Der ausverkaufte Kosmos
Mit ihren Weltraumprojekten greifen die Multimilliardäre dieser Erde nach den Sternen, bekommen jedoch nur Sternenstaub zu fassen.
Superreiche wie Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk wetteiferten jüngst darum, mit dem eigenen Raumschiff „Erster im All“ zu sein, denn Weltraumtourismus gehört zu den vielen Steckenpferden dieser, fast möchte man sagen, multiplen Persönlichkeiten. Alle drei wollen die neue Bespaßung für Superreiche vorantreiben. Pläne wie diese scheinen Teile der Bevölkerung zu faszinieren, während sie bei anderen Fassungslosigkeit hervorrufen. Folgende Frage sei erlaubt: Hat die Menschheit keine andere Sorgen als Weltraumtourismus?
Wenn Superreiche Gott spielen
Richard Branson, oder auch „Sir Richard Charles Nicholas Branson“, ist ein britischer Unternehmer, der seine Milliarden in der Musikindustrie („Virgin Records“), der Luftfahrt und beinahe unzähligen anderen Branchen generiert hat. Im Jahr 2006 gründete er „Virgin Comics“ und „Virgin Animation“ mit dem Ziel, das globale Publikum zu unterhalten. Seine Firma „Virgin Galactic“ (deutsch: jungfräuliche Galaxis) erhielt 2021 die Lizenz für Weltraumflüge. Die „Virgin Group“ kontrolliert heute mehr als 400 Unternehmen unterschiedlicher wirtschaftlicher Bereiche. Welche das sind, erfährt man auf der britischen Wikipedia-Seite ausführlicher (1).
Das Wirtschaftsmagazin Forbes listete das geschätzte Nettovermögen von Branson im Juli 2021 auf 5,7 Milliarden US-Dollar. Seit 2007 investiert der gebürtige Brite auch im Bereich Nabelblut-Stammzellen. In seiner „Virgin Health Bank“ können Eltern, mit welcher Absicht auch immer, Stammzellen aus dem Blut ihrer Neugeborenen lagern. Dass Mister Branson auch im Drohnen-Business (3D Robotics) unterwegs ist, überrascht angesichts seiner vielfältigen Geschäftsinteressen nicht. Laut Branson könnten Drohnen viel Gutes in der Welt bewirken, beispielsweise Menschen die Möglichkeit geben, den schönen Planeten aus einer „kraftvollen Perspektive“ zu sehen, wie er am 16. September 2014 gegenüber dem Magazin Business Insider verlauten ließ (2).
Im Foodbereich ist der Tausendsassa, wen wundert‘s, auch unterwegs. Produkte wie „Sweet Virtues, Killer Tomato, Sweetpea Pantry“ und viele weitere Convenience-Artikel werden von seinem Start-up-Wettbewerb „Foodpreneur“ gefördert. Wenn Sir Branson nicht gerade den Weltraum spacig zu deflorieren versucht oder sich anderweitig die Erde und das Universum untertan macht, lebt er laut Wikipedia mit Frau und Kindern auf seinem Landsitz in Oxfordshire oder auf seiner Privatinsel, einem Steuerparadies in der Karibik (3).
Wikipedia lässt noch wissen, dass Branson von der Whale and Dolphin Conservation Organisation kritisiert worden sei, weil er vom Verkauf von Reisen zu SeaWorld und ähnlichen „Themenparks“ profitiere, die Delfine, Wale und andere Meeresbewohner zu Unterhaltungszwecken in Gefangenschaft hielten (4). Im März 2020 geriet Philanthrop Branson zudem in die Kritik, weil er einige seiner Mitarbeiter aufforderte, wegen des Lockdowns acht Wochen unbezahlten Urlaub zu nehmen.
„Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen“ ― Benjamin Franklin.
Die Welt schrieb in einem Artikel mit dem Titel „Bransons Weltraumflug, ein großer Schritt für den Klimaschutz“ am 12. Juni 2021, dass Bransons Spacetrip „unvergleichlich viel mehr als der PR-Event eines Egomanen“ sei (5). Weltalltourismus mache den Blick auf den verletzlichen Planeten für alle erlebbar. Echt jetzt? Braucht es tatsächlich Weltraumtourismus, um sich die Situation des verletzlichen Planeten zu vergegenwärtigen?
