Das Zwischenfazit
Wissenschaftlichkeit und vor allem Pädagogik werden im Zuge der Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen.
Denken wir noch einmal zurück zum Anfang der Corona-Krise in Deutschland. Am 22. März 2020 ergänzten Bund und Länder die zuvor beschlossenen Leitlinien vom 16. März 2020 und vereinbarten, die sozialen Kontakte weiter zu beschränken. Das sollte die Verbreitung von SARS-CoV-2 hemmen. Es wurde auch vereinbart, „dass die getroffenen Maßnahmen mindestens zwei Wochen gelten“ (1) sollten (2). Am 25. März stellte der Bundestag die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest (3). Diese Notlage liegt aber laut Professor Dr. Thorsten Kingreen von der Universität Regensburg nicht mehr vor (4). Trotzdem werden die Anti-Corona-Maßnahmen weiter beibehalten. Daher ist es Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen oder auch zu fragen: Was ist möglich nach einem halben Jahr? Was lässt der Staat, die Gesellschaft zu? Wozu sind sie fähig, und worauf stützen sich die Veränderungen, die tief in das Sozialverhalten der Menschen eingreifen?
von Ronny Ebel
Vorbemerkung
Diese Beschreibung des Ist-Zustands soll ohne Anspruch auf Vollständigkeit erstellt werden. Unabhängig davon, wie man selbst die Maßnahmen bewertet, muss die gegenwärtige Situation mit all ihren Ausprägungen eine Untersuchung zulassen. Es geht im vorliegenden Text nicht darum, jemandem bösen Willen zu unterstellen. Und wenn auch einzelne Personen, Institutionen oder Unternehmen genannt werden, dann nur um aufzuzeigen, welche Mechanismen sich im Rahmen der Corona-Krise gebildet haben.
Die Corona-Krise dauert nun schon etwas über ein halbes Jahr an. Sie hat seit Mitte März für viele massive Veränderungen in unserem Verhalten untereinander gesorgt: Es beginnt beim Sichwegsetzen in der U-Bahn, weil ein Fahrgast den Mund-Nasen-Schutz nur über den Mund, aber nicht über der Nase trägt; es geht weiter über Streit und Beschimpfungen bis hin zu Schlägereien (5), zerstochenen Autoreifen und beschädigten Autos (6), Beschimpfungen als „Covidiot“ (7), rassistischen Beleidigungen (8) sowie die Pathologisierung der Maskengegner als Personen mit soziopathischen Zügen (9).
Es wurden Leute gekündigt, weil sie an einer Demonstration teilnahmen (10); Journalisten sahen sich dazu befugt, den Arbeitgeber einer Demonstrantin anzuschreiben, damit dieser bei ihr „intervenieren“ (11) könne; die bereits eingesetzte Zwangsquarantäne inklusive Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch der Polizei (12); die Überlegung, Personen, welche die Regierungsmaßnahmen hinterfragen, in eine psychiatrische Anstalt zu sperren (13); Androhung von Kindesentzug (14); ein möglicher Schusswaffengebrauch bei Quarantäneverweigerern (15); Bundeswehreinsätze im Landesinnern (16); Augenzeugen berichteten im Fall einer Quarantäne von Tränengas, das gegen Kinder eingesetzt wurde (17); oder die zunehmende Verschmutzung der Erde mit Masken (18) — und so weiter. Diese Liste ließe sich noch lange erweitern, und dabei ist zu beachten, dass die Corona-Maßnahmen auch in Zukunft noch für viel Leid sorgen werden (19).
Diese immensen Veränderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben fußen auf der extremen Fokussierung auf das SARS-CoV-2-Virus und die durch das Virus mögliche COVID-19-Erkrankung sowie die damit einhergehenden Maßnahmen zu dessen Bekämpfung. Aus all dem ergeben sich verschiedene Situationen, die ich im folgenden Text als „Phänomene“ bezeichnen werde.
Diese Phänomene sind deshalb so interessant, weil suggeriert wird, dass nach wissenschaftlichen Kriterien gehandelt werde — obwohl es für die meisten der Corona-Maßnahmen keine oder nur eine sehr geringe Evidenz gibt.
Daher werde ich, auch um einen kleinen Rückblick zu geben, zuallererst auf die Corona-Maßnahmen und deren Wirksamkeit eingehen. Erst dann wird deutlicher, auf welcher Basis all die tiefgreifenden Veränderungen in unserem Sozialleben stattfinden. Wie in der Vorbemerkung angekündigt, werde ich am Ende den Ist-Zustand anhand der von mir beschriebenen Phänomene darlegen.
Die Maskenpflicht im Fokus
Die Einführung der sogenannten universellen oder auch allgemeinen Maskenpflicht — Personen, egal ob krank oder gesund, müssen in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder eine Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) tragen — in Deutschland Ende April 2020 (20) ist ein hervorragendes Beispiel für den Anfang. Kaum eine andere Maßnahme steht symbolisch so sehr für die Corona-Maßnahmen wie die Maske. Doch was spricht eigentlich laut Institutionen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem European Center for Disease Prevention and Control (ECDC), der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control (CDC), dem Robert Koch-Institut (RKI) oder dem Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (EbM) für die Corona-Maßnahmen und insbesondere für die universelle Maskenpflicht?
Die WHO stellte in einer Untersuchung Ende 2019 fest, dass Maßnahmen wie Social Distancing oder Ausgangssperren kaum oder gar keine Effektivität vorweisen können. Bereits 2009 kam das ECDC zu einem ähnlichen Ergebnis.
Was die Masken betrifft, ergänzte die WHO noch, dass das Tragen von Masken und die Handhygiene selbst „in klinischen Kontexten“ (21) nur mögliche Auswirkungen hätten (22).
Das ECDC schreibt zu der universellen Maskenpflicht im Februar 2020 Folgendes: „There is no evidence on the usefulness of facemasks worn by persons who are not ill as a community mitigation measure“ (23).
Am 22. März schrieb der Chefvirologe der Berliner Charité, Professor Dr. Christian Drosten, auf Twitter Folgendes:
„Lancet zum Thema Masken. Das deutsche Vorgehen wird darin voll bestätigt: Masken für Medizinberufe, nicht in der Öffentlichkeit. (…) Kein klarer Nutzen von Masken in der Öffentlichkeit, daher Vorfahrt für Masken im Krankenhaus. WHO empfiehlt das auch“ (24).
In einem anderen Tweet am selben Tag ergänzte er:
„In der Öffentlichkeit wirken Masken für den Fremdschutz. Also: selbst bauen oder durch Stoff ersetzen“ (25).
Allerdings merkt das EbM-Netzwerk in seiner Stellungnahme vom 15. April 2020 an — da gab es bereits die Maskenpflicht in Jena (26), — dass es „insgesamt noch sehr wenig belastbare Evidenz, weder zu Covid-19 selbst noch zur Effektivität der derzeit ergriffenen Maßnahmen“ (27), gibt. Und die „nonpharmaceutical interventions“ (NPIs), die nicht-pharmakologischen Interventionen, zu denen man generell auch das Tragen einer Maske zählt, seien von „weitgehend fehlender Evidenz“ (28) geprägt (29).
Das CDC, das amerikanische Pendant zum RKI, hat Mai 2020 eine Studie mit dem Titel „Nonpharmaceutical Measures for Pandemic Influenza in Nonhealthcare Settings — Personal Protective and Environmental Measures“ veröffentlicht (30). Im „Abstract“ (Inhaltsangabe) der genannten Studie steht Folgendes:
„Here, we review the evidence base on the effectiveness of nonpharmaceutical personal protective measures and environmental hygiene measures in nonhealthcare settings and discuss their potential inclusion in pandemic plans. Although mechanistic studies support the potential effect of hand hygiene or face masks, evidence from 14 randomized controlled trials of these measures did not support a substantial effect on transmission of laboratory-confirmed influenza. We similarly found limited evidence on the effectiveness of improved hygiene and environmental cleaning. We identified several major knowledge gaps requiring further research, most fundamentally an improved characterization of the modes of person-to-person transmission“ (31).
Kurzum: Es konnte weder bei der Handhygiene noch bei den Gesichtsmasken ein substanzieller Effekt bei der Übertragung von Influenza nachgewiesen werden. Das CDC benennt im letzten Satz außerdem große Wissenslücken bezüglich der Übertragungswege zwischen den Menschen. Das CDC schreibt weiter:
„We did not find evidence that surgical-type face masks are effective in reducing laboratory-confirmed influenza transmission, either when worn by infected persons (source control) or by persons in the general community to reduce their susceptibility (Figure 2). However, as with hand hygiene, face masks might be able to reduce the transmission of other infections and therefore have value in an influenza pandemic when healthcare resources are stretched“ (32).
Obwohl es laut der zitierten Textstelle keine Belege für die Wirksamkeit der chirurgischen Gesichtsmasken hinsichtlich einer reduzierten Übertragung von Influenza gibt, legt das CDC den Leserinnen und Lesern im nachfolgenden Satz trotzdem nahe, dass Gesichtsmasken die Übertragung weiterer Infektionen reduzieren könnten.
Am 1. Juni 2020 wurde eine Metaanalyse in The Lancet veröffentlicht (33). Holger Schünemann, Professor an der McMaster University in Kanada, wertete auf Anordnung der WHO Studien zur Wirksamkeit von Masken aus (34). Er und sein Team kamen in dieser Metaanalyse zu dem Ergebnis, dass „Masken das relative Risiko, sich zu infizieren, um etwa 80 Prozent“ (35) senken.
