Der 11. September und der Terrorismus

Die Verschwörer des 11. September saßen vor allem in Washington.

Der Putsch gegen die Allende-Regierung in Chile war ein terroristischer Akt, gesteuert aus einem Land, dessen Führer sich als diejenigen des Flaggschiffs der Demokratie verstehen: aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Peter Frey zeigt, wie frühzeitig die US-amerikanische Politik und ihr Auslandsgeheimdienst CIA im Falle Chiles bereits aktiv geworden waren und aus welchen konkreten Gründen sie es taten.

Aus der US-amerikanischen Hauptstadt hört man bis heute regelmäßig von sogenannten Schurkenstaaten und ihrer angeblichen Gefahr für die „freie Welt“. Nach dieser Vorlage wurde auch der Arzt Salvador Allende (a1) als „Marxist Allende“ von einer an der Leine geführten und aus US-Quellen bezahlten Presse in Chile verteufelt und so der Boden für einen faschistischen Putsch bereitet. Der wahre Schurkenstaat hieß jedoch auch damals — Vereinigte Staaten von Amerika.

Die USA sind für jedes Land dieser Welt eine existenzielle Gefahr, wenn es sich nicht an die Regeln der Führer der „einzigartigen Nation“ hält. Eine friedliche und für die eigene Gesellschaft trotzdem vorteilhafte Politik zu gestalten ist für keine andere Nation eine Garantie dafür, von den Einzigartigen verschont zu werden. Zur Not wird ihnen das Schurkische angedichtet.

So erging es auch Chile. Ein Land, das einen selbstbestimmten, friedlichen, demokratischen Weg beschritt, tauchte in die Düsternis des Faschismus ab, weil es die Interessen klar benennbarer Kräfte in den USA verletzt hatte, welche Süd- und Lateinamerika seit Jahrzehnten den Status eines Hinterhofes verliehen hatten. Was Chile betrifft, ist das folgende Zitat eines hochrangigen US-Politikers belegt:

„I don't see why we need to stand by and watch a country go communist due to the irresponsibility of its own people. The issues are much too important for the Chilean voters to be left to decide for themselves“ (1),

auf Deutsch (Übersetzung durch Autor):

„Ich sehe nicht ein, einfach nur daneben zu stehen und zuzuschauen, wie ein Land wegen der Verantwortungslosigkeit seiner Einwohner kommunistisch wird. Diese Vorgänge sind viel zu bedeutend für die chilenischen Wähler, um die Entscheidungen ihnen selbst zu überlassen.“

Es handelt sich um eine Aussage des damaligen Nationalen Sicherheitsberater der USA, Henry Kissinger, der 1973 zum Nobelpreisträger gekürt wurde (2) und später auch kein Problem darin sah, mit den sich als Kommunisten verstehenden Roten Khmer in Kambodscha zu kooperieren (3).

Trotzdem sind die Interessen der USA nicht die einer fiktiven, „bösen“ Macht. Vielmehr sind es Interessen, die im System kapitalistischen Wirtschaftens faktisch normal und tatsächlich anerkannt sind. Außerdem sind es auch unsere Interessen, die des Normalbürgers, des Konsumenten. Jeder Krieg, der für Wirtschaftsinteressen losgetreten wird — und das ist der Standard — bedient sehr wohl ein kollektives Interesse. Die große, schweigende, opportunistische, konsumierende Mehrheit ist sogar absolut notwendig, damit das System so weitergeführt werden kann.

Im Weiteren werden nicht die Tage um den Putsch gegen die Allende-Regierung selbst untersucht, sondern die Zeit, als alles begann: Der Sturz wurde bereits eingeleitet, als die Regierung von Allendes Volksfront noch nicht einmal im Amt war — im Sommer 1970.

Der „ganz normale“ Raubzug in Chile

Heute nicht mehr so bekannt, weil aufgespalten und teilweise in anderen Unternehmen aufgegangen, wuchs der US-amerikanische Kommunikationskonzern ITT (International Telephone & Telegraph Corporation) seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts atemberaubend schnell. Zwischen 1960 und 1977 schraubte er seinen Umsatz von 760 Millionen US-Dollar auf 17 Milliarden US-Dollar nach oben. Mit den Profiten stieg der Börsenwert — und zwar rasant. So rasant, dass man mit dem spekulativ geschaffenen Kapital in jener Zeit 350 Unternehmen aufkaufte und zu einem Mischkonzern mutierte. ITT verkaufte schließlich Fahrzeugtechnik (KONI), Versicherungen (Hartford, Abbey Life) und betrieb sowohl Hotelketten (Sheraton) als auch Autovermietungen (Avis Rent a Car) (4, 5).

Wenn ein Konzern wie damals ITT sich in den illustren Kreis der zehn weltgrößten Konzerne einreiht, dann sollten wir nicht glauben, dass dies vorrangig in ganz tollen Geschäftsideen begründet ist. Vernetzungen innerhalb der Wirtschaft, aber vor allem mit der Politik — und zwar Vernetzungen auf menschlicher Ebene — sind der Erfolgsgarant. Erst recht, wenn ein Konzern aufgrund seiner Größe beginnt, international zu operieren. Das tat ITT seit langem und damit werden wir uns im Weiteren noch befassen.