Auf die ökologische Lage der Welt, den Überlebenskampf indigener Völker, die Verseuchung der Böden und Gewässer, verweisen seit vielen Jahrzehnten unzählige Institutionen, Stiftungen, Vereine und Verbände im Besonderen sowie WissenschaftlerInnen und NaturschützerInnen im Allgemeinen. Und genau die, die uns nun vom Weltraum aus ― natürlich völlig altruistisch und nachhaltig ― auf die Verletzlichkeit der Erde hinweisen wollen, investieren weiter in Technologien, die den Planeten weder schonen noch heilen, sondern noch mehr vermüllen.
„Es ist seltsam, dass die Unterwerfung unter mächtige, furchterregende, ja schreckliche Personen, unter Tyrannen und Heerführer, bei Weitem nicht so peinlich empfunden wird wie die Unterwerfung unter unbekannte und uninteressante Personen, wie es alle Größen der Industrie sind“ ― Friedrich Nietzsche.
„Wissenschaft News Roundup: Intelligenter Schaumstoff verleiht Roboterhand die Fähigkeit zur Selbstreparatur; Factbox-Bezos, Branson und Musk: Wer gewinnt das Rennen im Weltraumtourismus?“ lautet die Headline eines Artikels auf dem Portal Devdiscourse (6). Darin steht, dass Forscher aus Singapur einen „intelligenten Schaumstoff“ entwickelten, der es Robotern ermögliche, Objekte in der Nähe zu erkennen, und der sich selbst reparieren könne, wenn er beschädigt würde ― genau wie die menschliche Haut. Künstlich innervierter Schaum oder AIFoam sei ein hochelastisches Polymer, das durch Mischen von Fluorpolymer mit einer Verbindung, die die Oberflächenspannung senke, hergestellt wird. Klingt irgendwie nicht sehr ökologisch, oder?
Übrigens bedeutet „to round up“ so viel wie „abrunden“, wobei sich die Frage stellt, was denn abgerundet werden soll? Roundup lautet auch der Markenname eines der am meisten vertriebenen Breitbandherbizide auf der Welt: Glyphosat. Erinnern wir uns an den Artikel über die „Parkinson-Pandemie“ und deren Zusammenhänge mit Herbiziden wie Roundup sowie an die Warnung des dort erwähnten Neurologen Professor Dr. Bastiaan R. Bloem, erstaunt, dass die „naturfreundlichen“ Superreichen dieser Welt nicht nur in Spacetourismus investieren, sondern auch in humanoide Roboter, die die (natürliche) Welt nicht braucht ― und natürlich in synthetische Foodprodukte statt in Bio-Landwirtschaft in großem Maßstab.
Frauen aus Silikon ― ein neuer Hype ...
Die Firma Hanson Robotics mit Sitz in Hongkong stellt inzwischen schon „menschenähnliche“ Roboter namens „Sophia“ in Serie her. Der Sophia-Prototyp erhielt 2017 in Saudi Arabien sogar die Staatsbürgerschaft. Angesichts dieses „technischen Fortschritts“ fragt die Journalistin Carolin Wiedemann in einem Artikel, der am 30. November 2017 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erschien, zu Recht: „Werden wir für sie wie Katzen sein?“ und warnt, dass es Zeit sei, aufzuwachen (7).
Der Fall habe für Aufregung in Saudi-Arabien gesorgt, weil dort offensichtlich ein Roboter mehr Rechte habe als viele BewohnerInnen des Landes. „Frauen durften in Saudi-Arabien bis vor Kurzem nicht alleine Auto fahren, geschweige denn öffentlich Reden halten, und dann bekommt plötzlich eine Roboterfrau eine eigene Bühne und trägt nicht einmal ein Kopftuch“, so Wiedemann.
Neben Roboterfrauen aus Silikon sind inzwischen auch Silikonbabys der letzte Schrei. Die Idee, ein „fast lebensechtes“ Baby aus Plastik zu hegen und zu pflegen, erfreut sich auch hierzulande steigender Beliebtheit.
