Der Ausweg aus dem Informationsdschungel
Im Manova-Exklusivgespräch beschreibt der Hirnforscher Gerald Hüther, wie wir uns aus der Informationsflut befreien und als Gesellschaft zueinander finden können.
Seit jeher gibt es Menschen, die andere mit ihren Botschaften in die Irre führen und manipulieren. Die Einführung von Massenmedien ermöglichte es, Informationen inflationär zu verbreiten. Inzwischen überfluten uns digitale Medien zu jeder Tag- und Nachtzeit mit widersprüchlichen Informationen, Nachrichten und Fake News. Dabei verlieren wir aus dem Blick, worauf es im Leben wirklich ankommt. Die entstandenen Verwirrungs- und Ohnmachtsgefühle gefährden zunehmend den Zusammenhalt und die Stabilität unserer Gesellschaft. Es klingt übertrieben, wird aber immer offensichtlicher: So wie es derzeit läuft, informieren wir uns zu Tode. Im Gespräch mit Elisa Gratias beschreibt der Neurobiologe Gerald Hüther den Ausweg aus der Informationsflut und der damit einhergehenden lebensgefährlichen Verirrung der Menschheit.
Heutzutage gehört es zur Pflicht jedes mündigen Bürgers, immer so gut wie möglich über alles informiert zu sein. Wenn wir gut informiert sind, so bilden wir uns ein, haben wir die Kontrolle über das Leben und können angemessene Entscheidungen treffen.
Auch nichtdemokratisch gewählte Global Leader, Politiker, Finanzchefs und Manipulierer der öffentlichen Meinung sind bestens informiert, damit sie ihre Interessen gegenüber allen anderen Menschen durchsetzen können. Sie haben oft die besten Universitäten besucht und sind äußerst intelligent. Ihre kognitiven Fähigkeiten sind enorm gut ausgebildet, sie wissen genauestens Bescheid, und dennoch sind sie mithilfe ebendieser Fähigkeiten nicht in der Lage, die bestehenden Probleme der Menschheit zu lösen. Eher im Gegenteil.
Das bestätigen die Erkenntnisse von Gerald Hüther, einem der bekanntesten Hirnforscher Deutschlands, der gemeinsam mit dem Journalisten Robert Burdy das Buch „Wir informieren uns zu Tode“ schrieb, um die konkreten Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen dieser Informationsüberflutung zu beschreiben und vor allem auch eine Lösung dafür zu finden.
„Wir müssten lernen, dass wir die Welt nicht ständig weiter in ihre Einzelteile zerlegen können, um sie dann für uns zu nutzen. Wir müssten unsere eigene Eingebundenheit in diese Welt nicht nur kognitiv verstehen, sondern sie auch wirklich selbst, am eigenen Leib erleben. Statt alles, was lebt, für unsere Zwecke zu nutzen, müssten wir uns mit diesem Lebendigen, auch mit unserer eigenen Lebendigkeit, verbunden fühlen“ (1).
Wie dies konkret gelingen kann, erklärt er im Manova-Exklusivinterview.
Elisa Gratias im Gespräch mit Gerald Hüther
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Quellen und Anmerkungen: