Der erzwungene Mentalitätswechsel

Die deutsche Bevölkerung soll psychologisch auf einen kommenden Krieg vorbereitet werden. Ein Kongress schärft die Wachsamkeit gegenüber derlei Manipulation.

Ein Messer ist in seiner Funktion moralisch unbestimmt. Man kann es verwenden, um jemanden zu töten oder auch nur, um ein Butterbrot zu streichen. Ähnlich verhält es sich mit der Psychologie. Normalerweise dient sie dem Zweck, die menschliche Seele zu heilen. Ihre Methoden können aber auch ängstlich und gefügig machen und Bürger eines Landes ihrem eigentlichen Wesen entfremden. Zu den „dicken Brettern“, die Psychologen bohren müssen, gehört seit jeher, Menschen für den Krieg zu begeistern. Die meisten töten und sterben nicht besonders gern. Man muss sie erst überreden, sich in Gefahr zu begeben und die eigenen ethischen Richtlinien über den Haufen zu werfen. Möglich ist solche Beeinflussung durchaus. Corona hat gezeigt, was eine koordinierte Kampagne, bei der ein ganzes Volk auf eine „Linie“ eingeschworen wurde und Abweichler delegitimiert wurden, bewirken kann. Auch beim Thema psychologische Kriegsvorbereitung ist die „Bearbeitung“ unserer Seelen im vollen Gang. Die Referenten des Kongresses „Krieg und Frieden“ der Neuen Gesellschaft für Psychologie wollen ihre Kunst nicht für destruktive Zwecke missbrauchen lassen und versuchen gegen Kriegstreiberei zu immunisieren.

Wir (1) haben dafür viele Referentinnen und Referenten eingeladen, die dazu etwas zu sagen haben, aber es haben natürlich noch so viele mehr etwas dazu zu sagen, denn es wird kaum jemand geben, den dieses Thema nicht bewegt.

Laura von Wimmersperg, Doris Pumphrey, Christiane Reymann, Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, Ingrid Pfanzelt, Wolfgang Effenberger, Werner Rügemer, Rudolph Bauer, Karin Leukefeld, Sarah El Bulbeisi, Walter Schumacher, Christian Dewanger, Michael Meyen, Mark Galliker & Daniel Weimer, Armin Bernhard, Leo Ensel, Corinna Oesch, Arnulf Rating, Michael Schneider, Connie Kunze, Annette Ruprecht, Malte und Sinclair.

Das Besondere unseres Kongresses ist, dass zu diesem Kongress eine psychologische Gesellschaft einlädt. Den Psychologen ist ja wieder eine große Aufgabe zugedacht: es geht um nicht weniger (nichts Geringeres) als einen „Mentalitätswechsel“ (2).

Denn: zum Krieg muss man erst erzogen werden, und zwar „planvoll“! Denn dem „unbefangenen Menschen“ erscheint es „völlig unbegreiflich, dass er Menschen töten soll, die er gar nicht kennt und von denen er nicht gekannt wird“, wie Peter Brückner (3) feststellt. Die natürliche, die unbefangene Menschlichkeit muss erst abgeschafft werden.

Man muss den Menschen erst erziehen zum Krieg, zur Kriegsbereitschaft, zur „Kriegstüchtigkeit“. Man muss ihn lehren, „dass er sich mit abstrakten, ideologischen Behauptungen und Werten abspeisen lässt, statt auf ihre Konkretisierung zu drängen. Man muss dafür sorgen, dass Abstrakta – wie „Vaterland“, „Deutschland“, „Demokratie“, „westliche Wertegemeinschaft“, oder „Freiheit“ für uns realer werden als das einzig Konkrete: die vielen einzelnen Menschen, in deren Mitte wir leben, leidend wie wir, sich erheiternd wie wir, alle gleich verletzlich.

„Der Mensch ist ein perverses Tier zu sein: er bringt es fertig, sich gegenseitig dafür abzurichten, am Besitz einer Stadt, an der Erhaltung einer Herrschaftsschicht oder an der Änderung einer Regierungsform mehr Interesse zu entwickeln als an Leben und Tod der eigenen Kinder, Freunde, Geliebten.“ (3)

Man muss den Menschen seiner natürlichen Menschlichkeit berauben, seiner „Psychologie“ - und eine Psychopathologie an deren Stelle setzen.

Dazu muss man Bedrohungen schaffen, Angst - vor dem anderen, dem Fremden, ja sogar vor dem Nächsten - wie während der Corona-Inszenierung eingeübt, indem man aufgefordert worden war, dem anderen auszuweichen, Abstand von ihm zu halten, den anderen hassen lernen, falls er sich nicht an die Regeln hält, den Anweisungen nicht Folge leistet, meinen Hass in ihm lokalisieren, ihn pathologieren, ihn denunzieren, ausliefern den Ärzten, der Polizei.