Hat es aber ein Konzern dahin geschafft, dann sind die Interessen, die die USA im Ausland vertreten, in einem bestimmten Bereich deckungsgleich mit denen des in der Politik de facto vertretenen Konzerns. Dann handelt Politik sehr pragmatisch im Auftrag dieser Interessengruppen — und damit mitnichten im Auftrag des Wahlvolkes.

Die gesamte Geschäfts- und damit Gewinnstrategie der ITT hing am Zugriff auf extrem billige Rohstoffressourcen, insbesondere die in Chile. Denn dort bediente sich der Konzern seit Jahrzehnten freimütig an einem strategisch äußerst bedeutsamen Edelmetall: Kupfer.

ITT hatte zwei weitere US-Konzerne — beide tätig im Bergbau — in Chile an seiner Seite: Anaconda und Kennecott. Letzterer förderte das Kupfer in der noch heute in Betrieb befindlichen größten Kupfermine der Welt: El Teniente, nur 80 Kilometer von der chilenischen Hauptstadt Santiago entfernt. Außerdem ist diese Grube außergewöhnlich rentabel durch den hohen Kupferanteil von 1,83 Prozent im Gestein. Anaconda förderte zwei Drittel seiner Kupferproduktion in chilenischen Minen (6) und avancierte im Jahre 1969 zum größten Kupferproduzenten der Welt (7).

Es kann daher nicht verwundern, dass es Bergbaukonzerne im Sektor Kupfer waren, die „ihre Interessen in Chile“ bei der US-Regierung geltend machten — und das schon seit Mitte der 1960er Jahre. Denn nicht erst mit Allendes Einzug in die Moneda — den chilenischen Präsidentenpalast — wurde die Forderung in der chilenischen Gesellschaft nach mehr Teilhabe an den Erlösen aus den wertvollen Rohstoffen immer nachdrücklicher zum Ausdruck gebracht.

Die Überschüsse der US-Konzerne waren exorbitant:

„Bis Anfang der 1970er Jahre erwirtschafteten die vier großen US-amerikanischen Bergwerksgesellschaften im Laufe von 60 Jahren 10,8 Milliarden US-Dollar, fast ebenso viel wie das im Laufe von 400 Jahren erwirtschaftete chilenische Nationalvermögen das auf 10,5 Milliarden US-Dollar beziffert wurde“ (8).

Gerade deshalb war der Sektor elektrotechnischer Produkte so profitabel und konnte sich rasant entwickeln — auch in Deutschland. Eins der über Jahrzehnte führenden deutschen Unternehmen im Bereich Elektronik und Elektrotechnik war die SEL Standard Elektrik Lorenz AG mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen. 1973 zählte diese 100-prozentige Tochter der ITT über 55.000 Mitarbeiter (9).

Für die ITT kam aber in Chile noch die durch Allendes linkes Wahlbündnis Unitad Popular (Vereinigte Volksfront) angekündigte vollständige Nationalisierung der dortigen Telefongesellschaft Chitelco hinzu. Das hatten in den Jahren zuvor bereits andere lateinamerikanische Staaten wie Peru, Ekuador und Brasilien getan. Doch im Gegensatz zu jenen drohte in Chile eine faktisch entschädigungslose Enteignung (10).

Eine Geschichte aus dem Gespinst der Macht

Befassen wir uns noch einmal mit dem eingangs aufgeführten Zitat einer Stellungnahme von Henry Kissinger:

„Es ist für mich nicht einsehbar, einfach nur daneben zu stehen und zuzuschauen, wie ein Land wegen der Verantwortungslosigkeit seiner Einwohner kommunistisch wird. Diese Vorgänge sind viel zu bedeutend für die chilenischen Wähler, um die Entscheidungen ihnen selbst zu überlassen.“

Einer der einflussreichsten Politiker der vergangenen 50 Jahre ließ da tief in sein Verständnis von Demokratie blicken. Wenn Völker „falsch“ entschieden, waren ihm die Regeln der Demokratie einen Dreck wert. Dann musste durch die „Gestalter“ nachgeholfen werden, um die auf dem Irrweg befindlichen Schäfchen wieder auf den rechten Pfad zu treiben. Doch ist da noch mehr:

Um die ganze Bedeutung dieses Zitats zu erfassen, ist das Wissen um die zeitlichen Zusammenhänge wichtig. Die Präsidentschaftswahlen fanden am 4. September 1970, die Wahl Allendes zum Präsidenten durchs Parlament am 24. Oktober 1970 statt. Kissingers Worte datieren vom 27. Juni 1970. Zu jener Zeit war der Kandidat der neu gegründeten Unitad Popular also noch nicht im Amt, ja noch nicht einmal zum Präsidenten Chiles gewählt worden.