Schünemann berichtet weiter, dass die WHO „ihre Leitlinie ja für bestimmte Risikogruppen auch bereits angepasst“ (36) hat. Und das, obwohl Schünemann selbst betont, dass man nach dieser Auswertung bei den vorhandenen Daten nur von einer geringen Sicherheit sprechen kann (37).
Nichtsdestotrotz empfiehlt die WHO „angesichts der sich entwickelnden Beweise“ (38) auf einer Pressekonferenz am 5. Juni den Regierungen, dass in öffentlichen Bereichen, in denen eine Übertragung von COVID-19 stattfinden kann, und auch dort, wo kein Abstand eingehalten werden kann, Masken getragen werden sollten. Diese Maske sollte zwar aus Stoff sein, muss aber nicht von medizinischer Qualität sein (39).
Die Metaanalyse bekam starke Aufmerksamkeit, doch es zeigte sich, dass selbst Maskenbefürworter wie der Epidemiologie-Professor Peter Jüni die Analyse für unbrauchbar halten, da sie aufgrund ihrer methodischen Fehler im Grunde nicht wissenschaftlich genug ist (40).
Doch ebendiese Metaanalyse wird immer noch verwendet, um die Maskenpflicht zu begründen. Zum Beispiel wird sie erstaunlicherweise genau dort in die Argumentation mit eingebaut, wenn es darum geht, die Aussagen von Professor Dr. Sucharit Bhakdi und Professor Dr. Karina Reiß in ihrem gemeinsam verfassten Buch „Corona Fehlalarm?“ zur Wirksamkeit der Masken zu widerlegen (41).
Auch wenn die WHO nun ihre Leitlinie abänderte, steht in ihrer Publikation vom 5. Juni, „Advice on the use of masks in the context of COVID-19“, zu der allgemeinen Maskenpflicht Folgendes: „At present, there is no direct evidence (from studies on COVID-19 and in healthy people in the community) on the effectiveness of universal masking of healthy people in the community to prevent infection with respiratory viruses, including COVID-19“ (42).
An anderer Stelle in diesem Dokument wird lediglich eine psychologische Wirkung bestätigt, da Personen durch die Maske eine „Rolle“ übernehmen können. Die WHO suggeriert damit, dass sich die Maskenträger durch die Maske sicherer fühlen und erwähnt auch, dass das Tragen einer Maske die mögliche Stigmatisierung der Personen reduziert, die bereits eine Maske tragen. Das ist eine sehr interessante Formulierung, da hier — unabhängig von der dünnen Evidenzlage — Solidarität mit den Personen gefordert wird, die bereits eine Maske tragen (43). Die Stigmatisierung solcher Personen, die sich aus verschiedenen Gründen weigern, eine Maske zu tragen, wurde jedoch offenbar nicht bedacht.
Das Universitätsklinikum Leipzig stellte in einer Untersuchung fest, dass die Masken „die körperliche Belastbarkeit von Gesunden“ (44) reduzieren. Sie belasten die Atmung, wirken auf den Stoffwechsel ein und beeinträchtigen in beachtlicher Weise die Gesundheit (45). Am 14. April 2020 veröffentlichte das RKI vorab online seine Neubewertung der Mund-Nasen-Bedeckung in einem Bulletin. In dieser Neubewertung empfiehlt das RKI das Tragen einer MNB in der Öffentlichkeit (46).
Professor Dr. Ines Kappstein untersuchte die „Neubewertung“ des RKI. Sie zeigte nicht nur, dass das Risiko einer Infektion durch das Tragen einer Maske erhöht (!) werden kann, sondern auch, „dass es keine wissenschaftliche Grundlage gibt, mit der der Gebrauch von Masken — gleich welcher Art — in der Öffentlichkeit (abzüglich der Kinder bis 6 Jahre circa 80 Millionen Menschen) gerechtfertigt werden kann, und aktuelle Untersuchungen zeigen das Gleiche“ (47).
Ein kurzer Blick in die Schweiz scheint das erhöhte Infektionsrisiko zu bestätigen: Dort untersuchte man 20 Masken von Pendlern und kam zu dem Ergebnis, dass neben Bakterienkolonien im sechs- und siebenstelligen Bereich auch Hefe- und Schimmelpilze gefunden wurden (48). Die Staphylokokken — Bakterien, die man mitunter auf den Masken fand —, „können Lungen- und Hirnentzündungen auslösen“ (49).
Professor Dr. Ines Kappstein geht in einem kürzlich erschienenen Videobeitrag genauer auf ihren Artikel ein (50). Auch das National Bureau of Economic Research (NBER) veröffentlichte im August 2020 ein Arbeitspapier, in dem eine mögliche Überbewertung der nicht-pharmakologischen Interventionen seitens der Politik im Umgang mit COVID-19 betont wird (51).
Wenn man in die Wochenberichte der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) schaut, zeigt sich, dass die letzten SARS-CoV-2-Proben vor der Einführung der Maskenpflicht in allen Bundesländern in der 15. Kalenderwoche, also in der Woche vom 06. April 2020 bis 12. April 2020, genommen wurden (52). Wieso wurde die Maskenpflicht zu einem Zeitpunkt eingeführt, an dem in den Sentinelpraxen keine SARS-CoV-2-Proben mehr genommen wurden? Es spielte offenbar von Anfang an keine Rolle, ob die universelle Maskenpflicht überhaupt einen Nutzen hat, der über einen möglichen psychologischen Effekt hinausgeht — im positiven Sinne, als eine Erinnerung an die Träger. Denn dass die Maske auch negative psychologische Effekte hat, zeigt die Studie von Diplom-Psychologin Daniela Prousa (53).
Doch trotzdem hält man weiterhin an der Maskenpflicht und den weiteren Corona-Maßnahmen fest. Man könnte meinen, deren Nutzen wird „herbeigeglaubt“. Die strikte Durchsetzung der Maßnahmen führt zu erstaunlichen Phänomenen, die ich, wie eingangs erwähnt, nun anhand einiger Beispiele aufzeigen werde.
Phänomen I — Die Bewertung seitens der Unternehmen
In den Bussen und U-Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ertönt seit Wochen in regelmäßigen Abständen eine freundliche Männerstimme, die den Fahrgästen unter anderem Folgendes mitteilt: „Maskenmuffel riskieren mindestens 50 Euro.“ Mit dem Begriff „Muffel“ wird ein Mensch charakterisiert, der desinteressiert und griesgrämig daherkommt und dazu keinen Wert auf das legt, was im selben Atemzug mit ihm genannt wird. Die nahe Verwandtschaft mit den Begriffen „muffelig“ beziehungsweise „muffeln“ legt dazu noch eine übelriechende Komponente nahe. Der Begriff „Maskenmuffel“ charakterisiert also eine Person, mit der man lieber nichts zu tun haben möchte, eine Person, zu der man lieber Abstand hält.
Das Signal an die Fahrgäste ist somit eindeutig: Die Maske schützt nicht nur vor dem Virus und einer potenziellen Erkrankung, sondern auch vor der Ächtung der Mitmenschen, vor einer finanziellen Strafe und der Aura einer übel gelaunten und übel riechenden Person. Mit dem Begriff „Muffel“ werden Personen abgewertet, die sich nicht mit der Maske schützen möchten. Dabei fehlt der eindeutige Beleg, dass die universelle Maskenpflicht gegenüber SARS-CoV-2 wirken könnte. Und wie ich weiter oben anhand der Studie der CDC dargelegt habe, kann die Wirksamkeit der Maske noch nicht einmal bei einer anderen Viruserkrankung wie etwa der Influenza bewiesen werden.
Es ist erstaunlich, dass ein Dienstleistungsunternehmen mögliche Fahrgäste — also zahlende Kunden — aufgrund der Maskenpflicht und anderer Regeln bewusst abwertet, Kunden somit von sich hält und auch letztendlich die eigenen Arbeitsplätze gefährdet. Mit anderen Worten: Wir erleben hier also das Phänomen, dass die Corona-Maßnahmen nicht nur umgesetzt werden, sondern deren Einhaltung inklusive einer abwertenden Mitteilung an die Kunden auch effektvoll nach außen getragen wird.
Und auch wenn es keine eindeutige Evidenz hinsichtlich der universellen Maskenpflicht gibt, wird in anderen Ländern bereits an einer Software gearbeitet, die die „Maskenmuffel“ per Kamera identifizieren soll (54). Das kann auch in Deutschland zur Realität werden.
Doch was treibt Menschen an, so zu handeln? Was ist der persönliche Erfolg dabei, Maßnahmen zu begrüßen, die völlig irrationaler Natur sind, und für diese über das erforderte Maß hinaus zu werben? Ist es allein die Angst vor einer möglichen Ansteckung, oder ist es die Angst vor einer finanziellen oder einer sozialen Strafe?
Phänomen II — Auf Bedenken folgt Bestrafung, auf Verschärfung folgt Zustimmung
Der Fall des Schulleiters der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule in Rathenow hat gezeigt, dass eine bewusste Abschwächung der momentan geltenden Regeln zu Konsequenzen führt. Der Schulleiter hatte sich in einem Schreiben an die Eltern gegen die Maskenpflicht eingesetzt (55). Die Sprecherin des brandenburgischen Bildungsministeriums, Ulrike Grönefeld, meinte jedoch, dass der Brief des Schulleiters nicht die rechtlichen Bedingungen widerspiegele; er wurde daraufhin zurückgezogen, und der Schulleiter wurde suspendiert (56).
