Der Intensivbetten-Analyst
Im Interview mit Muslim-Markt sprach Datenanalyst und Bestsellerautor Tom Lausen über die Manipulation von Gesundheitsdaten, auf deren Grundlage massive Freiheitseinschränkungen durchgesetzt wurden.
Tom Lausen wurde 1967 in Hamburg geboren und arbeitet seit 1987 als Programmierer und Datenanalyst. Anfänglich arbeitete er mit Programmiersprachen wie Basic und Turbo Pascal, später mit PHP, Python und Ähnlichem. Sein Wissen um Datenbanken und Umgang mit Massen an Daten sowie sein Bruder, ein Hamburger Rechtsanwalt, veranlassten ihn dazu, die veröffentlichten Daten und das darauf basierende Daten-Chaos während der sogenannten Coronakrise zu durchleuchten. Seine eigene Aussage dazu ist: „Die schlimmste Krise in der Geschichte der Menschen ist die, wenn Wissen zu Glauben und Gewissheit von Ideologie korrumpiert wird.“ Er ist Betreiber der Homepage intensivstationen.net, in der unter anderem die Zahl der Intensivbetten in Deutschland, ihre Belegung und ihr Abbau nahezu täglich aktualisiert werden. Für seine Recherchen kann er inzwischen auf ein weltumspannendes Netzwerk aus hochkompetenten Fachkräften zurückgreifen wie unter anderem Informatiker, Statistiker, Notärzte, Krankenhauscontroller, Richter, Staats- sowie Rechtsanwälte. Ende 2021 brachte er zusammen mit Walter van Rossum das Buch „Die Intensiv-Mafia“ heraus. Dazu gab er dem Online-Portal Muslim-Markt ein Interview.
Muslim-Markt: Was war die Motivation für das Buch „Die Intensiv-Mafia. Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten“, welches Sie zusammen mit Walter van Rossum herausgegeben haben?
Tom Lausen: Der Zünder war mein Bruder, der Rechtsanwalt in Hamburg ist. Er hat bereits im April 2020 einige Corona-Verfahren gehabt. Er erhielt in den Verfahren sehr merkwürdige Antworten, die ihm in seiner jahrzehntelangen Berufspraxis noch nie untergekommen waren. In der Regel bestand die Antwort aus keiner Antwort außer, dass die Überlastung des Gesundheitssystem in Anmarsch wäre. Und weil das so sei, müssten alle Maßnahmen durchgeführt werden und man könne daran überhaupt nicht rütteln.
Als sich das mehrfach wiederholt hat, hat mich mein Bruder angesprochen, weil ich Programmierer und Datenanalyst bin. Er fragte, ob ich mir die Daten besorgen und diese untersuchen könne, ob die Aussagen stimmig sind. Genau das habe ich gemacht und das war der Beginn der Reise. Die Erfahrung war, dass man zunächst bei den Gerichten nicht durchkam, weil immer wieder argumentiert wurde, dass die Überlastung des Gesundheitssystems drohe und daher alle Maßnahmen durchgeführt werden müssten. Das durfte nicht hinterfragt werden, selbst als immer deutlicher wurde, dass es sich um eine Lüge handelt.
Alle unsere Ausarbeitungen auf Basis der offiziellen Zahlen des RKI (Robert Koch-Institut) haben die Gerichte nicht interessiert. Die inhaltliche Aussage war: Wir wollen gar keine eigene Sachkunde, das RKI sagt, und das genügt. Diese Ausgangslage war der Anlass, ein Buch darüber zu schreiben, damit die Gerichte ein Dokument erhalten, an dem sie nicht mehr ganz so leicht vorbeikommen.
Wie kam es zum Kontakt zu dem renommierten Autoren Walter van Rossum?
Ich habe das Projekt vor circa 100 Anwälten vorgestellt. Dazu gehörte die Tatsache, dass rund 100 Landkreise die Betten falsch gemeldet beziehungsweise so gemeldet hatten, dass sie Ausgleichzahlungen erhalten haben. Diese finanziellen Vorteile für die Krankenhäuser und Landkreise haben uns aber vorgespielt, dass sie in eine prekäre, schwierige Situation bezüglich Intensivstationsauslastung kommen. In Wirklichkeit war es nur die Abmeldung der Betten, die jene Situation schwierig hat aussehen lassen. Das habe ich den Anwälten vorgestellt.
