Das ungesühnte Verbrechen
Der Mediziner Gunter Frank beklagt in einem Vortrag den „Staatsstreich der Dilettanten“ in den Corona-Jahren und den fehlenden Willen zu einer gründlichen Aufarbeitung.
Am Dienstag, dem 17. Oktober 2023, gastierte Dr. Gunter Frank mit seinem Vortrag „Corona – Die Krise ist erst vorbei, wenn die Verantwortlichen vor Gericht stehen!“ in der Rheinmoselhalle in Koblenz. Trotz fehlender Werbung war der Rheinsaal mit circa 200 Interessierten fast ausverkauft. Die Autorin besuchte die Veranstaltung und stellte dem Arzt einige Fragen. Wie der streitbare Mediziner glaubt sie: Die Corona-Akte bleibt offen, solange eine ernsthafte Aufarbeitung dieser juristisch und ethisch fragwürdigen Ereignisse verweigert wird.
Sylvie Weber: Was ist Ihre Motivation für diese kleine Vortragsreise?
Dr. Gunter Frank: „Es ist einfach der Glaube daran, dass wir eine demokratische Gesellschaft sind, in der Aufklärung das A und O ist. Pathetisch mit Kant gesagt, geht es um die Befreiung aus der eigenen Unmündigkeit. Dafür brauche ich gute Informationen. Und da sich die etablierten Medien verweigern, müssen wir das halt auf diese Weise raustragen.“
Gunter Frank begrüßte alle seine Zuhörer: Jene, welche mit Verstand und Empathie die letzten drei Jahre hinter sich brachten. Aber auch jene, die immer noch zweifeln, ob es sich um eine ernsthafte Gesundheitskrise handelte und die Maßnahmen vielleicht doch gerechtfertigt waren. Dr. Frank kam nach einer schlüssigen Gesamtbetrachtung zu dem eindeutigen Ergebnis: Es ging nie um ein Virus. Es ging immer nur ums Geld.
Kommen denn nur Leute, die eigentlich schon alles über das Thema wissen, oder haben Sie das Gefühl, es kommen auch Menschen außerhalb unserer Blase?
Dr. Gunter Frank: „Ich glaube, im Moment erreiche ich noch nicht diejenigen, die schwanken. Weil es schwierig ist, diese Vorträge bekannt zu machen. Die etablierten Zeitungen bringen eben keine Interviews, keine Vorankündigung mit Bild. Sondern es verbreitet sich in der Corona-Opposition. Und da ist natürlich das Publikum im Moment noch relativ homogen. Aber es sind zum Beispiel auch Ehefrauen dabei, die ihren Mann mitgebracht haben, dem sie nicht erzählt haben, wohin sie gehen. Damit er sich das mal anhört.“
In zwei Stunden und 20 Minuten wurden die Zuhörer auf einen Parcours-Ritt durch die Irrsinnigkeit der letzten drei Jahre mitgenommen. Schon im ersten angeblichen Pandemiejahr 2020 kam es zu zahlreichen Widersprüchen. So führte die angeblich so schwere Gesundheitskrise zu einer historischen Unterbelegung von 13 Prozent in den Krankenhäusern.
Bis Februar 2020 galt die Sorge vor dem SARS-CoV-2-Virus als rechtsradikale Verschwörungstheorie. Im März scheint von politischer Seite ein Schalter umgelegt worden zu sein und es kam zu einem kompletten Richtungswechsel. Ab sofort waren alle Menschen, die sich keine Sorgen um das SARS-CoV-2-Virus machten, rechtsradikale Verschwörungstheoretiker.
Dabei war laut Dr. Frank durch die Untersuchungen von Professor John Ioannidis auf dem Kreuzfahrtschiff „Princess Diamond“ frühzeitig klar, dass sich die Infektionssterblichkeit im Bereich einer Grippe befand. Dieses Ergebnis wurde dann im April von Professor Hendrik Streeck durch die „Heinsberg Studie“ für Deutschland bestätigt.