Was bewog Kissinger, schon im Vorfeld dieser Wahlen solch markige, ja drohende Sprüche vom Stapel zu lassen? Henry Kissinger war zu jener Zeit, wie auch später, einer der einflussreichsten Politiker der USA. Er — Professor an der Elite-Universität Harvard — war Nationaler Sicherheitsberater, dann US-Außenminister und zudem über Jahre Vorsitzender des Council on Foreign Relations (11, 12).

Auch ohne ITT grübelte man in der US-Regierung bereits Monate zuvor, wie man auf ganz undemokratischem Wege Salvador Allendes Weg an die Spitze des chilenischen Staates verhindern könnte. Das Memorandum eines hohen Mitarbeiters im US-Außenministerium vom 23. März 1970 informiert uns (Übersetzung durch Autor):

„ARA (der Verfasser des Memos) ist der Ansicht, dass die Wahl von Allende unseren Interessen ernsthaft schaden würde und dass daher eine begrenzte Operation durchgeführt werden sollte“ (13).

Der Name des Autors lautet John H. Crimmins (14, b1).

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Crimmins war im Jahre 1966 zum US-Botschafter in der Dominikanischen Republik berufen worden, nachdem eine US-geführte Intervention „ein weiteres Kuba“ auf der Halbinsel verhindert hatte (15). 1973 würde Crimmins Botschafter seines Landes in Brasilien werden — einem Land, das ebenfalls von einer blutigen Militärdiktatur geführt wurde, die durch einen von der CIA lancierten Putsch an die Macht gekommen war (16). Crimmins kannte sich also gut aus im schmutzigen Geschäft der Königsmacher.

In besagtem Memo findet sich eine weitere Bemerkung (Übersetzung durch Autor):

„Es ist angebracht, darauf hinzuweisen, dass Chile derzeit auf den Verdacht einer CIA-Intervention sensibilisiert ist. Es wird weiterhin ein gewisses Misstrauen geben, was zu einer besonderen Wachsamkeit verschiedener chilenischer Akteure führen wird. Das Wissen einiger Chilenen über unser Engagement bei früheren Wahlen wird dieses Problem nur noch verschärfen“ (17).

Aufschlussreich ist, dass in diesen Sätzen die Grenzen zwischen US-Außenministerium und der CIA kaum noch erkennbar sind. Vielmehr sind die US-Botschaften gern genutzte, vorgeschobene Stellungen des Auslandsgeheimdienstes (18). Des Weiteren war man sich ganz offensichtlich darüber im Klaren, dass die Aktivitäten der CIA in Chile kein Geheimnis sind. Schließlich wurde auch noch offen eingeräumt, dass man sich bereits in frühere Wahlen Chiles eingemischt hatte.

Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Chile 1970 sendete der ITT-Direktor William Merriam an den ebenfalls als ITT-Direktor fungierenden John McCone — siehe auch weiter unten — folgende Nachricht:

„Es wird weiterhin versucht, Angehörige der (chilenischen) Streitkräfte zu finden, die an die Spitze einer Art Aufstand treten können — bisher ohne Erfolg“ (19).

Das entspricht dem Tatbestand offener Einmischung in einen anderen Staat und da diese gar mit Gewalt angestrebt wird, ist es ein Kapitalverbrechen, das eine Strafverfolgung der Täter in ihrem Heimatland nach sich ziehen sollte — nicht so in den USA.

Im April 1972 konnte man im SPIEGEL am Beispiel des ITT-Konzerns Aufschlussreiches zur Vernetzung zwischen Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen lesen:

„Einer Regierung gleich hat der Konzern eine eigene außenpolitische Abteilung und einen eigenen Nachrichtendienst. Er beschäftigt ehemalige US-Diplomaten, und auf seinen Gehaltslisten standen bereits ein früherer Uno-Generalsekretär und ein belgischer Ex-Premier. Neben internationalen Bankern sitzt im ITT-Aufsichtsrat auch der ehemalige CIA-Chef John McCone“ (20).

Mit Blick auf die aktuellen Konfliktherde dieser Welt — zum Beispiel Syrien, Iran und Venezuela — kann man daher sagen: Alles schon mal da gewesen.

Hinter der Kulisse einer Fassadendemokratie fungierten — und seien wir uns bewusst, dass es bei ITT nur um EIN Beispiel geht — eine Gemeinschaft von Menschen, die sich allesamt Interessen unterwarfen, die schwer mit gesellschaftlichen Interessen vereinbar sind — oder vielleicht doch? Zählen wir die im Zitat vermerkten Rollen noch einmal auf:

  • (ehemalige) US-Diplomaten
  • (ehemalige) Funktionäre der Vereinten Nationen
  • (ehemalige) Regierungschefs
  • Banker
  • Geheimdienstleute
  • Medienleute.

Letztere waren nicht im Zitat gewürdigt, aber auch sie fanden ihre Rolle bei ITT. Das Management dieses Molochs arbeitete bereits wie ein Staat im Staate. Beschäftigte er doch — siehe Zitat oben — ein eigenes Außenministerium und einen eigenen Geheimdienst, dazu Finanzexperten, Diplomaten und Medien. Wie zu sehen ist, besetzt mit den dafür geeigneten Fachleuten.