Und die, die die Bedrohung in die Welt setzen, müssen die Perspektive der Lösung, des Schutzes vor der Bedrohung, ihrer Abwehr auf das Ziel der staatlichen Forderungen ausrichten, mit der Corona- Inszenierung: die Impfung, letztlich den finalen Gehorsam. (4)

Das ist der „Mentalitätswechsel“, der nun gefordert ist: eine Zerstörung des „unbefangen Menschlichen, Zerstörung des anderen als meinem Spiegel (Marx 1844 (5) und damit Selbstzerstörung: wie Oscar Wilde die Zerstörung des Bildes von Dorian Gray beschrieben hat.

Man muss seine Menschlichkeit als unmenschlich diffamieren, ins Gegenteil verkehren. „Solidarität“ nicht mehr die „Zärtlichkeit der Völker“, sondern die staatlichen Anweisungen befolgen – „ohne nachzufragen“, so RKI-Chef Lothar Wieler, Einpeitscher während der Corona-Inszenierung, Solidarität also mit den staatlichen Forderungen, inzwischen: Solidarität mit einem Staat, der sich auf die Bandera-Faschisten stützt, und noch weiter: Solidarität mit einem Staat, der gerade einen Genozid verübt.

Entscheidend sei, erläutert Peter Brückner, die Schritte dieser Erziehung sowohl vor der kritischen Analyse der Vernunft als auch vor dem spontanen Protest unseres Lebensgefühls zu schützen. Kritik und Protest gelten mittlerweile als „rechts“, wenn nicht als „antisemitisch“. Wir sollen unsere kritische Wachsamkeit zusätzlich einschläfern, durch Übernahme der Begriffe, des Framing der Kriegstreiber: statt von Angriff von (Vorwärts)Verteidigung sprechen, oder von „Intervention“, von „humanitärer“ gar, nicht von Krieg, sondern höchstens vom „Ernstfall“, oder von „Freiheitsdienst“ für eine allgemeine Dienstverpflichtung für 6 Monate – entweder als Wehrdienst, Dienst im Bevölkerungsschutz, bei Feuerwehr oder Hilfsorganisationen, wie die bayrischen Grünen vorgeschlagen haben. (6)

Ein „Mentalitätswechsel“ sei nötig, denn die „verantwortungslose“, „glückssüchtige“ Bevölkerung (7), sei überhaupt nicht bereit, geschweige denn begeistert, zum 3. Mal in einen aussichtslosen Krieg gegen Russland zu ziehen, gerade angesichts des gerade vor aller Augen verlorenen Krieges in der Ukraine, in dem die Europäer bereits alle ihre Reserven verpulvert zu haben scheinen.

Deshalb sollen wir unsinnige Behauptungen glauben, wie: „der Russe“ habe die Pipeline selbst zerstört, gesprengt, er werde nicht an der polnischen Grenze halt machen, er werde weiter nach Westen vordringen, „wir“ müssten uns auf einen Krieg „gegen die NATO“ vorbereiten. Gleichzeitig berichten die staatstragenden Medien immer wieder über Verluste, Niederlagen, Probleme der russischen Militärführung und Putins. Das hat allerdings zur Folge, dass die Bedrohung an Glaubwürdigkeit verliert.
Damit würde die Begründung für die ungeheuer überbordenden Kriegskredite wegfallen. Deshalb muss diese Behauptung entgegen aller Rationalität immer wieder aufgefrischt, aufgebauscht werden, durch Meinungsumfragen unterfüttert.

Die Irrationalität der Propaganda für den Krieg, das trotzige „trotzdem“ – bei leeren Kassen, verrotteter Infrastruktur, steigender Arbeitslosigkeit, rapide fallendem Wirtschaftswachstum, hat den Charakter einer Torschlusspanik, so dass man befürchten muss, dass sie es doch noch ein drittes Mal versuchen, „Russland zu ruinieren“, selbst um den Preis der Auslöschung Europas, zumindest Deutschlands.

Der Krieg, der jetzt vorbereitet wird, könnte der letzte sein, denn die tödlichen Waffen, die den letzten nicht beendeten, die Atomwaffen, liegen jetzt bereits Schuss fertig zum Beispiel in Büchel rum. Wer jetzt das Risiko eingeht, selbst dabei drauf zu gehen, kann nur ein Selbstmordkandidat sein, mit dem Rücken zur Wand stehen, wie Hitler im Führerbunker. Ganz abgesehen davon, dass es keiner Atomwaffen bedarf, um Menschen massenhaft zu töten und eine Landschaft auch für die Überlebenden unbewohnbar zu verwüsten, wie die Bilder aus Gaza zeigen.

Die Irrationalität der Kriegstreiberei angesichts der überwältigenden Aussichtslosigkeit, diesen Krieg so zu gewinnen, dass man danach noch am Leben ist, beziehungsweise nicht nur noch in eiszeitlicher Trümmerlandschaft zu vegetieren vermag, zeigt sich zugleich in der Propaganda - nicht nur die Narrative der medialen Diskurse, sondern bereits deren Sprache selbst ist, befindet sich, in einem Prozess zunehmenden Bedeutungsverlustes, des Rationalitätsverlustes.