Einer der Anwälte hatte einen Kontakt zu einem Verlag und zu dem erfahrenen Autor Walter van Rossum. Dazu muss man wissen, dass ich Programmierer bin und kein Schreiber. So habe ich Walter van Rossum mit Daten gefüttert und habe ihm stundenlang in Gesprächen gesagt, was ich weiß. Er hat sich das alles notiert. Zudem hat er selbst recherchiert und einen Teil des Buches geschrieben. Als er fertig war, hieß es, ich müsse auch noch etwas schreiben. So habe ich 60 weitere Seiten zu dem Buch beigetragen. Eine Lektorin hat es noch verbessert. Und so habe ich eine Reihe von Landkreisen in dem Buch für die Ewigkeit eingetragen, damit diese Infos nicht mehr gelöscht werden können.
Heutzutage gerät vieles in Vergessenheit und vieles wird gelöscht. In fünf Jahren wird sich kaum jemand daran erinnern, dass das Gesundheitssystem gar nicht überlastet war. Doch dann zieht man das Buch „Intensiv-Mafia“ aus dem Regal und sieht sofort die Grafiken, die das Gegenteil beweisen.
Der Titel mit dem Begriff Intensiv-Mafia beinhaltet den berühmtesten Namen einer kriminellen Organisation, die es in Nordeuropa gibt. Ist es aber nicht noch viel schlimmer, denn bei der Mafia weiß jeder, womit er es zu tun hat?
Das Gesundheitssystem wird schon lange kritisch beschaut. Irgendwie weiß man, dass das Gesundheitssystem immer mehr privatisiert wird und immer mehr Profit rausgezogen werden muss aus der Ware Gesundheit. Insofern liegt es vielleicht nahe, den Vergleich zu ziehen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich zunächst einen anderen Titel vorgesehen hatte. Doch der Verleger hatte einen Bestseller-Autor gebeten einen geeigneten Titel zu finden. Der hat mehrere Vorschläge gemacht und als dieser Vorschlag kam, habe ich gesagt: Das passt.
Sind Sie ein Verschwörungstheoretiker?
Nein überhaupt nicht. Das kann ich gar nicht sein, da ich mir nur Daten ansehe und diese analysiere. Anhand der Daten kann ich alles sehen, was die Regierung offensichtlich nicht sehen kann. Wenn man sehr genau Daten sucht, findet, erntet und analysiert, kann man gar nicht Verschwörungstheoretiker sein. Zwar ist eine Datenfehlinterpretation theoretisch möglich, aber bei der Menge an Daten, die uns vorliegen, schließe ich das für unseren Fall aus.
Je genauer man hinschaut, desto weniger muss man sich mit irgendwelchen Theorien abgeben, sondern man bewegt sich immer näher an das wirkliche Geschehen mit den Daten. Und genau das habe ich gemacht. Und so werde ich auch niemals Verschwörungstheoretiker werden können.
Sie schreiben über einen gigantischen Raubzug gegen Bürger, Gesundheitsvorsorge und Volksvermögen. Über was für Summen reden wir hier?
In meinem Buch rede ich über 15,6 Milliarden Euro. Dabei geht es nur über Deutschland und nur über die Ausgleichzahlungen an die Krankenhäuser. Das ist allerdings nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die Steuerzahler zahlen müssen.
Die Regierung hat im März 2020 mit einem kräftigen Hammer auf die Krankenhäuser gehauen und gesagt: Ihr dürft jetzt mal für kurze Zeit keine sonstigen Patienten aufnehmen, es ist Pandemie. Und das hatte zur Folge, dass die Krankenhäuser pro Woche 100.000 bis 150.000 Patienten nicht mehr aufnehmen konnten. Und wenn sie das sich selbst finanzierende und Profit orientierte Krankenhaussystem auf diese Weise einmalig schwächen, dann werden diese wiederum versuchen ihre Patientenzahlen anders zu erreichen. Das ist nicht so leicht. Daher hat der Staat kräftig geholfen; also wir die Steuerzahler.