Warum nahm die ITT diese Menschen in Lohn und Brot? Weil sie deren zuvor erworbene Verdienste zur Wahrung der Interessen der Völkergemeinschaft zu würdigen suchte? Oder vielleicht doch eher, weil sie sich auch schon VOR der Anstellung bei ITT als geeignet erwiesen hatten, die Interessen des Konzerns zu vertreten?

Man kann das noch weitertreiben: Waren diese Vertreter möglicherweise auch schon in die vorherigen Ämter eingesetzt — aus Sicht der Fassadendemokratie „gewählt“ — worden, weil sie sich privaten Interessen gegenüber als aufgeschlossen erwiesen hatten (a2)?

Der Sinn dieses sogenannten Drehtüreffekts besteht ja darin, dass die Vernetzung mit dem Ausscheiden aus einem Amt nicht gekappt wird (21). Der „eigentlich“ den Interessen des Staates USA verpflichtete Auslandsgeheimdienst CIA sieht es übrigens als völlig normal an, wenn Konzernvertreter mal persönlich vorsprechen. Das nächste Zitat ist einem Dossier der CIA zum Fall ITT-Chile entnommen (Übersetzung durch Autor):

„Es ist nichts falsch daran, wenn die CIA mit den Vertretern einer (privaten) Gesellschaft über die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse eines (anderen) Landes diskutiert, in dem diese Gesellschaft große Investitionen tätigt“ (22).

Schon schön, wie CIA-Angestellte private Gesellschaften im Ausland betrachten: als dem Gemeinwohl verpflichtete und geradezu uneigennützig fungierende Kooperationen. Aber nur so kann auch das eigene Tun mit den tief in uns sitzenden ethischen Werten in Übereinstimmung gebracht werden.

Wenn dann noch ein tiefsitzendes, dumpfes und selbstredend als Gefühl verankertes Feindbild mitspielt, geht die Arbeit gleich noch leichter von der Hand (Übersetzung durch Autor):

„Und da der Marxismus, sei es freiwillig oder gewollt, eine Gefahr für das System der freien Marktwirtschaft darstellt, kann es nicht verwundern — soweit keine Gesetze verletzt wurden —, dass ITT sich besorgt über die Zukunft ihrer Investitionen in Chile äußerte und sich, wenn auch heimlich, für deren Schutz einsetzte“ (23).

Freiheit und Demokratie wurden hier korrekterweise nicht benannt. So gesehen ist das schon eine sehr offenherzige Stellungnahme von CIA-Mitarbeitern.

Vertraut man dem Dossier der CIA, blieb der Geheimdienst im Sommer 1970 noch „tapfer“ und schlug eine großzügige Offerte der ITT aus — was sich bald ändern würde (24, 25). Jedenfalls hatte ITT der CIA ganz unverblümt eine Million US-Dollar angeboten, um sie zu bewegen, mittels geheimdienstlicher Aktivitäten die Wahl Allendes zum Präsidenten Chiles zu hintertreiben (26).

Das Angebot hatte der Chef der ITT Harald Geneen über seinen Vizedirektor William R. Merriam beim Lunch „mit unserem Kontaktmann bei der McLean Agency“ — gemeint ist damit die CIA selbst — dieser zukommen lassen (27). Kontaktmann war der CIA-Angestellte William Broe, der sich im ITT-Hotel „Sheraton-Carlton“ in Washington mit Geneen traf. William Broe war damals der CIA-Spezialist für Lateinamerika (28).

Über einen weiteren ITT-Vertreter, J. D. Neal, war einem Mitarbeiter von Henry Kissinger vermittelt worden, doch bitte „die US-Politik in Lateinamerika zu verschärfen“ (29). Das ist der Spin, der genau in Kissingers Botschaft an Chiles Bevölkerung passt, in der er sie in jenen Tagen davor warnte, „die Falschen“ zu wählen — siehe Zitat oben. Hierzu konferierte J. D. Neal am 11. September mit dem Lateinamerika-Berater Kissingers im US-Außenministerium, Pete Vaky. Neal wies Vaky an:

„(…) Kissinger auszurichten, dass Herr Geneen gerne bereit ist, nach Washington zu kommen, um die Interessen von ITT zu erörtern und dass wir bereit sind, mit bis zu siebenstelligen Beträgen zu helfen“ (30).

Beachten Sie, liebe Leser: Ein Konzern beauftragt — an allen Regeln des Rechtsstaates vorbei — einen Geheimdienst, der nach den Gepflogenheiten dieses Rechtsstaates einzig diesem Staat verpflichtet wäre, und gleich noch dessen Präsidenten, um die Außenpolitik dieses „Rechtsstaates“ ganz gezielt mit zu gestalten. Was sowohl die Vertreter des Konzerns als auch die des Geheimdienstes als durchaus normal ansehen.