Nun – drei Jahre später – werden die durch die Coronamaßnahmen entstandenen immensen und vielschichtigen Schäden immer deutlicher. Laut Gunter Frank ist die Krise erst vorbei, wenn die Verantwortlichen vor Gericht stehen. Er definiert vier Verbrechenskomplexe: das Krankenhaus, den Lockdown, den Virusursprung und die Impfkampagne. Detailliertere Informationen finden sich in seinem aktuellen Buch „Das Staatsverbrechen“.
Verbrechenskomplex Krankenhaus
In der angeblich schwersten Pandemie kam es 2020 zu einer historischen Unterbelegung der Krankenhausbetten von 13 Prozent. Trotzdem kam es zu Einnahmensteigerungen von 14 Prozent. Von diesen ohnehin schon niedrigen Belegungszahlen waren nur durchschnittlich 2 Prozent COVID-Patienten. In den Krankenhäusern gab es nie eine außergewöhnliche Bedrohung. Das schon seit Jahren bestehende Personalproblem wurde durch unsinnige Quarantäneanordnungen für zwar PCR-positive, aber gesunde Mitarbeiter sowie überbordende, zeitaufwendige Hygieneanordnungen verschärft. Die Intensivbetten wurden nicht nach medizinischem Bedarf, sondern nach finanziellen Anreizen auf- oder halt wieder abgebaut.
Verbrechenskomplex Lockdown
Im März 2020 geisterte eine neue Parole durch das Land: „Flatten the curve!“ Das öffentliche Leben sollte heruntergefahren werden, um Leben zu schützen. Schon im Mai 2020 hat ein Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Dr. Stephan Kohn, mit namhaften Experten erfolglos auf die zu befürchtenden Schäden hingewiesen. Der Versuch einer Evaluation erfolgte erst zwei Jahre später und scheiterte letztendlich am Fehlen verwertbarer Daten. Dr. Gunter Frank bringt es mit drei Wörtern auf den Punkt: „Die wissen nix!“ Aber noch im September 2023 betonte der ehemalige RKI-Chef Dr. Lothar Wieler, wie erfolgreich der Lockdown die Infektionszahlen niedrig gehalten hat. Laut Gunter Frank spricht die Realität dagegen.
Es gibt ausreichend Ländervergleiche mit hartem oder keinem Lockdown – beispielsweise South Dakota versus North Dakota, Kalifornien versus Florida, Deutschland versus Schweden –, welche zeigen, dass diese Maßnahme keine positiven Effekte hatte.
Zum fehlenden Nutzen kommt laut Frank der immense Schaden. Es war „eine humanitäre Katastrophe“: An dieser Stelle wird Dr. Gunter Frank in seinem sonst nüchternen Vortrag emotional. Unerträglich war für ihn der Umgang mit Älteren, die als potenzielle Ansteckungsquelle in Seniorenheimen in ihre Zimmer eingesperrt wurden. Offensichtlich mitgenommen haben ihn auch Berichte über gesunde Heimkinder, die wegen eines positiven PCR-Tests als angebliche Gefahr eine ganze Woche allein in ihre Zimmer eingesperrt wurden. Denen das Essen vor die Tür gestellt wurde. Und die nur auf Toilette durften, wenn der Flur leer war. Für alle Menschen mit Verstand und Empathie ein unfassbarer Kulturbruch und der Totalverlust von Menschlichkeit.
Verbrechenskomplex Virusursprung
Für Dr. Gunter Frank ist das SARS-CoV-2-Virus ein manipuliertes Virus, ein Produkt der Biowaffenforschung in Wuhan. Indizien weisen darauf hin, dass es im Sommer 2019 einen Ausbruch aus dem Labor gegeben haben könnte. Ein internationales Kartell aus Virologen, unter anderem Dr. Christian Drosten, versuchte auf sehr aggressive Weise, diese Möglichkeit ins Reich der Verschwörungstheorien zu verbannen. Sie sahen künftige Forschungsgelder in Gefahr.