Wenn nun die Schulen, die die Regeln selbst abschwächen, offenbar mit Konsequenzen rechnen müssen, wie ist dann die Vorgehensweise bei den Schulen, die die Regeln selbstständig verschärfen?
Wie der Tagesspiegel am 5. August berichtete, hat das Otto-Nagel-Gymnasium in Berlin-Biesdorf die bereits bestehenden Corona-Maßnahmen selbstständig ausgeweitet. Das heißt, es geht weiter als die Regeln, die der Berliner Senat für die Schulen — zum damaligen Zeitpunkt — festgelegt hatte (57). Die Sternberg-Grundschule in Berlin-Schöneberg tat es dem Gymnasium gleich (58).
Ungeachtet dessen, wie man die Corona-Maßnahmen selbst bewerten würde, sollte es uns zu denken geben, dass Institutionen die bereits bestehenden Regeln nach eigenem Ermessen, sozusagen „in vorauseilendem Gehorsam“, erweitern können. Auf welcher Rechtsgrundlage geschieht dies? Was sagt es über unser System aus, in dem wir leben, wenn wir als Gesellschaft offenbar keine Bedenken haben, dass Institutionen in der Krise — oder vielleicht sogar darüber hinaus? — die bereits bestehenden Regeln verschärfen können, ohne dass sie Konsequenzen fürchten müssen? Zumindest ist mir bis heute, bis zur Erstellung dieses Textes, nicht bekannt, dass die Schulleiter der genannten Schulen mit ebenso harten Konsequenzen rechnen mussten wie der Schulleiter aus Rathenow.
Phänomen III — Wissen versus Nichtwissen
In den Bildungseinrichtungen, gerade in den Universitäten, wird interdisziplinär sehr darauf geachtet, dass die wissenschaftlichen Kriterien eingehalten werden. Jede einzelne Seminararbeit, jeder Essay, jede Bachelorarbeit muss wissenschaftliche Kriterien erfüllen. Diese Kriterien zu beachten beziehungsweise nach ihnen zu arbeiten, ist der wesentliche Grundstein einer jeden akademischen Arbeit.
Es existiert in den Bildungseinrichtungen also eine starke Fokussierung auf die wissenschaftlichen Kriterien einerseits. Andererseits werden gerade Maßnahmen eingehalten, deren Evidenz, gemessen an den erwähnten Aussagen der WHO, des ECDC, des CDC und des EbM-Netzwerks, entweder sehr gering oder gar nicht vorhanden ist.
Und hier wird ein immenser Widerspruch deutlich, der sich in ebendiesen Institutionen am sichtbarsten zeigt. Wie in der Vorbemerkung angemerkt, geht es mir hier nicht um eine unbedingte Kritik an einzelnen Institutionen oder einzelnen Personen, sondern um die Struktur, die sich in der gegenwärtigen Situation herausbildet. Denn nirgendwo wird wie in den Bildungseinrichtungen die Diskrepanz zwischen dem, was gelehrt wird, und dem, was hinsichtlich der Corona-Maßnahmen durchgeführt wird, deutlicher.
Wenn man als Student die Kriterien der wissenschaftlichen Arbeit, die man selbst in der Uni gelernt hat, an die Corona-Maßnahmen anlegt, können nur Fragen hinsichtlich ihrer Anwendung aufkommen. Als ich vor einigen Semestern eine Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie besuchte, sagte ein Professor Folgendes: „Wer behauptet, nie zu zweifeln, ist kein Philosoph!“ Und genau diese Zweifel müssen möglich sein. Vor allem, wenn es sich wie beispielsweise bei der Maskenpflicht um eine Maßnahme handelt, die sich sogar negativ auf die Gesundheit der Studenten und Schüler auswirken kann. Wie kann es sein, dass diese Maßnahme nicht kritisiert wird?
Es liegt unter anderem am Status der Corona-Maßnahmen. Mittlerweile haben die Maßnahmen die Gestalt von etwas Unantastbarem angenommen. Wer sie dennoch antastet, weil es Fragen oder Zweifel gibt, kann schnell mal alleine dastehen: Der Kinderarzt Eugen Janzen berichtet von einer möglichen Studie zum Thema Mund-Nasen-Bedeckung, die er gerne mit Kindern durchführen möchte, doch er sagt auch, dass es große Schwierigkeiten gibt, Räume, Geräte und Kollegen für diese Studie zu finden. Und das, obwohl Letztere ihm seinen eigenen Worten nach sogar zustimmen: „(...) viele Chefärzte der Kinderkliniken, die ich gesprochen habe, haben mir sogar mündlich zugesprochen, zugesagt, dass es wahrscheinlich um einiges schlimmer ist, als wir bis jetzt annehmen. Aber keiner möchte so eine Studie jetzt ins Leben rufen (...)“ (59).
Wir erleben also einen wissenschaftlichen Raum, der ebenso wie alle anderen Räume von den Maßnahmen betroffen ist. Doch wie will man Wissen und Erkenntnis in einem Raum suchen, der es gar nicht zulässt, überall nach Wissen zu suchen? Was bedeutet es für die Studenten und die Professoren, die gleichermaßen von den Maßnahmen betroffen sind?
Hierbei sei auch noch mal an die Bedeutung des Wissens erinnert, an das, was Wissen im Menschen bewirkt. Da Wissen — vor allem der Vorgang, dieses zu erwerben — immer auch ein Ziel ist, nutze, (ver)teile, erwerbe und bewahre ich es, um dieses Ziel zu erreichen. Kurzum: Wissen prägt die Identität. Wissen kann Abgrenzung zu anderen Personen und Gruppen bedeuten, aber auch eine gleichzeitige Eingliederung in neue Gruppen. Wissen schafft Identifikation.
Was passiert nun, wenn diese Identifikation — auch hiervon sind Professoren und Studenten gleichermaßen betroffen — nun nur noch in vorgegebenen Bereichen geschehen darf? Wer wird sich schon intensiv mit den Corona-Maßnahmen beschäftigen, wenn soziale Repression eine mögliche Folge dieser Beschäftigung ist?
Die letzte Frage verdeutlicht den Aspekt der Intention, selbst nach Wissen zu forschen. Dieser Akt ist nicht nur ein sozialer Akt, sondern auch ein individueller, da er, wie erwähnt, Identität und Identifikation schafft. Wilhelm von Humboldt greift diesen Aspekt der Intention auf. Wenn man mit ihm mitgeht und die Existenz eines Nationalcharakters bejaht, dann kann man in seiner Schrift „Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin“ lesen, dass er von einer den Deutschen innewohnenden Bewegung ausgeht. Diese Bewegung sucht „aus der Tiefe des Geistes heraus“ (60) und durch das „Streben des Geistes“ (61) nach Wissenschaft (62).
Die Devise ist, „die Wissenschaft als etwas noch nicht ganz Gefundenes und nie ganz Aufzufindendes zu betrachten und unablässig sie als solche zu suchen“ (63). Wenn Wissenschaft nach Humboldt nicht auf diesem Wege entsteht, ist nicht nur die Wissenschaft, sondern auch der Staat „verloren“ (64).
Diese Bewegung kann aber durch „Gewalt oder durch einen sich freilich auch findenden Antagonismus unterdrückt werde(n)“ (65). In der gegenwärtigen Situation lässt sich beides finden: die Gewalt in Form von Repressalien und die Kluft beziehungsweise der damit einhergehende Konflikt zwischen dem, was gelehrt wird, und dem, was angewendet wird.
Wenn man also nach einem halben Jahr den Ist-Zustand darlegen möchte, gehört dazu auch unweigerlich die Erkenntnis, dass selbst Häuser, die eine hohe wissenschaftliche Reputation vorweisen können, durch die Maßnahmen auf einer geistigen Ebene beschnitten werden. Da Wissenschaftler, wenn sie sich mit den Corona-Maßnahmen beschäftigen, Ausgrenzung erfahren müssen — hier sei zum Beispiel auch an den Umgang mit Professor Homburg erinnert (66) —, werden dadurch dunkle Flecken im wissenschaftlichen Bereich entstehen. Davon werden nicht nur die Studenten, sondern alle Mitarbeiter der Universitäten betroffen sein.
Hätte eine breite Debatte direkt zu Beginn der Coronakrise stattgefunden, würde die gegenwärtige Situation wahrscheinlich anders aussehen. Hier gilt es für die Zukunft zwei Fragen zu erforschen: Welche Mechanismen trugen dazu bei, dass Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen anfangs nicht gehört wurden, und welche Mechanismen tragen dazu bei, dass selbst nach einem halben Jahr immer noch sehr wenige Wissenschaftler direkt zur Corona-Thematik befragt werden?
Der Arzt Gunter Frank sagte im Talk im Hangar 7 Folgendes:
„Als der Lockdown beschlossen war, war es quasi den Universitätsmitarbeitern kaum mehr möglich, Kritik zu äußern. Warum? Zum Beispiel die Universität Heidelberg führt gerade Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg über einen Zuschuss von 200 Millionen — wegen der Verdienstausfälle. Da kann sich eine Universität nicht leisten, dass dann ein Mitarbeiter kommt und die Sache kritisiert. Also das sind so Dynamiken, die einfach verhindern, dass wir als, als Gesellschaft, solche komplexen Probleme wirklich sachlich ausdiskutieren“ (67).
Die Bildungseinrichtungen wurden vom Lockdown ebenso überrascht wie alle anderen Institutionen, und auch sie müssen wie alle anderen die Corona-Maßnahmen mittragen, selbst wenn sie persönlich dagegen sind.