Und nicht nur das: Silikonersatzteile für die klassischen Geschlechtsmerkmale von Frauen und Männern finden in der plastischen Chirurgie immer mehr Anwendung. Dass entsprechende Implantate in der Regel früher oder später mit nachlassender Gesundheit einhergehen, beklagen inzwischen immer mehr Frauen, die sich die Brüste entsprechend aufmotzen ließen. Der menschliche Stoffwechsel kann eben nicht gut mit Kunststoffen umgehen. Das können Biotope generell nicht!
Das Internationale Netzwerk Investigativer Journalisten ICIJ deckte 2018 im Rahmen der „Implant Files“, einer globalen Untersuchung, die den Schaden durch unzureichend oder gar nicht getestete medizinische Geräte zum Thema hatte, Erschreckendes auf.
„Die Analyse umfasste mehr als 1,7 Millionen Verletzungen und fast 83.000 Todesfälle, bei denen ein Zusammenhang mit medizinischen Geräten über einen Zeitraum von zehn Jahren vermutet wurde, und die allein für die USA gemeldet wurden.“
Die Regierungen in Dutzenden von Ländern in Afrika, Asien und Südamerika regulierten Medizinprodukte überhaupt nicht und vertrauten stattdessen den europäischen Behörden oder der US-amerikanischen Food and Drug Administration (8).
Angestoßen hatte die „Implant Files“ die niederländische Journalistin Jet Schouten (9). Zusammen mit Carl Heneghan, einem Arzt und klinischen Epidemiologen und Direktor des Centre for Evidence-Based Medicine der Universität Oxford, entwickelte sie absichtlich ein Fake-Produkt. „Wir haben Fehler eingebaut, um herauszufinden, ob die benannten Stellen, die das CE-Zertifikat vergeben, auf die Sicherheit des Designs und des Produkts achten. Ich habe die Frauen, die ein Vaginalnetz hatten, gefragt, wie das aussieht, und sie meinten zu mir: so wie das Material von einem Mandarinennetz.
Und ich dachte: Okay, das machen wir. Wir haben Fotos gemacht in Schwarz-Weiß und unser eigenes Produkt gestaltet“, sagte die Journalistin gegenüber der Süddeutschen Zeitung in einem Interview, das unter dem Titel „Sie fragten nicht einmal nach der Sicherheit unseres lächerlichen Produkts“ am 26. November 2018 erschien (10). Erfahrungsberichte von silikon-implantierten Frauen, die an Breast Implant Illness erkrankten, sowie Fotos von geplatzten Implantaten und explantierten Frauenkörpern sind beispielsweise auf der Website „Krank durch Brustimplantate“ zu finden (11).
„Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen gerne zeitlebens unmündig bleibt, und warum es andern so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein“ ― Immanuel Kant.
Drängt sich da nicht die Frage auf: Wie wird Mutter Erde künftig mit dem inflationär steigenden Silikonmüll und Elektroschrott umgehen, wenn all die abgespielten Sophia-Roboter in der gelben Tonne oder im Sondermüll landen?
Denn so viel ist klar: In die Biotonne gehören die nicht. Krankenhäuser gehören übrigens jetzt schon zu den Top Five der größten Müllverursacher in Deutschland, wie das Deutsche Ärzteblatt 2019 wissen ließ (12) ― und zu dem dort produzierten Müll gehören implantierte Ersatzteile nicht einmal. Die nehmen die Implantierten nämlich ― meistens ― mit ins Grab oder ins Krematorium. Derzeit zumindest noch. Vielleicht findet sich noch ein Start-up-Unternehmen, das auch hierin eine neue Geschäftsidee wittert und die Ersatzteile postmortal noch explantiert. Aber man will ja keine schlafenden Hunde wecken ...
Die neuen „Hirten“ der Menschheit?