Bleiben wir bei J. D. Neals Bericht an seinen ITT-Vizedirektor Merriam:

„Dienstag spät in der Nacht (15. September) erhielt (der) Botschafter (der USA in Chile) Edward Korry schließlich eine Botschaft vom State Department (US-Außenministerium), welche ihm grünes Licht gab, im Namen von Präsident Nixon vorzugehen. Diese Botschaft gab ihm weitgehend Vollmachten, kurz gesagt, um alles Denkbare, — außer einer Aktion wie in der Dominikanischen Republik — zu unternehmen, um Allende von der Macht fernzuhalten“ (31).

Im Jahre 1964 war Salvador Allende schon einmal zur Wahl um die Präsidentschaft in Chile angetreten und schon damals hatte ITT, um seine fetten Gewinne im Andenland bangend, bei der CIA um Unterstützung angefragt. ITT-Chef Geneen suchte dafür den amtierenden CIA-Chef John McCone höchstselbst auf und bot für die „Dienstleistung“ finanzielles Entgegenkommen seitens der ITT an. Mit der Begründung, dass die CIA grundsätzlich kein privates Geld nähme, lehnte der Leiter der CIA das ab (32).

Doch wird so offensichtlich, wie eng schon damals die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Politik und Geheimdiensten in den USA ausgebildet war.

Als John McCone vom Posten des CIA-Direktors zurückgetreten war (33), wurde er in eine neue Funktion berufen — zum Direktor des Aufsichtsrates bei ITT. In dieser Rolle nahm er 1970 Kontakt zum neuen CIA-Chef Richard Helmes auf, um im Interesse von ITT in Chile mögliche Aktivitäten der CIA zu sondieren.

Am 16. September 1970 äußerte Kissinger in Chicago bei einem vertraulichen Gespräch mit Journalisten, Chile betreffend:

„Wir beobachten die Vorgänge mit Besorgnis. (...) Ich glaube, wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass ein Machtantritt Allendes in Chile keine schwerwiegenden Probleme für uns selbst, für unsere Kräfte in Lateinamerika und natürlich für die gesamte westliche Hemisphäre mit sich bringen würde“ (34, 35).

Da es sich damals in Chile um einen in keiner Weise anfechtbaren, sondern vielmehr geradezu vorbildlich geführten demokratischen Wahlprozess handelte — was selbst die CIA anerkannte —, konnte die Besorgnis Kissingers nicht der Demokratie gelten. Die Initiativen des Weltkonzerns hatten beim US-Präsidentenberater offene Ohren gefunden.

Wie konkret ITT im Jahre 1970 dann vorging, um seine hoch profitable Kupfergrube Chile zu retten, beweist sein sogenannter 18-Punkte-Plan, den der Konzern gleich als Vorschlag zur — für ihn dringend erforderlichen — Transformation in Chile mitbrachte. Das Repertoire ähnelt, für den Eingeweihten wenig verblüffend, ausnehmend jenem, das von den USA und der Europäischen Union auch heute gegen nicht parierende Gesellschaften angewendet wird. Einige Auszüge mögen das belegen:

  • Errichten von Zugangsbeschränkungen zum internationalen Kreditmarkt
  • Druck auf ausländische Banken, Geschäfte mit chilenischen Banken einzuschränken oder zu unterlassen
  • Boykott zum Import chilenischen Kupfers, der Haupteinnahmequelle des Landes
  • geheimdienstliche Aktivitäten, um Druck auf die chilenische Regierung aufzubauen
  • gezielte Geldflüsse an „oppositionelle“ Medien, damals insbesondere „El Mercurio“
  • umfassendes Einfuhrverbot chilenischer Waren in die USA
  • Stoppen jeder humanitären Hilfe für Projekte in Chile
  • Stoppen der Hilfsprogramme zur Bewältigung der Folgen mehrerer Erdbeben in Chile (36)

Insbesondere die beiden letzten Punkte zeigen auf, wie herzlos das Denken in den Kategorien des Marktes ist. Chile war seit 1960 von mehreren, teils verheerenden Erdbeben betroffen gewesen, die nicht nur tausende Todesopfer gefordert, sondern auch Millionen Menschen zu Obdachlosen gemacht hatten (37). Doch wichtiger waren die verletzten Interessen des Konzerns ITT. Also mussten die uneinsichtigen Chilenen — nur um sie zu läutern — bestraft werden.

Doch mit dem Boykott von Chiles Kupfer würde die Wirtschaft des Landes am meisten stranguliert — und das wurde sie dann auch. Chiles Deviseneinnahmen beruhten damals zu 80 Prozent auf den Erlösen seiner Kupferminen und Schmelzen (38). Chile bekam im Laufe von Allendes Präsidentschaft kaum noch Kredite und nur noch einen Bruchteil der ursprünglichen Deviseneinnahmen. Das ist in einer an den US-Dollar gebundenen Wirtschaft das Schlimmste, was ihr passieren kann.