Die Regierung hat die Psychologen, Pädagogen, Soziologen und Philosophen nicht nach ihrer Meinung gefragt; es wäre sicherlich sehr interessant gewesen, was diese zu einem bevorstehenden Lockdown gesagt hätten.
In den letzten Monaten setzten sich nicht wenige Universitätsmitarbeiter für eine Rückkehr zur Präsenzlehre ein — mittlerweile sind es um die 6000 Unterzeichner (68) —, und Professoren spendeten Geld für die Studenten (69).
Kognitive Dissonanz
Es ist also klar, dass es Situationen gibt, in denen auch Universitätsmitarbeiter, allerdings sehr vorsichtig, in den politischen Raum vordringen können, ohne dass sie ausnahmslos alle Konsequenzen fürchten müssten. Doch wenn es direkt um Corona und nicht nur um deren Auswirkungen geht, scheint der Fall wieder anders zu liegen. Einige Beispiele zeigen, dass der Raum des Sagbaren in Bezug auf die Corona-Politik bereits deutlich eingeschränkt ist.
Die Berliner Morgenpost berichtete bereits Folgendes:
„Die Spitze der Charité möchte verhindern, dass Einzelmeinungen von Wissenschaftlern zur Corona-Pandemie in der Öffentlichkeit als Meinung oder Einschätzung der Universitätsklinik insgesamt verstanden werden. Der Dekan der Fakultät, Axel Pries, hat die Forscher aufgefordert, sich mit öffentlichen Äußerungen mit dem Vorstand abzustimmen“ (70).
Diese Anweisung war die Folge der Berichterstattung einiger Charité-Mitarbeiter. Sie empfahlen, den Publikumsbetrieb bei Veranstaltungen wieder voll aufzunehmen. Das Problem wurde nun darin gesehen, dass diese Empfehlung als eine Empfehlung der gesamten Charité verstanden werden könnte (71, 72).
Ein weiteres gutes Beispiel für die scharfe Trennung zwischen dem wissenschaftlichen Raum und dem von Corona geprägten politischen Raum ist die bereits erwähnte Meldung der Uniklinik Leipzig Ende Juli 2020. Die Uniklinik Leipzig stellte fest, dass die Maske auch bei gesunden Personen die körperlichen Leistungen einschränkt. In der Pressemitteilung wird an mehreren Stellen erwähnt, dass diese Untersuchung „keinesfalls eine Kritik an der Maske als Corona-Schutzmaßnahme dar(stellt)“ (73). Doch hier wird ein Widerspruch deutlich: Denn wenn die Maske, so wie es die Untersuchung ergeben hat, eindeutig den Körper von gesunden Personen belastet, dann spricht die Untersuchung der Uniklinik Leipzig auch gegen die universelle Maskenpflicht, da von dieser letztendlich auch gesunde Personen betroffen sind.
Das folgende und letzte Beispiel verdeutlicht sehr gut den Unterschied zwischen dem politischen Raum im Allgemeinen, der jederzeit betreten werden kann, und dem von Corona geprägten politischen Raum, der gemieden wird: Der Allgemeine Studierendenausschuss der Freien Universität Berlin (AStA FU) kritisierte den Abriss eines studentischen Cafés im Institut für Pflanzenphysiologie und Mikrobiologie im Mai, da die Studenten aufgrund der Pandemie kaum etwas gegen den Abriss hätten unternehmen können (74). Der AStA FU fand auch deutliche Worte im Umgang mit Franziska Giffeys Doktorarbeit (75, 76). Eine Kritik oder auch nur Zweifel an den bestehenden Corona-Maßnahmen oder der Hinweis, dass Masken bei den Studenten im Wintersemester 20/21 ein erhöhtes Infektionsrisiko hervorrufen können, findet man beim AStA FU dagegen nicht.
An diesen drei Beispielen zeigt sich die sehr vorsichtige Herangehensweise der Wissenschaftler und Universitätsmitarbeiter. Denn wenn es direkt um die Corona-Maßnahmen geht, scheint sich hier eine Art kognitive Dissonanz aufzubauen. Im Bereich der Literaturwissenschaft würde das bei einer Arbeit über Kleist nicht passieren. Hier wüsste niemand, warum er sich überhaupt distanzieren sollte. Doch die Wissenschaftler sollten die Corona-Maßnahmen untersuchen dürfen, ohne dass diese Untersuchung als zu heikel gelten könnte und sie deswegen nicht stattfinden darf.
Phänomen IV — Negiertes Wissen versus Nichtwissen
Gerade in den Universitäten zeigt sich der Gegensatz zwischen der Arbeit nach wissenschaftlichen Kriterien einerseits und der gleichzeitigen, vehementen Durchsetzung der irrationalen Corona-Maßnahmen andererseits. Das zeigt sich natürlich auch in anderen Bildungseinrichtungen wie in Kitas und Schulen, doch in diesen Einrichtungen, also dort, wo vor allem mit sehr jungen Menschen gearbeitet wird, zeigt sich meiner Ansicht nach ein weiteres Phänomen in einer anderen Intensität. Denn da die Arbeit in sozialpädagogischen Einrichtungen direkt auf den Menschen und seine Entwicklung zielt, müssen die Fachkräfte ein immenses pädagogisches Vorwissen mitbringen. Sie kennen, um nur einige Bereiche zu nennen, die Grundlagen der Entwicklungspsychologie und der Sprach- und Identitätsentwicklung und wissen, was Angst bei einem Kind anrichten kann. Und sie wissen auch, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit sich Kinder frei entwickeln können.
Doch bevor ich weiter auf das nächste Phänomen eingehe, werde ich jetzt im Folgenden erst einmal das aufzählen, was ich in vielen Beiträgen zu den Corona-Maßnahmen vermisst habe: die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Entwicklung der Kinder.
Zur Sprach- und Identitätsentwicklung
Wenn Kinder das Sprechen lernen, schauen sie auf die Münder ihrer Bezugspersonen. Denn Kinder wollen wissen, wie die Wörter geformt werden, wenn man sie ausspricht. Wenn die Bezugspersonen nun eine Maske tragen, hemmt dies die Sprachentwicklung der Kinder, denn die Maske verdeckt das Gesicht vom Kinn bis zu den Augen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Maskenpflicht nun schon einige Monate existiert, befürchte ich ein eindeutiges Defizit in der Sprachentwicklung. Die Maske verschlechtert die Qualität des Austausches unter den Menschen, da die Mimik im Gesicht nicht mehr richtig erkannt werden kann. Das kann insbesondere unter Kindern zu Missverständnissen und somit auch zu Aggressionen führen.
Und es gilt auch zu beachten, dass es sich hier nicht nur um Sprache handelt. Wenn Christian Drosten sagt, dass wir die Maske „bis Ende 2021“ (77) tragen müssen, können die Kinder nicht einfach bis Ende 2021 warten, bis sie wieder so sprechen lernen können, wie es Kinder vor der Corona-Krise taten. Sprachentwicklung bedeutet immer auch Identitätsentwicklung, da die eigene Sprache die eigene Lebensumwelt formt. Es geht hier also um viel mehr als nur um Sprache.
Wenn nonverbale Kommunikation, also Verständigung via Mimik und Gestik, in einer Situation allein nicht ausreicht, dann wird oft die Sprache zu Hilfe genommen. Doch wenn die Kommunikation über Sprache nicht funktioniert, weil sie aufgrund der Maske nicht so erlernt werden kann, wie es das Kind ohne Maske könnte — was dann? Worauf soll das Kind zurückgreifen, wenn die Mimik von der Maske verdeckt wird und die Sprachentwicklung ebenfalls durch die Maske beeinträchtigt wird? Leider wurden diese Fragen bei der Einführung der Maskenpflicht nicht ausführlich besprochen.
Die Sprachentwicklung der Kinder wird in der Pädagogik unter anderem mit einem sogenannten Sprachbaum dargestellt. Mit der Wurzel werden die Prozesse verbildlicht, die die Sprachentwicklung fördern. Dazu zählen die Lebenswelt, die Kultur und die Gesellschaft. Der Stamm bildet mit der Freude am Sprechen und dem Sprachverständnis die Voraussetzung für die Krone. In der Krone befinden sich Grammatik, Wortschatz und Artikulation sowie die Schriftsprache (78).
Dazu zählt nun einerseits noch die Sonne, die dem Baum Liebe, Wärme und Akzeptanz spendet, und andererseits die Gießkanne, die an der Wurzel angesetzt wird und für die Kommunikation zwischen den Beteiligten steht: für Blickkontakt und das Sprechen an sich, welches immer wieder durch „Gießen“ angeregt werden kann (79):
„Die Art der Kommunikation vermittelt dem Kind, ob es angenommen oder abgelehnt, unterstützt oder alleingelassen wird, ob es die Welt als gefährlich erleben muss oder sich zutrauen kann, sie neugierig zu erobern“ (80).
Wie gut kann dieser Baum nun wachsen, wenn die Gesellschaft als Teil der Wurzel das Kind als ein gefährliches und potenziell tödliches Wesen hinstellt? Wie kann die Sprachfreude als Teil des Stammes wachsen, wenn jedes Sprechen nur nach Aufforderung und nach Abstand geschehen darf? Wie gut kann sich unter diesen Bedingungen eine Krone ausbilden?