Und so wurden Milliarden in die Krankenhäuser gesteckt, was letztendlich die Plünderung ist, welche in diesem Buch beschrieben wird. Die eigentliche Plünderung ist aber erheblich größer. Man müsste auch schauen auf Masken-Deals, auf PCR-Tests, auf unglaubliche Zahlungen an große Unternehmen wie TUI und so weiter. Hier geht es um gigantische Zahlungen, die der Steuerzahler schultern muss und den Generationen nach uns auferlegt aufgrund der — ich sage jetzt einmal — Lüge des Gesundheitssystems.
In Ihrer Stellungnahme zur Anhörung vom 08. Juli 2021 im Unterausschuss „Parlamentarisches Begleitgremium COVID-19-Pandemie“ des deutschen Bundestages, behaupten Sie, dass der Gesetzgeber die Überlastung des Gesundheitssystems provoziert habe. Warum sollte der Gesetzgeber so etwas tun und merkt das keiner im Parlament?
Bei dieser Frage kommen wir in einem Bereich, bei dem ich gar nichts antworten kann. Ich weiß nicht, warum der Gesetzgeber das tun sollte. Ich kann nur feststellen, welche Auswirkung es hat. Und die Auswirkung ist, dass sobald der Gesetzgeber eine Freihaltung von Betten finanziert, werden Betten freigehalten. Wenn aber der Gesetzgeber umschwenkt und sagt, dass er einen Mangel finanziert, dann werden sie einen Mangel erhalten.
Warum das ein Gesetzgeber tut, muss interpretiert werden, aber das kann jeder für sich machen. Wer von einer Freihaltefinanzierung auf eine Mangelfinanzierung und jetzt Fallfinanzierung umschwenkt, der verfolgt offensichtlich bestimmte Absichten, oder aber er weiß nicht was er tut. Ich gehe eher davon aus, dass Absichten verfolgt werden. Jetzt müsste man überlegen, ob man ausreichend Daten hat, um die Absichten definieren zu können. Ich lasse das mal für alle Leser offen.
Das politische Argument für alle Maßnahmen inklusive der geplanten Impfpflicht und der rote Faden durch Ihr Buch ist die mögliche Überlastung des Gesundheitssystems. Sie haben es mehrfach angesprochen. Inwieweit ist diese Annahme mit den vorliegenden Daten und Fakten begründbar? Sind Sie der Überzeugung, dass Sie hinreichend Daten haben, dass unser Gesundheitssystem nie gefährdet war?
Es war nie gefährdet durch Corona! Niemals durch Corona! Was die Manager sonst mit dem Gesundheitssystem machen, möchte ich hier gar nicht beleuchten. Da würde ich sagen, ist es permanent in Gefahr. Aber durch Corona oder eine Pandemie ist das System bisher nicht gefährdet gewesen und wird es auch in Zukunft nicht sein. Das liegt in der Natur der Zahlen.
Die Zahl der Corona-Patienten auf Normalstationen oder dem Flaschenhals Intensivbetten ist so verschwindend gering im Verhältnis zu der Gesamtzahl der Patienten, dass man sich sogar der Propaganda in der Regierung bedient, um etwas ganz Schlimmes darzustellen.
Dazu ein Beispiel: In Bayern hat man Ende letzten Jahres (2021) medienwirksam einige Patienten verlegen wollen aus einer Intensivstation. Man sah in den Pressebildern 23 Krankenwagen, die bestellt wurden. Es hieß, die Patienten werden mit Bundeswehrmaschinen in andere Bundesländer und Krankenhäuser geflogen. So denkt man, das sei etwas ganz Schlimmes. Dazu eine Vergleichszahl: Im Jahr 2020 wurden aus deutschen Intensivstationen — und das hatte nichts mit Corona zu tun — 194.901 Menschen in andere Krankenhäuser verlegt. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Solch eine Verlegung medienwirksam darzustellen ist ganz klar Propaganda.