Doch zurück zu den drei Milliardären, die das jungfräuliche Weltall erobern wollen: Auch Bezos beabsichtigte im Sommer 2021 einen touristischen Weltraumflug, aber Branson kam ihm zuvor, was Bezos allerdings nicht lange auf sich sitzen ließ. Schon wenige Tage später, am 20. Juli 2021, besuchte Bezos, dessen privates Raumfahrtunternehmen Blue Origin heißt, mit seinem Raumschiff „New Shepard“ (deutsch: Neuer Hirte beziehungsweise Schäfer) selbst das All. Die Berichterstattung in der Mainstreampresse zu diesen Ereignissen war insgesamt befürwortend. Selbst Teile der alternativen Presse scheinen derartigen Trends gegenüber nicht besorgt zu sein. Und Kritik aus den Reihen der klimahysterischen Gemeinde sickert irgendwie auch nicht durch, sofern es seitens der diversen FähnchenschwenkerInnen überhaupt jemanden gibt, der ernsthaft am Naturschutz interessiert ist.
Das Vermögen von Jeffrey („Jess“) Preston Bezos, dem Gründer des Amazon-Versandhandels, wird auf etwa 200 Milliarden US-Dollar geschätzt, womit er zu den beiden reichsten Männern der Welt gehört, vorausgesetzt, man assoziiert den Besitz von extrem viel Geld mit Reichtum, aber macht man das, muss sich wohl jeder und jede von uns eingestehen, dass die Multimilliardäre dieser Welt ihren Reichtum der arbeitenden und auch der nicht arbeitenden Bevölkerung zu verdanken haben. Die legendären Worte von Neo in Matrix 1 „Du wurdest wie alle in die Sklaverei geboren, und lebst in einem Gefängnis, das du weder anfassen noch riechen kannst …“ könnten angesichts dieses Sachverhalts schon für mindestens heftiges Sodbrennen sorgen.
Elon Musk ist einer der Mitbegründer von PayPal, des Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla. Im Jahr 2016 gründete Musk zudem Neuralink, ein Unternehmen, dessen Forschungsgegenstand der Transhumanismus, also die Vernetzung des menschlichen Gehirns mit Maschinen ist. Am 4. Juli 2021 berichtete n-tv darüber, dass Elon Musk für SpaceX in Boca Chica, Texas, die dort lebenden Menschen vertreiben ließ, um eine Raketenbasis zu errichten (13). Das Magazin Krautreporter schrieb am 8. Dezember 2020 zu dem Vorfall:
„Damit wir umweltfreundlicher fahren können, braucht Deutschland Nickel, Kobalt und Kupfer. Das bedeutet: Umweltverschmutzung in Sibirien, Wassermangel auf den Philippinen, Kinderarbeit im Kongo“ (14).
In dem Artikel steht ferner, dass Gennady Schukin, Vertreter russischer indigener Völker, sich mit einem offenen Brief an Elon Musk gewandt habe, um ihn zu bitten, weder Nickel noch Kupfer des russischen Unternehmens Nornickel zu kaufen.
„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen“ ― Arthur Schopenhauer.
Am 29. Juni 2021 sprach Elon Musk auf dem Mobile World Congress in Barcelona, Spanien. Dort erfuhr das Publikum vom Maestro persönlich, dass SpaceX derzeit etwa 70.000 aktive Beta-Tester der Starlink-Satelliten in zwölf Ländern habe und der „vollständige, weltweite kommerzielle Service“ im August 2021 beginnen werde. Arthur Firstenberg, Autor des Buches „Die Welt unter Strom“, ließ zu dieser neuerlichen Innovation von Musk in einem Rundbrief am 15. Juli 2021 wissen:
„In seinem Vortrag verriet Musk, dass die Solaranlage für jeden Satelliten mehr als 3.000 Watt an tatsächlicher Leistung erzeugt. Es sind diese Solararrays, die sowohl die visuelle als auch die Infrarotastronomie weltweit stören. Und es ist die Strahlung von (bisher) mehr als 5 Megawatt kombinierter Leistung, gebündelt in (letztendlich) Millionen von starken Strahlen, die die elektromagnetische Umgebung, in der wir leben, extrem stören, jene Umgebung, in der wir uns entwickelt haben, die uns umgibt und nährt, und die die Elektrizität erzeugt, die durch unsere Adern fließt und unser Wachstum, unsere Gesundheit und unser Leben steuert“ (15).
