Der Finanzschock
Im Rubikon-Exklusivinterview erläutert der Professor für Volkswirtschaftslehre, Dr. Christian Kreiß, dass im Zuge der Sanktionen gegen Russland ein finanzieller Crash bevorstehe.
Ein Gespenst geht um in der westlichen Welt. Die Inflation ist so hoch wie selten zuvor und schürt bei den Menschen Ängste vor einem möglichen Crash der Finanzmärkte. Nachdem die zwei Jahre Pandemie-Bekämpfung verhältnismäßig wenig sichtbaren finanziellen Schaden angerichtet haben, scheint nun die Zeit des Wohlstands zu einem Ende zu kommen. In gegenwärtigen medialen Diskursen wird hierfür die Ursache zumeist in „Putins Angriffskrieg auf die Ukraine“ gefunden — die jahrzehntelange, politisch forcierte Geldmengenausweitung hingegen wird nur selten angeführt. Im Interview mit Rubikon klärt Dr. Christian Kreiß über die Hintergründe und Zusammenhänge der gegenwärtigen Entwicklungen auf und erläutert, wie es nun weitergehen kann.
Wenn bereits der Finanzminister Christian Lindner von einem Wohlstandsverlust spricht, weiß man, dass es schlecht um die finanzielle Situation Deutschlands bestellt ist. Die Inflation ist mit über sieben Prozent so hoch wie seit der Ölkrise in den Siebzigerjahren nicht mehr, und eine Entspannung ist kaum in Sicht. Im Gegenteil, durch die gegen Russland verhängten Sanktionen und die damit einhergehenden Lieferengpässe drohen neben finanziellen Einbußen auch Engpässe in der Nahrungsmittelversorgung.
Die Politik hat deshalb bereits Hilfen angekündigt, die den Tornado jedoch nicht mehr aufhalten können, wie Christian Kreiß im Interview betont. Im wahrsten Sinne kämen nun eisige Zeiten auf den Westen zu, der sich mit der Sanktionspolitik gegenwärtig ins eigene Fleisch schneidet.
Mit Wladimir Putin habe man nun einen Schuldigen gefunden, der für das Versagen des Westens verantwortlich gemacht würde. Der Krieg komme als Sündenbock wie gerufen in einer Zeit, in der das Finanz- und Wirtschaftssystem bereits unter Notbeatmung auf der Intensivstation gelegen habe. Wie Christian Kreiß die Entwicklungen für die kommenden Monate und Jahre einschätzt und wie man sich auf die Umbrüche am besten vorbereitet, erfahren Sie im Interview mit Rubikon.