Die schreckliche Formulierung der „potenziell tödlichen Wesen“ ist angelehnt an die Bezeichnung der Kinder in einem Strategiepapier des Innenministeriums, die dort als ansteckende Wesen versachlicht werden und die Schuldgefühle entwickeln sollen, wenn das Elternteil „wegen ihnen“ stirbt.
Diese Art der „Erziehung“ setzt also auf eine fürchterliche Drohung und somit auf eine extreme Form der Disziplinierung.
Das Innenministerium verteilte dieses Papier bereits Mitte März 2020 an andere Ministerien (81). Mittlerweile findet sich dieses Dokument auf der offiziellen Website des Bundesinnenministeriums (82). Kinder waren durch dieses Strategiepapier also schon zu einem frühen Zeitpunkt als gefährliche, weil leicht ansteckende und somit potenziell tötende Wesen gebrandmarkt. Was passiert eigentlich, falls wirklich ein Elternteil während der Corona-Krise verstirbt, obwohl sich das Kind an die Regeln gehalten hat? Das Kind wird für immer die Verbindung zwischen Tod und den Regeln in Erinnerung behalten und sich womöglich selbst die Schuld für den Tod dieses Familienmitglieds geben.
Zur Entwicklung des moralischen Denkens und Handelns, oder: Die sechs Entwicklungsstufen für moralisches Handeln nach Lawrence Kohlberg
Nach der ersten Stufe des moralischen Handelns sind ein fast schon blinder Gehorsam gegenüber einer Autoritätsperson oder auch Vorschriften für Kleinkinder — und ausschließlich Kleinkinder — bis zu einem gewissen Maß notwendig, da der Mensch im Vergleich zu anderen Säugetieren für eine lange Zeit sehr verletzlich ist. Er braucht ein gewisses Maß an Sicherheit und Schutz. Bereits ab der zweiten Stufe wird dieser blinde Gehorsam jedoch abgelegt, da die Bedürfnisse anderer mit einbezogen werden; die Bezugsgruppe ist aber noch sehr klein. Die dritte Stufe: Die Personen, die gelernt haben, dass sie eine gewisse Moral im Umgang mit anderen benötigen, zeigen ihnen gegenüber Zuverlässigkeit und sind bereit, Freundschaften zu schließen und sich selbst in andere Gruppen einzufinden.
Auf der vierten Stufe gerät die Gesellschaft in den Fokus des Menschen. Der Mensch lernt, dass er einen Beitrag leisten kann. Die fünfte Stufe hat die Person erreicht, welche die Grundrechte und Werte der Gesellschaft stützen möchte, auch wenn diese Tätigkeit im Widerspruch zu den Ansichten anderer Gruppen oder Firmen steht. Da diese Tätigkeit für die ausübende Person aber nicht immer mit einem Nutzen, sondern vielleicht sogar mit einem Nachteil verbunden ist, zeigt sich hier nach Kohlberg, wer tatsächlich den Status eines Erwachsenen erreicht hat. Es sei angemerkt, dass selbst Erwachsene laut Kohlberg oft auf einer der unteren Stufen stehen bleiben. Auf der sechsten und letzten Stufe sind ethische Prinzipien die Richtschnur der handelnden Personen. Sie verfolgen diese Prinzipien mit allen Nachteilen und werden demnach oft als verrückte oder irrational handelnde Personen dargestellt. Ihre Taten werden oft erst im Nachhinein anerkannt; ein Beispiel hierfür sind etwa die Widerständler gegen den deutschen Faschismus im Dritten Reich.
Da Moralentwicklung keinen Automatismus darstellt, benötigt das Kind Instanzen, von denen es moralisches Handeln lernen kann. Für das Kind sind die Eltern, Lehrkräfte und Pädagogen die Instanzen, an denen es sich orientiert. Das bedeutet, dass die Kinder sich die Verhaltensnormen aneignen, die sie von ihren Bezugspersonen vorgelebt bekommen. Denn diese übermitteln den Kindern, bewusst oder unbewusst, ihre eigenen moralischen Botschaften.
Doch wie sieht die moralische Botschaft der jeweiligen Mitarbeiter in den sozialpädagogischen Einrichtungen zurzeit aus? Die moralischen Botschaften der Bezugspersonen verharren momentan auf der ersten Stufe, beim Gehorsam. Wie gesagt, ist dieser Gehorsam für sehr junge Menschen für einen gewissen Zeitraum in ihrem Leben aus Sicherheitsgründen sogar lebensnotwendig. Doch in der gegenwärtigen Situation wird der Gehorsam aus „gesundheitlichen Gründen“ jederzeit gefordert. Hierbei werden unterschwellig zwei Botschaften an das Kind — und auch an die Erwachsenen — gesendet:
- Wer sich nicht an die Regeln hält, gefährdet sich und andere. Mit anderen Worten: Unbedingter Gehorsam ist gut, da er der Gesundheit förderlich ist.
- Wer Zweifel oder gar Kritik äußert, stellt sich automatisch gegen die Gesundheit und somit auch gegen das Leben an sich. Also auch gegen sein eigenes. Dadurch werden die Autonomiebestrebungen der Kinder wie auch der Erwachsenen gedämpft, da jedes autonome Verhalten als nicht genormtes Verhalten wahrgenommen und somit letztendlich auch als Gefahr angesehen wird.
Zu den Gefühlen und sozialen Beziehungen, emotionaler und sozialer Kompetenz
Es gehört zur emotionalen Kompetenz, Gefühle unterscheiden zu können. Doch dafür muss man diese unterschiedlichen Gefühle in all ihren Facetten auch einmal kennengelernt haben. Abstand und Maske können definitiv nicht dabei helfen, die Gefühle der anderen korrekt einschätzen zu können, geschweige denn, sie überhaupt wahrnehmen zu können. Die Gefühle beeinflussen die Qualität der Beziehungen, die die Kinder eingehen werden.
Gerade in Beziehungen zu anderen Personen merkt der Mensch, dass er auch mit negativen Emotionen umgehen muss. Erst in der Auseinandersetzung mit unseren Emotionen können wir eine Impulskontrolle entwickeln, da wir lernen, wie man mit Stress umgeht. Wenn aber die Angst als etwas Überwältigendes erfahren wird, hemmt das die Entwicklung der emotionalen Selbstwirksamkeit. Ohne ein gutes Selbstwertgefühl wird dem Kind und später auch dem Erwachsenen jedes Problem als unlösbar erscheinen.
Anstatt die Erfahrung zu machen, dass man auch selbst aktiv werden kann, um ein Problem zu lösen oder zumindest dabei zu helfen, es zu lösen, suchen Menschen ohne ein gut entwickeltes Selbstwertgefühl aus Angst den Schutz bei anderen Personen — im Erwachsenenalter sind es dann beispielsweise Personen aus dem politischen Spektrum —, die die Probleme stellvertretend für sie lösen sollen. Eltern, Kitas und Schulen sind also nicht nur moralische Instanzen, sondern auch sogenannte Sozialisationsinstanzen, da sie die emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder stärken, aber auch hemmen können.
Zur Angst
Wer nicht gelernt hat, mit Angst umzugehen, wird in Zukunft — eben „sicherheitshalber“ — Situationen meiden, die Ängste auslösen. Das Ergebnis: Der Mensch zieht sich zurück. Er wird durch die Angst passiv, was wiederum dazu führt, dass er seine eigenen Möglichkeiten nicht nutzen und seine Ängste nicht konfrontieren wird. Wer ängstlich ist, lässt sich leichter steuern und ist bereit, Dinge zu akzeptieren, die er ohne die Angst nie akzeptiert hätte.
Man kann den Menschen, vor allem den Kindern, bei Ängsten nur helfen, indem man mit ihnen über die Angst spricht. Dazu gehört auch, dass man sich bewusst macht, wovor genau man überhaupt Angst hat. Erst dann wird die Angst nicht mehr als eine alles überwältigende Macht erscheinen, und es entsteht ein Bewusstsein, mit dem die Kinder lernen, ihre eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Sie steigern somit ihr Selbstwertgefühl und erleben sich als ein Individuum, das auf die Welt einwirken kann.
Wir erziehen die Kinder gerade dazu, dass sie ihren eigenen Körper nicht mehr verstehen. Sie sind gesund und sie fühlen sich gut, doch trotzdem wird ihnen mitgeteilt, dass sie potenziell tödliche Wesen sind. Wie soll ein Kind so ein sicheres Körpergefühl bekommen? Es lernt, dass es immer andere fragen muss, um zu wissen, wie es sich selbst fühlt. Es muss erfragen, ab wann es denn nicht mehr gefährlich ist. Und wenn der Eindruck erweckt wird, dass die Pandemie nur mit einem Impfstoff beendet werden kann, dann lernen die Kinder, dass sie a) in der gegenwärtigen Situation machtlos sind, weil sie diese Situation nicht aus eigenen Kräften heraus ändern können, und b) bis zur Impfstoffvergabe als potenziell tödliche Wesen gebrandmarkt sind.
Die Mitteilung ist eindeutig: Erst nach der Impfstoffvergabe sind die Kinder wieder das, was sie vor der Corona-Krise waren.
Das sind nur einige Gründe aus dem pädagogischen Bereich. Die psychologischen und auch neurologischen Risiken und Schäden sind ein verwandter Themenkomplex, in dem sich während der Corona-Krise weitere Abgründe auftun. Und jede pädagogische Fachkraft hat pädagogisches Wissen, jede Fachkraft sollte in der Lage sein, die von mir genannten Gründe ebenfalls zu benennen. Mit Maske und den anderen Corona-Maßnahmen ist die Entwicklung der Kinder nicht ohne Einschränkungen und Rückschritte in der eigenen Identitätsentwicklung möglich.