Verbrechenskomplex Impfkampagne
Dass sich die handelnden Personen nicht nur durch Unfähigkeit, Inkompetenz und Arroganz auszeichneten, sondern dass ein gewisser Vorsatz dahinterstand, wurde Dr. Gunter Frank mit Start der Impfkampagne klar. Die Impfung gegen Corona wurde als alleinige Rettung verkauft. Und ausschließlich die genbasierten Impfstoffe, die „Ladenhüter der Biowaffenforschung“, wurden fokussiert. Laut Dr. Frank scheint der Druck der Investoren immens hoch gewesen zu sein, endlich Gewinne zu machen. Es musste ein Hype erzeugt werden. Der Leidensdruck in der Bevölkerung war so hoch, dass der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn im Mai 2020 per Verordnung die Arzneimittelsicherheit faktisch abschaffen konnte. So konnte die Firma BioNTech ihren Impfstoff „Corminaty“ zur Zulassung bringen, obwohl die dazugehörige Studie nur als Farce zu bezeichnen ist. Hinweisen auf Qualitätsprobleme wurde bis heute nicht nachgegangen. Das Paul-Ehrlich-Institut reagierte auf keine der eingehenden Warnungen oder der zahlreich gemeldeten Impfschäden.
Mittlerweile sind 13 Milliarden Dosen weltweit verimpft. Durch Schlamperei bei der Zulassung und der Produktion der Impfstoffe sind viele Menschen geschädigt oder getötet worden. Und während es im Pandemiejahr 2020 ohne Impfung keine Übersterblichkeit gab, gibt es seit Mitte 2021 eine Übersterblichkeit vor allem in den jüngeren Altersgruppen, davon viele „plötzliche und unerwartete“ Todesfälle.
Laut Dr. Gunter Frank haben die Regierung und alle beteiligten Institutionen mit der aggressiven Impfkampagne „die Bürger in den freien Fall gestoßen“.
Wer ist verantwortlich?
Bei der Suche nach den Verantwortlichen sieht Dr. Frank die Hauptschuld bei der Wissenschaft, die nicht mehr unabhängig forscht, sondern ideologisch geprägt ist. Ein weiteres Versagen findet er beim Rechtsstaat. Das Grundgesetz wurde konzipiert, um die Bürger vor einem übergriffigen Staat zu schützen. Im Moment schützt es gerade „durchgeknallte Regierungen vor dem Bürger“. Das politisch besetzte Bundesverfassungsgericht wurde zum „Bundesverfassungsverhinderungsgericht“.
Wurden kriminelle Handlungen begangen?
Gunter Frank sieht einen „eklatanten Bruch der Amtspflichten“ staatlicher Behörden, zuallererst des Robert-Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts. Deren Leiter Dr. Lothar Wieler und Dr. Paul Cichutek sowie die vorgesetzten Minister des Bundesgesundheits- und des Bundesinnenministeriums Jens Spahn und Karl Lauterbach beziehungsweise Horst Seehofer und Nancy Faeser könnten aus seiner Sicht wegen fahrlässiger Tötung zur Verantwortung gezogen werden.
Und er spricht aufgrund des systematischen Angriffs auf die Zivilbevölkerung von einem „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Ob sich die dafür verantwortlichen politischen Entscheider Angela Merkel und Olaf Scholz sowie Seehofer und Faeser vor dem „Internationalen Strafgerichtshof“ in Den Haag zu verantworten haben, muss zumindest diskutiert werden dürfen.
Glauben Sie an eine tatsächliche Aufarbeitung? Was sehen Sie für ein Zeitfenster?