Die Interessen des Konzern-Multis ITT gingen Hand in Hand mit denen des US-Außenministeriums. Bereits aus dem Jahre 1969 sind die folgenden Worte von Edward Korry - damaliger US-Botschafter in Chile und übrigens auch Mitglied des Council on Foreign Relations - belegt:

„[...] nicht eine Mutter oder Schraube darf Chile unter Allende erreichen. Sobald Allende an die Macht kommt, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um Chile und alle Chilenen zu größter Not und Armut zu verurteilen.“ (39).

Diese Art von Politik der USA, Gesellschaften, welche sich nicht an die Regeln des Hegemons halten, in zynischster Weise zu pressen, ist also seit vielen Jahrzehnten üblich. Normal ist es natürlich trotzdem nicht.

Obiges Dokument mit den Vorschlägen für Strafmaßnahmen gegenüber Chile — der US-Administration vom ITT-Vizedirektor Merriam im Weißen Haus am 1. Oktober 1970 vorgelegt — leitete ein mit:

„Ich meine, es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Situation in Chile von der gesamten Administration absolut mit Vorrang zu behandeln ist und dass insgeheim, aber wirksam alles getan werden sollte, dass Allende die entscheidenden nächsten sechs Monate nicht übersteht“ (40, 41).

Einen Tag nach Kissingers „Besorgnis“ richtete der durch ITT von der weltweit größten Nachrichtenagentur AP abgeworbene Bob Berrellez ein Schreiben an den ITT-Vizepräsidenten E. J. Gerrity, in dem unter anderem zu lesen war:

„Eine konstitutionelle Lösung, könnte aus massiver innerer Unruhe, Streiks, Krisenhandlungen in Stadt und Land hervorgehen. Das würde eine Intervention der Streitkräfte auf unbestimmte Zeit moralisch rechtfertigen. (...) Ein General im Ruhestand, Viaux, steht Gewehr bei Fuß, um sofort loszuschlagen, ob es dafür Gründe gibt oder nicht“ (42).

All das geschah bereits im Jahre 1970. Allende war noch nicht in sein Amt eingeführt, als sein Sturz bereits vorbereitet wurde. Die Öffentlichkeit, der Normalbürger — sie nahmen es nicht wahr, obwohl es auch in jenen Tagen offensichtlich war. Dafür wurde die Bevölkerung — so wie das auch heute praktiziert wird — in eine diffuse Angst vor „bösen“ Kommunisten hineingezogen. Heute sind es eben Islamisten, Terroristen, Diktatoren und Antisemiten — oder andere. Welche „andere“, ist völlig egal. Das Feindbild an sich ist wichtig.

Am 23. Oktober 1970 wandte sich ITT-Vizepräsident William Merriam gar direkt an den Präsidenten der USA, Richard Nixon, um ihn zu beschwören, in Chile einzugreifen, weil

„(...) die strategische Wichtigkeit der chilenischen Ressourcen für die Sicherheit der Vereinigten Staaten neu überdacht werden muss“ (43).

Nixon ließ Merriam über den Nationalen Sicherheitsberater Henry Kissinger folgende Antwort zukommen:

„Lieber Mr. Merriam, vielen Dank für Ihren Brief (...). Ich habe es sorgfältig durchgelesen und an die Mitglieder meines Stabes weitergegeben, die mit Angelegenheiten Lateinamerikas zu tun haben. Ihre Ansicht und Empfehlungen sind sehr von Nutzen und wir werden sie sicherlich berücksichtigen. Ich danke Ihnen, dass Sie sich Zeit genommen haben, sie mir zu überlassen. Mit besten Grüßen, Henry A. Kissinger“ (44).

Im gleichen Monat und zwei Tage vor der Bestätigung von Allendes Wahl durch den Kongress in Santiago wurde — mit Unterstützung der CIA — ein Entführungsversuch des Armeechefs Rene Schneider unternommen, an dessen Folgen der General verstarb (45).

Ohne den Kongress darüber zu informieren, hatte US-Präsident Nixon zuvor Richard Helmes, den Director of Central Intelligence (DCI) und damit Leiter der CIA persönlich beauftragt, einem Putsch gegen die zukünftige Regierung Allende zuzuarbeiten (46).

SO sieht Einmischung aus! Liebe Leser, bitte erzählen Sie das bei Gelegenheit weiter, insbesondere dann, wenn Sie mal wieder mit der hanebüchenen Geschichte russischer Einmischung in Wahlen westlicher Staaten behelligt werden.

Konzerntypische Faschismus-Toleranz

Man muss dem ITT-Management wie auch den US-amerikanischen Behörden nicht unbedingt unterstellen, dass sie ganz bewusst eine faschistische Diktatur in Chile geplant und umgesetzt hätten. Doch ist es nun einmal so, dass das rücksichtslose Durchsetzen privater Interessen auf nationalstaatlicher Ebene fast zwangsläufig in Variationen von Macht führt, die tatsächlich totalitär, ja faschistisch geprägt sind. Die Berührungsängste zu solchen Verhältnissen waren bei ITT schon zuvor schwach bis gar nicht ausgeprägt — und bei der US-Administration erst recht nicht.

