Das Team Mensch
Der Rubikon rief dazu auf, Visionen für eine lebenswerte „neue Welt“ zu teilen — so sehen sie aus. Teil 8.
Vor einiger Zeit hat der Rubikon in Anlehnung an den neuen Bestseller „Wer, wenn nicht Bill?“ von Sven Böttcher seine Leser dazu ermutigt, ihre Visionen für eine Welt jenseits von Corona und totalitärer Macht mit uns zu teilen. Wir erhielten eine erfreuliche Anzahl von Zuschriften und haben eine Auswahl davon hier zusammengestellt. Die Visionen unserer Leser sind dabei genau so vielfältig wie die Menschen selbst. Sie mögen als Inspirationsquelle dienen. Denn wir können nur die Zukunft erschaffen, die wir bereit sind, uns vorzustellen.
von Wolfgang Behrens
Die Welt ist aus den Fugen geraten: Auf der einen Seite unermesslicher Reichtum, auf der anderen Seite unbeschreibliche Armut. Die Ressourcen des Planeten werden geplündert und von einigen unverantwortlich verschwendet. Die Grundlage von allem, die Natur, wird zerstört und für kapitalistische Interessen missbraucht. Ein harmonisches Zusammenleben der Menschen ist aufgrund von Neid, Gier, Missgunst, Hass, Egoismus, Machtansprüchen und Gedankenlosigkeit nicht mehr möglich. Dies ist der Status Quo. Muss es so bleiben? NEIN!
Um ein gelungenes Zusammenleben aller Wesen auf diesem Planeten zu ermöglichen, bedarf es relativ wenig. Es müssen ganz klar definierte Werte geprägt und dann auch gelebt werden. Sie müssen einfach, für jeden verstehbar und im täglichen Leben anwendbar sein. Die dafür infrage kommenden Werte muss man nicht neu erfinden. Es gibt sie seit Anbeginn der Welt, alle Menschen kennen sie und wissen, dass sie für die menschliche Gemeinschaft absolut vorteilhaft sind. Lassen Sie uns die sechs Aspekte für ein gutes Zusammenleben betrachten, analysieren und überlegen, wie sie umsetzbar sind.
Würde
Die Würde des Menschen ist unantastbar! Diese Aussage ist nicht zu diskutieren oder infrage zu stellen. Allerdings sollte man sie erweitern und neu formulieren:
Die Würde der Menschen, der Tiere, der Pflanzen und des Planeten Erde ist unantastbar! Wenn wir uns kurz einmal vorstellen, alle Wesen würden täglich nach diesem Grundsatz leben, dann gäbe es nur noch Frieden, Harmonie, Freiheit, Gesundheit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe im besten Sinne.
Hier möchte ich diesen Wert insbesondere auf den einzelnen Menschen bezogen betrachten. Jeder Mensch hat vom Tage seiner Zeugung an einen Anspruch auf Unantastbarkeit seiner Würde. Es spielt dabei absolut keine Rolle, in welchem Land, in welcher Rasse, in welcher Familie oder mit welcher Hautfarbe er auf die Welt kam.
Achtung
Die Achtung ist ebenso ein wichtiger Wert für das Zusammenleben auf unserem Planeten. Zum einen die Achtung der Menschen untereinander, zum anderen die Achtung vor der Natur und den Tieren. Es darf nicht sein, dass Pflanzen, die der menschlichen Ernährung dienen, genmanipuliert werden, um Erträge zu erhöhen, aber gleichzeitig durch Überdüngung und Pestizide der Nährwert reduziert wird, sodass Menschen mangelernährt sind.
Es darf aber auch nicht sein, dass Tiere gequält werden, mit Antibiotika behandelt werden, nur weil Menschen nicht auf Fleisch verzichten können oder auch nicht bereit sind, die Kosten für Produkte aus artgerechter, achtsamer Tierhaltung zu zahlen.
Respekt
Nur wenn man Respekt gegenüber dem anderen, seiner Meinung und seiner Lebensweise hat und diesen Respekt auch für sich einfordert, kann ein gutes Miteinander gelingen.
Ein Mensch, der weiß, dass er respektiert wird, wird in seiner Persönlichkeit wachsen. Er wird bereit sein, Neues zu lernen, und sich auch zu kontroversen Themen äußern, wenn er nicht direkt niedergemacht wird. Man wird ihm zuhören, seine Argumente erwägen, sie übernehmen oder gegenteilige Thesen erarbeiten. In gegenseitigem Respekt ist jeder wichtig und angenommen.