Vor der Corona-Krise wäre all das noch als schwarze Pädagogik durchgegangen, heute wird es als „neue Normalität“ verkauft (83). Niemand, absolut niemand konnte bisher auch nur einen einzigen pädagogischen Grund nennen, der für die universelle Maskenpflicht bei Kindern spricht. Wie aufgezeigt, kann es sich bei der universellen Maskenpflicht auch um keinen medizinischen Grund handeln.
Daher ist es umso erstaunlicher — und hier zeigt sich eben ein weiteres Phänomen —, dass die pädagogischen Fachkräfte ihr pädagogisches Wissen nicht weiter beachten, es zur Seite schieben, quasi negieren, um sich dann auf die Corona-Maßnahmen zu stützen. Mit anderen Worten: Hier wird ein bereits erprobtes, über Jahrtausende gesammeltes pädagogisches Wissen negiert, um es nun, angeblich im Namen der Gesundheit, gegen die behauptete Wirkung der Corona-Maßnahmen auszutauschen.
Pädagogen sind aufgrund ihrer Ausbildung in der Lage, ihre pädagogischen Handlungen erklären zu können. Das unterscheidet sie unter anderem von fachfremden Personen. Umso erstaunlicher, dass die Pädagogen sich zu Beginn der Corona-Krise nicht zeigten und erklärten, wie sich Abstands- und Maskengebot auf die Entwicklung der Kinder auswirken könnten. Es kann auch durchaus sein, dass den pädagogischen Fachkräften die fehlende Evidenz der Corona-Maßnahmen, die sie im Moment durchsetzen, nicht bekannt ist. Nichtsdestotrotz können sie sich aber, wie auch vor der Corona-Krise, auf ihr eigenes Wissen berufen.
Ich stelle die These auf, dass das gesamte pädagogische Wissen allein eigentlich schon ausgereicht hätte, um Maßnahmen wie Social Distancing oder die Maskenpflicht gar nicht erst in den sozialpädagogischen Einrichtungen einzuführen.
Nun ist die Negierung des pädagogischen Wissens keinesfalls allein die Schuld der Pädagogen, sondern schon Bestandteil der Struktur, die seit März entsteht. Wenn Kinder erst einmal als potenziell tödliche Wesen deklariert sind, vor denen man sich in Acht nehmen muss, dann müssen sich auch alle anderen in Acht nehmen. Der Schutz derjenigen, die den Kindern zu nahe kommen, muss dann folgerichtig im Vordergrund stehen.
So ist der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bekannt, dass „Masken im Unterricht pädagogisch unsinnig sind“ (84), doch sie bieten laut der Vorsitzenden der GEW, Marlis Tepe, Schutz für Lehrer und Schulkinder (85). Dass die GEW für den Einsatz der Maske im Unterricht plädiert, resultiert aus einer Umfrage, für die circa 6000 Lehrkräfte in NRW befragt wurden (86). Es wäre sehr interessant gewesen, wenn man die Schüler im Sinne der demokratischen Bildung ebenso dazu befragt hätte, doch man hat mir auf Nachfrage bestätigt, dass die Schüler zu dieser Thematik nicht einbezogen wurden.
Claudia Kittel, Leiterin der Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention im Deutschen Institut für Menschenrecht (DIMR), sagte während einer Sitzung der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, „wenn im besten Interesse von Kindern eine Entscheidung gefällt wird, dass dieses unter Berücksichtigung von Gehör, also unter Gehör der Meinung von Kindern erfolgen sollte. Und wenn sich eine Vielzahl von Kindern über diese Maßnahme beschwert, dann wäre es ein deutlicher Indikator für eine Landesregierung beispielsweise, diese Maßnahme kritisch zu hinterfragen“ (87).
Es ist Aufgabe der Pädagogen, dass sie ihr pädagogisches Handeln an der Welt der Kinder orientieren. Man orientiert sich derzeit aber nur an dem angeblichen Schutz der Lehrkräfte. Mit Maßnahmen, die diesen Schutz nach dem bisherigen Kenntnisstand der Wissenschaft nicht liefern können. Und nicht nur das: Die Corona-Maßnahmen werden an den Schulen beibehalten, obwohl es bereits „sechs klinische Studien (gibt), die die Harmlosigkeit des Coronavirus für Kinder sowie die geringe Ansteckungsgefahr für Erwachsene — durch Kinder — nachgewiesen haben“ (88).
Und trotzdem befanden sich Ende September um die 50.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne (89). Auf welcher Basis? Was sagt es über unser politisches System aus, dass all das ohne wissenschaftliche Grundlage geschehen kann? Wieso werden bei der Arbeit mit Kindern die pädagogischen Gründe, die gegen die Maske sprechen, zur Seite geschoben?
Professor Michael Klundt, der ebenfalls neben Claudia Kittel an der Sitzung der Kinderkommission des Deutschen Bundestages am 9. September 2020 teilnahm, sprach bei der Anhörung auch davon, dass Wissenschaft ignoriert werde, wenn nur einige wenige einer bestimmten Berufsgruppe gehört würden (90). Zum Umgang mit Kindern sagte er weiter:
„Die instrumentelle Form von (...) Behandlung von Kindern, diese verobjektivierende Form von Kindern, betrachte ich auch als eine Form von Kindeswohlgefährdung“ (91).
Doch auch Professor Michael Klundt und Claudia Kittel gingen während der Anhörung nicht auf die Maskenpflicht bei Kindern ein.
Das Oberverwaltungsgericht für das Land Schleswig-Holstein entschied am 28. August 2020 in einem Eilantrag, dass „durch das Tragen einer Maske (...) keine Kindeswohlgefährdung zu befürchten“ (92) sei. In der Aufzählung der Gründe liest man, dass das Gericht sich auf die Risikobewertung des RKI fokussiert hat, dabei aber jegliche pädagogischen, psychologischen und neurologischen Gründe, die gegen die Maskenpflicht sprechen (könnten), außen vor lässt (93).
Hierbei sei auch erwähnt, dass das sogenannte Vorsorgeprinzip im europäischen Raum eine Leitlinie der Gesundheitspolitik darstellt. Und wenn die Maske, wie erwähnt, sogar ein Infektionsrisiko darstellen kann und das Universitätsklinikum Leipzig selbst bei gesunden Erwachsenen eine klare körperliche Belastung festgestellt hat, wäre es schon nach dem Vorsorgeprinzip fatal, die Maske dennoch als sanktionsfähige Maßnahme einzuführen. Dass all die Gründe und Studien, die ich in diesem Text dargelegt habe, nicht berücksichtigt wurden, obwohl sie bereits vor dem 28. August 2020 existierten, kann wohl nur in der Natur eines Eilantrages liegen.
Fazit
Was ist möglich in einer Demokratie? Was kann die Gesellschaft im negativen Sinne zustande bringen und auch aushalten? Was war beziehungsweise ist in der aktuellen Verfassung des Staates, der Gesellschaft möglich? Als Beobachter der letzten sechs Monate muss man heute zwangsläufig zu den folgenden Ergebnissen kommen:
Die letzten sechs Monate haben gezeigt, dass man selbst die Schwächsten in unserer Gesellschaft mit Maßnahmen schädigen kann, ohne dass sich der Großteil ebendieser Gesellschaft daran stört.
Es hat sich gezeigt, dass ein signifikanter Anteil der Personen, die es aufgrund ihrer akademischen Ausbildung besser wissen müssten, selbst tiefgreifende Maßnahmen, die sich fernab einer wissenschaftlichen Grundlage und somit auch fernab der Verhältnismäßigkeit befinden, übernehmen und noch nicht einmal kritisieren.
Es ist möglich, ein ganzes Land mit unangebrachten Maßnahmen zu belegen, ohne dass es einen landesweiten Aufschrei unter den Wissenschaftlern gibt. Die Evidenz der Corona-Maßnahmen zu überprüfen, dürfte doch für Personen, die es gewohnt sind, nach wissenschaftlichen Kriterien zu arbeiten, kein Problem darstellen.
Wir haben die erstaunliche Situation, dass selbst Wissenschaftler Maßnahmen tolerieren, deren wissenschaftlicher Nutzen hinsichtlich der Evidenz kaum gegeben ist. Müsste dieser Umstand sie nicht eigentlich immens stören? Es hat sich auch gezeigt, dass Maßnahmen beibehalten werden, selbst wenn sie Schaden anrichten. Dieser Schaden wird bewusst in Kauf genommen, denn nach einem halben Jahr Krise kann sich niemand mehr auf Unwissenheit berufen.
Wie kommt es, dass selbst Bildungseinrichtungen, die für das Gegenteil, nämlich gerade für Diskussion und Erforschung wissenschaftlicher Zusammenhänge bekannt sind und auch dafür gerühmt werden — Stichwort: Exzellenzuniversität —, ebenfalls Maßnahmen mittragen, die kaum bis gar keine Evidenz vorweisen? Ganze Berufszweige negieren ihr Wissen, nur um die entstandene Lücke dann mit dem angeblichen Nutzen der Corona-Maßnahmen aufzufüllen. Wie kam es überhaupt dazu, dass wir als Gesellschaft zugelassen haben, dass sich unser Verhalten allein auf Maßnahmen ausrichten lässt, die wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen sind?