In diesem Zusammenhang hat mich ein Bild, aufgenommen im Jahre 1976, sehr nachdenklich gemacht (b2):

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Damals, im Jahre 1976, war allgemein bekannt, dass unter der Diktatur des Pinochet-Regimes tausende Menschen ermordet worden waren, dass in Chile Menschen aus politischen Gründen verfolgt, diskriminiert, eingekerkert und gefoltert wurden. Heinz Alfred Kissinger ist ein deutscher Jude, der im August 1938 als Fünfzehnjähriger mit seiner Familie aus Deutschland in die USA emigrierte (47). Das eigene Schicksal hätte eigentlich, so meine ich, eine natürliche Blockade aufbauen müssen, gegenüber einem Menschen und einem System, die an die schlimmsten Zeiten der eigenen Biografie erinnern. Das tat es aber nicht.

Es darf nicht vergessen werden, dass der Putsch in Chile nicht nur faschistoide Züge hatte, sondern auch unter anderem von Vertretern des faschistischen Deutschlands vorbereitet und umgesetzt wurde. „Patria y Libertad“ hieß das Bündnis, ihr Symbol stellte eine Mischung aus Hakenkreuz und Spinne dar. Sie wurde unter anderem von Robert Thieme und dem Gründer der berüchtigten „Colonia Dignidad“, Paul Schäfer geführt (48, 49).

Die sogenannten Pinochet-Files zitieren mehrfach Henry Kissinger — einen Mann, den man aus diesen Gründen kaum mehr als „Demokraten“ bezeichnen kann (50) (Übersetzung durch Autor):

„Ich erhalte Berichte, dass es 10.000 Leichen auf den Straßen gibt. Menschen werden abgeschlachtet. (...) Sagen Sie dem Kongress, dass dieses neue Militärregime besser für unsere Interessen ist als die alte Regierung in Chile“ (51).

Vor einem Treffen mit Pinochet rieten seine Mitarbeiter Kissinger, diesen aufzufordern, die Menschenrechte einzuhalten. Als er Pinochet dann traf, sagte er ihm:

„Sie haben dem Westen einen großen Dienst erwiesen, indem sie Allende gestürzt haben. Wir wollen sie unterstützen, nicht belasten“ (52).

Auch der ITT-Konzern, mit dessen Vertretern Kissinger eng zusammenarbeitete, um US-genehme „Lösungen“ für Chile umzusetzen, hat eine braune Vergangenheit. Die deutschen Ableger der ITT waren die Standard-Elektrizitätsgesellschaft (SEG) und die schon erwähnte Firma Lorenz. Der damalige Chef von ITT, Sosthenes Behn, wurde im Jahre 1933 von Adolf Hitler persönlich in Berchtesgaden empfangen. ITT verdiente Geld in Deutschland auch mit der Aufrüstung der deutschen Wehrmacht. Lorenz, als hundertprozentige Tochter der ITT, erwarb schließlich durch Vermittlung von Hermann Göring 28 Prozent der Anteile an den Focke-Wulf-Flugzeugwerken (53).

Selbst im Jahre 1940, als der Weltkrieg schon tobte, machte ITT noch Geschäfte mit dem Deutschen Reich. Hitlers Wehrmacht bekam über ITT wichtige Rohstoffe und elektronische Geräte (54). ITT machte Geschäfte mit allen und jedem und war damit ganz und gar nicht allein. Der Buchautor Anthony Sampson bemerkte hierzu:

„Während Focke-Wulf-Kampfflugzeuge der ITT alliierte Schiffe angriffen und die ITT deutsche Unterseeboote mit Informationen versorgte, retteten ITT-Detektorgeräte andere Schiffe vor den Torpedos“ (55).

Es gibt noch einen äußerst interessanten Sachverhalt zu berichten:

Auch nachdem die demokratische Regierung von Salvador Allende durch eine blutige Diktatur abgelöst worden war, bekamen die enteigneten US-Bergbaukonzerne, ganz konkret ITT, Anaconda und Kennecott „ihre“ Minen und angeschlossenen Gesellschaften nicht zurück! Zwar wurden sie von der Putsch-Regierung Augusto Pinochets mit mehreren hundert Millionen US-Dollar „entschädigt“. Gleichzeitig jedoch gingen die Minen vollständig in den Besitz des zuvor gegründeten Staatskonzerns CODELCO (56) über.

Nachbetrachtung

Kommen wir noch einmal zurück zu ITT. Zehntausende Menschen — nicht nur in den USA — verdankten ITT einen gewissen materiellen Wohlstand. Millionen Menschen waren außerdem in der finanziellen Lage, die mit attraktiven Preisen beworbenen Produkte des Weltkonzerns und seiner angeschlossenen Unternehmen zu erwerben. Es ist ein allgemeines Phänomen, dass sich Menschen in der Regel nicht dafür interessieren, welche Art von Unrecht, welche Kosten, Umweltzerstörungen und Kriege sich ganz konkret hinter einem erworbenen Produkt möglicherweise verbergen. Das gilt auch für den ab den 1960er Jahren boomenden Zweig der Unterhaltungselektronik sowie die Bereiche Haushaltsgeräte, Fahrzeuge und Kommunikationstechnik.