Musk habe auf dem Kongress auch über das gigantische Raumschiff aus dem Hause SpaceX referiert, das 150 Tonnen in den Orbit heben könne und mit dem er eine Basis auf dem Mond und eine Stadt auf dem Mars bauen wolle. Ihn treibe es an, „das Bewusstsein über die Erde hinaus zu erweitern". Sein Anliegen mit Tesla sei es „zu zeigen, dass das Leben auf der Erde mit nachhaltiger Energie gut ist." Und sein Ziel mit seiner neuesten Firma Neuralink sei die „langfristige KI-Mensch-Symbiose".
Alexa, zeige mir eine Spezies, die sich selbst abschafft!
„Musk scheint nicht zu wissen, dass er das Bewusstsein zerstört, statt es zu erweitern, dass er, statt den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu verringern, phänomenale Mengen davon verbraucht, um seine Raketen bald täglich zu starten. Und er ist ahnungslos in Bezug auf Strahlung“, so Firstenberg.
„Es gibt Smartphones, iPads, Kindles, WLAN-Modems und -Router, Range Extender, kabellose Computer, kabellose Drucker, kabellose Tastaturen, kabellose Mäuse, kabellose Lautsprecher, kabellose Kopf- und Ohrhörer, kabellose Garagentoröffner, kabellose Türschlösser, kabellose Türklingeln, kabellose Babyphone, kabellose Überwachungskameras, drahtlose Videokameras, drahtlose digitale Fotorahmen, intelligente Thermometer, intelligente Thermostate, intelligente Yogamatten, intelligente Innenbeleuchtung, intelligente Sicherheitssysteme, Sprachsteuerungen, Gestensteuerungen, intelligente Tasten, intelligente Wecker, intelligente Luftqualitätsüberwachungsgeräte, intelligente Rauch- und Kohlenmonoxidmelder, intelligente Navigationssysteme, vernetzte Trainingsgeräte, Fitnesstracker, Schlaftracker, Standorttracker, Blutdruckmessgeräte, Herzfrequenzmessgeräte, smarte Geräte, Steuerungen für smarte Geräte, iBeacons für die Hausautomatisierung, smarte Öfen, smarte Bewässerungssysteme, drahtlose Gartensensoren, Click and Grow Kräutergärten, smarte Grillthermometer, intelligente Sprinklersteuerungen, intelligente Klimaanlagen, intelligente Fernseher, Video-Streaming-Geräte für Fernseher, kabellose Spielkonsolen, kabellose Leckdetektoren, intelligente Uhren, intelligente Armbänder, intelligente Luftreiniger, intelligente Entlüftungssysteme, ferngesteuerte Haustierfütterungen, intelligente Glühbirnen, mit Bluetooth verbundene Espressomaschinen und mit Bluetooth verbundene Herde.
Jedes Einzelne dieser Geräte gibt Strahlung ab. Jedes Einzelne dieser Geräte, wenn Sie es an sich selbst oder in Ihrem Haus haben, bestrahlt Sie und Ihre Familie und Ihre Haustiere und Ihre Nachbarn und die Vögel und Bienen und Tiere draußen. Diese Situation gab es vor 25 Jahren noch gar nicht, und sie muss aufhören, wenn wir noch lange eine Welt zum Leben haben wollen“, warnt Firstenberg.
Wollten Leute wie Branson, Musk und Bezos wirklich die Welt retten, engagierten sie sich für konkreten Naturschutz und gemeinwohlorientierte Projekte, von denen besonders auch arme Menschen profitierten und nicht nur ein paar Spacetouristen, die mit Spacefregatten durchs Universum schippern. Mutiert der Planet angesichts der unsäglichen Menge an überwiegend anorganischem Schrott in den nächsten Jahren zu einer Weltraummüllhalde, die von entmenschlichten Hybriden bevölkert wird, während ein paar Milliardäre in ihren Spaceships Partys feiern? Was wir uns angesichts dieser irgendwie gruseligen Tendenzen beziehungsweise schon eingetretenen Entwicklungen vor Augen halten sollten: Die Superreichen überleben jedes System!
