Der Baustoff der Welt
Die Neuauflage eines Buches von Helmut Krause vereinigt ganzheitliche Physik und Naturphilosophie in einem spannenden Ansatz, der dem herrschenden Materialismus widerspricht.
Normalerweise gehen wir davon aus, dass uns alle wirklich großen Gestalten der Geistesgeschichte bekannt sind. Wenn jemand wirklich etwas Gewichtiges zu sagen hatte, so müssten wir doch zumindest Jahrzehnte nach seinem Tod von ihm gehört haben — oder? Dies muss aber nicht unbedingt zutreffen. Wahrscheinlicher ist, dass es noch viele unentdeckte Schätze in den Archiven und Schubladen des kollektiven Gedächtnisses gibt. Es könnte sein, dass diese nicht in der Breite bekannt geworden sind — vielleicht, weil Autor und Thema anspruchsvoll sind oder auch weil ihre Zeit noch nicht gekommen war. Helmut Friedrich Krause könnte so ein unterschätztes Genie gewesen sein. Sein Werk „Der Baustoff der Welt“, das gerade in der Edition Dionysos neu erschienen ist, vereint Erkenntnisse aus Naturwissenschaft und Philosophie zu einer faszinierenden Gesamtschau — mit auch politischen Implikationen. Krause knüpft mit seiner Weltbetrachtung bei Klassikern wie Schelling, Novalis oder Goethe an, dessen Faust bekanntlich wissen wollte, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Er war zugleich unmittelbarer Vorläufer des Philosophen und Manova-Autors Jochen Kirchhoff. Was Helmut Krauses Werk heute wieder notwendig macht, ist sein konsequent nicht-materialistischer Ansatz, der einen Gegenentwurf zu den im Grunde entwürdigenden alten und neuen Versuchen darstellt, den Menschen als Zufallsprodukt eines toten Universums zu definieren. „Der Baustoff der Welt“ ist somit ein Heilmittel für eine Zeit, die quasi an der falschen Philosophie erkrankt ist und deshalb blind und vernünftelnd in Richtung Abgrund taumelt.
Im Zeitalter eines sich mehr und mehr verstärkenden Narrativ-Illusionismus materialistischer Prägung, dessen Zeuge wir sind, hat es die Wahrheit in ihrer Unmittelbarkeit und Tiefe nicht leicht. Wir erleben in einem Endstadium von Zivilisation Tag für Tag, mit welcher destruktiven Dynamik in Politik und Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und auch der Kultur der Versuch einhergeht, sich schon einfachen Vernunftgründen Machtinteressen-geleitet zu widersetzen. Geschweige denn philosophischer und echter metaphysischer Orientierung wenigstens in den kurzen Pausen gehetzter Pseudo-Handlungen zuzuhören.
Und so stehen wir weltgeschichtlich in der Situation, so viel wie noch nie zu „wissen“ und zu „tun“ und uns und die Mitwelt zu manipulieren. Und gleichzeitig den wichtigen Fragestellungen des Menschseins und des Weltseins nach wie vor unbeholfen oder ahnungslos-selbstgewiss gegenüberzustehen, jedenfalls im öffentlichen Raum beziehungsweise dem, was von ihm übrig ist.
Wir können und müssen dem unbewussten Nihilismus weiterhin etwas entgegensetzen aus der Wahrnehmung unserer bedingten und unbedingten Lebendigkeit heraus und dem uns innewohnenden Wahrheitstrieb.
Mit Aufklärung über die falschen Narrative und ihre Weichenstellungen wie mit wirklichkeitsmächtiger Vision und realisierbarem Traum.