Haltung
Dieses Angenommensein fördert eine positive Haltung. Das zeigt sich darin, dass man seine Meinung angstfrei äußert, dass man bereit ist, seine Ansichten infrage stellen zu lassen, ohne das Gefühl von „Kleingemachtwerden“ zu haben.
Diese Haltung zeigt sich dann auch körperlich. Der Rücken wird gestreckt, man sieht dem Gegenüber klar und gerade in die Augen, und Stimme und Einstellung sind nicht unterwürfig. Klar strukturierte, positive Menschen, mit denen man sich gern austauscht, sind das Ergebnis.
Disziplin
Um all diese Werte für sich selbst zu erarbeiten, zu verinnerlichen und zu leben, bedarf es einer gewissen Disziplin. Eine ehrliche, persönliche Bestandsaufnahme ist Voraussetzung, um zu erkennen, an welchem Punkt in seinem Leben man steht. Die grundlegende Erkenntnis, dass ein Leben mit diesen Werten einem selbst und auch im Zusammenleben mit anderen nützlich und sinnvoll ist, muss ebenfalls vorhanden sein.
Darüber hinaus ist die Erarbeitung und Verinnerlichung neuer Aspekte im eigenen Leben recht schwierig, weil alte Gewohnheiten überwunden werden müssen. Das gesamte Leben verändert sich. Man geht neue Wege, oftmals auch mit neuen Weggefährten, wenn die Menschen, mit denen man bisher verbunden war, ihre Lebensweise eventuell gar nicht verändern möchten, weil sie so sehr in ihrem Lebensstil verwurzelt sind, dass sie sich nichts Neues vorstellen können.
Eine solche Neuausrichtung bedarf einer enormen Ausdauer und regelmäßiger Hinterfragung, sonst besteht die Gefahr eines Rückfalls in alte Gewohnheiten.
Stolz
Diesen Begriff kann man auf unterschiedliche Weise interpretieren. Mir ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Stolz im Hinblick darauf zu sehen, dass man Schritt für Schritt seine eigene Entwicklung und die positive Änderung im Zusammensein mit seinen Mitmenschen beobachtet und dann wirklich stolz auf das Erreichte sein kann. Dieser berechtigte, nicht überhebliche Stolz führt zu einer enormen Stärkung der Persönlichkeit.
Zusammenfassung
Bei konsequenter Anwendung, das heißt, wenn man diese Werte verinnerlicht hat und sie das tägliche Leben dominieren, ist ein harmonisches, friedliches und erfolgreiches Miteinander auf der Welt möglich.
Eine solche weltweite Gemeinschaft braucht aber auch eine Leitung. Es sollte keine politische Kaste sein, die eigenmächtig Gesetze erlässt und diese mithilfe der Legislative durchsetzt. Hier sollten nur die absoluten Fachleute der verschiedenen Sachgebiete ihre Fähigkeiten zum Wohl der Gesamtheit einbringen. Jeder von ihnen muss ganz klar gezeigt haben, dass er die obigen Werte konsequent in seinem täglichen Leben anwendet und so nur zum Wohl der Menschen, der Tiere, der Pflanzen und der Erde aktiv ist.
Für die Leitung, Organisation und Rechtsprechung einer solchen Menschheitsfamilie müssen diese Werte selbstverständlich auch gelten.
Wolfgang Behrens, Jahrgang 1950, war nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in Hamburg bis 1994 in verschiedenen kaufmännischen Fachgebieten tätig. Mit seiner anschließenden Fortbildung zum Psychologischen Berater trat er in die Praxis seiner Frau, die als Heilpraktikerin für Psychotherapie arbeitet, ein. Sie arbeiten jetzt zusammen in der Gemeinschaftspraxis für Psychotherapie und Persönlichkeitsentwicklung in Sundern im Sauerland.
Die Zukunftsvisionen des Team Mensch im Überblick:
Das Team Mensch, Teil 1
Das Team Mensch, Teil 2
Das Team Mensch, Teil 3
Das Team Mensch, Teil 4
Das Team Mensch, Teil 5
Das Team Mensch, Teil 6
Das Team Mensch, Teil 7