In einem Gestrüpp von Fake-news, Unterstellungen und „orwell‘scher“ Verkehrung befangen, gefangen, gelingt kein rationaler Diskurs mehr. Heillos, unauflösbar stößt er an die Grenze seiner Sinnhaftigkeit. Im eigentlichen Sinn eine (die tatsächliche) „Zerstörung der Vernunft“, dessen Ziel der Krieg ist. Die Zerstörung der Menschlichkeit, des „unbefangenen Menschen“.

Es ist im wörtlichen Sinn „Krieg gegen die – eigene – Bevölkerung“. (8) Angefangen mit der Corona Pandemieinszenierung. Die Corona Pandemie-Inszenierung wird von den politisch wachen Köpfen tatsächlich als Epochenbruch bezeichnet. Sie wurde lange vorbereitet, wie wir 2020 erfahren haben. (9)

Der „Krieg gegen die Bevölkerung“ hat seinen Anfang allerdings viel früher genommen. Er wurde als Antwort auf die Bewegung der 1968er Jahre von den damals vollkommen unvorbereiteten herrschenden Klassen initiiert. (10) Sie haben sich systematisch, umfassend, ideologisch und mit allen Mitteln der Korrumpierung der Opposition und der Demoralisierung des Widerstands vorbreitet. Die Corona- Inszenierung war so etwas wie die „Generalprobe“ der Vorbereitungen – für den jetzt angekündigten Krieg.

Das große Projekt, um das es jetzt geht, ist die Enteignung der Bürger, sowohl finanziell als auch politisch.

Die politische Enteignung ist mit der weitgehenden Zerstörung der Demokratie durch das Coronaregime bereits weitgehend erreicht. Die Mehrzahl der Bürger ließen sich bereitwillig ihrer demokratischen Rechte berauben und auf ihre politischen Pflichten verzichten – und das allein mit der weltumspannenden Inszenierung einer vorgeblich tödlichen Pandemie. Die Loyalität gegenüber Staat und Regierung ist in der Mehrheit der Bevölkerung fast ungebrochen, auf jeden Fall die Intoleranz gegenüber kritischen Einwänden gegen Meinung Terror und Kriminalisierung ist unvorstellbar gestiegen, mit geradezu faschistoiden Zügen.

Auf dieser Grundlage wird jetzt mit dem 2. Teil der Agenda begonnen: in dem Versprechen/der Drohung von Klaus Schwab: „ihr werdet nichts besitzen!“

Das Master-Projekt der umfassenden Enteignung des Bevölkerung – genau jenes Teils der Bevölkerung, die auf dem immer „freien“ genannten Markt nichts anderes als ihre Arbeitskraft zu verkaufen hat, ist ja immer schon das Projekt des Kapitalismus. Es ist das Geburtsmal des Kapitalismus, der mit der Enteignung der Landbevölkerung von Grund und Boden begonnen hat: die sogenannte ursprüngliche Akkumulation des für die kapitalistische Produktion notwendigen Reichtums, von Marx im ersten Band des Kapitel beschrieben.

Seitdem werden immer wieder Teile der Bevölkerung ihres Eigentums beraubt, wenn es darum geht, den Kapitalismus vor seinem Niedergang zu bewahren.

Diese Situation scheinen wir jetzt wieder erleben zu müssen. Allerdings meint Fabio Vighi, dass es jetzt um den „systematischen“, also letzten „Zusammenbruch“ des Kapitalismus gehe, der mit dem „Great Reset“, so Klaus Schwab, nur hinausgeschoben werden kann. Die Begründung für diese Annahme liefert Vighi allerdings nicht (11).

Wolfgang Krieger und Wolfram Elsner (12) sehen die Erklärung dieser Zustände in der zu Ende gehenden Herrschaft des Finanzkapitals, jenes Teils des Kapitals, das sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts gegenüber dem industriellen Teil des Kapitals verselbständigt hatte und inzwischen die Herrschaft über das Gesamtkapital errungen hatte.

Indem es sich von der gegenständlichen Produktion befreit hat, hat es hat die Möglichkeit gefunden, sich aus sich selbst heraus zu vermehren (13): die „virtuelle Realität der Finanzspekulation und der ungezügelten Geld-„Schöpfung“.

Diese wundersame Geldvermehrung entwertet aber zugleich dessen Wert: eine versteckte Enteignung und damit Verarmung der Mehrheit der Bevölkerung, denen diese Möglichkeit der Geldvermehrung aus dem Nichts nicht zur Verfügung steht.

„Das Auseinanderfallen von virtuellen und realen Werten erzwingt bis heute die permanente, exponentielle Ausweitung des zunächst rein nominellen, fiktiven Finanzkapitals“ (14), was die Zerstörung – nicht nur - der finanzwirtschaftlichen Strukturen wie Grundlagen nach sich ziehen würde, sondern letztlich die Herrschaft des (Finanz)Kapitals beendete.

Dagegen führen dessen Vertreter und die mit ihnen verbündeten Staatsapparate einen immer brutaleren „Kampf gegen ihren Niedergang, ja um ihre Existenz, einen zunehmend verzweifelten und daher irrationalen Kampf.“ Genau daher kommt die Irrationalität und Brutalität, die „Rückkehr der Gewalt“, so Brückner, in der Politik, aber auch in den persönlichen Beziehungen.