehoben sind, kann es keine Versöhnung geben.“
Ein Nebeneffekt der Camps mit zehntausenden Teersandarbeitern ist, dass die Prostitutionsindustrie in der Gegend immer mehr zunimmt. Indigene Mädchen und Frauen, die in Elend und Armut leben, werden von dem scheinbar einfach und schnell verdienten Geld angelockt. Diese sexuelle Erniedrigung führt jedoch schnell zur Drogenabhängigkeit, um den Schmerz erträglich zu machen. Auch das ist ein Vermächtnis der Kolonialisierung: Kanada war ursprünglich ein militärischer und wirtschaftlicher Außenposten Großbritanniens.
Die Hudson’s Bay Company verbot europäischen Frauen die Einwanderung nach Kanada und errichtete stattdessen entlang ihrer Militär- und Handelsposten Bordelle, voll mit sich prostituierenden indigenen Mädchen und Frauen. Der 2015 veröffentlichte Bericht der Royal Canadian Mounted Police, deutsch etwa „königliche kanadische berittene Polizei“, zeigt, dass indigene Frauen in Kanada viermal häufiger verschwinden oder ermordet werden als andere kanadische Frauen, obwohl sie nur 4,3 Prozent der weiblichen Bevölkerung Kanadas repräsentieren. Sie machen 16 Prozent aller weiblichen Mordopfer und elf Prozent aller Vermisstenfälle von Frauen im Land aus.
„Ich habe an einer Podiumsdiskussion in Vancouver teilgenommen“, erzählt Crystal Lameman, „und das Wort ‚Prostitution‘ verwendet. Da stand jemand auf und sagte, ich müsse den Begriff ‚Sexarbeit‘ verwenden, da es sich ja um eine freiwillige Entscheidung handle. Ich bin der Meinung, dass verarmte und verletzliche indigene Mädchen und Frauen sich nicht frei entscheiden, Prostituierte zu werden. Sie werden in dieses Milieu hineingedrängt. Durch zerrüttete Familienverhältnisse und Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch werden die Mädchen quasi dafür konditioniert. Sexueller Missbrauch in den Residential Schools oder bedingt durch das Pflegeunterbringungssystem ist vielen indigenen Mädchen nicht fremd — ein weiteres Vermächtnis der Kolonialisierung.“
Aufgrund des schlagartigen Anstiegs von Arbeitern mit verfügbarem Einkommen ist auch der Drogenkonsum von beispielsweise Crack, Kokain oder Crystal Meth in Nordalberta explosionsartig gestiegen. Und mit den Drogen erreichte eine Suizidepidemie die indigene Bevölkerung. Selbstmord und bewusste Selbstverletzungen ohne Suizidgedanken sind die häufigsten Todesursachen bei Angehörigen der First Nations unter 44 Jahren in Kanada.
Die Selbstmordrate bei jungen indigenen Männern ist zehnmal höher als bei anderen kanadischen Männern, bei jungen indigenen Frauen sogar 21-mal höher.
Auch Beaver Lake blieb davon nicht verschont und verlor in den Jahren 2014 und 2015 innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten sieben Menschen durch Selbstmord. Alle waren jünger als 44, und alle waren alkohol- oder drogensüchtig.
„Es gibt zwei Straßen, die nach Fort McMurray führen“, sagt Crystal. „Da ist zum einen der Highway 63 und zum anderen der Highway 881, der hier durchführt. Deshalb wird auch in Beaver Lake mit Drogen gehandelt. Die Dealer denken sich: ‚Ah, da ist eine kleine Stadt, hier könnten wir anhalten und ein paar Drogen verkaufen.‘ Viele der Drogenkuriere kommen aus kleinen Städten, aus unseren Gemeinden. Mit Drogen kann man schnell Geld verdienen.“
„Früher war unsere Gemeinde sehr sicher“, erzählt Lamemans Tochter. „Die Türen blieben unverschlossen, auch nachts. Wir konnten die Schlüssel im Auto stecken lassen, ohne uns irgendwelche Gedanken zu machen. Jetzt ist es gefährlich.“ Crystal berichtet von dem schlagartigen Anstieg der Raubüberfälle durch Drogenabhängige. „Auseinandersetzungen mit ihnen zu beginnen, ist sinnlos. Es sind die Drogen, die die geistige Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. Die Leute leben jetzt in ständiger Angst.“
Durch das Wiederaufleben alter zeremonieller Praktiken, wie dem jährlichen Sonnentanz und dem traditionellen Medizincamp,Erntecamps und Schwitzhütten, kann eine andere Art des Seins wiederbelebt werden, eine, die die Verbundenheit aller Lebewesen würdigt, einschließlich der Erde, auf die wir für unser Überleben angewiesen sind.
„Wir sehen bereits erste Ergebnisse“, berichtet Crystal. „Unsere kulturellen Praktiken verkörpern ein Wertesystem, das dem des Kapitalismus und der Globalisierung, der Gier nach Geld und materiellem Reichtum völlig entgegensteht.“
„Früher habe ich global gedacht“, erzählt die Aktivistin, „Ich war überall und immer ganz vorne dabei: in Washington D.C., auch beim Klimamarsch in New York; bin international herumgekommen, war bei jeder Demonstration dabei. Aber hier, zuhause, war ich nicht, habe nicht die echte Arbeit erledigt. Es ist leichter, da draußen zu sein, als in der eigenen Gemeinde. Ja, es hängt diese große schwarze Wolke über uns. Aber es gibt auch eine andere, eine wunderschöne Seite: Unsere Frauen lassen die Zeremonien neu aufleben.
Je mehr wir zu unserem Land zurückkehren, desto näher kommen wir einem ganzheitlichen Wohlbefinden. Die Menschen hier sind nicht hoffnungslos. Wir tun unser Bestes, um wieder ganz zu werden. Dabei denke ich zum Beispiel an meinen Vater. Er war einer von diesen Leuten, über die er spricht, wenn er sagt: ‚Ich hatte früher Freunde, denen ich jetzt nicht mehr trauen kann, weil sie wegen der Drogen nicht mehr sie selbst sind.‘ Mein Vater war einer dieser Menschen, die alle Hoffnung verloren hatten. Aber er ist zu uns und zu sich selbst zurückgekehrt.“
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „The Last Battle“. Er wurde von Nadine Müller aus dem ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.