Dr. Gunter Frank: „Also das wird in irgendeiner Weise passieren. Weil die Kräfte, die da wirken, immer destruktiv sind. Die werden Schaden anrichten und die Leute werden durch den Schaden irgendwann begreifen, dass es so nicht weitergeht. Wie und was dann passieren wird, werden wir erleben. Ob es zu einer konstruktiven Aufklärung kommt oder ob irgendwelche Dinge passieren, die unschön sind. Je länger es braucht, umso größer ist das Risiko, dass es unkontrolliert passiert.“
Dr. Frank brachte die Ereignisse der letzten drei Jahre in eine sinnvolle Reihenfolge und betrieb eine plausible Ursachenforschung. Für ihn handelt es sich um einen „Staatsstreich der Dilettanten“, die mit Moralisierung an die Macht gekommen sind. Und deren größter Feind die Kompetenz ist.
Dr. Gunter Frank wählte in seinem Vortrag deutliche Worte – aber ohne Aggression und Populismus. Mit ruhiger Stimme legte er Fakten, Indizienketten und seine Schlussfolgerungen dar. Nur an manchen Stellen brach bei ihm ein Hauch von Sarkasmus durch. Zum Beispiel, wenn er über die Diskriminierung ernstzunehmender Experten sprach. Da stellte sich für ihn die Frage, ob wir uns als Gesellschaft von „Kreisklasse“ oder „Ronaldo“ beraten lassen wollen.
Das interessierte Publikum mittleren Alters folgte ihm hochkonzentriert bis zum Ende des Vortrags. Spürbar war eine tiefe Dankbarkeit dem mutigen Arzt gegenüber, der sich so vehement in den letzten drei Jahren für das Wohl seiner Patienten einsetzte und ständig, auch bei härtestem Gegenwind, seinen Wissensstand in der Öffentlichkeit verteidigte. Für ihn ist und bleibt Aufklärung das Gebot der Stunde. Und selbst für Zuhörer, die sich tief ins Thema eingearbeitet haben, ist ein Besuch der Veranstaltung lohnenswert, da die wissenschaftlichen Erkenntnisse gut strukturiert und trotz schwerer Kost auf eine leichte Art und Weise dargeboten werden.
Dr. Frank führte ernsthaft bis humorvoll durch den Irrsinn der vergangenen drei Jahre und belegte, dass die Coronakrise zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls beendet ist. Sondern im Gegenteil gerade viel dafür getan wird, die Notfallsituation zu perpetuieren. Seine Lösung: „Ich mach da nicht mehr mit!“ Und er bat die Anwesenden, weiterhin mit Verstand und Empathie an der Aufklärung zu arbeiten.
Nach fast zweieinhalb Stunden Vortrag wurden die Zuhörer, randvoll mit Informationen, in die kalte Koblenzer Nacht entlassen. Vor dem Saal wartete noch ein voller Büchertisch auf das Publikum – und ein Autor, der noch eine Stunde später unermüdlich Bücher signierte, Gespräche führte, sich Patientengeschichten anhörte und Mut machte.
Wie geht es Ihnen persönlich nach drei Jahren „Kampf“ gegen Windmühlen und die Mehrheitsmeinung?
Dr. Gunter Frank: „Also das ist für mich nichts Neues. Ich mach das ja seit 20 Jahren. Ob es um diese Hexenjagd auf dicke Menschen geht oder um durch Abnehmprogramme drangsalierte Kinder, die teilweise in Magenbypass-Operationen getrieben wurden. Es ist natürlich schon ein bisserl zermürbend. Ich hab vor diesen Dingen, die wir jetzt erleben, aber immer gewarnt. Und ich kann seit über zehn Jahren keine Tagesschau mehr gucken. Da wurde öfter mal gesagt, das ist bisserl übertrieben. Und das Problem hab ich jetzt nicht mehr.“
Quellen und Anmerkungen:
Die Tickets für die Veranstaltungen mit Dr. Gunter Frank finden Sie hier.