Folgt man ihren Antworten, so gibt es Kräfte im Land — und in der Welt — die gar kein Interesse an einem Ende der Pandemie haben. Andererseits müsste es doch auch Kräfte geben, selbst in der Wirtschaft, die ein Interesse am Ende haben. Wieso dominieren aktuell die Kräfte, die eine Fortsetzung wünschen? Wieso kommt ein von seinem Bruder motivierter Programmierer dazu, uns zu informieren über frei zugängliche Daten und warum erfahren wir nicht früher davon?
Die Frage ist absolut berechtigt und ich stelle mir diese Frage selbst fast jeden Tag. Ein Problem in dieser Zeit des Umbruchs besteht darin, dass die Menschen nicht mehr genau sind. In dieser Zeit trennt sich Spreu vom Weizen. In dieser Zeit sind Menschen, die Experten benötigen, um zu wissen, ob sie gesund sind oder gesund bleiben, die einen, und die anderen sind diejenigen, die in sich selbst spüren, ob die Welt um sie herum in Ordnung ist und sie selbst gesund sind und dafür keinen Experten brauchen.
Dadurch, dass viele Menschen nicht genau schauen wollen, sondern lieber in den Tag hineinleben und ihren Vergnügungen nachgehen, kommt es dazu, dass sie einer Sache zustimmen, die sie nie genau überprüft haben.
Als Programmierer habe ich hingegen das Problem, wenn ich über 2.000 Zeilen eines Programms schreibe und ich habe nur ein Semikolon vergessen, dann funktioniert mein Programm nicht. So muss ich nach dem kleinsten Fehler suchen und ihn finden. Insofern ist meine grundsätzliche Aufgabe, immer sehr genau zu sein und die Dinge so genau zu beschreiben wie möglich. In dieser Zeitenwende stecken wir. Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird.
Ich vermute, dass wir kurzfristig das Ende aller Maßnahmen sehen werden trotz hohem Infektionsaufkommen. Doch wenn der Widerstand derjenigen, die sich das alles nicht gefallen lassen wollen, derjenigen, die auch ohne Test am Morgen wissen, ob sie gesund sind, nicht aufrechterhalten wird, weil die Maßnahmen heruntergefahren werden, dann könnte die dicke Keule der Regierung im nächsten Herbst kommen und zuschlagen. Dann wird es wieder einiger Zeit bedürfen, bis wir neue Daten erhalten, wenn nicht Datenquellen abgeschnitten werden, wie es ja jetzt schon geschieht. Bereits heute geben offizielle Stellen viele Daten nicht mehr heraus. Dann wird es für uns schwer hinterherzukommen und die Wahrheit wieder auf den Tisch zu bringen.
Die Die Intensiv-Mafia war Ihr erstes Buch, sind weitere Bücher in Planung?
Ich finde, es ist sehr schwer ein Buch zu schreiben, wenn man dazu gar nicht ausgebildet ist. Es war sehr anstrengend für mich, das zu tun. Das lag auch daran, dass ich den Wunsch hatte, so genau wie möglich die Dinge auch in der richtigen Reihenfolge darzustellen und auch nichts falsch zu machen und die Quellen zusammenzutragen. Das hat mir nicht so gut gelegen. Es ist mir gelungen, aber es war nicht leicht. Mein Verleger hat schon gesagt, dass er ein weiteres Buch von mir gut finden würde. In diesem Gedanken bin ich gerade, denn über das Datenfeld der Impfstoffe gäbe es noch reichlich zu schreiben. Insofern bin ich mir noch nicht sicher.
Herr Lausen, wir danken für das Interview.
Hier können Sie das Buch bestellen: als Taschenbuch, Hörbuch oder E-Book.
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Beitrag erschien zuerst unter dem Titel „Muslim-Markt interviewt Tom Lausen — Autor des Buches ‚Die Intensiv-Mafia. Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten‘“ bei Muslim Markt.