Die Empörung und Bestürzung in der Öffentlichkeit der westlichen Welt überwog, als Pinochets Soldateska den Faschismus in Chile einführte. Sie erscheint mir auch ehrlich. Doch wusste ein Käufer der damals in Deutschland beliebten Fernseh- und Rundfunkgeräte von Schaub-Lorenz, dass sie ihren Kauf auch dem „billigen“ Kupfer aus Chile verdankten? Waren sie in der Lage, eine Verbindung nach Chile herzustellen? Dass nämlich der Putsch dort im „Dienste eines weiterhin billigen Kupfers“, mit der entsprechenden, auf die Teilnehmer des kapitalistischen Wirtschaftssystems der Ersten Welt verteilten Rendite zu tun hatte?

All das bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass Kapitalismus ein tagtäglich von der gesamten Gesellschaft gelebtes, kollektives Werk ist. Das System lebt in uns und wird durch uns befeuert. Das zu ändern, liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen. Dafür muss er jedoch zuvor an das notwendige Wissen gelangen und das wiederum gelingt nur, wenn man kritisch, selbstkritisch, skeptisch und neugierig ist. So lange das zu Verändernde im Einzelnen aber nicht in kollektives Denken und Handeln übergeht, wird es auch in Zukunft chilenische Tragödien geben.

Die Verflechtung von ITT mit der US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik löste sich bezeichnenderweise auf, als dem Konzern das Kupfergeschäft in Chile endgültig entglitten war. Das bedeutete auch den Verlust des „Staates im Staate“, der nur mit diesen Gewinnen möglich war. Ohne dieses System löste sich auch der dominierende Einfluss auf die US-Politik auf. Der deutsche Elektrokonzern Lorenz erlebte — korrelierend zum Niedergang des Mutterkonzerns — den wirtschaftlichen Absturz, bis hin zum Verkauf an ausländische Investoren (57).

Die Rolle von ITT übernahmen andere, zum Beispiel Chevron in den 1990er Jahren oder die Carlyle-Group (58) und Halliburton in den 2000ern, heute zum Beispiel Raytheon. Aber das Prinzip, dass Konzerne mit ihren wirtschaftlichen Interessen die Politik des Weißen Hauses in Washington entscheidend mitgestalten, ist geblieben. Unter anderem diese Interessen befeuern nach wie vor den Terrorismus, den man als Staatsterrorismus bezeichnet und der an vorderster Linie durch die Vereinigten Staaten von Amerika betrieben wird. Für diesen permanenten Angriff auf Völkerverständigung und Frieden ist der Fall Chile Anfang der 1970er Jahre ein warnendes Beispiel.

Bitte bleiben Sie in dem Sinne schön aufmerksam.


Quellen und Anmerkungen:

(a1) Der Arzt Salvador Allende und seine Verteufelung als Marxist lässt mich an den Arzt Baschar al-Assad und seine Verteufelung als Diktator denken. Diese Parallelen sind keineswegs zufällig.
(a2) Mit als gegenüber privaten Interessen als „aufgeschlossen erwiesen“ ist keine sarkastisch verpackte Darstellung eines verkommenen Charakters gemeint, sondern eine uns Menschen innewohnende Neigung zum Opportunismus, die auch keinesfalls nur durch monetäre und materielle Aufmerksamkeiten bedient wird.
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die Quellen, mit denen Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

(1) Henry Kissinger; 27.6.1970; Meeting of the „40 Committee“ on covert action in Chile; zitiert in: The CIA and the Cult of Intelligence; Victor Marchetti, John D. Marks; 12.6.1974; Verlag: Alfred A. Knopf; ISBN 0-394-48239-5; abrufbar unter anderem bei: http://web.mit.edu/hemisphere/events/kissinger-chile.shtml
(2) 9.10.2009; https://www.sueddeutsche.de/politik/der-kreis-der-erlauchten-die-friedensengel-1.48083-3
(3) Henry Kissinger am 26.11.1975 in einem Gespräch mit dem thailändischen Außenminister; Die Kinder der Killing Fields; Erich Follath; Wilhelm Goldmann Verlag, München; ISBN: 978-3-442-10224-2; S.128; entnommen bei:http://www.tkgev.org/wa_files/Khmer_Rouge_Tribunal.pdf; S. 9
(4) http://www.itt.com/about/history; abgerufen: 5.9.2019
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/ITT,_Inc.; abgerufen: 5.9.2019
(6) https://en.wikipedia.org/wiki/Anaconda_Copper#1970s; abgerufen: 6.9.2019
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(58) Tommy Hansen; 28.12.2015; http://www.free21.org/pdf-die-firma-des-praesidenten-die-groesste-kriegsindustrie-der-welt/
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