Das Fazit soll keinen Pessimismus fördern, doch dieser Ist-Zustand muss benannt werden, wenn die Corona-Krise aufgearbeitet werden soll. Es sei auch noch einmal daran erinnert, dass wir uns in der gegenwärtigen Situation immer noch in einem Zustand befinden, der eine feindliche Atmosphäre gegenüber Personen entstehen lässt, die Zweifel oder Kritik äußern. Wie bereits zu Beginn erwähnt, wurde Arbeitnehmern gekündigt, nur weil sie auf eine Demo gingen. In Nürnberg bedrohte ein Mann eine andere Person mit einer Pistole, weil die Ehefrau der bedrohten Person wohl nicht genügend Abstand hielt (94).
Und die Überlegung, Personen, die aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung keine Maske tragen, mit einer Armbinde zu markieren (95), lässt Erinnerungen an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte aufkommen und ist einer ruhigen und sachlichen Diskussion über die Corona-Maßnahmen sicher nicht förderlich. Solange diese Atmosphäre herrscht, ist es für viele Leute immer „sicherer“, sich an die Regeln zu halten, doch das kann keine Grundlage für einen lösungsorientierten Dialog sein.
Selbst auf der politischen Ebene werden die Fakten einfach umgedreht. Der Berliner Senat startete eine Plakat-Kampagne, auf der eine ältere Frau mit Maske und einem erhobenen Mittelfinger zu sehen ist. Der Text daneben: „Wir halten die Corona-Regeln ein“ (96). Hier wird die Faktenlage einfach umgedreht: die universelle Maskenpflicht ohne Evidenz und die Maske als mögliches Infektionsrisiko einerseits und die aus medizinischen Gründen ausgestellten Atteste, also Personen ohne Maske, andererseits. Letztere werden durch diese Art der Darstellung auf dem Plakat verhöhnt. Solche Kampagnen könnten den Abstand zwischen dem Politikbetrieb und den potenziellen Wählern noch vergrößern.
Der Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Niko Härting, schreibt zur aktuellen Regierungsgrundlage durch Rechtsverordnung Folgendes:
„Jeder Jurastudent wäre vor Corona durchgefallen, wenn er dies in einer Klausur als Legitimation für weitreichende und anhaltende Grundrechtseingriffe hätte ausreichen lassen“ (97).
Und genauso wäre auch jeder Pädagogikstudent durchgefallen, der die Corona-Maßnahmen ohne jegliche pädagogische, medizinische und psychologische Begründung in seiner Abschlussarbeit trotz der einschätzbaren und immensen Schäden empfohlen hätte. Er hätte die Arbeit sehr schnell mit der entsprechenden Note zurückbekommen. Doch die Regierung handelt nach ebensolchen Kriterien.
Der Spiegel beschreibt die Schweinegrippe-Pandemie im Rückblick mit den Worten:
„Rückblickend war die Schweinegrippe-Pandemie in Wahrheit eher eine weltweite Massenhysterie. Heute kann man kaum noch glauben, dass alles wirklich so passiert ist, wie es passiert ist. Kann nicht fassen, dass niemand irgendwann auf den Tisch gehauen und gesagt hat: ‚Leute, jetzt wacht doch mal auf!‘“ (98).
Dieses Zitat ist heute wieder aktueller denn je. Es gilt, wachsam zu sein und sich täglich dafür einzusetzen, dass die Wissenschaft und der Zusammenhalt in der Gesellschaft am Ende der Corona-Krise nicht die beiden größten Verlierer sein werden.
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/faqs-neue-leitlinien-1733416
(2) https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/faqs-neue-leitlinien-1733416
(3) https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/03/25/bundestag-stellt-epidemische-lage-von-nationaler-tragweite-fest
(4) https://www.bundestag.de/resource/blob/711094/b9a4cf52e94d8add55525142b5c8bd5c/19_14_0197-2-_Prof-Dr-Kingreen-data.pdf?fbclid=IwAR3gjm6VCSsCGU0vyZEsqpViXgAuqu6ghKaZt9njHfrlqEMKxqLZH4i4S3o S.3.
(5) https://www.welt.de/vermischtes/article212723835/Maskenpflicht-im-Flugzeug-Ploetzlich-bricht-eine-Schlaegerei-los.html
(6) https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/zerkratzte-autos-mit-guetersloher-kennzeichen-wie-corona-zum-stigma-wird-li.92338 und hier:
https://www.rnd.de/panorama/angst-vor-corona-einheimische-machen-jagd-auf-autos-mit-fremden-kennzeichen-DGPMDT3JJNET3CRNH6ZHQMBU3I.html
(7) https://twitter.com/EskenSaskia/status/1289518034621612032
(8) https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/rassismus-wegen-coronavirus-100.html
(9) https://www.gq-magazin.de/lifestyle/artikel/menschen-die-keinen-mundschutz-tragen-haben-soziopathische-tendenzen-studie
(10) https://www.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fsport%2Fbasketball%2Fkuendigung-nach-coronavirus-demo-joshiko-saibou-geht-juristisch-gegen-baskets-bonn-vor-a-0c27aec9-42c5-4d22-a23b-f5a3f40d582d&ref=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F und hier:
https://www.n-tv.de/panorama/Altenpflegerin-nach-Corona-Demo-gekuendigt-article22010888.html
(11) https://www.speyer-kurier.de/kuriere/gesundheits-kurier/artikel/anaesthesistin-des-diakonissen-krankenhaus-speyer-als-querdenken-sprecherin-ua/
(12) https://www.br.de/nachrichten/bayern/zwangs-quarantaene-wegen-corona-verstoessen-in-muenchen,S9by5S7
(13) https://www.welt.de/politik/deutschland/article207198029/Coronavirus-Sachsen-will-Quarantaene-Verweigerer-in-Psychiatrien-sperren.html
(14) https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kinderschutz-corona-101.html
(15) Das ist die erste Version: https://web.archive.org/web/20200908121318/https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/was-darf-ich-bei-quarantaene-tun-100.html Die aktualisierte Version ist hier verfügbar:
https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/was-darf-ich-bei-quarantaene-tun-100.html
(16) https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-streitet-ueber-die-bundeswehr-li.108073
(17) https://taz.de/Ausschreitungen-wegen-Corona-Quarantaene/!5690924/
(18) https://www.theguardian.com/environment/2020/jun/08/more-masks-than-jellyfish-coronavirus-waste-ends-up-in-ocean
(19) https://www.heise.de/tp/features/Covid-19-Die-schlimmsten-Folgen-kommen-noch-4892676.html
(20) https://www.tagesschau.de/inland/corona-maskenpflicht-103.html
(21) https://www.heise.de/tp/features/COVID-19-WHO-Studie-findet-kaum-Belege-fuer-die-Wirksamkeit-von-Eindaemmungsmassnahmen-4706446.html
(22) https://www.heise.de/tp/features/COVID-19-WHO-Studie-findet-kaum-Belege-fuer-die-Wirksamkeit-von-Eindaemmungsmassnahmen-4706446.html
(23) https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/novel-coronavirus-guidelines-non-pharmaceutical-measures_0.pdf Seite 3. Übersetzung: Es gibt keinen Beleg für den Nutzen von Gesichtsmasken im Sinne einer öffentlichen Schutzmaßnahme, wenn sie von Personen getragen werden, die nicht krank sind.
(24) https://twitter.com/c_drosten/status/1241659738569539584
(25) https://twitter.com/c_drosten/status/1241790888805892098
(26) https://www.n-tv.de/politik/Neun-Tage-keine-einzige-Neuinfektion-article21719701.html
(27) https://www.ebm-netzwerk.de/de/medien/pdf/stn-20200415-covid-19-ebmnetzwerk.pdf Seite 6
(28) https://www.ebm-netzwerk.de/de/medien/pdf/stn-20200415-covid-19-ebmnetzwerk.pdf Seite 6
(29) https://www.ebm-netzwerk.de/de/medien/pdf/stn-20200415-covid-19-ebmnetzwerk.pdf
(30) https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/26/5/19-0994_article
(31) https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/26/5/19-0994_article Übersetzung: Hier überdenken wir den wissenschaftlichen Beweis nicht-pharmazeutischer, privater Schutzmaßnahmen und Umwelthygienemaßnahmen in nicht medizinischen Umgebungen und bewerten deren Potenzial in den Pandemie-Planungen. Auch wenn mechanistische Studien einen möglichen Effekt der Mund-Nase-Bedeckungen und Händedesinfektion zeigen, zeigten 14 randomisierte Studien, dass diese Maßnahmen keinen substantiellen Effekt auf die Übertragung einer im Labor bestätigten Influenza bestätigen. Gleichzeitig zeigte sich, dass die verschärften Hygienemaßnahmen auch nur eine eingeschränkte Effektivität aufweisen. Wir fanden große Wissenslücken, die weiteren Nachforschungen verlangen, insbesondere was die Übertragung von Mensch zu Mensch betrifft.
(32) https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/26/5/19-0994_article Übersetzung: Wir fanden keinen Nachweis, dass chirurgische Masken dabei helfen, die Übertragung von Influenza (unter Laborbedingungen) zu verringern, auch nicht, wenn sie von infizierten Personen oder im Alltag von Personen getragen wurden, um ihre Empfänglichkeit (von Influenza) zu reduzieren. Wie dem auch sei, verbunden mit der Handhygiene könnten Masken die Übertragung anderer Infektionen reduzieren und darin liegt ihre Bedeutung in einer Influenza-Pandemie, wenn Ressourcen des Gesundheitswesens ausgeweitet werden müssen.