In Erkenntnisfragen gibt es hier viele Zugänge, fruchtbare Auseinandersetzungen. Ein Beispiel ineinander greifender Komplexe: Was haben Goethes Farbenlehre, Newtons Annahme von der Zusammengesetztheit weißen Lichtes aus den Spektralfarben und eine einheitliche Feldlehre auf metaphysischer Grundlage miteinander zu tun? Oder: Was berechtigt uns, davon auszugehen, dass andere Gestirne als die Erde grundsätzlich und tatsächlich bewohnbar waren, sind oder noch sein werden? Und wieso bedarf man der Mathematik nur in peripherem Gebrauch, wenn überhaupt, wenn man gute Physik abliefern will? Fragen, die der Autor eines kleinen Büchleins aus der edition dionysos aufwirft und zu beantworten bemüht ist.
Es gibt Erkenntnisse und deren schriftliche Niederlegungen, die einen ganz eigenen, eigenartig mäandernden Gang der Rezeption und Reflexion gehen, währenddessen die Wirklichkeit, der sie erwachsen und die sie beschreiben, unermüdlich besteht und „die Welt bewegt“. „Der Baustoff der Welt“ ist so eine Schrift, die im September 2024 endlich in einer Neuausgabe erschienen ist. Mittlerweile ist sie auch in englischer und französischer Sprache verfügbar (1).
Seit Helmut Krause (2) im Spätsommer 1937 eine erste Fassung seiner fundamentalen Erkenntnisse über den „Baustoff der Welt“, den Weltäther, die er nach seinem Studium des seinerzeitigen Standes der Naturwissenschaften und intensiver Meditation zu Papier gebracht hat, sind nun 88 Jahre (3) vergangen. Ein Menschenleben sozusagen — und noch immer ist die Schrift und ihr Impetus nicht im öffentlichen Bewusstsein als Grundlagenwerk einer echten „Bewusstseins-Zeitenwende“ verankert. Es gilt: Für alles und jedes kommt seine Zeit.
„Der Baustoff der Welt“ widmet sich der Frage der Beschaffenheit der Grundgegebenheiten der Erscheinungswelt und hat — nach zahlreichen erfolglosen Versuchen der Veröffentlichung — drei Ausgaben erlebt: zunächst 1970 im Ter Namid Verlag durch den Verleger Shlomo Lewin, dann 1982 durch die Dharma-Buchhandlung in Berlin und 1990 durch die edition dionysos ergänzt durch ein Vor- und Nachwort. Zuletzt war die Schrift einige Jahre vergriffen.
Das Cover der Paperback-Ausgaben von 2024 ziert als Hintergrund eine Zeichnung Helmut Krauses, die das Prinzip der immateriellen Kernverstrahlung der unter unvorstellbar hohem Druck im Innern der Erde „zerreißenden Materie“ und die Interaktion der aus der Kernverstrahlung hervorgehenden immateriellen Radialfelder der Gestirne andeutet.
Das fulminante Vorwort der Schrift zur existenziellen Situation auf der Erde aus spiritueller, philosophischer und naturwissenschaftskritischer Sicht, das Jochen Kirchhoff verfasst hat, ist fast eine eigene Buch-Ausgabe oder Veröffentlichung in einem Sammelband mit spirituell-philosophischen Impulsschriften wert. Es steht kongenial den systematisch und gut nachvollziehbar aufgebauten Gedanken Helmut Krauses zu den Zusammenhängen von primordialer Gestirnenergie und der von ihr getragenen Erscheinungswelt, die gleichzeitig aus eben dieser primordialen Grundenergie, dem „Baustoff der Welt“, hervorgeht, zur Seite.
Der Gedanke, dass eine umfassend Kosmos-gerechte Physik im Grunde nur von der Bewusstseinshöhe hoch entwickelter Individuen mit realen Erfahrungen der Einheit des Seins möglich ist, sticht heraus.
Er verdeutlicht die Bewusstseinsaufgabe, die anzunehmen und zu lösen ist, wenn es — nicht nur in der Physik — wirklich substanzielle Fortschritte geben soll. Als orientierende Chiffre wird eine „Physik des Buddha“ (4) in den Raum und in Aussicht gestellt, in die sich bestehende und zu erweiternde Phänomenologie wie rationale Theoriebildung einzuordnen hat.