Der Gegenpol zum Größenwahn (Hybris) ist übrigens die Demut
Ob die „Corona der Schöpfung“ also immer mehr in Richtung Maschinenmensch tendiert und wir uns demnächst alle in einem babylonischen Metropolis wiederfinden, in einer Art „Pans Labyrinth“, dürfte sich bald entscheiden, vermutlich schon sehr bald. Sofern Milliardären aufgrund ihrer finanziellen Einflussmöglichkeiten weiterhin erlaubt wird, „universelle Räume“ für ihre Allmachtsfantasien zu beanspruchen, wäre zu hinterfragen, ob unternehmerische Freiheit in einer solchen Dimension nicht dort enden sollte, wo das Gemeinwohl und Lebensräume derart gravierend betroffen sind.
Wenn Musk mit seiner Starlight-Satellitenflotte künftig das All besiedelt, Branson und Bezos sich ein Wettrennen im Weltraumtourismus liefern, wird der Sternenhimmel nie mehr das sein, was er mal war. Und darüber, wessen Ebenbild androgyne Humanoiden sein werden oder schon sind, kann spekuliert werden.
Über die Hybris und den Halbgott Pan
Hybris bedeutet (altgriechisch) so etwas wie Anmaßung. Laut der griechischen Mythologie hat das Mischwesen Pan Hörner und Ziegenfüße, ist sozusagen ein Hybrid, der Überlieferung nach der Sohn des Zeus und einer Nymphe. Mit Hybris wird darüber hinaus eine Einstellung bezeichnet, die laut Wikipedia mit „Frevel, Gewalt, Grausamkeit, Raub, Übermut, Unbeherrschtheit, Vergewaltigung, Verletzung, Willkür, Wollust“ gleichgesetzt wird (16).
Bei Hesiod, einem griechischen Dichter, der etwa 700 Jahre vor Christus lebte, steht die Hybris im Zusammenhang mit einer aus dem Goldenen Zeitalter abgesunkenen Menschheit. Betrachtet man „Pan-Demie“ einmal aus einer solchen Perspektive, ist die Pandemie tatsächlich kein Fake, sondern Ergebnis einer götzenanbetenden Spezies, die technologischen Fortschritt über alles stellt. Wenn die Menschheit der Technik so viel Macht gibt wie bisher und gegenwärtig, wird die Technik die Macht über die Menschheit ergreifen.
Der Gegenpol zum Größenwahn ist Demut. Demut ist nicht mit Unterwürfigkeit zu verwechseln! Demut basiert auf innerer Würde, Unterwürfigkeit auf einem Mangel an Integrität und auf Feigheit.
Manche sind sogar der Ansicht, dass Demut erst die Voraussetzung zu wahrer Größe sei. Passende Worte zur Gesamtlage, besonders auch zur „Coronakrise“, hat der Wildtierhüter Prof. Dr. Klaus Hackländer in seiner Stellungnahme „Krone der Schöpfung oder Wirt für Parasit?“ gefunden, zu sehen auf dem YouTube-Kanal der Universität für Bodenkultur Wien (17). Er sagt:
„Wir stellen fest, dass wir nicht die Krone der Schöpfung sind, sondern momentan nicht viel mehr als der Wirt für einen Parasiten namens SARS-CoV-2. Wir sollten das als Chance begreifen, darüber zu entscheiden, ob wir wirklich zurückwollen in die alte Normalität.“
Und zur Erinnerung: Der gute Hirte gibt sein Leben für die Schafe und schlachtet sie nicht aus. So ähnlich steht es sogar in der Bibel, einem Buch, das immerhin für rund 45 Millionen Menschen allein in diesem Land Grundlage ihres Glaubens ist (Joh. 10, 14-15).