(33) https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)31142-9/fulltext
(34) https://www.cicero.de/innenpolitik/maskenpflicht-studie-mcmaster-university-holger-schuenemann
(35) https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/experte-es-war-nicht-einfach-die-schutzwirkung-von-masken-zu-beweisen-li.96920?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(36) https://www.rnd.de/gesundheit/epidemiologe-masken-senken-das-relative-risiko-einer-infektion-um-etwa-80-prozent-CCVZYHAF3VCNLLUCLTR6KY7OGU.html
(37) https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/experte-es-war-nicht-einfach-die-schutzwirkung-von-masken-zu-beweisen-li.96920?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(38) https://www.dw.com/en/coronavirus-wear-masks-in-public-who-advises/a-53691546 (siehe Meldung um 15:45 Uhr)
(39) https://www.dw.com/en/coronavirus-wear-masks-in-public-who-advises/a-53691546 (siehe Meldung um 15:45 Uhr)
(40) https://www.tagesanzeiger.ch/man-sollte-der-oeffentlichkeit-nichts-vorgaukeln-780632651447 oder unter https://corona-transition.org/gesundheitspolitisches-fiasko-die-wissenschaftliche-grundlage-der-globalen
(41) https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_88617622/-corona-fehlalarm-das-sagen-experten-zum-umstrittenen-bestseller-buch.html Siehe unter „3. Eine Maskenpflicht ergibt keinen Sinn.“
(42) Advice on the use of masksin the context of COVID-19. Interim guidance. 5 June 2020. Abrufbar unter: https://www.who.int/publications/i/item/advice-on-the-use-of-masks-in-the-community-during-home-care-and-in-healthcare-settings-in-the-context-of-the-novel-coronavirus-(2019-ncov)-outbreak Seite 6. Übersetzung: Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen direkten Beleg (aus Studien über COVID-19 im Zusammenhang mit gesunden Personen im Alltag), der die Effektivität einer universellen Maskenpflicht gesunder Personen im Alltag untermauert, um eine Infektion mit respiratorischen Krankheiten, inklusive COVID-19, zu verhindern.
(43) https://www.who.int/publications/i/item/advice-on-the-use-of-masks-in-the-community-during-home-care-and-in-healthcare-settings-in-the-context-of-the-novel-coronavirus-(2019-ncov)-outbreak Seite 7
(44) Pressemitteilung vom 20.07.2020: https://www.uniklinikum-leipzig.de/presse/Seiten/Pressemitteilung_7089.aspx
(45) Pressemitteilung vom 20.07.2020: https://www.uniklinikum-leipzig.de/presse/Seiten/Pressemitteilung_7089.aspx
(46) https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/19_20.pdf?__blob=publicationFile Seiten 3 bis 5
(47) Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1174-6591 oder direkt unter: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1174-6591.pdf Seite 293.
(48) https://www.nau.ch/news/schweiz/pendler-masken-sind-voll-mit-bakterien-und-pilzen-65783064
(49) https://www.blick.ch/wirtschaft/gebrauchte-exemplare-getestet-so-gruusig-ist-ihre-corona-maske-wirklich-id16096358.html
(50) https://www.youtube.com/watch?v=zQIHP2fmmns
(51) Hier zu finden: https://www.nber.org/papers/w27719 und hier: https://www.nber.org/papers/w27719.pdf Oder hier: https://www.aier.org/article/lockdowns-and-mask-mandates-do-not-lead-to-reduced-covid-transmission-rates-or-deaths-new-study-suggests/
(52) https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx Influenza-Wochenbericht der 15. KW:
https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-15.pdf
(53) https://www.rubikon.news/artikel/sehenden-auges Die Studie findet man unter: https://www.psycharchives.org/handle/20.500.12034/2751
(54) https://www.rnd.de/digital/erkennungssoftware-soll-maskenverweigerer-identifizieren-F335UW2SAFE25GK7ZGSAUVR7T4.html
(55) https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/das-sagt-der-suspendierte-schulleiter-aus-rathenow
(56) https://www.sueddeutsche.de/bildung/schulen-potsdam-schulleiter-wendet-sich-gegen-maskenpflicht-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200814-99-171383
(57) Meldung vom 5.8.2020, 08:41 Uhr. https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-verschaerft-corona-regeln-maskenpflicht-im-buero-private-feiern-ab-50-personen-verboten/25655678.html
(58) https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/08/berlin-sternberg-grundschule-maskenpflicht-unterricht-klassenzimmer-.html
(59) Das Video war auf dem YouTube-Kanal vom RPP-Institut zu sehen, doch es wurde mittlerweile wieder gelöscht. Der zitierte Ausschnitt lag bei 17:09-17:23 min. Das Video wurde auf einem anderen Kanal wieder hochgeladen: https://www.youtube.com/watch?v=_BvKfTLpG6g&ab_channel=AugenAuf-MedienAnalysen 15:09-15:23 min.
(60) Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Bildung. Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Seite 155
(61) Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Bildung. Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Seite155
(62) Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Bildung. Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Seiten152 bis 165
(63) Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Bildung. Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Seite155
(64) Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Bildung. Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Seite 155
(65) Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Bildung. Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Seite 156
(66) https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/corona-verschwoerung-stefan-homburg-1.4906380
(67) https://www.youtube.com/watch?v=QhtaGQ7R260&t=805s&ab_channel=ServusTV 13:59-14:28 min.
(68) https://www.praesenzlehre.com/
(69) https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-studis-in-finanzieller-not-wenn-profs-fuer-ihre-studierenden-spenden/25909234.html
(70) https://www.morgenpost.de/berlin/article230267412/Charite-Vorstand-legt-Wissenschaftler-an-die-Kette.html
(71) https://www.morgenpost.de/berlin/article230267412/Charite-Vorstand-legt-Wissenschaftler-an-die-Kette.html
(72) https://www.tagesspiegel.de/berlin/kulturveranstaltungen-in-corona-zeiten-charite-forscher-halten-volle-opern-und-konzerthaeuser-doch-fuer-machbar/26101280.html
(73) https://www.uniklinikum-leipzig.de/presse/Seiten/Pressemitteilung_7089.aspx
(74) https://www.astafu.de/node/451
(75) https://www.astafu.de/node/464
(76) https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_88701996/franziska-giffey-gutachten-zeigt-wahres-ausmass-der-plagiate-in-doktorarbeit.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(77) https://www.dw.com/de/drosten-interview-corona/a-54969689
(78) Wolfgang Wendlandt: Sprachstörungen im Kindesalter. Thieme Verlag. Jahr 2000. Seite 11
(79) Wolfgang Wendlandt: Sprachstörungen im Kindesalter. Thieme Verlag. Jahr 2000. Seite 11
(80) Wolfgang Wendlandt: Sprachstörungen im Kindesalter. Thieme Verlag. Jahr 2000. Seite 54
(81) https://fragdenstaat.de/blog/2020/04/01/strategiepapier-des-innenministeriums-corona-szenarien/
(82) https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2020/corona/szenarienpapier-covid-19.html
(83) https://www.nachdenkseiten.de/?p=65147
(84) https://www.t-online.de/region/essen/news/id_88599328/gew-73-prozent-der-lehrer-wollen-maskenpflicht-zurueck.html
(85) https://www.pnp.de/nachrichten/politik/GEW-Chefin-Tepe-fuer-Maskenpflicht-im-Unterricht-3792714.html
(86) https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/gew-umfrage-miserable-noten-fuer-infektionsschutz.html
(87) https://www.youtube.com/watch?v=UXsovK5qWEU&ab_channel=DeutscherBundestag 31:21-31:46 min.
(88) https://multipolar-magazin.de/artikel/corona-macht-schule
(89) https://www.deutschlandfunk.de/newsblog-zum-coronavirus-coronavirus-entwicklungen-vom-25.2852.de.html?dram:article_id=484837
(90) https://www.youtube.com/watch?v=UXsovK5qWEU&ab_channel=DeutscherBundestag 38:05-39:10 min.
(91) https://www.youtube.com/watch?v=UXsovK5qWEU&ab_channel=DeutscherBundestag 41:01-41:09 min.
(92) http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/portal/t/2o3m/page/bsshoprod.psml;jsessionid=C7DDBE0C3F649416A2D2BE582B113E12.jp14?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=1&fromdoctodoc=yes&doc.id=MWRE200003462%3Ajuris-r02&doc.part=L&doc.price=0.0&doc.hl=1
(93) http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/portal/t/2o3m/page/bsshoprod.psml;jsessionid=C7DDBE0C3F649416A2D2BE582B113E12.jp14?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=1&fromdoctodoc=yes&doc.id=MWRE200003462%3Ajuris-r02&doc.part=L&doc.price=0.0&doc.hl=1
(94) https://www.infranken.de/lk/nuernberg/nuernberg-mann-42-zueckt-pistole-weil-frau-sich-nicht-an-corona-regeln-haelt-art-5087947
(95) https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/mund-nase-schutz-zum-schutz-vor-sars-cov-2-attest-befreit-von-maskenpflicht
(96) https://www.welt.de/vermischtes/article217800272/Corona-Mittelfinger-fuer-Maskenverweigerer-Berliner-Kampagne-sorgt-fuer-Aufregung.html
(97) https://www.cr-online.de/blog/2020/09/18/verzagtes-versagen-rechtsstaat-datenschutz-corona/
(98) https://www.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fgesundheit%2Fdiagnose%2Fschweinegrippe-pandemrix-nebenwirkungen-ignoriert-futter-fuer-impfgegner-a-1229428.html&ref=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F