„Der Baustoff der Welt“ gehört zum reichen Erbe der deutschen Naturphilosophie seit Friedrich Hölderlin, Novalis, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Johann Wolfgang von Goethe, auch Friedrich Nietzsche und anderen Autoren. Die Schrift zählt zu den intelligenten Ansätzen, die Einheit der Physik, als grundlegende und orientierende Naturwissenschaft, und die Einheit der in der Welt wirkenden Grund-Kräfte zu begründen. Jenseits aller Ansätze, der Materie auf brachiale Weise, sei es durch „Teilchenbeschleuniger“, sei es durch „Atomkraftanwendungen“, ihr Werde- und Seinsgeheimnis scheinbar zu entreißen. Dabei stehen Materieaufbau und -erhalt, kosmische Bewegung, das Geborenwerden, Leben und Sterben der Gestirne als metaphysische Wesenheiten in stark verdichteter Darstellung im Mittelpunkt.
„Der Baustoff der Welt“ kann mit Fug und Recht als eine Friedensschrift aufgefasst werden, weil in ihr das Prinzip des methodischen Materialismus der Naturwissenschaft konterkariert wird.
Das Bestehen auf einer metaphysischen Grundlage aller Erscheinungen und deren Relevanz für jeglichen Versuch zu einem wirklichkeitsgerechten Verstehen — und Leben — zu kommen, zeichnet das Werk aus, wenngleich eine naturwissenschaftlich adaptive Sprache verwendet wird. Helmut Krause befördert mit seiner Schrift ein Denken der Dinge und Sach- respektive Bewusstseinsverhalte „von innen“ und die Reintegration des erkennenden Subjektes in den Erkenntnisvorgang selbst, ohne relative Objektivierbarkeit und Sinn-orientierte Rationalität abzuwerten. Damit ist eine klare Absage an das reduktionistische Menschenbild unserer Tage und an die Autoritäts- und Absolutheitsansprüche der gängigen Naturwissenschaften und ihrer Vertreter verbunden.
Ist es nicht vorstellbar und wünschenswert, dass in nicht allzu fernen Tagen diese grundlegende Schrift Eingang findet in den Bestand der gepflegten Hausbibliothek und in Schulen und Lehreinrichtungen zur Basisliteratur für Heranwachsende, Philosophen und Wissenschaftler „neuen Typs“ werden wird? Sicher bedarf es für so eine Entwicklung großer Umbrüche in der auch im wissenschaftlichen Bereich stark eingeengten Debattenkultur und eines gesellschaftlichen Klimas, in der große Revisionen von Narrativen möglich sind.
Die heutige Mainstream-Physik, die sich ihrer Erkenntnis-Sackgassen nur in wenigen „abtrünnigen“ Vertretern (5) bewusst ist, findet hier Denkvorschläge für grundsätzliche Neu-Orientierung und aktivierbare Revisionspotenziale – auf einer in sich konsistenten, philosophischen Grundlage: der Prämisse eines durch und durch lebendigen Universums.
Das Werk steht in engem Zusammenhang mit der in Bälde erscheinenden „Anti-Geschichte der Physik“ (6) — einem Werk vom Ende der 1980er Jahre zur Grundlagenkritik der Naturwissenschaft, das nun erstmals erscheint — und „Räume, Dimensionen, Weltmodelle“ (7), dem Standardwerk einer lebensverbundenen Kosmologie. Beide Werke sind — gemeinsam mit „Der Baustoff der Welt“ — als unversiegbare Quellen echter Inspiration und Philosophie einer weiter zu entwickelnden holistischen Natur- und Geisteswissenschaft anzusehen.
Für ein vertieftes Studium der Zusammenhänge und vielfältige Inspirationen seien die themenbezogenen Videos auf dem YouTube-Kanal von Jochen Kirchhoff empfohlen.
Hier können Sie das Buch bestellen: „Der Baustoff der Welt: Eine einheitliche Feldlehre aus kosmischer Sicht“