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_Branson#World_record_attempts
(2) https://www.businessinsider.com/richard-branson-invests-in-3d-robotics-2014-9
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Branson
(4) https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_Branson#Promotion_of_SeaWorld
(5) https://www.welt.de/wirtschaft/article232441769/Richard-Bransons-Weltraumflug-ein-grosser-Schritt-fuer-den-Klimaschutz.html
(6) https://www.devdiscourse.com/article/technology/1641586-science-news-roundup-smart-foam-material-gives-robotic-hand-the-ability-to-self-repair-factbox-bezos-branson-and-musk-who
(7) https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kuenstliche-intelligenz-maschinen-ueberwinden-die-menschheit-15309705.html
(8) https://www.icij.org/investigations/implant-files/about-the-implant-files-investigation/
(9) https://www.youtube.com/watch?v=tZUzmA32Lbo
(10) https://www.sueddeutsche.de/politik/implantate-implant-files-jet-schouten-interview-1.4223900
(11) https://krank-durch-brustimplantate.de/
(12) https://www.aerzteblatt.de/archiv/204540/Medizinische-Abfallentsorgung-Wenn-Abfall-nicht-einfach-Muell-ist
(13) https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/auslandsreport/Elon-Musk-vertreibt-Anwohner-fuer-SpaceX-aus-ihrem-Ort-article22651209.html
(14) https://krautreporter.de/3583-lieber-elon-musk-kaufen-sie-kein-nickel-in-russland
(15) https://www.narayana-verlag.de/Die-Welt-unter-Strom-Firstenberg-Arthur/b26127
(16) https://de.wikipedia.org/wiki/Hybris_(Mythologie)
(17) https://www.youtube.com/watch?v=RVcu0qeN-I4
Literaturtipps:
- Konrad Lorenz: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit, 1996, Piper Verlag.
- Lionel Astruc, Vadana Shiva: Eine andere Welt ist möglich: Aufforderung zum zivilen Ungehorsam, 2019, oekom Verlag.
- Wendell Berry: Die Erde unter den Füßen: Essays zu Kultur und Agrikultur, 2018, Peter Hammer Verlag.
- Richard Louv: Das letzte Kind im Wald: Geben wir unseren Kindern die Natur zurück!, 2013, Herder spektrum.
- Manfred Spitzer: Die Smartphone-Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft, 2020, Klett-Cotta Verlag.
- Benjamin Neukirch: Ich und kein Handy: Von einem, der auszog, die Welt zu erfahren, 2016, Synergia Verlag.
- Masanobu Fukuoka: Der Große Weg hat kein Tor. Nahrung, Anbau, Leben, 2007, Pala Verlag.
- Pierre-Yves McSween: Brauchst du das wirklich?, 2021, Redline Verlag.
- Manfred Julius Müller: Das Kapital und die Globalisierung: Plädoyer für die Entmachtung des Kapitals und die Rückbesinnung zur Marktwirtschaft, 2014, Books on Demand.
- Manfred Julius Müller: Kapitalismus, Zollfreihandel, Globalisierung: Das Kontrabuch ― Wie funktioniert die grenzenlose Ausbeutung? Und was müssten unbestechliche Politiker dagegen tun?, 2019, Books on Demand.
- Judy Mikovits: Die Pest der Korruption: Wie die Wissenschaft unser Vertrauen zurückgewinnen kann. Mit einem Vorwort von Robert F. Kennedy junior, 2020, Unimedica.
- Leo Pruimboom: Werde wieder Mensch: Die Rückkehr des Homo sapiens, 2020, Plumtree Editorial.
- Hans Bonneval: Das Denken als Weg, Neuauflage 2019, Books on Demand.
- Catherine Price: Endlich abschalten: Warum Urlaub vom Smartphone uns Zeit, Glück und Liebe schenkt, 2018, Rowohlt Verlag.
- Norman Brenner: Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt, 2020, epubli.
- Hilde Schmölzer: Die abgeschaffte Mutter: Der männliche Gebärneid und seine Folgen, 2005, ProMedia.
- Robert T. Kiyosaki, Tom Wheelwright: Warum die Reichen immer reicher werden, 2018, FBV.
- Oliver Schröm: Die Cum-Ex-Files: Wie Bänker, Anwälte und Superreiche Deutschland plündern ― und warum sie niemand stoppt, 2021, Ch. Links Verlag.